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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 82 I 173. Jahrgang I Dienstag, 22. Oktober 2019

Fenster flicken

Keine Steuererhöhung

Die Glasrestauratoren und der Steinmetz im Einsatz in der Kirche Kappel. > Seite 3

Trotz hoher Investitionen: Die Stadt Affoltern budgetiert eine schwarze Null. > Seite 5

«Pimp my Jugi» in Affoltern

Nur noch ein Nationalrat aus dem Knonauer Amt

Den Jugendreff mitgestalten – das ist das Jahresprojekt 2019 in der «Hirtschür» Affoltern. Rund 35 Jugendliche haben sich daran beteiligt, haben gestrichen, umgestaltet und dekoriert. Diese Einbindung schafft Verbundenheit – untereinander und mit dem Treff. Und was man selber erarbeitet hat, dem trägt man auch besser Sorge. Mittlerweile ist die Umgestaltung im Endspurt. Mit dem Abschluss des Schuljahres kommt es im Jugendtreff jeweils zu einem «Generationenwechsel». Diesmal sei dieser besonders ausgeprägt, verrät Karin Merian, Soziokulturelle Animatorin FH: Die neuen Erst-SekSchüler haben schon vor den Sommerferien begonnen, das Haus zu erobern. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 5

Prägende Institution Die heilpädagogische Schule (HPS) in Affoltern feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum nimmt der «Anzeiger» zum Anlass, in einer dreiteiligen Interview-Serie auf die Entwicklung zurückzublicken. In der ersten Folge geht es um die Entstehungsgeschichte. So berichtet Initiant Martin Wittenwiller vom riesigen Idealismus, mit dem man sich für das Recht auf Bildung einsetzte, und die ersten beiden Lehrerinnen, Verena Schneebeli und Margrit Buchschacher, wie sie zu unterrichten begannen – erst im damals leerstehenden Lehrerhaus, später dann im Alten Sekundarschulhaus von Affoltern, dem heutigen Schulhaus Stigeli. «Ich musste und durfte (!) alles selbst aufbauen», so Verena Schneebeli. ................................................... > Interview auf Seite 6

Benefizgala im Kasinosaal Ein Unfall, ein Hirnschlag, eine Krankheit – und plötzlich müssen Kinder die normalen Dinge des Lebens wieder ganz neu lernen, wie etwa das Gehen oder Sprechen. Das Rehabilitationszentrum in Affoltern ist die einzige Reha-Klinik für Kinder und Jugendliche in der Schweiz. Bis zu 47 Patientinnen und Patienten werden dort rund um die Uhr betreut. Sie sollen lernen, ihr Leben so selbstständig wie möglich zu meistern, und verlorene Fähigkeiten wieder erlangen – Schritt für Schritt. «Step by Step» heisst denn auch die Benefiz-Gala vom kommenden Samstag im Kasinosaal Affoltern. Unter dem Patronat von Opernsängerin Cecilia Bartoli und Astronaut Claude Nicollier werden an diesem speziellen Anlass Spenden fürs Rehabilitationszentrum gesammelt. ................................................... > Veranstaltungshinweis auf Seite 15

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Kinder schützen Die Bevölkerungsbefragung der BfU zeigt, wo Gefahren zu wenig bewusst sind. > Seite 6

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Vier Rassen In Maschwanden ist die Viehschau «etwas anders» und ein kleines Dorffest. > Seite 8

Martin Haab bestätigt, Hans-Ulrich Bigler abgewählt Die bisherigen drei grossen Parteien verlieren, die grüne Welle rollt weiter und das Knonauer Amt stellt mit Martin Haab noch einen Nationalrat. Das ist das Wahlresultat vom Sonntag aus Ämtler Perspektive. ................................................... von thomas stöckli Um 2570 Stimmen hat der Affoltemer Hans-Ulrich Bigler, FDP, die Wiederwahl in den Nationalrat verpasst. Und mit 1109 Stimmen Vorsprung konnte Mettmenstetter Martin Haab den 10. Platz auf der SVP-Liste halten, den letzten, der noch zu einem Nationalrats-Mandat berechtigt. Das Knonauer Amt wird folglich also noch einen Nationalrat stellen. Das ist zwar einer weniger als zum Ende der letzten Legislatur, aber auch einer mehr als zu deren Beginn: Nach den Wahlen 2015 lagen Bigler und Haab beide noch auf dem ersten Ersatz-Platz, ehe sie nach Bern nachrücken durften, Bigler noch im selben Jahr durch die Wahl von Ruedi Noser in den Ständerat, Haab erst vor gut vier Monaten, als Natalie Rickli in den Regierungsrat wechselte. «Ich freue mich, dass mich die Bevölkerung des Kantons Zürich für die nächsten vier Jahre wiedergewählt hat», so Haab, nachdem er im «Rössli»,

Wiedergewählt: Martin Haab, SVP.

Abgewählt: Hans-Ulrich Bigler, FDP.

Illnau, lange bibbern musste. «Ich hätte gerne weitergemacht», sagte derweil der abgewählte Hans-Ulrich Bigler am Wahlapéro der FDP in Oerlikon nach dem ersten Schockmoment, «aber mein Leben hängt nicht alleine an der Politik.» Wie im gesamten Kanton verloren auch im Knonauer Amt die Grossparteien SVP, SP und FDP Wähleranteile, vor allem an die Grünen und die Grünliberalen. Im Vergleich mit dem Gesamtkanton ist der Rückgang bei der FDP und der SP etwas stärker ausgeprägt, während die SVP den Verlust in Grenzen halten konnte. Auf der Gewinnerseite schnitten die Grünlibe-

ralen im Bezirk noch besser ab als im Gesamtkanton. Gemessen am Wähleranteil sind sie neu die zweitstärkste Kraft hinter der SVP – noch vor der SP und der FDP. Die EVP ist derweil an der CVP vorbeigezogen. Bei der Ausmarchung der beiden Ständeratssitze hatte im Knonauer Amt wie im Gesamtkanton Daniel Jositsch (SP, gewählt), die Nase vorn. Für den zweiten Wahlgang vom 17. November hat Ruedi Noser (FDP, absolutes Mehr verpasst) die besten Karten vor Roger Köppel (SVP). ................................................... > Weitere Beiträge zum Wahlsonntag auf Seite 7

Ämtler verlieren Spitzenspiel

Der FC Wettswil Bonstetten unterliegt Leader Tuggen Im mit Spannung erwarteten Spitzenkampf gegen Tuggen muss der FC Wettswil-Bonstetten (1. Liga) eine 0:2-Niederlage einstecken. Über 400 Zuschauer kamen beim Duell Erster gegen Zweiter in den Genuss einer hochklassigen und temporeichen Partie. Die Gäste aus der March besassen mehr Spielanteil, jedoch gelang es den Ämtlern immer wieder, mit geschickten Balleroberungen im Mittelfeld gefährliche Angriffe auszulösen. Nach der überraschenden Tuggener Führung liess WB zehn Minuten vor Schluss eine Topchance ungenutzt – und kassierte im Gegenangriff prompt den entscheidenden zweiten Treffer. «Es war schwierig, die WB-Festung zu knacken, die verteidigen immer extrem gut. Aufgrund unserer Leistungssteigerung in Hälfte zwei gewannen wir nicht unverdient», strahlte Tuggens Torhüter und Captain Merlo nach der Partie. (kakö) ................................................... > Bericht auf Seite 19

Den vielen Zuschauern wurde spannende Fussballkost geboten. (Bild Kaspar Köchli)

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Ämtler Know-how Der Aeugster Ernesto Hutmacher entwickelt in der Toskana ein Trail-Kompetenzzentrum. > Seite 9

Deutliches Ja für Butzen-Sanierung Mit 2499 Ja- zu 582-Nein Stimmen haben die Affoltemer die Gesamtsanierung der Schulanlage Butzen für 15 Mio. Franken gutgeheissen. Als die Stadt Affoltern vor knapp sechs Wochen zur Informationsveranstaltung einlud, war das Interesse bescheiden. Im Windschatten der nationalen Wahlen lockte die Gesamtsanierung dann doch 43,64 Prozent der 7218 Stimmberechtigten an die Urne. Mit 2499 Ja- zu 582-Nein Stimmen sprachen sie sich deutlich für das 15-Mio.Projekt aus. Los geht es im Juli 2020. Die Schulanlage wird energetisch saniert. Dies geschieht durch eine Innendämmung mit Verkleidung. Dafür kann die ursprüngliche Sichtbeton-Fassade instandgesetzt werden. Die Gebäudestatik wird verbessert, Haustechnik und Beleuchtung werden erneuert oder ersetzt, ebenso Oberflächen und marode Bauteile. Die hindernisfreie Zugänglichkeit wird künftig gemäss der Norm SIA 500 garantiert und zudem gibt es innenräumliche Optimierungen. Während der Bauausführung bis August 2021 werden die Schulklassen ins Schulhaus Semper umziehen. Im Oktober 2021 soll dann auch die Turnhalle Butzen fertig sein. (tst.) anzeigen


