Limmatwelle Woche 14

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Offiz. Amtliches Publikationsorgan des Kreis 2 Limmattal für die Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos Donnerstag, 8. April 2021, 60. Jahrgang, Nr. 14

Zweiter Wahlgang Drei der vier Spreitenbacher, die für das Gemeinderatsamt kandidierten, treten im zweiten Wahlgang nicht mehr an. Einzig der parteilose Kandidat Adrian Mayr stellt sich erneut zur Verfügung. Bleibt er bis zum 12. April der einzige Kandidat, kommt es zur stillen Wahl. (bär) S. 8/9

Stilles Einkaufen Mitte Februar wurde das Projekt «Stille Stunden» in den Spar-Filialen Wettingen und Weiningen eingeführt. Von den ruhigen Einkaufszeiten dienstags und donnerstags sollen Menschen mit Autismus profitieren. Im Spar Spreitenbach startet das Angebot wegen Umbauarbeiten erst im November. (sib) S. 10/11

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Diese vier Schüler halten zusammen Schülerinnen und Schüler haben die Kunstwerke am Kulturweg Limmat neu interpretiert. MELANIE BÄR

Zuerst hat sie die Aufgabe überfordert, dann machte sie Spass: Die Neuenhofer Schüler nahmen an einem Wettbewerb teil und veränderten die bestehenden Kunstwerke am Kulturweg Limmat. Indem sie die einzelnen Skulpturen mit Masken verbanden, schafften Ainhoa, Zoé, Sabrina und Nedim einen Bezug zur Pandemie. Ihr Fazit: Zusammenhalten – in guten Ainhoa, Zoé, Sabrina und Nedim (v. l.) vor dem Kunstwerk von Monika Kaminska, wie in schlechten Zeiten. S. 6/7 das am Kulturweg auf der Wettinger Schwimmbadstrasse steht. Melanie Bär

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WETTINGEN

WOCHE NR. 14 DONNERSTAG, 8. APRIL 2021

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AUS DEM GEMEINDERAT Glückwünsche Der Gemeinderat gratuliert folgenden Personen zu ihrem 90. Geburtstag: 9. April, Agatha BoppBürgler, Dorfstrasse 77; 10. April, Margaretha Baumgartner, Langäcker 11/301; 14. April, Margaretha (Margrit) Benz-Spörri, Rebbergstrasse 24 Öffnungszeiten Mo.: 8.30–12/13.30– 18.30 Uhr; Di.–Fr.: 8.30–12/13.30–16 Uhr. Infolge der Coronasituation werden auch weiterhin viele Dienstleistungen der Gemeindeverwaltung per Mail oder Telefon angeboten. Die Bevölkerung wird geben, dies zu nutzen , um die Schaltervorsprache zu vermeiden.

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Das Kinderkarussell war am Jahrmarkt sehr beliebt.

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Erfreute Besucher und Fahrer am Jahrmarkt Gross und Klein freute sich, dass der Jahrmarkt in Wettingen stattfand. MELANIE BÄR

Zwei Buben wetzen lachend die Holzstäbe aneinander, an der kurz vorher noch Zuckerwatte hing. Ein Kind zeigt seinem Vater den mit Helium gefüllten Autoballon, den es haben möchte. Die Luft riecht nach gebrannten Mandeln und im

Hintergrund ist die Musik des Kinderkarussells zu hören. Das Maskentragen und die mit Bändern markierte Laufrichtung scheinen den Jahrmarktbesuchern die Stimmung nicht zu verderben. Das freut auch die Marktfahrer, die im vergangenen Jahr nur wenig Gelegenheit hatten, ihre Ware vor Ort zu verkaufen. «Nur wenige kleine Märkte fanden statt, alle grossen wurden abgesagt», sagt Pia Arnet. Die Floristin aus Ermensee verkauft

Melanie Bär

in Wettingen Osterdekoartikel. Seit 40 Jahren ist sie Marktfahrerin. Es sei eine schwierige Zeit, trotzdem versuche sie, positiv zu denken. «Eine positive Ausstrahlung hinter dem Stand ist das beste Verkaufsargument.» Sie sei dem Marktchef dankbar, dass er den Wettinger Jahrmarkt trotz Mehraufwand durchgeführt hat. Es sei auch schön, die Marktkollegen wieder mal zu treffen. «Man sieht einander meistens nur an den Märkten.»

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Öffentliche Planauflage vom 10. April bis 10. Mai 2021. Die öffentliche Auflage der Pläne erfolgt ausschliesslich online über www.wettingen.ch. Eine Einsichtnahme vor Ort kann nur in begründeten Fällen und nach vorheriger Absprache zugestanden werden. Allfällige Einwendungen sind im Doppel während der Auflagefrist dem Gemeinderat einzureichen. Sie haben eine Begründung und einen Antrag zu enthalten.

Bau- und Planungsabteilung

Isabella Fulminis, Wettingen

Rebecca und Yago Gretler, Boppelsen

Besart Hyseni, Wettingen

Mia (l.) und Eva Kalantzis, Wettingen

«Ich besuche gerne Märkte in der Region und freue mich, dass der Jahrmarkt durchgeführt wurde. Ab und zu kaufe ich mir auch etwas, beispielsweise eine neue Handyhülle.»

«Die Kinder wollten unbedingt Zuckerwatte essen gehen. Deshalb sind wir hergekommen. Ich finde es super, dass der Jahrmarkt stattfindet, diesmal halt mit Schutzkonzept.»

«Es ist toll, dass der Markt bei diesem schönen Wetter stattfindet. Ich habe eine Runde gedreht und gehe nachher nochmals mit meiner Frau und den Kindern hin.»

Eva: «Ich habe mir Ohrringe gekauft und von Mami habe ich ein Fan-Shirt von AC/DC bekommen.» Mia: «Und ich habe mir ein Bändeli in die Haare machen lassen.»


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WETTINGEN

Wenn Generationen Kinder beim Schaukeln in der Turnhalle.

zVg

OpenSunday bilanziert Seit Ausbruch der Coronapandemie sind die Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten der Kinder stark eingeschränkt. Wäre da nicht OpenSunday.

Aus der Unicef-Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» entstand 2018 das Projekt OpenSunday. Seit der Lancierung dieses Projekts können sich die Wettinger Primarschülerinnen und -schüler von Oktober bis März immer sonntags am Nachmittag in der Sporthalle der Bezirksschule treffen. «Seit Beginn im 2018 sind durchschnittlich 70 Kinder pro Veranstaltung anwesend», sagt Projektmanager Anes Gracic. Bewegung und Begegnung trotz Corona Allen Widrigkeiten zum Trotz darf das OpenSunday Wettingen auf eine geglückte Saison zurückblicken. «Corona hat das Angebot zwar beeinflusst, es wurde aber dank des speziellen Geltungsbereichs für Kinder nicht verunmöglicht», so Gracic. So konnten die ersten beiden Veranstaltungen im Oktober noch wie gewohnt und ohne Einschränkungen stattfinden. Vor Weihnachten musste das

Projekt wegen der Pandemie während vier Wochen pausieren. Die Vorgaben des Bundes wechselten fast wöchentlich und es wurde für den Projektmanager und sein Hallenteam immer schwieriger, die Veranstaltungen unter Berücksichtigung der Richtlinien zu planen. «Als sich die Situation im neuen Jahr wieder etwas beruhigte und die Vorgaben des Bundes längerfristig angesetzt waren, konnten wir unsere Arbeit wiederaufnehmen», erklärt der 26-Jährige. Dank Philippe Rey, Gemeinderat und Initiant des Projekts OpenSunday, konnte innerhalb weniger Tage das Projekt auch während der Sportferien ermöglicht und somit die ausgefallenen Veranstaltungen nachgeholt werden. «Wir wollten das Angebot, das die Kinder und ihre Familien in den letzten Jahren so schätzen gelernt haben, unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen weiterhin anbieten – umso mehr in Anbetracht des aktuell eingeschränkten Freizeitangebots, sofern das Schutzkonzept eingehalten wird», führt Rey aus. Eine anspruchsvolle Saison geht zu Ende. Durch das Angebot OpenSunday konnten sich die Wettinger Kinder in einem geschützten Umfeld sportlich betätigen und den Coronaalltag vergessen. (zVg)

Die Gemeindebibliothek Wettingen bietet ein Lesetandem an. Heisst: Mentorinnen und Mentoren lesen zusammen mit Kindern. Ein Augenschein. ROBIN SCHWARZ

Das Lesen ist einer der zentralen Pfeiler der Bildung für Kinder. Die Gemeindebibliothek Wettingen bietet deshalb ein sogenanntes Lesetandem zur Sprach- und Leseförderung an. Das bedeutet: Erwachsene nehmen sich eine Stunde pro Woche Zeit, um mit Kindern zusammen zu lesen, und fungieren dabei als Mentoren. Gelesen wird alles, von Büchern über Comics bis hin zu Einzeltexten. Das Angebot kostet nichts, vorausgesetzt wird nur ein Jahresabonnement der Stadtbibliothek Baden oder der Gemeindebibliothek Wettingen. Das Wichtigste:«Der Spass steht im Vordergrund», erklärt Pensionärin Esther Jud, die bereits zum dritten

«Der Spass steht im Vordergrund.» ESTHER JUD, LESEMENTORIN

Das Guinness-Buch der Rekorde haben

Mal ein Kind auf der Lesereise begleitet. Sie sitzt mit der zwölfjährigen Abigail Farrell im unteren Stock der Gemeindebibliothek Wettingen. Wegen der Coronapandemie musste das Lesetandem eine Weile pausieren, darum ist sie jetzt bereits im zweiten Jahr – obwohl eigentlich nur ein Jahr pro Kind angedacht ist – als Begleitung durch das Schuljahr. Trotzdem sei das Projekt ausserschulisch und

somit nicht als Aufgabenhilfe oder Nachhilfe gedacht – auch wenn es den Anstrich der Letzteren durchaus hat. Aber: Es sei nicht ihre Aufgabe, die Kinder zu korrigieren, sondern eben, die Lust am Lesen zu fördern. Wie das geschieht, ist ganz individuell. Abigail ist eine der Ältesten im Programm, die Kinder sind üblicherweise zwischen acht und elf Jahren

Hofmann und die Wettinger SP-Nationalrätin Yvonne Feri. Das Zitat von Friedrich Dürrenmatt «Man darf nie aufhören, sich die Welt vorzustellen, wie sie am vernünftigsten wäre» war für Pia Müller Leitgedanke für die GV. Dazu passt die erfreuliche Meldung, dass die SP Wettingen 2020 zehn neue Mitglieder aufnehmen konnte. Der Jahresbericht, verfasst von Co-Präsidentin Pia Müller und Co-Präsident Christian Oberholzer, wurde einstimmig angenommen. Co-Fraktionspräsidentin Mia Gujer berichtete über die Verhandlungen im Einwohnerrat. Obwohl Wettin-

gen eine Steuerfusserhöhung dringend nötig hat, lehnen diese die bürgerlichen Parteien nach wie vor ab. Lieber streichen sie Leistungen für die Bevölkerung, als eine zukunftsorientierte Finanzpolitik zu betreiben. Die SP will aber ein lebendiges Wettingen für alle. Doch dazu braucht es die finanziellen Mittel, um die nötigen (Infra-)Strukturen aufzubauen. Für die SP ist klar: Die Attraktivität der Gemeinde hängt nicht von einem tiefen Steuerfuss ab, sondern von den Leistungen, welche die Gemeinde den Bürgerinnen und Bürgern bieten kann, so Mia Gujer.

