Fassaden – Prinzipien der Konstruktion

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5 | Klima und Energie Fassade als Schnittstelle zum AuĂ&#x;enraum

Das Beispiel (1) demonstriert den Einuss der Fassadenqualität

Die Fassade dient als Schnittstelle zwischen innen und auĂ&#x;en.

auf den speziďŹ schen Energiebedarfs eines Gebäudes (typisches

Durch die Fassade kann Luft und Wärme entnommen werden,

klimatisiertes Bßrogebäude in Mitteleuropa). Es zeigt sich eine

aber auch entweichen. Um den jeweiligen Nutzern einen behag-

Reduzierung des Energiebedarf im Inneren in Abhängigkeit von

lichen Aufenthalt zu gewährleisten, muss eine Fassade viele Funk-

der Qualität der Fassade (Wärme- und Sonnenschutz). Man

tionen sicherstellen. KĂśnnen diese Funktionen nicht durch die

erkennt hier deutlich, dass ein hĂśherer Glasanteil einen wirt-

Fassade geleistet werden, mßssen zusätzliche Komponenten in

schaftlicheren Betrieb ermĂśglicht. Der Energiebedarf sowie der

der Ebene der Fassade oder in deren Nähe angeordnet werden.

optimale Glasanteil kann natĂźrlich Ăźber zusätzliche passive und aktive MaĂ&#x;nahmen reduziert bzw. verschoben werden.

Anforderungen an die Fassade

Nachfolgend werden passive MaĂ&#x;nahmen (Fassade) als auch

Die Fassade stellt die Schnittstelle zwischen innen und auĂ&#x;en

aktive MaĂ&#x;nahmen (technische Komponenten) und deren Ein-

dar. Innen mĂźssen alle Komfortbedingungen erfĂźllt werden, au-

uss auf den Nutzerkomfort näher erläutert.

Ă&#x;en muss sie den lokalen Einßssen standhalten und sollte sie zudem energieefďŹ zient nutzen. Fassade und technische Kompo-

b)

3PEZIFIS C HER JĂ‹HRLIC HER 0RIMĂ‹RENERGIEBEDARF ERFORDERLIC H FĂ R DEN 'EBĂ‹UDEBETRIEB Z " "Ă ROGEBĂ‹UDE IN :ENTRALEUROPA

Wärmeschutz der Fassade desto kleiner sind die erforderlichen Heizächen und je effektiver der Sonnenschutz desto geringer die erforderlichen KĂźhlmaĂ&#x;nahmen. Je nach klimatischen Bedingungen und inneren Wärmelasten kann auf aktive KĂźhlmaĂ&#x;nahmen vollständig verzichtet werden.Die Fassade deďŹ niert maĂ&#x;geblich den Energiehaushalt sowie die Komfortparameter eines Gebäudes.

3PEZIFISCHER 0RIMĂ‹RENERGIEBEDARF ;K7H MÂśA=

nenten stehen in Interaktion miteinander. Je besser der passive

'LAS ANTEIL IN DER &AS S ADE

(E IZ U N G

a)

c)

3PEZIFIS C HER JĂ‹HRLIC HER 0RIMĂ‹RENERGIEBEDARF ERFORDERLIC H FĂ R DEN 'EBĂ‹UDEBETRIEB Z " "Ă ROGEBĂ‹UDE IN :ENTRALEUROPA

+ Ă H LU N G

+ U N STLICH T

, Ă FTE RSTROM

Spezifischer jährlicher Primärenergiebedarf erforderlich fßr den Gebäudebetrieb (z.B. Bßrogebäude in Zentraleuropa)

Spezifischer Primärenergiebedarf [kWh/m²a]

3PEZIFISCHER 0RIMĂ‹RENERGIEBEDARF ;K7H MÂśA=

(E IZ U N G

+ Ă H LU N G

+ U N STLICH T

, Ă FTE RSTROM

1

Primärenergiebedarf eines Verwaltungsgebäudes SpeziďŹ scher Primärenergiebedarf eines Verwaltungsgebäudes in gemäĂ&#x;igtem Klima in Abhängigkeit des Glasanteils und der Qualität des Wärmebzw. Sonnenschutzes der Fassade. Das Diagramm a zeigt den Energiebedarf mit einer modernen Zwei-Scheibenverglasung und innen liegendem Sonnenschutz. Die Wärmeschutzverglasung ist im Diagramm b durch eine Drei-Scheibenverglasung ersetzt worden. Im Diagramm c ist zusätzlich ein auĂ&#x;en liegender Sonnenschutz hinzugefĂźgt.

KLI MA U N D E N E RG I E

Glasanteil in der Fassade

'LAS ANTEIL IN DER &AS S ADE

70

(E IZ U N G

+ Ă H LU N G

+ U N STLICH T

, Ă FTE RSTROM


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