Einladung an die Delegierten Delegiertenversammlung vom Mittwoch, 13. November 2019, 19.30 Uhr, Kasinosaal, Marktplatz 1, Affoltern am Albis Traktanden 1. Eröffnung 1.1 Wahl der Stimmenzähler 1.2 Traktandenliste 2. Genehmigung Protokoll vom 15. Mai 2019 3. Information Teilrevision regionaler Richtplan a) Standorte für Durchgangsplätze Fahrende, Gastreferent: Christian Werlen, Fachstelle Fahrende, Amt für Raumentwicklung b) Erweiterung der landwirtschaftlichen Nutzungseignung und Aushubdeponien 4. Kenntnisnahme Arbeitsprogramm 2020 5. Genehmigung Budget 2020 sowie Kenntnisnahme Finanzund Aufgabenplan 2020 6. Verschiedenes

Reglemente und Verordnungen Der Stadtrat Affoltern am Albis hat am Dienstag, 15. Oktober 2019 folgendes Reglement einer Teilrevision unterzogen: • Personalreglement Der Beschluss ist der Publikation unter www.amtliche-nachrichten.ch angehängt und liegt während der Rekursfrist bei der Abteilung Präsidiales, 3. Stock, Verwaltungszentrum, Marktplatz 1, 8910 Affoltern am Albis, zur Einsicht auf. Gegen diesen Beschluss kann innert 30 Tagen, von der Mitteilung an gerechnet, beim Bezirksrat Affoltern, Im Grund 15, 8910 Affoltern am Albis schriftlich Rekurs erhoben werden. Die in dreifacher Ausfertigung einzureichende Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. 22. Oktober 2019 Stadtrat Affoltern am Albis

Im Anschluss an die Delegiertenversammlung orientiert Bernadette Breitenmoser, Regionalplanerin, über den aktuellen Stand des Gesamtverkehrskonzeptes Knonauer Amt. Die Versammlung ist öffentlich. 10. September 2019 Vorstand Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt

Fahrzeuge Kaufe Autos Busse, Lieferwagen, Jeeps, Wohnmobile & LKW. Barzahlung. Telefon 079 777 97 79 (Mo–So)

Einbürgerungen Mit Beschluss vom 15. Oktober 2019 hat der Stadtrat Affoltern am Albis, unter Vorbehalt der Erteilung des Kantonsbürgerrechtes und der eidgenössischen Einbürgerungsbewilligung, in das Bürgerrecht der Stadt Affoltern am Albis aufgenommen: • Alexandra Rödner, 1969, Staatsangehörige von Deutschland • Nasser Milad, 1962, Staatsangehöriger von Ägypten • Niveen Youssef, 1966, Staatsangehörige von Ägypten 22. Oktober 2019

Einladung zur Gemeindeversammlung Die Stimmberechtigten der Gemeinde Bonstetten werden zu einer ordentlichen Gemeindeversammlung am Dienstag, 26. November 2019, um 20.00 Uhr in den Gemeindesaal eingeladen. Es liegen folgende Traktanden vor: 1. Genehmigung des Protokolls der Gemeindeversammlung vom 11. Juni 2019 2. Genehmigung des Budgets 2020 und Festsetzung des Steuerfusses 3. Ersatz der Trinkwasserleitung Im Schachenhof, Genehmigung der Bauabrechnung 4. Ersatz der Trinkwasserleitung Bruggenmatt 1; Genehmigung der Bauabrechnung 5. Kreditbegehren von CHF 900 000.00 (inkl. MwSt.) zu Lasten der Investitionsrechnung zur Sanierung der öffentlichen Trinkwasserleitung Bruggenmatt 2 Der Beleuchtende Bericht (Weisungsbroschüre) kann ab Dienstag, 5. November 2019, auf der Webseite www.bonstetten.ch (Politik & Verwaltung / Gemeindeversammlungen) heruntergeladen werden. Solange Vorrat können Exemplare kostenlos am Schalter der Einwohnerdienste bezogen werden. Anmeldungen zur Aufnahme in die Abonnentenliste können an die Gemeindeverwaltung (praesidiales@bonstetten.ch) gerichtet werden. Die Stimmberechtigung richtet sich nach den Bestimmungen des Gesetzes über die politischen Rechte (GPR) vom 1. September 2003. Nicht stimmberechtigte Personen sind zum Besuch der Gemeindeversammlung freundlich eingeladen; es werden für sie besondere Plätze bereitgehalten.

Nachtrag zur Danksagung für

Bruno Ebnöther-Tresch Im Wirbel der Ereignisse und Emotionen ist in unserem Dank eine wichtige Person unerwähnt geblieben. Frau Jrene Omlin hat mit tiefstem Einfühlungsvermögen durch die Gedenkfeier beim Abschied von Bruno Ebnöther geführt und diese zu einem echt tröstenden Erlebnis für uns alle gestaltet. Herzlichen Dank. Die Trauerfamilie

Feldschützen-Gesellschaft Zwillikon Schützenveteranen Bezirk Affoltern

TO D E S A N Z E I G E Wir erfüllen die schmerzliche Pflicht den Hinschied von unserer Schützenkameradin

Ruth Baur (Ehrenmitglied)

bekanntzugeben. Ruth hat lange und aktiv am Geschehen der Feldschützen-Gesellschaft teilgenommen. Zusammen mit Alfred war sie eine treibende Kraft, und von Anfang an beim Säuliämtler Gruppenschiessen immer dabei. Während ihrer langjährigen und treuen Mitarbeit im Verein hat sie immer dafür gesorgt, dass die Schützen zufrieden waren und gut bedient wurden. Sie war immer bei den Ersten anzutreffen und genoss es auch einmal bei den Letzten dabei zu sein. Wir werden noch lange an die vielen schönen, gemeinsamen Stunden zurückdenken. Wir trauern mit den Angehörigen um eine begeisterte und zuverlässige Schützenkameradin. Wir bitten unsere Schützen und Veteranen Ruth die letzte Ehre zu erweisen. Der Vorstand Die Urnenbeisetzung und Abdankung findet am Freitag, 25. Oktober 2019, um 14.00 Uhr, auf dem Friedhof in Obfelden statt.

Bonstetten, 22. Oktober 2019 Gemeinderat Bonstetten

Stadtrat Affoltern am Albis

Weinet nicht an meinem Grabe, tretet leise nur herzu, denkt, was ich gelitten habe, gönnet mir die ew’ge Ruh. Weinet nicht, ich hab es überwunden, bin befreit von meiner Qual, doch lasset mich in stillen Stunden bei euch sein, manches Mal.

Traurig nehmen wir Abschied von meiner geliebten Ehefrau, unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter und Urgrossmutter

Ruth Baur-Frei 29. Mai 1937 – 15. Oktober 2019

Nach einem langen, erfüllten Leben und geduldig ertragener Krankheit, durfte sie friedlich einschlafen. In stiller Trauer Alfred Baur-Frei Maya Eker-Baur Ueli Baur Urs und Jacqueline Baur Paul und Carina Gyford-Baur mit Ayden und Caelan Sabrina Zimmermann mit Shahin Tim Baur Verwandte und Freunde Die Urnenbeisetzung findet am Freitag, 25. Oktober 2019, um 14.00 Uhr auf dem Friedhof Obfelden statt. Anschliessend Trauergottesdienst in der reformierten Kirche. Traueradresse: Alfred Baur, Raihaltenstrasse 77, 8912 Obfelden


Bezirk Affoltern

Weniger Scheidungen 2018 endeten im Kanton Zürich rund 3000 Ehen mit einer Scheidung. Diese Zahl ist seit 2011 leicht rückläufig – auch weil etwas weniger geheiratet wird, da nichteheliche Lebensgemeinschaften heute verbreiteter sind. Im Vergleich zu früher werden weniger Ehen früh geschieden, dafür lassen sich vermehrt auch gestandene Ehepaare scheiden, wie eine aktuelle Studie des Statistischen Amts aufzeigt. 2018 haben zudem 73 gleichgeschlechtliche Paare ihre eingetragene Partnerschaft durch richterlichen Beschluss auflösen lassen. Hier zeigt der Trend nach oben, da seit 2007 Jahr für Jahr mehr Personen in eingetragener Partnerschaft leben. (pd.)

Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Chefredaktor: Thomas Stöckli redaktion@affolteranzeiger.ch Redaktion: Livia Häberling Stefan Schneiter Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 26 352 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/Christine von Burg Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 inserat@weissmedien.ch Spezial- und Sonderseiten: Kaspar Köchli Telefon 058 200 57 14, M 079 682 37 61 kaspar.koechli@chmedia.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss Inserate: Dienstagausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Abonnementspreise: ¼ Jahr Fr. 79.– ½ Jahr Fr. 97.– 1 Jahr Fr. 170.– Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 57 00, Fax 058 200 57 01 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@chmedia.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, www.chmedia.ch Beteiligungen der AZ Medien AG auf www.chmedia.ch anzeige

Dienstag, 22. Oktober 2019

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Restaurieren und Rekonstruieren in schwindelnder Höhe Glasrestauratorin und Steinmetz an der Arbeit in der Kirche Kappel

Direkt unter der Kirchendecke: Steinmetz Viktor Häberling (links) mit seinem Mitarbeiter Salvatore, der sorgfältig Sandsteinmasse an die Enden des fehlenden Stücks am Masswerk streicht.

An der Südfassade der Klosterkirche Kappel sind einige Fenster sanierungsbedürftig. Das Masswerk weist Sprünge auf, die Glasscheiben haben Risse, oder sind sogar aus der Fassung gefallen. Die Glasrestauratoren sowie der Steinmetz Viktor Häberling sind intensiv mit den Reparaturarbeiten beschäftigt. ................................................... von marianne voss Heute hat die Glasrestauratorin Aline Dold eine neu angefertigte sowie eine restaurierte Scheibe mitgebracht und probiert hoch oben auf dem Gerüst in der Klosterkirche Kappel aus, ob sie ins frisch ausgebesserte Masswerk hineinpassen. Neben ihr stehen Steinmetz Viktor Häberling und sein Mitarbeiter Salvatore. Angeregt tauschen sie sich über das Vorgehen aus und rätseln gemeinsam, was und wann hier in früheren Jahren wohl genau geschehen war. Die beiden Fachpersonen stossen bei ihrer spannenden Arbeit auf Geschichte, die zum Teil nur 100 Jahre zurückliegt, aber auch bis ins Mittelalter zurückgeht. Der Steinmetz und die Glasrestauratorin haben vom Kanton Zürich den Auftrag erhalten, reparaturbedürftige Fenster der Klosterkirche Kappel zu restaurieren. Seit mehr als einem Jahr steht in der Klosterkirche Kappel nun schon ein Gerüst, denn damals wurde bereits festgestellt, dass mehrere Verglasungen der südlichen Obergaden-

fenster gefährdet sind, aus der Fassung zu fallen (der «Anzeiger» hat darüber berichtet). Nicht nur die Scheiben selber waren beschädigt, auch das Sandsteinmauerwerk um die Fenster, das sogenannte Masswerk, war in die Jahre gekommen und wies verschiedene Schäden wie Risse, Hohlstellen oder instabile Elemente auf. In einem ersten Schritt wurden die kritischen Stellen gesichert und das meistbetroffene Fenster ganz Richtung Westen erhielt Schutz durch ein Gerüst von innen wie auch von aussen. Danach liess das kantonale Hochbauamt umfassend und auch wissenschaftlich abklären, was wie repariert werden muss. Zudem fand die Ausschreibung für die Aufträge statt. Für die Sandsteinarbeiten wurde Viktor Häberling (Abraxas Natursteine AG) aus Uerzlikon beauftragt, für die Glasrestauration Fritz und Aline Dold vom Zürcher Familienunternehmen «Glasmalerei Dold», das bereits in vierter Generation geführt wird. Bis Ende November sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. Der bewilligte Objektkredit für die gesamten Arbeiten und Abklärungen beträgt 170 000 Franken.

Fehler von früher beheben Die Arbeit der beiden Fachpersonen ist alles andere als alltäglich – nicht nur, weil sie dafür in schwindelnde Höhen hinaufsteigen müssen. Das Reparieren oder Rekonstruieren von Sandsteinmasswerken und Glasscheiben ist in dieser Art für beide ein ungewöhnlicher Auftrag und eine beson-

Glasrestauratorin Aline Dold hoch oben auf dem Gerüst mit zwei neuen Scheiben. (Bilder Marianne Voss)

dere Herausforderung, die ihnen auch Freude macht. Gemeinsam beurteilen sie die Situation Schritt für Schritt und arbeiten dann Hand in Hand zusammen. Wo nötig, bauen sie beschädigte Scheiben aus, und Aline Dold restauriert sie in Winterthur in ihrem Atelier. Das sind Scheiben, die kleine Sprünge aufweisen oder auch Fehlstellen, die ersetzt werden. Eine Scheibe war ganz zersprungen. Aline Dold hat sie nun vollständig rekonstruiert. «Ich fertige und brenne mit derselben Technik wie im 14. Jahrhundert», erklärt sie und weist darauf hin, dass die Scheiben hier aber nur etwa 100 Jahre alt seien. Viktor Häberling ergänzt: «Alt und sehr filigran ist aber der Sandstein vom Masswerk.» Bei diesem Fenster, dem westlichsten der Südseite, handle es sich wirklich noch um das Originalmasswerk aus der Bauzeit der Kirche. Bei früheren Reparaturen, die vielleicht 50, vielleicht auch 100 und mehr Jahre zurückliegen, wurde manchmal ungenau oder fehlerhaft gearbeitet. «Diese Kopfscheiben zum Beispiel waren falsch eingesetzt. Man hatte sie nur aufgesetzt und mit Kitt befestigt, statt sie in den Falz einzufügen», erklärt die Glasrestauratorin. «Hier geht es nun also darum, Fehlkonstruktionen von früher zu beheben.»

Kalkmörtel mit Kappeler Sand Die Steinmetzarbeiten beinhalten vor allem das Aufmodellieren von abgebrochenen Stellen, das Auffüllen von

Rissen oder das Reparieren von alten Flickstellen. Viktor Häberling ist mit mehreren Mitarbeitern vor Ort. An diesem Morgen klopfen Walter und Giuliano an der Aussenmauer alte Betonflicke aus, die nun mit Sandsteinmasse ersetzt werden. Auf dem Innengerüst ist Salvatore am Werk. Er streicht sorgfältig Sandsteinmasse an die Ränder des Masswerks, wo demnächst die Scheiben wieder eingemörtelt werden sollen. «Wir verwenden einen selber gemischten Kalkmörtel, der sogar Sand von hier, aus Kappel, und natürlich keinerlei chemische Zusätze enthält», führt der Steinmetz aus. Er weist im Masswerk auf eine besondere Stelle hin, wo ein ganzes Stück Stein im Bogen fehlt. Dieses Steinelement sei vermutlich im Mittelalter ersetzt und mit Baumharzkitt angeklebt worden. «Ich habe das Stück nun in die Werkstatt mitgenommen und den extrem spröden Sandstein gefestigt.» Bald könne er es hoch oben nahe der Kirchendecke wieder an seinem Platz sicher einsetzen, wo es die neue Scheibe halten und umrahmen werde. Viktor Häberling kennt in der Kappeler Kirche fast jeden Stein, jeden Riss und jeden Flicken. Schon als Lehrling hat er an den Mauern der Kirche Kappel gearbeitet, und als Kind sass er an manchem Sonntagmorgen brav in der Kirchenbank. «In der Kinderlehre (heute Jugendgottesdienst) habe ich kaum zugehört, was der Pfarrer erzählte», erinnert er sich. «Viel mehr interessiert haben mich all die baulichen Details unserer schönen Kirche.»


Todesfälle

Kontrolle von Hydranten auf privaten Grundstücken Die Feuerwehr wird am Samstag, 26. Oktober 2019, auf dem ganzen Gemeindegebiet von Hausen am Albis die vorhandenen Hydranten auf die Gebrauchstauglichkeit kontrollieren. Die Grundeigentümer werden gebeten, die Zugänglichkeit sicherzustellen. Die Zugänglichkeit ist gewährleistet, wenn die Hydranten nicht überwachsen sind, die Erreichbarkeit der Hydranten ohne Hindernisse jederzeit sichergestellt ist und rings um die Hydranten eine begehbare Fläche vorhanden ist. Sollte die Zugänglichkeit nicht gewährleistet sein, wird die Feuerwehr in Zusammenarbeit mit der Wasserversorgung die nötigen Massnahmen veranlassen. Kleinere Anpassungen, z.B. Rückschnitte einzelner Äste und dgl., werden während der Kontrollarbeiten ohne Rücksprache mit dem Grundeigentümer ausgeführt. Für Ihre wertvolle Zusammenarbeit zur Sicherstellung der Trink- und Löschwasserversorgung danken Ihnen der Gemeinderat und die Wasserversorgung. Bei Fragen steht die Wasserversorgung (Manuel Schneiter, Tel.: 044 764 19 77) gerne zur Verfügung. Der Gemeinderat

Knonau

Liegenschaften

Am Dienstag, 15. Oktober 2019, ist in Rickenbach LU gestorben:

Verkäufe

Muff Anton geboren am 16. April 1927 von Altishofen LU, wohnhaft gewesen in Knonau, Chamstrasse 15 (mit Aufenthalt in Betreutes Wohnen, Rickenbach LU). Die Beisetzung mit anschliessender Abdankungsfeier findet am Dienstag, 29. Oktober 2019, um 14.00 Uhr, in der reformierten Kirche in Knonau statt. Bestattungsamt Knonau

Obfelden Am 15. Oktober 2019 ist in Affoltern am Albis gestorben:

Baur-Frei, Ruth Susanna geb. 29. Mai 1937, von Sarmenstorf AG, wohnhaft gewesen in Obfelden, Raihaltenstrasse 77; Ehefrau des BaurFrei, Alfred Hans. Urnenbeisetzung am Freitag, 25. Oktober 2019, 14.00 Uhr, in Obfelden, anschliessend Abdankung in der ref. Kirche. Die Friedhofvorsteherin

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Bezirk Affoltern ratgeber zahnmedizin

Dr. med. dent. Milan Herzog orale Implantologie und zahnärztliche Prothetik www.praxisherzog.ch.