PARTEINOTIZEN SP/WettiGrüen Einladung zu einem virtuellen Austausch über eine reale Herausforderung: Die artgerechte Abwicklung des unvermeidbaren Restverkehrs stellt alle Beteiligten permanent vor grosse Herausforderungen. Auch in der Gemeinde Wettingen sind aktuell viele Fragen offen. Wie viel Raum wollen wir den einzelnen Verkehrsträgern im Siedlungsgebiet zugestehen? Ist ein Tram im Dorf tatsächlich die ultimative Lösung? Kann der hausgemachte Zielverkehr vom importierten Transitverkehr getrennt werden? Und was ist schon wieder der Unterschied zwischen KGV und GVK?

Alles, was man schon immer zum Thema Verkehr in und um Wettingen wissen wollte, erläutert von kompetenten Exponenten von WettiGrüen in einem Zoom-Meeting am Dienstag, 13. April, um 20 Uhr. Der Link für das Zoom-Meeting kann angefordert werden bei info@wettigruen.ch. GV SP Wettingen Die Co-Präsidentin der SP Wettingen, Pia Müller, konnte 24 Mitglieder zur diesjährigen Generalversammlung, die digital durchgeführt wurde, begrüssen. Speziell willkommen geheissen wurden alt Regierungsrat Urs


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zusammen lesen

Esther Jud (l.) und Abigail Farrell (r.) schon ein paarmal angeschaut.

Robin Schwarz

alt. Seit ein paar Minuten spielen sie Stadt, Land, Fluss. «Auch dabei lernt man das Lesen und Schreiben», erklärt Esther Jud. Die letzte Viertelstunde sei oft dem Spielen gewidmet. Davor haben sie einander Gedichte vorgelesen und die andere Person hat jeweils geraten, wie der Reim endet. Wenn sie längere Texte lesen, würden sie sich abwechseln.

«Mal ich ein Stück, mal sie ein Stück», sagt Esther Jud. Das Lesen habe in der Bildung «einen hohen Stellenwert», sagt Esther Jud, die Bücher immer schon sehr gerne mochte. «Es ist wie reisen im Kopf» sagt sie.

Für die im September stattfindenden Wahlen stellen sich für den Einwohnerrat alle neun Bisherigen wieder zur Verfügung, die Suche nach weiteren neuen Kandidierenden ist noch nicht abgeschlossen. Für den Gemeinderat stellen sich die beiden bisherigen Gemeinderäten Kirsten Ernst und Markus Maibach zur Wahl, Maibach zusätzlich als Vizeammann. Wichtigste Punkte im Jahresprogramm sind am 26. August die Sektionsveranstaltung und am 11. September eine Standaktion auf dem Zentrumsplatz. Zudem wird die SP Wettingen für die Gemeindewahlen

wieder Telefonaktionen durchführen, um die Wählerinnen und Wähler zu animieren, ihr Wahlrecht auszuüben. Der frisch zurückgetretene Regierungsrat Urs Hofmann gab zu Ende der GV einen Einblick in die Aufgaben und Sorgen eines Regierungsrates. So sind beispielsweise nicht alle geplanten Gemeindefusionen gelungen. Der Kanton Aargau hat mit seinen zurzeit etwa 210 Gemeinden die drittmeisten Gemeinden aller Kantone. Wettingen ist nach wie vor die zweitgrösste Gemeinde des Kantons. Die durchschnittliche Amtsdauer eines Gemeinderates beträgt nur fünf

Lesen ist anstrengend Das Lesetandem jedoch ist nicht so

romantisch, wie man es zum Beispiel aus «Dead Poets Society» kennt, dem berühmten Film mit Robin Williams, in dem dieser als Englischlehrer in einer Gruppe von Schülern die Leidenschaft für die Literatur entfacht. Es geht um die harte Realität, und die ist: Viele Schülerinnen und Schüler, die das Angebot der Gemeindebibliothek in Anspruch nehmen, sind jene, die im Schulunterricht eher Mühe mit dem Lesen bekunden. Abigail erzählt, ihre Eltern hätten sie angemeldet, damit sie in der Schule bessere Noten im Deutschunterricht erreicht. Sie ist erst seit drei Jahren in der Schweiz – die Familie zog aus England hierher –, spricht aber schon fliessendes Deutsch. Einmal unterbricht ihre Schwester das Gespräch, die beiden sprechen Englisch. Esther Jud erzählt, vor Abigail habe sie ein Mädchen und einen Jungen aus Kroatien begleitet. Das Lesetandem sei darum als Sprachförderung besonders gut für Kinder, die in den Familien nicht viel Deutsch sprechen. Die Bereitschaft, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen, sei darum eine Voraussetzung für die Mentorinnen und Mentoren, heisst es vonseiten der Bibliothek. Macht das Lesen Spass? Nicht wirklich, sagt Abigail. Und sie sei auch «nicht ganz freiwillig» hier, findet das Angebot aber dennoch eine gute Idee. Das Lesen in einer Sprache, der man noch nicht ganz habhaft ist, sei anstrengend, und gerade bei Büchern mit kleinen Buchstaben würde sie Mühe bekunden. Wenn sie einander vorlesen, sagt Abigail, sei es manchmal schwierig, gleichzeitig zu verstehen, was man denn eben gerade vorgelesen

habe. Übung macht die Meisterin. Das sei aber völlig in Ordnung, sagt Esther Jud: «Sie hatten dann auch bereits den ganzen Tag Schule, wir sind da nicht wahnsinnig streng mit ihnen», erklärt sie. Hier in der Bibliothek würde man zu fast jedem Thema ein Buch finden, also auch meist etwas, was den Kindern dann doch Spass bereitet. So blättern Abigail und Esther Jud gerne auch in Sachbüchern, etwa dem Guinness-Rekorde-Buch oder Bü-

Jahre. Dies hat unter anderem mit der hohen Arbeitsbelastung zu tun. Zudem kann es in kleineren Gemeinden Probleme mit der Suche einer qualifizierten Nachfolge kommen. Probleme, welche bei einer Gemeindefusion durch die Zusammenlegung von Ressourcen behoben werden können.

zukünftig auch leistungssportfreundliche Lehrstellen anbieten können. Begründung: Einer der Leuchttürme in Wettingen steht für den Sport. Leistungssportler haben es oft schwer, nebst den sportlichen Herausforderungen einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Die Ausbildung stellt hohe Ansprüche an den Lehrbetrieb, wie zum Beispiel eine gewisse Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung. Die Ausbildung im Rathaus Wettingen mit seinen vielen verschiedenen Abteilungen wäre daher der ideale Ausbildungsbetrieb.

CVP Wettingen Postulat der Fraktion CVP, Ursi Depentor und Andreas Benz betreffend «Sportlerlehre im Rathaus»: Der Gemeinderat wird gebeten zu prüfen, ob die Gemeinde Wettingen sowie die ihr angeschlossenen Aktiengesellschaften

«Alle Kinder haben ein Thema, das sie interessiert.» ESTHER JUD, LESEMENTORIN

chern über Füchse oder Meerestiere. Zu Beginn hätten sie eine Krimireihe gelesen. «Alle Kinder haben irgendein Thema, das sie interessiert», sagt Esther Jud. Noch einfacher wird es für Abigail, wenn das Buch etwas grösser geschrieben ist und hin und wieder ein Bild vorkommt. Das helfe ihr beim Verständnis – und beim Spass, sagt Abigail. Es gebe immer wieder kleine Erfolgserlebnisse und Fortschritte, sagt Esther Jud und erzählt, sie habe auch Situationen gehabt, in denen sie bei Kindern die Leselust entfachen konnte. Und Abigail habe sich verbessert, sie lese mittlerweile fast fliessend. Die Coronapandemie wäre doch eigentlich der perfekte Zeitpunkt, um mehr zu lesen – eine Alternative zum Fernseher oder Computer? «Liest du seither mehr?», fragt Esther Jud. Abigail verneint. «Stimmt, du hast zum Geburtstag ja auch ein Handy bekommen.» Abigail lacht.


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NEUENHOF AUS DEM GEMEINDERAT

Friedhoffahrten ab Freitag, 9. April, wieder möglich Die Gemeinde Neuenhof musste im Dezember 2020 die jeweils wöchentlich am Freitagnachmittag stattfindenden kostenlosen Friedhoffahrten aufgrund der Covid19-Situation und personeller Engpässe vorübergehend einstellen. Nun können der Bevölkerung diese Friedhoffahrten ab Freitag, 9. April, unter Einhaltung der Schutzmassnahmen (Maskenpflicht) wieder wöchentlich angeboten werden. Die Route führt vom Parkplatz Zentrum 5 der Schulanlage (Hardstrasse) um 13.20 Uhr via Alterssiedlung Sonnmatt, Abfahrt um 13.30 Uhr. Es können auch individuelle Einstiegsorte vereinbart werden. Sollte dies gewünscht werden, ist mit dem Gruppenleiter Werkhof, Max Caironi, Tel. 056 416 23 30, frühzeitig Kontakt aufzunehmen. Zahlen des Betreibungsamtes (Auszug aus dem Geschäftsbericht 2020) Im Berichtsjahr 2020 gingen insgesamt 3496 Betreibungsbegehren ein. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 320 Begehren weniger. 2194 davon wurden auf dem elektronischen Weg (eSchKG) eingeleitet. Gegen 228 Schuldforderungen wurde Rechtsvorschlag erhoben. Die Gesamtsumme der Betreibungsforderungen beläuft sich für das Berichtsjahr 2020 auf insgesamt Fr.

10 102 888.88 (Berichtsjahr 2019: Fr. 8 132 274.01). Das Betreibungsamt hat im abgelaufenen Jahr Gebühreneinnahmen in der Höhe von Fr. 628 182.94 (Fr. 629 562.64) verzeichnet.

dehaltenden auf die vom 1. April bis 31. Juli geltende Leinenpflicht im Wald und am Waldrand hingewiesen. Diese Leinenpflicht dient den frei lebenden Tieren zum ungestörten Brüten, Setzen (Gebären) und Aufziehen ihrer Nachkommen. Alle Hundehaltenden sind somit verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Hunde nicht streunen oder wildern. Nicht nur das Jagen oder Hetzen, sondern bereits das Hochscheuchen kann bei Wildtieren erheblichen Stress auslösen und sie in Gefahr bringen. In der übrigen Zeit können Hunde auf Waldstrassen unter direkter Aufsicht ohne Leine geführt werden.

