BLANK 01/2012

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Rock im Stadtpark: Das immerjunge

Festival Text Till Wilhelm Fotografie Stefan Deutsch

Was vor 6 Jahren mit wenigen 100 Fans und ein paar kleinen Bands begann ist heute aus dem Festivalkalender der Republik nicht mehr wegzudenken: Rock im Stadtpark in Magdeburg lockt inzwischen nicht nur Jahr für Jahr tausende von Bands an, sondern versammelt auch immer wieder nationale und internationale Größen der härteren Musik in seinem Line-Up. 2012 folgten so unter ­anderem The BossHoss, Jennifer Rostock, Gentleman, Marteria und Royal Republic der Einladung von Veranstalterin Janin Niele. Und die ist das, was „Rock im Stadtpark“ endgültig einzigartig macht.

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enn wenn am ersten AugustWo c h e n e n d e (3. – 5.) drei Tage lang Bands auf zwei Bühnen den altehrwürdigen Stadtpark zum Kochen und mehrere tausend Besucher zum Springen bringen, blickt die junge Frau hoffentlich am zufriedensten auf „ihr“ Festival ohne auch nur eine Band vollständig gesehen zu haben. Und die Anführungszeichen könnte man eigentlich getrost weglassen. Denn das Festival ist seit der Erstauflage im Jahr 2007 das Lebenswerk der jungen Frau, die ihre ersten Konzerte bereits mit 15 Jahren veranstaltete. Des Hinterherreisens müde, beschloss sie pragmatisch, die Bands einfach nach Magdeburg zu holen. Und was

klein anfing ist inzwischen ein Vollzeitprojekt geworden, das jährlich weit über 100.000 Euro an Kosten verursacht. Heute ist Janin 21 und Geschäftsführerin einer GmbH, die sich um die Abwicklung von „Rock im Stadtpark“ kümmert. Heute ist

sammenarbeite ist das Vertrauen da. Veranstaltet man über Jahre Newcomerbands der Agenturen, bekommt man auch die Headliner. Viele Leute haben gesehen wie es sich entwickelt hat und aller Anfang ist schwer. Wer mit uns den Weg gegangen ist,

Manchmal hilft ein kurzer Rock und ein nettes Lächeln, oft provoziert man damit aber auch Penetranz. damit natürlich vieles deutlich einfacher als früher: „Früher wie heute gibt es Gebietsschutz und exklusive Auftritte, wodurch es bei namenhaften Bands nicht ganz einfach ist diese auch zu bekommen. Da ich mit vielen Agenturen über die Jahre gut zu-

verzeiht auch Fehler, denn wo gehobelt wird, da fallen Späne.“ Die Schattenseiten des Erfolgs sprechen aber auch eine deutliche Sprache, wie die junge Selfmade-Festivalmacherin erzählt: „Als ich älter wurde, kamen bei einigen Männern, darunter

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