Die Digitale Krone Zahnersatz in einer Sitzung

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein wunderschönes Abendessen, alles ist perfekt und plötzlich hören Sie ein kurzen «Knacks»! Ihr Zahn ist abgebrochen! Und jetzt? Heutzutage ist es möglich, dank digitaler Technologien, einzelne Zähne sofort zu überkronen. Hierbei gibt unterschiedliche Technologien. Mit dem Cerec-Workflow etwa können einzelne Zahnkronen in einer Sitzung eingesetzt werden. Dadurch spart sich der Patient kostbare Zeit. Dazu entfallen Unannehmlichkeiten, die mit einem zwischenzeitlichen provisorischen Zahnersatz verbunden sind. Die Grundprinzipien für eine erfolgreiche Cerec-Restauration liegen in einer Substanz schonenden Bearbeitung der Zähne. Dies bedeutet, dass nur die beschädigte Zahnsubstanz entfernt wird. Der Zahn wird dabei so beschliffen, dass eine entsprechende Geometrie hergestellt werden kann, und viel Zahnsubstanz erhalten bleibt. Ein Vorteil ist, dass die Abdruckmasse der Vergangenheit angehört, denn die digitalen Technologien nutzen intraorale Kameras um ein virtuelles, 3D-Zahnmodell zu erstellen. Mit lokaler Präzision von 10 Mikrometern ist das digitale Modell mit einem echten Modell aus Gips vergleichbar. Als Kronenmaterial stehen verschiedenste Materialien zur Verfügung. Die am häufigsten benutzten, sind Leucit-verstärkte Keramiken und Lithiumdisilikat Keramiken. Diese haben eine sehr gute Ästhetik, die die natürliche Farbe der Zähne imitiert. Sie verfügen über genügend Stärke und Stabilität, um die Kaukräfte langfristig zu überstehen. Die Herstellungszeit einer Krone, Teilkrone, eines Overlays oder Inlays hängt von der Komplexität und Grösse ab. Im weiteren Workflow nach dem digitalen Abdruck und der Lagebestimmung der Kiefer zueinander, wird die Krone oder das Inlay direkt am Patientenstuhl designt und im virtuellen Kausimulator (Artikulator) so konstruiert, dass sie individuell an die Patientensituation angepasst ist. Dies ist im Allgemeinen immer auch ein interessanter Vorgang, dem der Patient live folgen kann.

Chemisch-adhäsive Verbindung zwischen Keramik und Zahn Die CAD-Cam-Technik benötigt zwischen 15 und 25 Minuten, um eine Krone herzustellen. Nach der Herstellung wird die Sitzpassung der Restauration direkt im Munde überprüft. Die Befestigung der Restauration erfolgt mit dualhärtendem Material auf Kunststoffbasis, es entsteht eine echte chemisch adhäsive Verbindung zwischen Keramik und Zahn. Der Einsatz eines klassischen Zementes darf hier nicht erfolgen, da dieser Verbund nicht die entsprechende Stabilität und Unterstützung der Keramik am Zahn liefert. In der abschliessenden Finishing-Phase, werden die Fugenbereiche zwischen Krone und Zahn überschussfrei nachgearbeitet und poliert, die Höhe kontrolliert und die Restauration bis zum Hochglanz aufpoliert. So, kann man nur in einer Sitzung eine ganz neue Keramik-Restauration bekommen und das Problem unkompliziert und effizient lösen.

Dienstag, 22. Oktober 2019

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Keine Steuerfusserhöhung trotz hoher Investitionen Budget der Stadt Affoltern mit schwarzer Null Durch die praktisch zeitgleiche Ausführung von grossen Bauvorhaben sind Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von 23 289 000 Franken vorgesehen. In der Erfolgsrechnung resultiert ein Ertragsüberschuss von 90 000 Franken. Der Gesamtsteuerfuss bleibt bei 124 %. Zwei Entscheide des Kantonsrates beeinflussten die Erstellung des Budgets 2020. Zum einen hat der Kantonsrat die Regelung für die Abgrenzung des Ressourcenausgleichs korrigiert und den Gemeinden ist es freigestellt, ob sie die zeitliche Abgrenzung vornehmen wollen oder nicht. Der Stadtrat hat beschlossen, dass beim Ressourcenausgleich keine Abgrenzungen vorgenommen werden. Daraus folgt, dass der aufgrund des Steuerertrags 2018 und im Jahr 2020 zur Auszahlung gelangender Ressourcenausgleich von 18 366 100 Franken ins Budget 2020 aufgenommen wurde. Zum anderen sind die Bestimmungen zum Ausgleich des Budgets geändert worden. Dabei ist das Thema «mittelfristiges Haushaltsgleichgewicht» aus dem Gemeindegesetz gestrichen worden. Gemäss den nun

geltenden Bestimmungen darf der Aufwandüberschuss, solange das Fremdkapital grösser ist als das Finanzvermögen, nicht höher sein als die budgetierten Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen zuzüglich 3 % des Steuerertrages. Jeder Gemeinde steht es zudem frei, für sich eigene Bestimmungen zum finanzpolitischen Ziel zu erlassen. Der Stadtrat von Affoltern hält an seinem Ziel fest, wonach im Budget ein Ertragsüberschuss zu resultieren hat, solange eine Nettoschuld besteht. Per Ende 2018 betrug die Nettoschuld 29 196 000 Franken, beziehungsweise 2393 Franken/Einwohner. Dies ist eine der höchsten Nettoschulden im Kanton Zürich. Die Erfolgsrechnung 2020 zeigt bei einem Aufwand von 89 138 900 und einem Ertrag von 89 228 900 Franken einen Ertragsüberschuss von 90 000 Franken. Für das Jahr 2019 ist ein Ertragsüberschuss von 2 920 600 Franken budgetiert.

Hort und Spitex führen zu mehr Umsatz In den um 4 372 700 Franken höheren Personal- sowie Sach- und übrige Betriebsaufwendungen sind nebst verschiedenen höheren Kosten insbe-

sondere die neue Spitex Seewadel und der zusätzliche Hort der Primarschule im alten Gerichtsgebäude erstmals enthalten. Für Entgelte und Beiträge/Rückerstattungen werden um 4 494 300 Franken höhere Erträge erwartet. Auch hier sind die neue Spitex und der zusätzliche Hort massgebend. Beim Steuerertrag wird mit einer Ertragseinbusse von 1 052 800 Franken gerechnet; dies vor allem aus den Steuern Vorjahre. Demgegenüber stehen Erträge aus Grundstückgewinnsteuern von 4 Mio. Franken, was 500 000 Franken über dem für das Jahr 2019 budgetierten Ertrag liegt. Der Aufwand für Abschreibungen steigt gegenüber dem Budget 2019 um 1 193 800 Franken. Dies liegt vor allem an der Abschreibung des Provisoriums Haus zum Seewadel, wofür 1 505 000 Franken budgetiert werden.