Bis 31. Juli gilt Leinenpflicht im Wald Publikation von Gesuchen um ordentund am Waldrand. zVg liche Einbürgerung Folgende Personen haben bei der Gemeinde NeuHundekontrolle 2021 Für das Halten enhof ein Gesuch um ordentliche eines mehr als drei Monate alten Einbürgerung gestellt: Fiona XhoxHundes ist jährlich eine Hundetaxe haj, 2005, kosovarische Staatsangezu entrichten. Die Gebühr beträgt hörige, Weststrasse 10, Neuenhof; 120 Franken. Die Hundetaxe wird Smridh Sood, 1999, indischer Staatsim Mai in Rechnung gestellt. Um angehöriger, Im Quer 7, Neuenhof. unnötige Rechnungen zu vermeiJede Person kann innert 30 Tagen den, werden die Hundehaltenden seit der amtlichen Publikation dem gebeten, allfällige Änderungen (das Gemeinderat eine schriftliche Einheisst Neuanschaffungen, Tod des gabe zum Gesuch einreichen. Diese Hundes oder Halterwechsel) dem Ge- Eingaben können sowohl positive meindebüro Neuenhof bis 30. April wie negative Aspekte enthalten. Der unter Tel. 056 416 21 40 oder ge- Gemeinderat wird die Eingaben prümeindebuero@neuenhof.ch zu mel- fen und in seine Beurteilung einden. Gleichzeitig werden alle Hun- fliessen lassen.

INSERATE

GEMEINDE NEUENHOF

Baugesuchspublikation Baugesuch 2021-0021 Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Neuenhof, Zürcherstrasse 107, 5432 Neuenhof Lage: Parzelle 2321 und 1759, Hardstrasse 80, 91 und 93, Neuenhof Bauvorhaben: Abbruch und Schadstoffentsorgung Pavillone Gestützt auf § 60 Abs. 2 BauG und § 54 Abs. 3 BauV liegen die Pläne während der gesetzlichen Auflagefrist vom 9. April 2021 bis 10. Mai 2021 im Gemeindehaus, Abteilung Bau und Planung, öffentlich auf. Das Gemeindehaus ist aufgrund der aktuellen Situation geschlossen. Wenn Sie Einsicht in die Planunterlagen wünschen, teilen Sie es uns für eine Terminabsprache bitte mit. Telefon: E-Mail:

056 416 21 20 bauverwaltung@neuenhof.ch

Einwendungen können während der gesetzlichen Auflagefrist (30 Tage) beim Gemeinderat erhoben werden. Sie haben einen Antrag, eine Begründung sowie ein Begehren zu enthalten. Allfällige Beweismittel sind beizuziehen und soweit möglich beizulegen. Abteilung Bau und Planung

«In guten Seit 30 Jahren säumen Kunstwerke das Limmatufer zwischen Baden, Neuenhof und Wettingen. Die Kulturweg-Stiftung bat Schülerinnen und Schüler, die Kunstwerke neu zu interpretieren. Ein Teil der dabei entstandenen Fotos wird in der Limmatwelle publiziert. MELANIE BÄR

«Das ist das Kunstwerk», sagt Sabrina und zeigt auf die drei Skulpturen, die aus der Wiese zwischen der Schwimmbad- und der Alberich-Zwyssig-Strasse ragen. Seit exakt dreissig Jahren steht das von Künstlerin Monika Kaminska geschaffene Werk aus Stahlbeton vor dem Eingang zur Klosterhalbinsel. «Beim Vorbeifahren haben wir es oft gesehen, aber nie so richtig beachtet», sagt Zoé. Als die Dritt-Sek-Klasse vom Lehrer für Bildnerisches Gestalten, Paul Takács, im Herbst den Auftrag erhielt, aus den knapp 30 Kunstwerken des Kulturwegs eines auszusuchen und neu zu interpretieren, war für Zoé, Sabrina, Ainhoa und Nedim schnell klar: Dieses soll es sein. Warum? «Es bietet viele Möglichkeiten, etwas darzustellen», begründet Sabrina. Allerdings seien sie, so wie auch viele andere in der Klasse, anfangs von der Aufgabe überfordert gewesen. Sie hätten gezweifelt, ob sie die Aufgabe meistern wür-

«Es hat sehr schöne Arbeiten unter den Einsendungen.» Michael Bouvard, Stiftungsrat Fünf Sandplätze laden am Sonnmatweg 1 zum Tennisspielen ein.

zVg

Saisonstart: Endlich wieder Tennis spielen Das Clubhaus wird auf Vordermann gebracht, damit am Samstag die Saison starten kann. Die letzten Fenster werden geputzt und die Gartentische aus dem Keller geholt: Ab Samstag wird auf den fünf Sandplätzen im Härdli wieder Tennis gespielt. «Das Bedürfnis, wieder Tennis zu spielen, ist riesig», sagt Ursula Voser vom Vorstand. Nachdem das Reservationssystem aufgeschaltet wurde, waren die Plätze sofort be-

setzt. Die Mitglieder nutzten das schöne Wetter bereits vor dem offiziellen Saisonstart, um zu trainieren. Das dürfte auch daran liegen, dass wegen Covid-19 seit Dezember nicht in Hallen trainiert werden durfte. Weil die Tennisplätze des TC Neuenhof im Freien sind, können die Clubmitglieder unter Einhaltung der Schutzmassnahmen nun wieder spielen. Auch Neumitglieder und Bocciaspieler sind willkommen. (bär) Infos unter www.tcneuenhof.ch

den. «Sind wir gut genug dafür?», hätten sie sich am Anfang gefragt. Als Takács ihnen im Unterricht zeigte, wie Künstler Erwin Wurm Alltagsgegenstände mit minimalem Aufwand in einer Minute neu darstellte, sprudelten die Ideen plötzlich. «Wir legten uns in die Kunstwerke, die zwar einzeln dastanden, aber trotzdem irgendwie verbunden waren, wenn auch nicht alle gleich nah», sagt Ainhoa. Es entstand die Idee, diese Verbundenheit mit zusammengeknüpften Masken darzustellen. «Denn in der Coronazeit


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wie in schlechten Zeiten» schaffen. «Es ist eine einschränkende Zeit und erschwert auch sie die Berufswahl», sagt Sabrina. Wer nicht schon vor der Pandemie in Betrieben war, um verschiedene Berufe kennen zu lernen, habe es jetzt schwierig. «Besonders während des Homeschoolings war es zudem schwierig, beim Lernen nicht nachzulassen und die Noten zu behalten.» «Ohne den Druck der Prüfungen ist es noch schwieriger, die Motivation fürs Lernen zu behalten», doppelt Ainhoa nach. Abwechslung in ungewisser Zukunft Corona beeinflusse auch ihre Gedanken über die Zukunft: «Wie wird es sich entwickeln, wie lange dauert es, bis wieder Normalität herrscht?», fragt sich Nedim. Kollegin Zoé fügt an: «Verschwindet das Virus überhaupt wieder und was ist mit unserem Schulabschluss?» Für sie sei der Wettbewerb eine schöne Abwechslung gewesen. Der Name ihrer Fotografie – «In guten wie in schlechten Zeiten» – symbolisiere die momentane Situation. Das habe sich auch während der Arbeit gezeigt. «Der Zusammenhalt ist das Wichtigste. Hät-

Neuinterpretation: Ainhoa, Sabrina und Zoé legten sich ins Kunstwerk von Monika Kaminska. verbinden uns die Masken auch, alle Autos zu sehen sind, weil die abtragen Masken», begründet Zoé. Die lenken würden», sagt Nedim. Auch drei jungen Frauen legten sich in die schwarze Kleidung, die die drei Frauen fürs Foto trugen, war bewusst gewählt: Sie soll die dunkle Coronazeit symbolisieren. «Der Zusammenhalt ist

das Wichtigste.»

AINHOA, SABRINA, NEDIM UND ZOÉ

die Schiffe und Nedim fotografierte. Immer wieder bekamen sie von ihrem Lehrer Rückmeldung und passten ihre Arbeit entsprechend an. «Ich achtete beispielsweise darauf, dass im Hintergrund keine

Postkarten mit Kunstwerken Die Schülerinnen und Schüler der dritten Sekundarschule aus Neuenhof sind nicht die Einzigen, die mit ihren Bildern und Videos am Gestaltungswettbewerb teilgenommen haben, der von der KulturwegStiftung letztes Jahr lanciert worden ist. Gesamthaft wurden 42 Werke eingereicht. «Coronabedingt

Kulturweg Limmat Baden, Wettingen und Neuenhof realisierten anlässlich des 700. Geburtstag der Schweizerischen Eidgenossenschaft den Kulturweg entlang der Limmat. Knapp 30 Freiluftskulpturen sind auf beiden Flussuferseiten ausgestellt. Die Stiftung Kulturweg kümmert sich um die Vermittlung der ausgestellten Werke. Sie lancierte den Gestaltungswettbewerb «Reaktionen». Schülerinnen und Schüler haben die Werke neu interpretiert und auf Fotos und Videos festgehalten. In der Limmatwelle werden die Bilder in loser Folge abgedruckt. Infos und Standort des Kulturwegs unter www.kulturweg-limmat.ch. Die Redaktion

Nedim Zekjiri

hat sich die Jurierung auf Ende April verzögert», sagt Michael Bouvard. Er ist Mitglied des 15-köpfigen Rats der Stiftung Kulturweg Limmat und ebenfalls Lehrperson für Bildnerisches Gestalten. «Es hat sehr schöne Arbeiten unter den Einsendungen, aus einigen Fotos werden Postkarten gedruckt», so Bouvard. Ob das Bild von Zoé, Sabrina, Ainhoa und Nedim dazugehört, wissen die Schüler noch nicht. «Doch ums Gewinnen ging es uns sowieso nicht, es war einfach schön, wieder mal eine Gruppenarbeit zu machen», sagen sie unisono. Denn die Pandemie macht auch ihnen zu INSERATE

«Es ist schön, wenn man das Interesse und die Kreativität wecken kann.» PAUL TAKÁCS, LEHRER

te nicht jeder von unserer Gruppe seinen Teil dazu beigesteuert, wäre das Bild nicht so gut geworden», sagt Zoé. «Wir haben das Bestmögliche aus der Aufgabe gemacht und sind jetzt stolz auf das Endergebnis», fügt Ainhoa an. Trotz dem anfänglichen Gedanken, nicht gut genug für die Bewältigung der Aufgabe zu sein. Über diesen Wandel freut sich auch Lehrer Takács: «Es ist schön, wenn man das Interesse und die Kreativität der Schüler wecken und ihnen das Kunsthandwerk vermitteln kann.»


