Science & Solutions #20 Schweine (Deutsch)

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Photo: iStockphoto/marilyna

Maximierung der Sauen-Produktivität durch Verwendung Phytogener Futterzusätze Von Jose

Soto und Thomas Weiland, Technischer Leiter Schweine

Obwohl der genetische Fortschritt die hauptsächliche Triebfeder für die Verbesserung der Fruchtbarkeit und der Produktion magerer Nachkommen war, eröffnet eine verbesserte Ernährung zusätzliche Möglichkeiten zur Steigerung der Betriebsgewinne.

H

eutige Sauen produzieren 3 Ferkel mehr und um 40% schwerere Ferkel pro Wurf als vor vier Jahrzehnten. Um das Wachstum dieser größeren Würfe gewährleisten zu können, müssen die Sauen eine dementsprechende Milchmenge produzieren. Die Anforderungen der Sau an die Ernährung werden weitgehend von der jeweiligen Produktionsphase und der Parität bestimmt. Effi zientes Herdenmanagement und kontinuierliche Aktualisierung des Fütterungsprogramms sind Voraussetzungen für eine hohe Produktivität der Sauen und eine gute Betriebsrentabilität. Phytogene Futterzusätze haben unter Beweis gestellt, dass sie die Futteraufnahme der Sauen während der Laktation steigern können. Zudem verbessern sie die Darmgesundheit dadurch, dass sie oxidativem Stress vorbeugen und entzündliche Prozesse reduzieren.

Wirtschaftliche Aspekte der Remontierungsrate und der Futteraufnahme in der Laktation. Die Wirtschaftlichkeit des Betriebes kann optimiert werden, indem 70% der Jungsauen, die zur Bestandsremontierung eingesetzt wurden, mindestens bis zum 4. Wurf im Bestand verbleiben. Optimale Gewinne

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erzielen Sauen erst mit höheren Wurfnummern. Erst zwischen 4. und 7. Wurf wird die höchste Rendite (ROI) erwirtschaftet (Abb. 1). Dennoch werden in vielen Betrieben 40 bis 50% der Sauen noch vor Erreichen des 3. oder 4. Wurfs gemerzt. Die Remontierungsrate wird von vielen Faktoren beeinflusst, u.A. der Genetik, den Fütterungsprogrammen, der Entwicklung der Jungsauen und dem Gesundheitsstatus. Aus ernährungsphysiologischer Sicht werden die ungenügende Aufnahme von Aminosäuren und/oder Energie während der Laktation mit verlängerten Absetz-Östrus-Intervallen, nachfolgend weniger und leichtere abgesetzte Ferkel je Wurf und gleichzeitig höherer Remontierungsrate in Zusammenhang gebracht. Untersuchungen legen nahe, dass wenn eine Sau in den ersten zwei Laktationswochen ≤3,5 kg Futter je Tag aufnimmt, sie mit hoher Wahrscheinlichkeit vor dem nächsten Wurf gemerzt wird. Kritisch wird eine ungenügende Futteraufnahme in der Laktation, speziell für Sauen niederer Wurfnummern dann, wenn die Nährstoffe vorwiegend für die Milchproduktion und den Erhaltungsbedarf und nicht für die Reproduktion genutzt werden. Phytogene Futterzusätze können sich positiv auf die Futteraufnahme in der Laktation auswirken. Des

Science & Solutions • Ausgabe 20


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