Selbstfinanzierung unter 100 % Aus dem Ergebnis der Erfolgsrechnung resultiert eine Selbstfinanzierung von 6 937 500 Franken (= Cashflow). Dieser Betrag steht zur Verfügung, um Investitionen tätigen zu können, ohne sich zusätzlich zu verschulden. Gemäss Budget 2020 betragen die Investitionen insgesamt

23 289 000 Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt damit bei nur 30 %. Dies bedeutet, dass sich Affoltern im Jahr 2020 zusätzlich verschulden wird. Die grössten Budgetposten in der Investitionsrechnung 2020 sind die Gesamtsanierung des Schulhauses Butzen (7.7 Mio.) sowie eine erste Tranche des Ersatzneubaus Haus zum Seewadel inkl. Provisorium (11 Mio.) über den Ersatzneubau werden die Stimmberechtigten am 9. Februar 2020 an der Urne entscheiden können. Für die kommenden Jahre sind weitere grosse Investitionen vorgesehen, sodass der Selbstfinanzierungsgrad für 2021 und 2022 ebenfalls deutlich unter 50 % liegen wird. Dementsprechend werden die Schulden ansteigen. Nur dank dem sehr günstigen Zinsniveau führt dies zu praktisch keinem Mehraufwand. Zudem ist geplant, dass sich das neue Alters- und Pflegeheim Seewadel über die kalkulatorische Nutzungsdauer von 33 Jahren selber vollständig refinanziert. Der Stadtrat strebt eine Verbesserung der Selbstfinanzierung an, damit der spätere Schuldenabbau wieder möglich wird. Dazu sind in allen Bereichen weiterhin grosse Anstrengungen nötig. (tro)

wir gratulieren

Den Jugendtreff selber mitgestalten

«Pimp my Jugi» – Jahresprojekt in der «Hirtschür», Affoltern

Zur eisernen Hochzeit Seit 65 Jahren sind morgen Mittwoch, 23. Oktober, Eveline Elisabeth und Alfred Florin Glaus in Affoltern ein Ehepaar. Zum eisernen Hochzeitsjubiläum gratulieren wir von ganzem Herzen und wünschen einen schönen Festtag.

Zur diamantenen Hochzeit 60 Jahre sind am Donnerstag, 24. Oktober, Irene und Werner FrickSegert in Obfelden miteinander verheiratet. Zum diamantenen Hochzeitsjubiläum gratulieren wir herzlich und wünschen ein schönes Fest.

Zur goldenen Hochzeit

Den Jugendtreff mitgestalten: Alessandro (links) und Ibush packen an. (Bilder Thomas Stöckli) ................................................... von thomas stöckli

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s riecht nach frischer Farbe im Jugendtreff Hirtschür in Affoltern. «Pimp my Jugi» stand am Mittwoch einmal mehr auf dem Programm der Jugendarbeit. Während die gestalterischen Arbeiten in Fronarbeit gemacht werden, ist das Streichen der Wände im Treppenhaus ein «Sackgeldjob». Beim Besuch des «Anzeigers» sind die beiden 13-Jährigen Alessandro und Ibush mit den Farbrollen ganz oben am Werk. Für den Bereich bis unters Dach reicht die Teleskopstange nicht aus. So verlängern sie diese mit einem weiteren Stab und Klebeband. Die Konstruktion wackelt zwar, aber es geht. Er helfe bereits zum dritten Mal mit, verrät Ibush, der auf Instagram auf diese Möglichkeit gestossen ist, das Sackgeld aufzubessern. Rund 35 Jugendliche haben sich insgesamt am Jahresprojekt «Pimp my Jugi» engagiert, sagt Karin Merian, Soziokulturelle Animatorin FH. Meist sei es sehr einfach gewesen, Interessierte zu fin-

den. Die Einbindung der Jugendlichen schafft Verbundenheit – untereinander und mit dem Treff. Und was man selber erarbeitet hat, dem trägt man auch besser Sorge.

Lauter und wilder Nachdem bis zum Sommer die damaligen Schüler der dritten Oberstufe den Treff dominiert hatten, kommen nun vor allem die neuen Erst-Sek-Schüler. Laut und wild seien diese, so Karin Merian, «aber im positiven Sinne», wie sie betont. «Sie haben schon vor den Sommerferien begonnen, das Haus zu erobern.» Der Treff richtet sich schliesslich schon an Jugendliche ab der 5. Klasse und bis ins erste Lehrjahr. Bis zu 50 kommen seit dem ausgeprägten «Generationenwechsel» diesen Sommer mittwochs in die «Hirtschür». An der Umgestaltung machen natürlich nicht alle mit. Vier bis 15 seien es, je nach Projekt, so Merian. Und mehr müssen es auch nicht sein, komme man doch bei dieser Gruppengrösse besser mit den einzelnen

Jugendlichen ins Gespräch und könne so auch Beziehungsarbeit leisten. Bereits in den Frühlingsferien wurde der eigentliche Treff-Raum umgestaltet. Neu sind die Wände dort weiss, dafür kann nun mehr mit austauschbaren Bildern gearbeitet werden. In den Sommerferien hat eine Gruppe engagierter Jungs den früheren Bastelraum in ein Gaming-Zimmer verwandelt. An einem «Girls Friday» haben Mädchen ihr WC umgestaltet. Die Emoji-Kleber – als Dekoration gedacht – wurden von der Putzfrau allerdings in bester Absicht umgehend wieder entfernt. Ein Missverständnis. Das einstige Kino wurde zum Lagerraum, der Beamer hängt nun im Hinterzimmer des «Aktionsraums». Aus diesem wurde die Skate-Rampe entfernt, sodass die Jugendlichen mehr Raum bekommen, ihre Energie abzubauen, etwa am Boxsack oder an der Kletterwand. «Wir sind im Schlussspurt», so Karin Merian. Noch in der Planung ist die Umgestaltung des Tonstudios, welches die Jugendlichen selbstständig nutzen dürfen.

Ein Ehepaar feiert am Donnerstag, 24. Oktober, seine goldene Hochzeit. Esther und Heinz Anghileri-Fappani in Obfelden wünschen wir alles Gute und noch viele freudige Erlebnisse zu zweit. In Hausen dürfen Erika und Ernst Mumenthaler ihr 50-Jahre-Ehejubiläum feiern. Wir gratulieren dem Jubelpaar herzlich, wünschen ein schönes Fest im Kreis der Familie und noch viele gemeinsame Jahre.

Zum 90. Geburtstag Heute Dienstag, 22. Oktober, dürfen wir gleich einer Jubilarin und einem Jubilaren zu neun Lebensjahrzehnten gratulieren. Klara Bollinger-Lanz in Affoltern und Walter Nigg-Baumann in Obfelden wünschen wir viel Freude, einen schönen Festtag und alles Gute im neuen Lebensjahr. anzeige


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Bezirk Affoltern

Dienstag, 22. Oktober 2019

Selbstständigkeit als wichtigstes Lernziel 50 Jahre Heilpädagogische Schule Affoltern: die Geschichte einer prägenden Institution (Teil 1 von 3) Zum 50-Jahre-Jubiläum der heilpädagogische Schule (HPS) Affoltern blicken wir in einem dreiteiligen Interview mit prägenden Persönlichkeiten auf die Geschichte der Schule zurück. Heute: der Start im Wohnzimmer des Lehrerhauses.

die praktisch bildungsfähigen Kinder unterrichten sollte. Ich hatte eine heilpädagogische «Schnellbleiche» durchlaufen – ein Kurs bei einem Pfarrer, der ein Heim für geistig behinderte Kinder und Jugendliche aufgebaut hatte. VS: 1973 zog auch meine Klasse ins Alte Sekundarschulhaus. ...............................................................

Die heilpädagogische Schule (HPS) Affoltern wurde im Jahr 1969 gegründet. An dieser Tagesschule, die ins Primarschulhaus Stigeli integriert ist, werden heute rund 25 Kinder und Jugendliche mit geistiger Beeinträchtigung unterrichtet. Welche heilpädagogischen Angebote gab es im Bezirk Affoltern vor der Gründung der HPS? Martin Wittenwiller (MW): Bis Ende der Sechzigerjahre wurden die Kinder und Jugendlichen mit geistigen Behinderungen entweder in die Sonderklasse B integriert oder sie wurden in weit entfernten Heimen platziert, einige gingen auch gar nicht zur Schule. In dieser Zeit kam der Grundsatz auf, dass alle Kinder ein Recht auf Bildung haben, und die IV begann, sich an den Kosten für heilpädagogische Schulen zu beteiligen. ...............................................................

«Zugegeben, wir waren damals ziemlich naiv, aber unser Idealismus war riesig.» ............................................................... Wie kam es dann zur Gründung der Schule? Verena Schneebeli (VS): An einem Nachmittag war ich bei Vreni Wittenwiller zu Besuch, um ein bisschen zu jammern. Ich war Primarlehrerin und wusste seit ein paar Tagen, dass meine kleine Tochter behindert war, mein Mann war arbeitslos und man hatte uns die Wohnung gekündigt. Zufälligerweise bekam Martin Wittenwiller

«Von Anfang an übten wir mit den Kindern auch einkaufen, kochen, Tischregeln und aufräumen.»