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KILLWANGEN/SPREITENBACH AUS DEM GEMEINDERAT

Unerlaubte Entsorgung im Grüngut Die Kompostieranlage Spreitenbach hat die Gemeinde darüber informiert, dass vermehrt Gegenstände mit dem Grüngut aus Killwangen entsorgt werden, welche nicht verwertet werden können. Darunter sind Pflanzenbehälter aus diversen Materialien, Gartenzäune mit Nägeln und sogar Küchenschränke. Die Bevölkerung wird gebeten, sich zwingend an die Richtlinien gemäss Entsorgungskalender zu halten. Die Beigabe von nicht verwertbaren Materialen führt zu einem immensen Zeitaufwand für die Mitarbeiter der Kompostieranlage und im Endeffekt zu einem höheren Kostenaufwand der Gemeinde. Jahresrechnung Einwohnergemeinde Erfolgsrechnung: Die Aufwand- und Ertragsentwicklung der Einwohnergemeinde Killwangen zeigt im Rechnungsjahr 2020 wiederum ein erfreuliches Bild. Wie schon mit der Publikation des Steuerabschlusses 2020 mitgeteilt, konnte der Gesamtsteuerertrag gegenüber dem Budget um rund 75 570 Franken oder knapp 1,4 % gesteigert werden (Vergleich zum Jahr 2019 eine Zunahme von rund 3140 Franken oder 0,6 %). Wesentliche Kosteneinsparungen konnten bei folgenden Positionen erzielt werden: Infolge der Coronapandemie konnten verschiedene Anlässe wie Gemeindeversammlungen, Seniorenausflug sowie auch weitere kulturelle und schulische Anlässe nicht durchgeführt werden, was zu Kosteneinsparungen führte. Weitere deutliche Kostenreduzierungen ergaben sich bei der externen Führung der Bauverwaltung, der polizeilichen Zusammenarbeit, Unterhaltskosten für das Meierbädli (konnte infolge der

Coronapandemie nicht geöffnet werden), Beiträge für die Pflegefinanzierung, Unterhaltskosten der Gemeindestrassen sowie bei den Restkosten an den Kanton Aargau für Sonderschulen, Heime und Werkstätten. Neben diesen Einsparungen gab es auch verschiedene begründete Kostenüberschreitungen. Somit kann mit dem erzielten Ertragsüberschuss von 281 147 Franken (gegenüber einem budgetiertem Ertragsüberschuss von 104 966 Franken) ein sehr erfreuliches Resultat 2020 ausgewiesen werden, welches die Verschuldung um rund 358 467 Franken sinken lässt. Der Gemeinderat dankt allen Budgetverantwortlichen für den verantwortungsbewussten Umgang mit den Gemeindefinanzen. Eigenwirtschaftsbetriebe: Die Wasserversorgung wies einen Ertragsüberschuss von 56 649 Franken aus (Budget: Aufwandüberschuss von 22 050 Franken). Bei der Abwasserbeseitigung resultierte ein Aufwandüberschuss von 192 325 Franken (Budget: Aufwandüberschuss von 257 000 Franken). Bei der Abfallbewirtschaftung konnte ein Ertragsüberschuss von 8600 Franken verbucht werden (Budget: Ertragsüberschuss von 7460 Franken) und die Elektrizitätsversorgung schloss mit einem Ertragsüberschuss von 173 178 Franken ab (Budget: Ertragsüberschuss von 133 300).

Flavio Zani und Mario Hof Nachdem sich im ersten Wahlgang vier Kandidaten um das Amt als Gemeinderat bewarben, treten davon drei Kandidaten nicht mehr zum zweiten Wahlgang an. Möglicherweise kommt es nun zu einer stillen Wahl. MELANIE BÄR

Gleich vier Spreitenbacher wollten am 28. März Gemeinderat werden. Wie erwartet, erhielt keiner von ihnen mehr als die Hälfte aller Stimmen, das absolute Mehr (die Limmatwelle berichtete). Dies wäre jedoch nötig, um im ersten Wahlgang gewählt zu werden. Der Kandidat mit den meisten Stimmen, Adrian Mayr (parteilos), gab daraufhin bekannt, dass er zum zweiten Wahlgang antritt. Der parteilose Peter Grass, der am wenigsten Stimmen erhielt, teilte hingegen sofort mit, er werde nicht mehr antreten. Flavio Zani (CVP) und Mario Hofer (parteilos) wollten Bedenk-

zeit. Erst nach Redaktionsschluss meldeten sie unabhängig voneinander, dass sie ebenfalls entschieden haben: Sie treten im zweiten Wahlgang nicht mehr an. Die CVP-Ortspartei schrieb in einer Mitteilung, dass sie Adrian Mayr im zweiten Wahlgang unterstützen: «Wir tun dies, weil wir der Auffassung sind, dass mit Adrian Mayr ein Kandidat mit guten Qualitäten und Kompetenzen die meisten Stimmen erhalten hat.» Daraufhin postete Mayr auf Facebook: «Eure Unterstützung motiviert mich noch mehr, für Spreitenbach alles zu geben.» Meldet sich bis zur Eingabefrist vom 7. April um 12 Uhr niemand mehr bei der Gemeindekanzlei, wird die Frist um fünf Tage verlängert. Ist auch bis dann keine weitere Anmeldung eingegangen wird Adrian Mayr am 12. April in stiller Wahl Gemeinderat. Bedürfnis für Gemeinderat mit Migrationshintergrund besteht Mit nur 66 Stimmen weniger als Mayr (526 Stimmen) hätte sich der Zweitplatzierte Flavio Zani für den

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Jahresrechnung Ortsbürgergemeinde Die Rechnung der Ortsbürgergemeinde schloss mit einem Aufwandüberschuss von 5170 Franken (Entnahme aus dem Eigenkapital) ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 18 450 Franken. Das Eigenkapital der Ortsbürgergemeinde beträgt per 31.12.2020 1 524 135 Franken.

INSERATE

Leser Jan Wacker aus Spreitenbach hat diese Aufnahme am 20. März vom Spreitenbacher Dorf Ric aufgenommen? Dann schicken Sie uns das Foto (im JPG-Format und in der Grösse von mind. 1 MB


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fer treten nicht mehr an zweiten Wahlgang durchaus Chancen ausrechnen können. Warum tritt er trotzdem nicht mehr an? «Die Wählerschaft hat Herrn Mayr gewählt. Das akzeptiere ich, das ist für mich in Ordnung», sagt Zani auf Anfrage. Er habe keine Kampfwahl führen wollen. «Ich habe mit dem Minimum an Wahlkampf das Maximum erreicht und herausgefunden, dass in Spreitenbach durchaus auch ein politischer Newcomer mit Migrationshintergrund eine echte Alternative für die Wählerschaft darstellt. Daraus interpretierte ich, dass ein Bedürfnis nach Veränderung im Gemeinderat besteht.» Er könne sich deshalb gut vorstellen, bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst anzutreten. «Daher werte ich diese Wahlen als gute Erfahrung für allfällige nächste Wahlen.» Definitiv entschieden, im Herbst anzutreten, hat er jedoch nicht. Eine andere Ausgangslage hatte Mario Hofer. Mit den erzielten 123 Stimmen im ersten Wahlgang schätze er seine Chancen in einer zweiten Runde als «relativ klein» ein. Auch im Sinne des Aufwands verzichte er

Adrian Mayr, Gemeinderatskandidat. zVg daher auf eine erneute Kandidatur. «Trotzdem hat es Spass gemacht und ich erhielt gutes Echo.» Keine stille Wahlen wird es hingegen beim Gemeindepräsidium geben. Dieses Amt wird frei, weil Mötteli vom Vize zum Präsidenten gewählt wurde. Auch hier bedarf es zwingend eines ersten Wahlgangs. Allerdings können nur Gemeinderäte gewählt werden. SVP-Gemeinderat Roger Mohr schreibt auf Anfrage, dass er noch nicht entschieden habe, ober er als Vize antrete. Von Edgar Benz (SVP) und Doris Schmid (FDP) lag bis Redaktionsschluss keine Antwort vor.

chtung Dietikon, Üetliberg und Zürich aufgenommen. Haben auch Sie ein tolles Sujet in der Region B) an redaktion@limmatwelle.ch.

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AUS DEM GEMEINDERAT Dringender Aufruf zur Impfregistrierung Die kantonale Impf kampagne ruft die gesamte Aargauer Bevölkerung auf, sich jetzt unter www.ag. ch/covid-impfanmeldung für die Covid-19-Impfung zu registrieren. Die Registrierung steht allen impfwilligen Aargauerinnen und Aargauern offen. Registrieren sollen sich alle Personen ab 16, unabhängig von Alter und allfälligen Vorerkrankungen. Die bisherige Priorisierung bleibt bestehen. Wer älter ist als 75 oder an einer Vorerkrankung mit höchstem Risiko leidet, erhält immer prioritär einen Impftermin, unabhängig vom Registrierungszeitpunkt. Personen, die bisher nur auf Listen von Arztpraxen sind, erhalten frühestens ab Mai eine Impfung durch ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt.

Verkehr mit Gemeindeverwaltung und -werken Die Bevölkerung wird angehalten, nach wie vor zur Bekämpfung der Pandemie Sachgeschäfte mit der Gemeindeverwaltung und den Gemeindewerken ausschliesslich per E-Mail, Briefpost oder Telefon zu klären. Termine 12. April, 17 Uhr: unentgeltliche Rechtsauskunft, nur telefonisch möglich zwischen 17 und 18 Uhr. Die Telefonnummer wechselt jeweils, daher bitte aktuelle Telefonnummer auf der Homepage beachten. Schalteröffnungszeiten Regionalpolizei, Poststrasse 13 in Spreitenbach Montag, 8.30–11.30 Uhr und 13.30–18.30 Uhr; Dienstag, 8.30–11 Uhr; Mittwoch, Posten geschlossen; Donnerstag, 8.30–11 Uhr; Freitag, 8.30–15 Uhr.

Musikschülerin Hannah aus Killwangen zeigt ihr «mCheck»-Zertifikat.

zVg

Musikschüler wurden ausgezeichnet

Kein Konzert, aber ein Zertifikat: 31 Musikschülerinnen und -schüler absolvierten den «mCheck».

Am letzten Samstag im März legten 31 Schülerinnen und Schüler die freiwillige Stufenprüfung «mCheck» an der Musikschule Spreitenbach ab. Sie zeigten durchweg sehr gute und ausgezeichnete Leistungen auf den Instrumenten Klavier, Gitarre, E-Gitarre, Blockflöte, Querflöte, Cello und Schlagzeug. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Motiva-

tion der Schüler und sparte nicht mit positivem Feedback. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen erfuhren so, dass ihr musikalisches Können positiv bewertet und wertgeschätzt wird. Das ist beim Hobby Musik oft nicht so selbstverständlich wie beispielsweise beim Sport. Da Konzerte weiterhin aufgrund der Coronapandemie verboten sind, bietet der «mCheck» eine gute Gelegenheit, die eingeübten Musikstücke zu präsentieren. Freudig nahmen die Kinder und Jugendlichen nach der Prüfung ihr Zertifikat und die Anstecknadel entgegen. (zVg)


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SPREITENBACH

MEDIENTIPP Zum Roman von Rachel Joyce «Miss Bensons Reise», Fischer Krüger Verlag, Frankfurt am Main. Margery Benson, Single und Lehrperson an einer englischen Schule, machte schon einige negative Erfahrungen in ihrem Leben. Sie lebt ihren tristen Alltagstrott und entwickelt sich zu einer wunderlichen älteren Dame. Aufgrund eines beschämenden Erlebnisses an ihrer Schule entschliesst sie sich, den Traum ihres verstorbenen Vaters zu verwirklichen und nach dem goldenen Käfer von Neukaledonien zu suchen. Für eine alleinstehende Frau in den 1950er Jahren nicht gerade ein einfaches Unterfangen. Begleitet wird sie von einer Assistentin, die ihr auf dieser Reise ins Ungewisse und bei der Suche nach dem goldenen Käfer unterstützend zur Seite stehen soll. Enid Pretty ist aber alles andere als eine praktikable Helferin – im Gegenteil. Enid liebt das Leben, die Männer und ist doch manchmal unheimlich traurig. Sie trägt schwer an ihren Geheimnissen. Zwei so unterschiedliche Frauen, eine dilettantisch vorbereitete Expedition, kriminelle Machenschaften, die brutale Naturgewalt der Insel – diese Zutaten machen die Geschichte zu einem abenteuerlichen Erlebnis. Immer wieder werden dem Publikum humorvolle Szenen, gespickt mit Situationskomik serviert. Ängste, bittere Rückschläge und manchmal einfach die pure Verzweiflung bringen es trotzdem nicht fertig, die beiden Frauen von ihren Zielen abzubringen. Der Medientipp der Gemeindebibliothek Spreitenbach erscheint in loser Folge.

Stressfreies Einkaufen hilft Seit Mitte Februar wird in den Spar-Filialen Wettingen und Weiningen dienstags und donnerstags für je zwei Stunden ein ruhiges Shopping-Erlebnis ermöglicht. In der Spreitenbacher Filiale wird das Angebot wegen Umbauarbeiten erst im November eingeführt. SIBYLLE EGLOFF

Das Licht in jeder zweiten Regalreihe geht aus. Stromausfall? Fehlanzeige. Die geräuscharme Stimmung ist gewollt. Von 15 bis 17 Uhr gelten jeden Dienstag und jeden Donnerstag von 18.30 bis 20 Uhr im Supermarkt im Dorf kern die «Stillen Stunden». Diese sorgen für ruhiges Einkaufen, das vor allem Menschen mit Autismus zugutekommen soll. Das bedeutet: keine Musik, keine Ladendurchsagen und reduziertes Licht. Zudem findet sich online der Sortimentplan der 250 Quadratmeter grossen Filiale, damit sich Menschen mit Autismus oder Beeinträchtigung auf den Einkauf vorbereiten können. Es wird aufgezeigt, wo welche Produkte zu finden sind, aber auch, wo es nach Kosmetika oder Waschmittel riechen oder wo es wegen der Gefriertruhen kalt sein könnte. Der Unterschied ist frappant. Von einem Moment auf den anderen ist es sehr still im Geschäft an der Regensdorferstrasse. Einzig die Kühltruhen knattern. Und der Verkehr draussen im Weininger Nadelöhr bei der «Linde»-Kreuzung macht sich noch deutlicher bemerkbar, vor allem, wenn man am Fenster bei der Gemüse- und Früchteauslage steht. Anthony Adekoya trägt nun eine gelbe Leuchtweste mit Piktogrammen über seinem roten Hemd. So ist sofort ersichtlich, dass er ein Spar-Mitarbeitender ist. Der Detailhandelsfachmann und seine Kollegen nehmen sich während der «Stillen Stunden» noch mehr Zeit für die

Spar nimmt mit dem Pilotprojekt «Stille Stunden» seit letztem Sommer Rücksicht auf Menschen mit Autismus. Die Aktion ist in Zusammenarbeit mit dem Verein Autismus Deutsche Schweiz entstanden und startete damals in Filialen in Urdorf, Dübendorf, Schöfflisdorf und an der Regensbergstrasse in Zürich. Mittlerweile wird in zwölf Spars im Kanton Zürich und im Kanton Aargau ruhiges und reizarmes Einkaufen ermöglicht. Seit Mitte Februar gelten die besonderen Regeln auch in den Geschäften in Wettingen und Weiningen. Eigentlich hätten Anfang 2021 auch im Spar Spreitenbach die «Stillen Stunden» eingeführt werden sollen (die Limmatwelle berichtete). Doch wegen Sanierungsarbeiten verzögert sich das Vorhaben. «Das Licht, der Boden, die Kühlanlagen und die Ladeneinrichtung werden erneuert», sagt Hansruedi Schnellmann. Er betreibt die Spar-Filialen in Spreitenbach, Wettingen und Weiningen sowie zehn weitere. Der «Auch für ältere Personen Umbau beginnt Anfang Oktober. ist es angenehmer, wenn Man habe nicht bereits vorher mit dem Angebot für Menschen mit Au- sie in Ruhe einkaufen tismus starten wollen, sagt Schnell- können.» mann. Daher wird das ruhige EinANTHONY ADEKOYA, SPAR-MITARBEITER kaufen erst ab dem 1. November in Spreitenbach möglich sein. Anlässlich des Weltautismustags am 2. April testete die Limmatwelle das Kundinnen und Kunden. Er findet das Projekt eine gute Sache. «Für Angebot im Spar Weiningen. Kunden, die zum Beispiel eine körperliche Beeinträchtigung haben, Um Punkt 15 Uhr verstummt bedeuten laute Geräusche Stress, das Radio und das Licht geht aus Bruno Mars säuselt aus den Laut- und auch für ältere Personen ist es sprechern, der Scanner der Kasse angenehmer, wenn sie in Ruhe einpiepst bei jedem Bar-Code, der über kaufen können», sagt der 21-Jähriihn fährt. Kinder warten ungedul- ge. Er ist seit letztem Sommer in dig mit Glace-Stängeln in den Hän- Weiningen tätig. Davor arbeitete er den. Im Spar Weiningen herrscht in einer Spar-Filiale in Wettingen. reger Betrieb am Dienstagnachmit- «Bewohner der Stiftung Arwo in tag. Es ist 15 Uhr, als die Stimmen Wettingen kamen oft zu uns. Ich am Radio plötzlich verstummen. freue mich, dass sie nun auch dort

Mitarbeiter Anthony Adekoya gefallen die seit Mitte Februar ungestört einkaufen können.» Er selbst profitiert von der Aktion. «Ich kann in dieser Zeit abkühlen und runterkommen. Ich habe das Gefühl, dass ich fleissiger arbeiten kann.» Adekoya füllt die Regale mit Getränken. Es ist ziemlich dunkel, sodass niemand dem andern ins Einkaufskörbchen starren und erspähen kann, was es wohl zum Znacht gibt. Je weiter man sich ins Innere des Geschäfts begibt, desto ruhiger wird es. Die Hektik auf der Badener- und der Regensdorferstrasse lässt man hinter sich. Die Stille hat eine beruhigende Wirkung. Man fühlt sich fast, als wäre man alleine im Laden. Die Hektik nach der Arbeit im Spar hinter sich lassen Eine positive Zwischenbilanz zieht auch Betreiber Schnellmann. «Unsere Kundschaft reagiert positiv auf die geräuscharme Welt.» Die Leute würden die Atmosphäre schätzen. «Vor allem, wenn sie nach einem hektischen Tag nach der Arbeit zu uns in den Laden kommen, dann können sie den Stress hinter sich lassen», sagt Schnell-


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nicht nur Autisten Uhr durchgeführt.» Kontaktiert wurde der Verein sogar von Betroffenen und Angehörigen aus Deutschland. «Sie haben von unserem Projekt gehört und hoffen, dass es dort auch bald so ein Angebot geben wird», sagt Buehler. Schade sei, dass bisher keine weiteren Detailhändler als Partnerorganisationen für die «Stillen Stunden» gewonnen werden konnten. «Auf diverse Anfragen konnten zwar erste Gespräche geführt werden, unsere Anfragen wurden bisher aber leider negativ beantwortet.» Buehler will jedoch nicht aufgeben. «Inklusion und Selbstbestimmung sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung sind wichtig. Das ist nur möglich, wenn Betroffene auch Teil des täglichen Lebens sein können und gesehen werden», sagt die Geschäftsleiterin. «Online-Einkauf, sofern ihnen dieser überhaupt möglich ist, führt uns diesem Ziel nicht näher», sagt Buehler. Eine reizarmere Umgebung werde nicht nur von autistischen Menschen, sondern auch sonst von vielen Personen gewünscht. «Wenn wir dieses Ziel über das Projekt ‹Stille Stunden› erreichen, können nicht «Stillen Stunden». Bis letzten Sommer war er im Spar Wettingen tätig. Alex Spichale nur ältere Menschen oder Personen mit anderen Beeinträchtigungen, mann. Auch ältere oder gehörlose aus. Wenn sie sich mit Hilfe des sondern auch wir alle von ein bissLeute sowie Personen mit lichtemp- Plans darauf vorbereiten können, chen mehr Ruhe in unserem Leben findlichen Augen würden sich wäh- erleichtert ihnen das den Gang in profitieren.» rend der «Stillen Stunden» wohl den Spar», sagt Schnellmann. fühlen. «Die Mitarbeitenden könErfreut zeigt sich auch der Verein Mitarbeitende klären nen besser auf sie eingehen, und sie Autismus Deutsche Schweiz, der die verwirrte Kundschaft auf müssen beispielsweise nicht mehr Aktion ins Leben gerufen hat. «Die Die neue Einkaufsatmosphäre im mit Sonnenbrille einkaufen gehen.» Reaktionen sind allgemein sehr Spar Weiningen sorgt für Fragen. Schnellmann las von einem ähn- positiv. Eine Umfrage, die wir im «Vor allem für Schülerinnen und Schüler, die oft nach der Schule bei lichen Projekt in Neuseeland in der Zeitung und war auf Anhieb begeisuns vorbeikommen, ist das redutert. Als der Verein Autismus Deut- «Autisten sollen nicht nur zierte Licht verwirrend. Wir erkläsche Schweiz mit der Idee auf ihn ihnen dann, was es damit auf online einkaufen, sondern ren zukam, willigte er sofort ein. «Es ist sich hat», sagt Spar-Mitarbeiter Adegut, dass es Einrichtungen und Ins- auch die Möglichkeit koya. Auch an diesem Nachmittag sind sich einige Kundinnen und titutionen für Beeinträchtigte und haben, in einen Laden zu Autisten gibt, aber es ist auch wichKunden nicht bewusst, was die «Stilgehen und unter Leute zu tig, dass sie am gesellschaftlichen len Stunden» zu bedeuten haben. Leben in der Schweiz teilnehmen kommen.» Zwei Frauen unterhalten sich ankönnen. Sie gehören auch dazu», HANSRUEDI SCHNELLMANN, SPAR-BETREIBER geregt an der Kasse, sie lachen laut. Ein Mitarbeiter macht sie darauf findet Schnellmann. Er wolle einen Beitrag zur Inklusion leisten. «Viele aufmerksam, dass sie das Volumen leben bereits abgeschottet. Sie sol- Oktober 2020 durchgeführt haben, etwas runterschrauben sollen. Etlen nicht nur online einkaufen, son- hat dies bestätigt», sagt Geschäfts- was verdutzt folgen sie der Auffordern eben auch die Möglichkeit leiterin Regula Buehler. Verbesse- derung. Die Schiebetüren öffnen haben, in einen Laden zu gehen und rungspotenzial habe es bei den Zei- sich, die Sonnenstrahlen und der ein bisschen unter Leute zu kom- ten gegeben. «Früher fand das An- Motorenlärm holen einen zurück in men.» Dabei helfe der Sortiment- gebot zwischen 13 und 15 Uhr statt. die laute und helle Welt. Insgeheim plan. «Menschen mit Autismus neh- Für viele war das eher ungünstig, wünscht man sich, dass man irgendmen die Welt anders wahr. Be- deshalb werden die ‹Stillen Stun- etwas im Spar vergessen hat und stimmte Reize wie Licht, Musik oder den› neu dienstags von 15 bis 17 Uhr nochmals eine Portion Stille tanken Geschmack lösen Stress in ihnen und donnerstags von 18.30 bis 20 kann.