Wiedersehen am Interviewtermin in der HPS. Von links: Verena Schneebeli (VS), erste Lehrerin an der HPS von 1969 bis 2002, Martin Wittenwiller (MW), Initiant der HPS, Sonderklassenlehrer und Aktuar, später Präsident des Sonderklassenzweckverbandes Affoltern, und Margrit Buchschacher (MB), zweite Lehrerin an der HPS von 1971 bis 2006. (Bilder zvg.) unser Gespräch mit. Sein Vorschlag: «Wir gründen eine heilpädagogische Schule, wählen dich als Lehrerin und du ziehst mit deiner Familie ins leerstehende Lehrerhaus in Affoltern. Das Wohnzimmer kannst du auch als Schulzimmer brauchen!» Ich war unsicher, ob ich einer solchen Aufgabe gewachsen wäre, aber Martin Wittenwiller beruhigte mich: «Keine Angst, es wird sich eher um eine Art qualifizierten Hütedienst handeln.» MW: Zugegeben, wir waren damals ziemlich naiv, aber unser Idealismus war riesig. Wenig später wurde Verena von der Gemeindeversammlung als Lehrerin gewählt und konnte im Frühling 1969 ihre erste HPS-Klasse eröffnen. Verena Schneebeli, in den ersten vier Jahren haben Sie in Ihrer Wohnstube unterrichtetet. Wie ging das? VS: Im Lehrerhaus an der Äusseren Grundstrasse in Affoltern richtete ich die Stube mit ein paar kleinen Pulten

Das frühere Lehrerhaus an der Grundstrasse steht noch.

als Schulzimmer ein. Meine sieben Schülerinnen und Schüler benutzten unser Minibadezimmer und unser WC. Manchmal sass meine zweijährige Tochter unter meinem Pult, oder unsere Katze strich den Kindern um die Beine. Die Pause verbrachten die Kinder im Garten oder an anderen Orten im Quartier ... Die Schule wurde in die Familie «integriert» und umgekehrt! Eines aber war mir schnell klar: Von «Hütedienst» konnte keine Rede sein! Meine Schülerinnen und Schüler wollten etwas lernen und waren auch bereit dazu. Hatten Sie eine heilpädagogische Ausbildung? VS: Ich ging berufsbegleitend einen Tag pro Woche ans Heilpädagogische Seminar in Zürich. Ausserdem machte ich an der heilpädagogischen Schule von Dr. Egg in Zürich ein dreiwöchiges Praktikum. Der Unterricht dort kam mir jedoch freudlos und verschult vor, da war kein Pfupf drin – ich wollte es

auf jeden Fall anders machen! Es gab für diese Zielgruppe kaum geeignete Lehrmittel und keinerlei Vorgaben für den Unterricht – eine Carte Blanche. Ich musste und durfte (!) alles selbst aufbauen. Ich erstellte eine Art Rahmenplan und begann selbst zu schreiben, zu zeichnen, zu basteln und passende Lieder und Geschichten zu erfinden. Ab wann gab es eine zweite HPS-Klasse? MW: Bereits 1971 konnten wir eine zweite heilpädagogische Klasse eröffnen – und zwar im Alten Sekundarschulhaus von Affoltern, dem heutigen Schulhaus Stigeli. Margrit Buchschacher (MB): Ich kam zu jener Zeit gerade aus dem Ausland zurück und bewarb mich als ausgebildete Kindergärtnerin um die Stelle. Wie arbeiteten Sie zusammen? MB: Verena Schneebeli und ich einigten uns anfänglich darauf, dass sie die schulbildungsfähigen und ich

Lagerwoche im Tessin in den 90ern – mit Schifffahrt nach Italien. (Archivbilder)

............................................................... Wie sah der Unterricht an der HPS aus? VS: In allen Klassen war die Erziehung zur Selbstständigkeit das oberste Ziel. Während die schulbildungsfähigen Kinder lesen und rechnen auf einem einfachen Niveau lernten, war dies in der anderen Gruppe nicht so leicht möglich. MB: Dort standen Handarbeiten und Werken im Zentrum – Fähigkeiten, die für alle HPS-Kinder wichtig sind. Daneben gab es natürlich Sport und musische Fächer. Von Anfang an übten wir mit den Kindern auch einkaufen, kochen, essen inkl. Tischregeln und aufräumen. Bei diesen praktischen Tätigkeiten konnten sie auch rechnen und lesen lernen. VS: Und wir machten 12-tägige Klassenlager, auch zur Entlastung der Eltern. MB: Mit diesen Lagern legten wir die Basis für unsere Beziehung zu den Kindern, von der wir das ganze Jahr profitieren konnten. Dabei hatten wir alle Freiheiten und genossen das volle Vertrauen der Schulpflege. Mit den heutigen Sicherheitsvorschriften wären viele Aktivitäten, die wir damals sorglos planten und durchführten, gar nicht mehr möglich. Interview Esther Naef, Ressortleiterin HPS, Verbandsschulpflege

Arbeit an einem Tausendfüssler (Lagerwoche im Tessin).

Gefahr von Cherrytomaten für Kleinkinder wird unterschätzt Bevölkerungsbefragung der Beratungsstelle für Unfallverhütung Jede dritte Person in der Schweiz glaubt, dass eine Cherrytomate für Kleinkinder ungefährlich sei. Dabei ist für Kleinkinder das Risiko, an Lebensmitteln dieser Grösse zu ersticken, sehr real. Die BfU-Bevölkerungsbefragung 2019 zeigt: Rund 90 % der Schweizer Bevölkerung wissen, dass Kleinkinder an einer Murmel oder einer Erdnuss ersticken können. Dass dies auf zahlreiche Lebensmittel ebenfalls zutrifft, wird allerdings von vielen unterschätzt. Fast jede dritte Person (31 %) glaubt, eine Cherrytomate zu essen, sei für Kleinkinder ungefährlich. Von Trauben glauben dies 23 %.

Wer selber Kinder hat, hat nicht zwingend ein besseres Gefahrenbewusstsein: Während in kinderlosen Haushalten 61 % der Personen eine Cherrytomate als für Kleinkinder gefährlich einschätzen, liegt in Haushalten mit Kindern unter sechs Jahren der entsprechende Anteil nur unwesentlich höher (64 %). Gemäss Fachleuten sind unter anderem auch Wienerli, Brotrinde, Karotten oder kleine Apfelstücke für Kleinkinder gefährlich. Zwei Kinder unter fünf Jahren sterben in der Schweiz jedes Jahr bei Erstickungsunfällen, wie der langjährige Durchschnitt zeigt. Deshalb empfiehlt die BfU, Gegenstände und Lebensmittel, die kleiner sind als ein

Tischtennisball, ausser Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren. Ältere Kinder sollten zudem darauf aufmerksam gemacht werden, den Kleineren keine solchen Lebensmittel anzubieten und sie nicht mit kleinen Gegenständen spielen zu lassen.

Kleinkinder in der Badewanne immer beaufsichtigen Ähnlich häufig sind tödliche Unfälle bei Kindern durch Ertrinken. Auch diese Gefahr unterschätzen viele Erwachsene: Ein Drittel glaubt, ein Kleinkind könne ohne Aufsicht durch einen Erwachsenen in der Badewanne gelassen werden, wenn ältere Geschwister dabei sind. Es ist jedoch

entscheidend, dass die Kleinsten im Wasser permanent von einer erwachsenen Person beaufsichtigt werden und in Griffnähe sind. Kinder können unerwartet untergehen und innert weniger Sekunden lautlos ertrinken.

Autofahren: Fahrerassistenzsysteme noch wenig verbreitet Die BfU hat die Bevölkerung auch zu Themen rund um den Strassenverkehr befragt – unter anderem zu Fahrerassistenzsystemen in neueren Autos. Es zeigte sich, dass eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung solche Systeme kennt. Nur wenige sind aber mehrheitlich in Autos unterwegs, die über solche Fahrerassistenzsysteme verfü-

gen. Ein guter Viertel der Schweizer fährt regelmässig mit einem Auto mit Fernlichtassistent oder Einparkhilfe. Lediglich 11 % fahren regelmässig ein Fahrzeug mit Verkehrszeichenassistent – dieses System hilft unter anderem, das geltende Tempolimit einzuhalten. Die BfU ist davon überzeugt, dass Fahrerassistenzsysteme ein enormes Potenzial haben, schwere Verkehrsunfälle zu verhindern. Unter smartrider.ch zeigt die BfU die Vorteile verschiedener Systeme auf, die in aktuellen Automodellen serienmässig oder auf Wunsch verfügbar sind. Wenige Klicks genügen, um die technische Ausstattung verschiedener Autos miteinander zu vergleichen. (pd.)


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Dienstag, 22. Oktober 2019

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Bittere Pille für Hans-Ulrich Bigler Der Gewerbeverbandsdirektor aus Affoltern scheidet aus dem Nationalrat aus Der Affoltemer Nationalrat Hans-Ulrich Bigler nahm seine Abwahl am Sonntagabend beim Wahlapéro der FDP in Oerlikon äusserlich gelassen. Innerlich rang er jedoch mit dem Wahlausgang. Das verriet seine Frau Erika, die ihn begleitete.

verbandsdirektor wird der Affoltemer wie bisher weiterführen.