Beim Brand in der Schmittegasse entstand grosser Sachschaden. zVg

Wohnungsbrand am Karfreitag Das Osterwochenende begann für die Feuerwehr Killwangen-Spreitenbach alles andere als geruhsam: Sie musste ausrücken. Die Feuerwehr Spreitenbach-Killwangen (FWSK) schreibt in einer Mitteilung, kurz nach 9 Uhr sei sie wegen eines Brandes im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Schmittegasse alarmiert worden und darauf ausgerückt. Die Bewohner seien bei Ankunft der Feuerwehr bereits evakuiert worden und es konnte umgehend mit der Brandbekämpfung begonnen werden. Das Feuer konnte rasch unter Kontrolle gebracht werden, sagt die Feuerwehr, das Suchen und Ablöschen von Glutnesten in Decken und Wänden habe aber den Einsatz verlängert. «Durch das schnelle und gezielte Eingreifen des Löschtrupps konnte ein Übergreifen des Feuers auf andere Wohnungen verhindert werden», schreibt die Feuerwehr in einer Mitteilung. Die Wohnung wird aufgrund des Rauch- und Wasserschadens vorerst unbewohnbar sein, die Anwohner hätten sich aber privat unterbringen lassen können. Die ersten Untersuchungen der Brandermittler der Kantonspolizei Aargau würden den Schuss zulassen, die Ursache des Feuers sei der defekte Akku eines E-Scooters gewesen. Drei Personen mussten mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung durch den Rettungsdienst des Kantonsspital Baden hospitalisiert werden. (rsz)


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WÜRENLOS

Die Angst

AUS DEM GEMEINDERAT

Taxichauffeure gehören in der Coronakrise zu den oft Vergessenen. Dabei sind sie es, die auf den Strassen den Puls der Gesellschaft fühlen. ROBIN SCHWARZ

Bei der Geschenkübergabe: Gemeindeammann Möckel und die Gemeinderäte Hugi und Wopmann mit Scott Bärlocher. Scott Bärlocher ist Aargauer Sportler des Jahres 2020 Der Würenloser Ruderer Scott Bärlocher wurde als Aargauer Sportler des Jahres 2020 gewählt. Gleich bei seiner ersten Nomination durch den Verband Aargauer Rudersport hat er das Aargauer Sportpublikum für sich gewonnen. Die Gemeinde gratuliert ihm herzlich zu dieser ehrenvollen Auszeichnung. Als bisherige Wohngemeinde und als Zeichen der Anerkennung überreichte ihm der Gemeinderat einen Geschenkkorb mit Würenloser Produkten. Der Gemeinderat wünscht ihm in sportlicher wie auch in persönlicher Hinsicht weiterhin alles Gute und viel Erfolg. Hinweis zum Betreten von Wiesen und Äckern Der Gemeinderat ruft in Erinnerung, dass das Betreten von Wiesen und Äckern grundsätzlich nicht gestattet bzw. nur so weit erlaubt ist, als damit weder eine Beeinträchtigung noch eine Schädigung des Grundeigentums verbunden ist. Aus diesem Grund ist auf das Betreten von Wiesen und Äckern (z. B. Querfeldeintouren, freies Laufenlassen von Hunden oder Reiten über offenes Gelände) insbesondere während der Vegetationszeit vom 1. April bis zum 31. Oktober zu verzichten. Die Kulturlandschaft ist darauf angewiesen, dass sie von den Landwirten bewirtschaftet und gepflegt wird. Die Landwirtschaftsbetriebe leisten dazu einen enormen Aufwand. Die bewirtschafteten Äcker und Wiesen sollen daher nicht als Picknick- oder Spielplatz und auch nicht als Aufenthalts- oder Freifläche für Tiere, insbesondere Hunde, genutzt werden. Im Sinne der Rücksichtnahme bittet der Gemeinderat, dieses Ver-

bot zu beachten. Kinder sind durch die Eltern darauf hinzuweisen. Im Weiteren gilt es zu beachten, dass Hundehalter dazu verpflichtet sind, den Hundekot einzusammeln und zweckmässig zu beseitigen. Im Gemeindegebiet stehen dafür zahlreiche Robidog-Behälter zur Verfügung. Die Hundehalter sind gebeten, diese zu benützen. Schliesslich bittet der Gemeinderat auch, mehr Rücksicht auf die Natur zu nehmen und besonders auf das Wegwerfen von Abfall zu verzichten. Gerade das Beseitigen von Abfällen in den Wiesen und Äckern bedeutet einen grossen Arbeitsaufwand für die Landwirte und für das Bauamt. Zudem können Abfälle (Glas, Alu-Dosen, Plastik etc.) wie auch Hundekot, die ins Viehfutter gelangen, schwerwiegende Folgen für die Tiere haben. Gemäss Polizeireglement der Gemeinde Würenlos können das unbeaufsichtigte Laufenlassen der Hunde, das Liegenlassen von Hundekot und das Littering gebüsst werden. An dieser Stelle sei allen Hundehaltern, welche pflichtbewusst und ordnungsgemäss mit ihren Vierbeinern unterwegs sind, ebenso gedankt wie jenen, welche diese allgemeinen Regeln befolgen. Unentgeltliche Rechtsauskunft Die Beratungen finden jeweils am 3. Donnerstag im Monat von 18.30 bis 19.30 Uhr statt. Aufgrund der Coronapandemie wird derzeit die Rechtsauskunft telefonisch durchgeführt. Nächste Beratung: Donnerstag, 15. April, telefonisch unter der Nummer 056 204 02 00. Kranke Füchse im Siedlungsgebiet von Würenlos Der Jagdaufseher und die Gemeindeverwaltung erhalten in letzter Zeit viele Meldungen

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über krank aussehende Füchse in den Wohnquartieren von Würenlos. Diese Füchse haben die Fuchsräude. Die Fuchsräude wird durch eine Milbe (Sarcoptes Scabiei) ausgelöst, welche unter der Haut der Füchse Gänge frisst und ihre Eier ablegt. Dies führt zu starkem Juckreiz und grossflächigem Haarausfall sowie Hautvereiterungen bei den befallenen Füchsen. Von Fuchsräude befallene Füchse sterben mehrheitlich innerhalb von drei Monaten mit wenigen Ausnahmen. Die Übertragung erfolgt durch Körperkontakt. Die Fuchsräude ist für den Menschen ungefährlich, kann aber vorübergehend starken Juckreiz (Krätze) verursachen. Für Hunde besteht ein Übertragungsrisiko bei direktem Kontakt und es empfiehlt sich, den Tierarzt aufzusuchen, sollten bei einem Hund Hautveränderungen oder Juckreiz festgestellt werden. Da die Füchse gemäss Jagdgesetz während der Aufzuchtzeit der Jungen vom 1. März bis 15. Juni geschützt sind, dürfen sie in dieser Zeit vom Jagdaufseher nicht von ihrem Leiden erlöst werden. Tot aufgefundene Füchse sind umgehend dem Jagdaufseher Sven Böhringer (Tel. 079 631 22 38) zu melden. Als Verhaltensmassnahmen, damit die geschwächten Füchse nicht in den Wohnquartieren nach leichten Futterquellen suchen und es zu ungewollten Kontakten mit Kindern und Haustieren kommt, ist Folgendes zu beachten: kein offener Kompost; keine Fütterung von Katzen oder Igeln im Freien; Essensreste nach Grillabenden oder Festen unverzüglich im Hausmüll entsorgen und nicht über Nacht liegen lassen.

Hin und wieder fuhr Felix Baumgartner eine pensionierte Philosophielehrerin nach Zug zum Arzt. Einmal chauffierte er eine Person gar bis nach München. Doch das war vor der Coronapandemie. Felix Baumgartner ist Taxichauffeur für das Unternehmen Badener Taxi. Covid trifft fast alle Branchen hart. Manche aber gehen vergessen neben all den Detailhändlern und Gastronomiebetrieben – so zum Beispiel die Taxibranche, denn sie wirtschaftet mit einer besonders wichtigen Ressource: Menschen, die in den Ausgang gehen, Leute, die eben gerade von einem Firmenanlass kommen oder im Restaurant waren. Oder überhaupt Menschen, die reisen möchten: «Der ganze Reiseverkehr liegt flach, die Geschäftsleute fehlen, die sonst mit dem Taxi an den Flughafen fahren», erzählt Felix Baumgartner. Die Taxibranche steht somit im Schatten anderer Branchen, sie gehört zum unsichtbaren «Rattenschwanz», den die Schliessungen und Massnahmen nach sich ziehen. Gerade das Geschäft mit den Nachtschichten sei dramatisch eingebrochen, heisst es bei Badener Taxi. Das Unternehmen weiss sich allerdings zu helfen, so fahre man nun vermehrt Kurierfahrten – zum Beispiel für Burger King –, da man gemerkt habe, dass das Homeoffice die Konsumgewohnheiten der Menschen verändert habe, so bestelle man viel öfter bei Lieferservices, und das sogar schon mittags. Auch fährt Badener Taxi Menschen zur Impfung oder zum und vom Coronatest ins Kantonsspital Baden. Bei positivem Ergebnis mit einem Aufschlag von 50 Franken. Die Frage, ob es ihm mulmig dabei sei, Covid-positive Patienten zu fahren, verneint Baumgartner: «Ich bin vernünftig genug und habe schon vorher gewisse Hygienestandards eingehalten – wenn du mit gesundem Menschenverstand durch den Tag gehst, lässt sich das gut handlen.»


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und Wut auf den Strassen gespürt eigenen Worten versucht zu erklären, weshalb ich die Massnahmen für sinnvoll halte, sprich: Was sind Argumente, die ich für mich akzeptieren kann?»