Ständiges Austarieren auch im Privaten

................................................... von martin platter «Im Moment kann ich das Wahlresultat noch nicht analysieren. Es ist zur Kenntnis zu nehmen. Das ist unsere Demokratie.» Die erste Stellungnahme von Hans-Ulrich Bigler, nachdem sich seine Abwahl immer deutlicher abzeichnete, korrespondierte mit dem Grau des Zürcher Abendhimmels und dem nüchternen Bürokomplex von PwC in Oerlikon, in dessen Atrium aus Stahl, Beton und Glas der Wahlapéro der FDP stattfand. Die Stimmung unter den Anwesenden war eher gedämpft, auch wenn die Zürcher Fraktion ihre fünf Sitze im Nationalrat trotz eines Wähleranteilsverlustes von 1,66 Prozent halten konnte. Die Grünliberalen und Grünen zogen jedoch auch im bevölkerungsstärksten Wirtschaftsraum der Schweiz in der Parteienhierarchie an den Freisinnig-Liberalen vorbei. Damit haben alle namhaften Bundesratsparteien eine empfind-

Freundliches Lächeln von Erika und Hans-Ulrich Bigler auch nach Bekanntwerden der Abwahl des Affoltemer Nationalrats. Links: Alt-Nationalrat Rolf Hegetschweiler und FDP-Kantonsrätin Arianne Moser-Schäfer spenden Trost. (Bild Martin Platter) liche Niederlage zu gewärtigen, die die Zusammensetzung des Bundesrates einmal mehr in Frage stellt.

«Ich hätte gerne weitergemacht» Bitter für Bigler dürfte gewesen sein, dass an seiner Stelle der 25-jährige Jungunternehmer und Präsident der Jungfreisinnigen, Andri Silberschmidt, als neue Kraft in den Nationalrat einzieht und auch Martin Farner mehr FDP-Stimmen als der Affoltemer bekam. «Ich hätte gerne weiterge-

macht. Aber mein Leben hängt nicht alleine an der Politik. Es gibt noch eine Reihe anderer Dinge, die mir Spass machen. Das Leben ist nicht eindimensional», kommentierte Bigler. Seine Familie gibt ihm den nötigen Rückhalt. Kraft schöpft der 62-Jährige zudem aus dem Glauben zu Gott. Sorge bereitet dem Gewerbeverbandsdirektor, dass die Gewerbetreibenden künftig den Hauptteil der Zeche für die angedachte Klimapolitik von Grün und Grünliberal zu bezahlen haben. Er sagt: «Das finde ich

kritisch.» Und ergänzt: «Wir haben über die Energieagentur der Wirtschaft bereits seit 20 Jahren ein Anreizmodell entwickelt, dass die CO2-Belastung sehr erfolgreich reduziert – ohne Verbote, alleine über die Kostenstruktur, die über die Jahre günstiger geworden ist. Diesen Weg sehe ich künftig gefährdet.» Auch dem bevorstehenden Rahmenabkommen mit der EU und der Sanierung der Sozialwerke blickt Bigler mit der neuen politischen Konstellation skeptisch entgegen. Seine Arbeit als Gewerbe-

Etwas mehr Einblick ins Gefühlsleben ihres Mannes gewährte am Sonntag Erika Bigler. Sie sagte: «Mit diesem Wahlausgang haben wir nicht gerechnet. Ich staune, wie cool sich mein Mann gibt, weiss aber, dass ihn die Niederlage beschäftigt.» Die Wahlkampfzeit seit den Sommerferien sei sehr streng gewesen. «Unter der Woche ist Hans-Ueli stets morgens um fünf Uhr aufgestanden und abends erst zwischen 22 und 23 Uhr nach Hause gekommen.» Sie habe ihn, wo immer es ging, unterstützt. Das tue sie allerdings schon seit sie sich kennen. Alle wichtigen beruflichen Entscheide hätten sie gemeinsam ausdiskutiert. Anders wären ihre beiden Lebensläufe und der Aufzug der drei inzwischen erwachsenen Kinder gar nicht möglich gewesen. Erika Bigler unterrichtet als Seklehrerin in Mettmenstetten Geschichte und Politik, interessiert sich also ebenso von Berufes wegen für den Job ihres Mannes. Wichtig ist ihr aber auch, dass sie selber ein erfülltes Leben hat und seit dem Auszug der Kinder nicht nur noch zu Hause auf ihren Mann wartet.

Die Grünliberalen sind neu zweitstärkste Kraft im Bezirk Nationalratswahlen: Grüne Welle auch im Knonauer Amt – SP als grosse Verliererin Die SVP bleibt mit über 30 Prozent die Partei mit der breitesten Basis im Knonauer Amt, dahinter folgen dichtauf vier Parteien mit Wähleranteilen zwischen 14.8 (Grünliberale) und 12.1 (Grüne) Prozent.

reichte, um drei Listenplätze voranzukommen. 2657 Stimmen aus dem Knonauer Amt hat der Ottenbacher Ronald Alder ergattert. Im Bezirk erhielten bei den Grünliberalen nur die beiden Bisherigen Tiana Moser und Martin Bäumle mehr Stimmen. Trotzdem konnte Alder seinen Listenplatz nicht halten, fiel von 17 auf 19 zurück. Für die Grünen holte Hausemerin Vera Anders im Bezirk 1895 Stimmen und verbesserte sich von Listenplatz 28 auf 24. Eindrücklich ist das Abschneiden von EVP-Kandidat Daniel Sommer in Rifferswil. Der Affoltemer hat in der Gemeinde, in der er seine Schreinerei betreibt, offenbar besonders viele Panaschier-Stimmen abgeräumt: Platz zwei, nur 11 Stimmen hinter Martin Haab. Im ganzen Bezirk holte Sommer 2454 Stimmen – 1141 mehr als der wiedergewählte EVP-Spitzenkandidat Nik Gugger. Damit machte Sommer einen Listenplatz gut: von fünf auf vier. Mit 49,11 % verzeichnete das Knonauer Amt eine überdurchschnittliche Wahlbeteiligung (Gesamtkanton: 44,44 %). In Rifferswil machten sogar 58,58 % von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Am tiefsten war die Wahlbeteiligung in Affoltern (42,14 %) und Obfelden (43,13 %).

................................................... von thomas stöckli Die SVP bleibt im Bezirk Affoltern mit 30,86 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft. Im Vergleich zu den Kantonsratswahlen, bei denen sie 5,65 % einbüsste und den zweiten Sitz verlor, hielt sich das Minus mit 3,07 % diesmal allerdings in Grenzen. Überraschend haben sich die Kräfteverhältnisse dahinter verschoben: Die Grünliberalen gewinnen 6,09 % dazu und überflügeln mit einem Wähleranteil von 14,82 % sowohl die SP (14,38 %, -4,18 %) als auch die FDP (13,75 %, -2,02 %). Den kompakten Viererblock komplettieren die Grünen mit einem Plus von 6,31 % auf einen Wähleranteil von 12,08 %. Beim Vergleich der Wahlresultate mit jenen von 2011 und 2015 (vgl. Grafik) fällt bei allen Parteien ein mehr oder weniger deutlich ausgeprägter Knick auf. Bei den Wahlsiegern von 2015, den drei Grossen SVP, SP und FDP, ging es nun wieder nach unten, während die Kurven der damaligen Verlierer, Grüne und Grünliberale, nun wieder synchron nach oben zeigen. Ein Resultat der Klimadebatte, die den Wahlkampf dominiert hat.

Am meisten Stimmen für Haab Von den Ämtler Spitzenkandidaten vermochte einer die Region besonders zu überzeugen: 6371 Stimmen aus dem Säuliamt hat der Mettmenstetter Martin Haab erhalten – mit Abstand am meisten. Nur in Hedingen, Stallikon und Wettswil war der Ämtler nicht erste Wahl. Nach dem Liste-1Block um Gregor Rutz (5803), Roger

Kappel hätte Köppel gewählt

Die «grüne Welle» hat die Kräfte verschoben: Die Grünliberalen überholen SP und FDP im Bezirk. (Grafik Thomas Stöckli) Köppel (5791) und den Wettswiler Marc Bochsler (4798) folgt als erste Nicht-SVP-lerin Jaqueline Badran (4154), SP. Die Stadtzürcherin hat das Knonauer Amt in den letzten Monaten intensiv beackert, vom Politmorgen bei der Bezirks-SP in Hausen Ende Dezember 2018 über die diesjährige Bundesfeier in Bonstetten bis zum Klima-Anlass im Senevita Obstgarten in Affoltern Ende September.