Die Stimmung auf den Strassen und im Taxi hat sich verändert, sagt Felix Baumgartner. Wie Barkeeper, nur mobil Bei allen Zahlen sind es dennoch gerade die Menschen, die die Taxifahrt ausmachen. Auch in der Popkultur haben Taxichauffeure und -chauffeusen einen ähnlichen Ruf wie Barkeeper und Barkeeperinnen: Sie wissen, was die Menschen bewegt, sie haben oft Rat oder manchmal auch einfach ein Ohr für jene, die es brauchen. «Du lernst die Gesellschaft im Taxi sehr gut kennen», sagt Chauffeur Felix Baumgartner. Er fühlt also gewissermassen den sozialen Puls an den Verkehrsadern und bestätigt, der soziale Kontakt sei es, was das Taxifahren ausmache: «Das war für mich einer der ausschlaggebenden Gründe, weshalb ich mich für diesen Job entschieden habe. Ich schätze den täglichen Umgang mit verschiedensten Charakteren und Kulturen.» Das habe ihn auch persönlich immer weitergebracht, man könne sogar sagen, Taxifahren sei eine Art Lebensschule. Corona zermürbt. Die Pandemie hat nicht nur die Geschäftszahlen, sondern auch den Umgang, die Stimmung, die Gespräche verändert. Während des ersten Lockdowns hätte er noch vermehrt ältere Kundschaft gehabt, mittlerweile blieben die Senioren und Seniorinnen aber weg. Aus Angst

vor einer Ansteckung. Obwohl die Unsicherheit zu Beginn der Pandemie noch grösser war, habe die Angst eher ab- statt zugenommen. Das nimmt der Taxichauffeur als «Auswirkung einer gewissen Form von Medienberichterstattung» zum Thema Corona wahr. «Ich empfinde sie oft als aufgebauscht, als Panikmache – das hat eine Auswirkung auf die Menschen.» «Corona schwingt immer mit» Dass sich die Gespräche verändert hätten, sei offensichtlich: «Man merkt, dass sich die Themen verändert haben. Ein Teil Corona schwingt immer mit. Mir haben schon Fahrgäste gesagt, dass sie es vermissen, am Sonntag mit Freunden einen Kaffee trinken gehen zu können. Das impliziert Einsamkeit.» Das gilt aber nicht nur für

«Die Stimmung auf den Strassen ist sehr aggressiv.» FELIX BAUMGARTNER, TAXICHAUFFEUR

die Fahrgäste, sondern auch den Chauffeur: «Ich merke das auch bei mir persönlich. Ich wohne alleine und habe niemanden, der zuhause wartet, ich habe niemanden, mit

Robin Schwarz

dem ich reden kann – und die ganzen Freizeitaktivitäten sind auch verboten. Die sozialen Kontakte, die ich pflege, sind jene innerhalb des Geschäfts, der Familie und wenige per Telefon oder digital.» Die Beziehung zwischen Chauffeur und Gast ist wechselseitig. Aber es ist nicht nur Einsamkeit, die zum Thema wird, sondern auch Wut. Was diesbezüglich schon vor Corona galt: «Ich vermeide es, von selbst auf das Thema Politik zu sprechen zu kommen, denn das heizt die Gemüter auf. Und auch wenn die Kunden das Thema Politik ansprechen, versuche ich immer, eine deeskalierende Strategie zu fahren. Ich versuche, mich auf mein Gegenüber einzustellen, damit sich die Stimmung nicht hochschaukelt», erzählt Baumgartner. Dieser Tage braucht das aber besondere Vorsicht. «Es braucht Fingerspitzengefühl und die Fähigkeit, sich auf das Gegenüber einzustellen, und die Fähigkeit, eine andere Meinung zu akzeptieren. Man muss sie nicht unterstützen, aber akzeptieren», erzählt Baumgartner weiter. Wirkliche Extreme oder Eklats hat Baumgartner im Taxi nicht erlebt, aber er hatte schon Kunden, die sich über die Massnahmen aufgeregt haben. «Ich habe dann aus meiner Sicht in meinen

Lektionen fürs Leben Was Baumgartner erzählt, sind keine Tipps, die nur im Taxi gelten. Eben: die Lebensschule. Etwas, was der Chauffeur gelernt hat: «Mein Berufsverständnis ist es, dafür zu sorgen, dass sich meine Gäste sicher und wohl fühlen. Das heisst auch, dass ich mich auf entsprechendem Niveau mit ihnen unterhalte. Wenn ich aber all die Gespräche, die ich führe, reflektieren und in mich aufnehmen würde, könnte ich diesen Job nicht mehr machen.» Es ist wie mit Therapeuten: Es braucht Abgrenzung. Wer glaubt, nur die Stimmung im Taxi selber habe sich durch die Pandemie verändert, irrt: «Was ich da draussen bemerke, ist, dass sich die anfängliche Ängstlichkeit in eine gewisse Wut, in Unverständnis verwandelt hat. Die Stimmung auf den Strassen ist sehr aggressiv. Wettingen ist die Kreiselgemeinde des ganzen Kantons – vor der Pandemie hat man aufeinander geachtet, heute drängelt jeder über den Kreisel und möchte möglichst schnell durch. Diese Aggressivität ist

«Ich habe das Chauffeurenblut meines Grossvaters geerbt. Ich gehöre auf die Strasse.» FELIX BAUMGARTNER, TAXICHAUFFEUR

schwer spürbar. Auch auf der Landstrasse bei der Migros-Passage – es wird nicht mehr geschaut, ob jemand kommt. Blinker stellen, rausziehen, fertig, interessiert mich nicht.» Für die Post-Coronazeit wünscht sich Baumgartner nicht besonders viel. Wieder mehr Fahrgäste in seiner Alterskategorie – sprich nicht nur Junge und Senioren, sondern auch die Klasse zwischen 35 und 50. Aber ganz besonders: «Ich will einfach wieder arbeiten können. Ich habe das Chauffeurenblut meines Grossvaters geerbt. Ich gehöre auf die Strasse, ich gehöre hinter das Steuer, nicht einfach auf den Parkplatz.»


Baugesuchspublikation Einsicht nur nach telefonischer Vereinbarung (056/436 87 50) möglich Nachträgliches Baugesuch Nr.: 202127 Bauherrschaft: Ivancevic Oliver und Ivancevic-Karamatic Stella, Altwiesenstrasse 78, 5436 Würenlos Bauvorhaben: Aussengerät Luft-WasserWärmepumpe Lage:

Parzelle 4334 (Plan 77), Altwiesenstrasse 78

Zone:

Wohnzone W2

Gesuchsauflage vom 9. April bis 10. Mai 2021 während der ordentlichen Schalterstunden im Büro der Bauverwaltung. Allfällige Einwendungen sind innerhalb der Auflagefrist im Doppel an den Gemeinderat zu richten und haben einen Antrag und eine Begründung zu enthalten. BAUVERWALTUNG WÜRENLOS

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WÜRENLOS/LIMMATTAL

WOCHE NR. 14 DONNERSTAG, 8. APRIL 2021

Zwischenbilanz zur «Regionalen 2025» Beim Ideenprojekt «Regionale 2025» für das Limmattal ist man zufrieden. Es gibt aber auch noch Ausbaubedarf. Das Projekt »Regionale 2025» will das Limmattal aktiv mitgestalten. Es unterstützt diverse Ideen zu neuen Begegnungsorten, Wohnformen, aber auch zum Nahverkehr. Die Ideen «Lebendigkeit und Vielfalt des Limmattals» erhalten, ausbauen und gewährleisten. Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hatte letzten November im Auftrag der Regionalen Projektschau Limmattal eine Umfrage unter verschiedenen Stakeholdern durchgeführt. Das Ziel: eine Zwischenbilanz als Ausgangslage für die «zweite Halbzeit». Gemäss der Umfrage heisst es, die «Regionale 2025» leiste «gute Impulse bei der Zusammenarbeit im Limmattal, der Identitäts- und Imageförderung, der Landschaftsaufwertung, der Kulturförderung und der Steigerung der Lebensqualität». Das Projekt erbringe zudem eine Verbesserung der Zusammenarbeit vor allem unter den Gemeinden sowie mit dem Kanton – es soll daher weitergeführt werden. Noch nicht zufrieden ist man im Bereich «Siedlungs- und Verkehrs- sowie neue Arbeitsformen und Innovation», dort hoffe man auf mehr Impulse. Als besonders sichtbar gelten die Projekte Veloschnellroute, LimmatBöötle, Heisser Brunnen, Neuenhof am See und Bäderkultur Baden. Sichtbarer werden sollen zum Beispiel Art and The River oder Bildungsnetzwerk Baden. (rsz) INSERATE

Künstlerische Darstellung des Projekts «Baden wird».

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Wie wird Baden?

Bis 2025 revidiert die Stadt Baden ihre Nutzungsplanung. Nach 25 Jahren sei es an der Zeit für eine Gesamtrevision. Die Stadt Baden revidiert bis 2025 ihre Nutzungsplanung. Mit dieser Gesamtrevision werde grundeigentümerverbindlich festgelegt, was beim Planen und Bauen gilt – also zum Beispiel, wo in Baden gewohnt und gearbeitet wird, wo es grün bleibt oder zusätzlich wird, oder auch, wie hoch und wie dicht gebaut werden darf. Neben spezifischen Themen, die jeweils für ganz Baden analysiert und erarbeitet werden, werden unter anderem die Transformationsgebiete Kappelerhof, Oberstadt und Innenstadt vertieft untersucht. «Mit der Revision der Nutzungsplanung werden wichtige Weichen für die Zukunft von Baden gestellt», schreibt die Stadt Baden in einer entsprechenden Medienmitteilung. «Dem Stadtrat ist es ein grosses Anliegen, dass dieser Prozess gut koordiniert, für alle verständlich und nachvollziehbar stattfindet. Die interessierte Bevölkerung soll sich daher bereits vor der formalen öffentlichen Mitwirkung am Prozess der Revision

der Nutzungsplanung beteiligen und einbringen können», gibt Baden bekannt. Die Revision der Nutzungsplanung werde in vier Phasen ablaufen. In der aktuell laufenden ersten Phase werden der Ablauf und die Grundlagen der Revision bestimmt. In der zweiten Phase erfolgt der Entwurf der neuen Nutzungsplanung. Diese gut zweijährige – also bis 2023 laufende – Phase werde kommunikativ eng begleitet. Badenerinnen und Badener hätten die Möglichkeit, daran zu partizipieren. «Das Wissen und die Ansprüche der Badenerinnen und Badener sollen von Beginn an in die Revision der Nutzungsplanung einfliessen», heisst es bei der Stadt. Unter dem Motto «Baden wird» werde es mehrere Veranstaltungen geben.

«Baden wird»-Anlässe Startveranstaltung, 29. Mai. Transformationsgebiet Kappelerhof, Spaziergang, 10. Juni. Transformationsgebiet Kappelerhof, Grossgruppen-Workshops, 30. Juni und 2. September. Ab Herbst finden Workshops zur Oberstatt und erste Dialogabende statt. Informationen: wiewird-baden.ch.

INSERATE

Telefon 056 424 11 31 info@schwab-beck.ch schwab-beck.ch

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Landstrasse 56 5436 Würenlos


KIRCHLICHE MITTEILUNGEN

WOCHE NR. 14 DONNERSTAG, 8. APRIL 2021

SPREITENBACH Kath. Pfarrkirche St. Kosmas & Damian, Ratzengasse 3 Freitag, 9. April, 19 Uhr, Eucharistiefeier (Laurentius Bayer) (ohne Anmeldung); 19.30 Uhr, Anbetung. Samstag, 10. April, 18 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunion (Petre Karmazichev); Sonntag, 11. April, 10 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunion (Petre Karmazichev); 18 Uhr, Santa Messa. Mittwoch, 12. April, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier (Zacharie Wasuka). Alters- und Pflegeheim Im Brühl, untere Dorfstrasse 10 Freitag 9. April, 10.15 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunion (Petre Karmazichev). Ev.-ref. Dorfkirche, Chilegass 18 Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Gottesdienst (Markus Karau).

KILLWANGEN

WETTINGEN Kath. Kirche St. Sebastian, Schartenstrasse 155 Herz-Jesu-Freitag, 9. April, 8 Uhr, Eucharistiefeier – stille Anbetung bis 9 Uhr. Samstag, 10. April, 17.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Mario Stöckli). Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Mario Stöckli). Mittwoch, 14. April, 9 Uhr, Eucharistiefeier. Donnerstag, 15. April, 8 Uhr, Eucharistiefeier. Kath. Kirche St. Anton, Antoniusstrasse 12 Freitag, 9. April, Eucharistiefeier in der Kirche. Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier (Joseph Kalamba); 11 Uhr, Santa Messa in lingua italiana; 12.30 Uhr, Gottesdienst in kroatischer Sprache; 13.15 Uhr, Gottesdienst in kroatischer Sprache. Montag, 12. April, 20 Uhr Santa Messa in lingua italiana. Mittwoch, 14. April, 9 Uhr Eucharistiefeier in der Kirche. Donnerstag, 15. April, 19.30 Uhr, Rosenkranzgebet mit Eucharistiefeier in kroatischer Sprache in der Kirche. Kloster Wettingen, Klosterstrasse 12 Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, christkatholische Eucharistiefeier

(Wolfgang Kunicki); 11 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Mario Stöckli). Ref. Kirche, Etzelstrasse 22 Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Gottesdienst (Kornelia Baumberger-Dängeli). Alterszentrum St. Bernhard, Rebbergstrasse 24 Dienstag, 13. April, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier.

NEUENHOF Kath. Pfarrkirche St. Josef, Glärnischstrasse 12 Samstag, 10. April, 17 Uhr, Rosenkranzgebet; 18.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Benjamin Meier). Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Benjamin Meier). Montag, 12. April, 14.30 Uhr, begleitete Andacht; 17 Uhr, Rosenkranzgebet. Mittwoch, 14. April, Eucharistiefeier (Abbé Zacharie). Donnerstag, 15. April, 17 Uhr, Rosenkranzgebet. Ev.-ref. Kirchgemeindehaus Lindenstrasse 11 Sonntag, 11. April, 10.30 Uhr, Gottesdienst (Kornelia Baumberger-Dängeli).

Kath. Pfarrkirche Bruder Klaus, Kirchstrasse 9 Freitag, 9. April, 19 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Sonntag, 11. April, 11 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier (Benjamin Meier).

WÜRENLOS Kath. Pfarrkirche St. Maria, Schulstrasse 21 Samstag, 10. April, 17 Uhr, Eucharistiefeier mit Jahrzeiten (Joseph Kalamba); 18 Uhr, Eucharistiefeier mit Jahrzeiten (Joseph Kalamba). Sonntag, 11. April, 17.30 Uhr, Rosenkranzgebet. Mittwoch, 14. April, 10 Uhr, Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Ref. Kirche Würenlos, Gipfstrasse 4 Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Gottesdienst (Arnold Bilinski).

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«MEIN GOTT»

Hanspeter Schüpfer, Theologe M.A., ref. Kirche Würenlos

Letzten Sonntag fuhren wir über noch winterliche, mit Schnee bedeckte Höhen in Frühlingstäler mit den ersten Blumen. «O Gott, ist der Frühling schön!», dachte ich. Wir waren richtig froh, den Frühling zu spüren und schon einige Frühlingsspuren zu sehen. Zu Hause schaute meine Frau nach den Setzzwiebeln, die sie schon gesteckt hatte. Noch nichts. Aber die kleinen Osterglocken, einige Duftveilchen und die Primeli zeigten schon ihr buntes Frühlingskleid. Für mich sind solche Momente von Gott gemalte Bilder, die uns immer wieder auf den Geber allen Lebens hinweisen. Deshalb ist das Osterfest im Frühling auch so wichtig. Wir feiern den Neuanfang, nicht nur der Natur, sondern auch den, der in die himmlische Zukunft weist. Irdisches Leben, das dem Tod preisgegeben ist, spriesst aus den Gräbern mit neuem, ewigem Leben gefüllt in Gottes Himmelreich. Jesus Christus ging diesen Weg für uns voran. Dazu beitragen können wir nichts. Wir Menschen, der Winter oder der letzte Frost können den Frühling nicht zurückhalten. Er kommt und blüht einfach. Auch eine Pandemie ist da unbedeutend. Umso schöner ist es, wenn wir uns daran von Herzen freuen können. Vielleicht macht ja der eine oder andere Leser seinen Frühlingsneuanfang. So sei die nachösterliche Freudenzeit für sie reich gesegnet.

Klosterkirche Fahr Sonntag, 11. April, 9.30 Uhr, Eucharistiefeier. Dienstag, 13. April, 8 Uhr, Eucharistiefeier.

KIRCHLICHE VERANSTALTUNG Begleitete Andacht Zusammen beten und sich im Glauben vereinen. Durch die Zeit führt Elisabeth Seiler. Kath. Pfarrkirche St. Josef, Neuenhof, Glärnischstrasse 12, Montag, 12. April, 14.30 Uhr.

Feedback an: redaktion@limmatwelle.ch


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AGENDA

WOCHE NR. 14 DONNERSTAG, 8. APRIL 2021

«DAS LETZTE WORT» 24 300 Exemplare. Erscheint jeden Donnerstag. Amtliches Publikationsorgan der Gemeinden Wettingen, Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach und Würenlos.

Graziella Jämsä, freie Mitarbeiterin

HERAUSGEBERIN CH Regionalmedien AG, Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg GESCHÄFTSFÜHRER Stefan Biedermann, stefan.biedermann@chmedia.ch, Telefon 058 200 58 10

REDAKTION redaktion@limmatwelle.ch, Telefon 058 200 58 20

Figuren und Objekte aus Recyclingmaterial gestalten Workshop für Kinder in den Frühlingsferien. Die Kinder gestalten ihre eigenen Projekte. Infos und Anmeldung unter: www.figurenatelier-wettingen.ch. 14., 15., 16., 21., 22., und 23. April, jeweils 9–11.30 Uhr. (zVg)

REDAKTIONSLEITUNG Melanie Bär, melanie.baer@chmedia.ch REDAKTIONSTEAM Manuela Page, manuela.page@chmedia.ch Robin Schwarz, robin.schwarz@chmedia.ch FREIE MITARBEITER DIESER AUSGABE Sibylle Egloff (sib), Graziella Jämsä (gjä) REDAKTIONSSCHLUSS Montag, 8 Uhr COPYRIGHT Herausgeberin Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material. INSERATE Brigitte Gähwiler, brigitte.gaehwiler@chmedia.ch, Telefon 058 200 53 73

DRUCK CH Media Print AG, 5001 Aarau ZUSTELLUNG Die Post ABO SERVICE E-Mail: abo@chmedia.ch / Stichwort Liwe, Telefon 058 200 55 55, Telefax 058 200 55 56

EIN PRODUKT DER

Figurenbau und Spiel Workshop für Kinder in den Frühlingsferien. Die Kinder bauen eine Figur; danach werden kleine Szenen gespielt. Infos und Anmeldung unter: www.figurenatelier-wettingen.ch. 15. und 22. April, jeweils 14–17 Uhr. (zVg)

SPREITENBACH

BADEN

Auf zur Schatzsuche – Bündner Pärke und den Jurapark Aargau entdecken Die Sonderausstellung «Bündner Pärke und Jurapark Aargau» führt die Besucherinnen und Besucher auf eine spannende Entdeckungstour. Sie zeigt in spannenden Modulen, Videos und einer Schatzsuche die Natur- und Kulturschätze, innovativen Projekte und kleinen Weltwunder der Pärke. www.umweltarena.ch. Umwelt-Arena, 9.–11., 14. und 15. April, jeweils 10–17 Uhr.

Papierblumen basteln Kinder können aus Seidenpapier, Karton und anderen Materialien unter Anleitung bunte Blumen basteln. Geeignet für Kinder ab 3 Jahren, die ohne Begleitperson basteln können. Anmeldung unter info@karussell-baden.ch oder Tel. 056 222 47 44. Familienzentrum Karussell, Haselstrasse 6, Baden, Montag, 12. April, 14–16.30 Uhr.

WETTINGEN VERLEGER Peter Wanner www.chmedia.ch Beteiligungen der CH Media AG auf www.chmedia.ch

Bücher-Flohmarkt Antiquarischer Verkauf aussortierter Bücher aus den Beständen der Gemeindebibliothek Wettingen. Es gelten die bestehenden Schutzkonzepte. Probelokal im UG der Bibliothek, Mittwoch, 14. April, 13–19 Uhr.

Waldbilder – ein spezieller Rahmen für Kinder Kinder sammeln Äste und anderes Waldmaterial und knüpfen damit einen Rahmen und machen ein Bild damit. Geeignet für Kinder ab 3 Jahren, ohne Begleitpersonen. Anmelden unter info@karussell-baden.ch oder Tel. 056 222 47 44. Veranstaltung des Familienzentrums Karussell. Baldegg Wald, Samstag, 10. April, 10–12 Uhr. Treffpunkt: Bushaltestelle Baldegg.

Ich spüre sie unter meinen Füssen. Die Wellen des Meeres. Und das, obwohl unsere Kabine im 9. Stock der Fähre liegt. Natürlich mischt sich in das Gefühl meiner Füsse auch das leichte Vibrieren des Schiffsmotors. Macht nichts, ich ignoriere ihn. Ich greife nach Block und Stift. Ein Stockwerk höher gehe ich an Deck, such mir einen Platz an der Reling und schaue den Wellen zu. Mein Mann ist dran gewöhnt, dass während einer Schifffahrt, zumindest bei Licht, 90 Prozent meiner Aufmerksamkeit ihnen gehören. Sie haben so etwas Kraftvolles. Der Meergeruch, das Rauschen – die Gespräche anderer Passagiere blende ich einfach aus. Es heisst zwar «auf zu neuen Ufern», doch für mich ist der Weg viel wichtiger. Getragen vom Wasser, über sich den Himmel, scheint alles möglich. Ein Jahr durch Finnland reisen und dazu Bücher schreiben? Warum nicht – da könnten locker ein Kochbuch, ein Bildband, ein Roman und ein Fachbuch über Kommunikation entstehen. Selbstverständlich gehörte das kommende Jahr dann Schweden. Ich könnte mir auch einen Job an einer Hotelrezeption suchen und parallel endlich Finnisch lernen. Oder warum heuere ich nicht gleich bei einer Reederei an und biete Deutschunterricht für deren Personal an? Mit Blick auf die Wellen verschwinden «Wenn» und «Aber». Die Idee vom Roman habe ich vor einigen Jahren an Land gerettet und realisiert. Die Reise durch Finnland muss noch warten, denn inzwischen ist das Wasser in der Badewanne kalt geworden und dann sind selbst meine Herzenswellen ungemütlich. Feedback an: redaktion@limmatwelle.ch


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