Bigler verliert zwei Plätze – und Sitz Der Affoltemer Hans-Ulrich Bigler (2961 Stimmen) wurde in seinem Wohnbezirk nur von einer FDP-Listenkollegin distanziert: Doris Fiala gaben die Ämtler 3231 Stimmen. Im Gesamtkanton musste der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands svg allerdings Federn lassen und verlor zwei Listenplätze an Andri Silber-

schmidt, den erst 25-jährigen Präsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz, und Martin Farner – der gemeinsam mit Martin Haab Wahlkampf betrieben hatte («3 Martin nach Bern»). Damit ist Bigler seinen Sitz im Nationalrat los. Auf dem zweiten Ersatzplatz dürfte die Chance auf ein Nachrücken marginal sein. Bonstetterin Arianne Moser (FDP) machte im Bezirk 2709 Stimmen, das

Bei den Ständeratswahlen entspricht die Reihenfolge der ersten drei im Knonauer Amt jener im Gesamtkanton: Daniel Jositsch (SP, 8409, gewählt) vor Ruedi Noser (FDP, 6285, absolutes Mehr verpasst) und Roger Köppel (SVP, 5160). Anstelle von Marionna Schlatter (GP, 2938) kommt dann im Knonauer Amt allerdings zuerst die Grünliberale Tiana Moser (3488). Kappel hätte anstelle von Daniel Jositsch Roger Köppel gewählt. Der SVP-Kandidat erreichte hier genau das absolute Mehr von 154 Stimmen (Jositsch: 146). Im Maschwanden hat Köppel zumindest mehr Stimmen als Ruedi Noser geholt.


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Bezirk Affoltern

ratgeber steuern

Papaya durch den Morast gezogen

Dienstag, 22. Oktober 2019

Verregnete Maschwander Viehschau mit gegen 100 Tieren Hans Ulrich Meuter, lic. iur. und dipl. Steuerexperte

Rund 3000 Mitarbeitende der Kantonspolizei Zürich werden in den nächsten Wochen mit mehr als 52 000 neuen Uniformstücken ausgerüstet.

Besteuerung von Liegenschaften (Teil 2) Sind Einlagen in den Erneuerungsfonds (von Stockwerkeigentümer-Gemeinschaften) abzugsfähig? Ja. Die jährlichen Einlagen können als Liegenschaftenunterhalt in Abzug gebracht werden, sofern die Mittel zur Bestreitung von Unterhaltskosten für die Gemeinschaftsanlagen verwendet werden. Müssen die Anteile am Erneuerungsfonds einer Stockwerkeigentümergemeinschaft deklariert werden? Stockwerkeigentümer müssen Ihren Anteil am Erneuerungsfonds (Vermögen und Ertrag) im Wertschriftenverzeichnis unter «Werte ohne Verrechnungssteuerabzug» (Kolonne B) deklarieren. Die allenfalls darauf erhobene Verrechnungssteuer muss von der Stockwerkeigentümergemeinschaft als Ganzes zurückgefordert werden. Das für die Rückforderung notwendige Formular 25 «Antrag auf Rückerstattung der Verrechnungssteuer» ist auf der Homepage der Eidgenössischen Steuerverwaltung abrufbar. Wie hoch ist der Eigenmietwert für Feriendomizile in anderen Kantonen? Für Ferienhäuser und Ferienwohnungen in anderen Kantonen werden die vom Liegenschaftenkanton (GR, TI, SG, GL usw.) ermittelten Werte übernommen.

Das Euter spielt bei der Bewertung durch Experte Sepp Schönbächler (rechts) eine Hauptrolle. (Bilder Werner Schneiter)

In Maschwanden ist die Viehschau «etwas anders» und ein kleines Dorffest: Neun Bauern präsentierten am Samstagmorgen gegen 100 Tiere, die sich nicht alle widerstandslos übers vom Regen aufgeweichte Terrain führen liessen. ................................................... von werner schneiter Die Viehzuchtgenossenschaft Maschwanden ist zwar längst Geschichte, die Tradition einer Viehschau jedoch nicht. Sie ist eine Art kultureller Anlass, ein kleines Dorffest und Treffpunkt von bäuerlicher und nicht-bäuerlicher Bevölkerung an dessen Ende

jeweils das Mittagessen im Festzelt steht. Auch das kulinarische Angebot hat Tradition: Braten vom Grill. Zuvor aber präsentierten die Landwirte ihre Stallbewohnerinnen den Experten Fredi Etterlin und Sepp Schönbächler. Diese liessen sie dabei wie üblich im Kreis laufen. Danach folgte die Rangierung und ein Kommentar. «Sie hat eine gute Lage, einen starken Rahmen mit offenen, flachen Rippen und ein schön aufgehängtes Euter mit guter Zitzenplatzierung», hiess es da beispielsweise in der Expertensprache. Weil die Milchleistung im Vordergrund steht, ist es klar, dass das Hauptaugenmerk auf dem Euter liegt. Rund 30 Prozent der Bewertung fällt auf dieses Organ. «Bei uns in Maschwanden liegt die durch-

Wir haben letzten Januar ein Einfamilienhaus gekauft. Da noch gewisse Renovationsarbeiten vorgenommen werden mussten, sind wir erst auf Juli eingezogen. Müssen wir nun den Eigenmietwert für das ganze Jahr versteuern? Nein, wenn das Haus wegen der Renovation nicht bewohnbar gewesen ist, müssen Sie den Eigenmietwert erst ab Einzug deklarieren. Können Kabelanschlussgebühren für Fernsehen und Radio als Liegenschaftenunterhalt abgezogen werden? Einmalige Beiträge des Grundeigentümers wie Kabelanschlussgebühren für Fernsehen und Radio sowie andere Anschlussgebühren für Kanalisation, Wasser, Gas usw. sind nicht abziehbar. Welche Kosten von Liegenschaften des Privatvermögens sind abzugsberechtigt? Bei Liegenschaften im Privatvermögen können die Unterhaltskosten, die Betriebskosten einschliesslich der Versicherungsprämien und die Kosten der Verwaltung durch Dritte abgezogen werden. Siehe Merkblatt des kantonalen Steueramts über die steuerliche Abzugsfähigkeit von Kosten für den Unterhalt und die Verwaltung von Liegenschaften.

Kantonspolizisten erhalten ihre neue Uniform

Keine zu klein, um an der Viehschau dabei zu sein.

schnittliche Milchleistung einer Kuh bei etwa 8000 kg pro Jahr; es gibt aber auch Tiere mit mehr als 11 000 kg», halten Christian Stehli und Fredi Studer fest – zwei von noch neun Bauern in der kleinsten Ämtler Gemeinde, die vor 30 Jahren noch mehr als doppelt so viele Milchbauernbetriebe zählte. Das Klima unter den Bauern bezeichnen sie als gut, den Konkurrenzkampf als nicht so ausgeprägt. «Natürlich haben wir auch Milchbauern mit grösseren Ambitionen als andere», ergänzen Stehli und Studer.

Alle Rassen in einer Kategorie An der Viehschau holte sich Papaya aus dem Stall von Marcel Stehli in ihrer Kategorie die beste Bewertung; sie hat schon siebenmal gekalbt und auch Zwillinge zur Welt gebracht. Mit stoischer Ruhe liess sie sich durch den Morast ziehen – im Gegensatz zu anderen, die sich dem Gang vor den Richter erst bockig widersetzten. Eine Besonderheit in Maschwanden: In einer Kategorie sind – anders als bei den anderen Viehschauen – jeweils alle Rassen eingestellt, dieses Mal vier: Braune, Holstein, Red Holstein und Jersey. Auf sie alle dürfen die Maschwander Bauern stolz sein. «Das züchterische Niveau ist sehr gut», lobte Sepp Schönbächler, der an zahlreichen Gemeindeviehschauen als Experte gefragt ist.

Der effizienteste Umweltschutz: Reparieren statt wegwerfen!

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Bis Anfang Oktober lieferten die vier Schweizer Anbieter die Uniformstücke auf über 200 Paletten. Daraus werden für sämtliche Uniformbezüger individuelle Pakete vorbereitet und bis Anfang Dezember direkt an die Arbeitsplätze der Empfänger verteilt. Die Polizisten, Sicherheitsassistenten sowie die Sicherheitsbeauftragten am Flughafen erhalten je nach Bedarf abgestimmte Uniformteile. Dazu können etwa Softshell-, Thermo- und Regenjacken mit passenden Hosen oder auch Polo-Shirts und Hemden zählen.

3,2 Mio. Franken für die Kapo Zürich Das bislang grösste Beschaffungsprojekt innerhalb der Schweizer Polizeilandschaft wurde Ende März abgeschlossen. Erarbeitet wurde die Arbeitsuniform unter Co-Projektleitung der Kantonspolizeien Zürich und Bern zusammen mit zwölf kantonalen Polizeikorps, mehreren Stadtpolizeien und der SBB-Transportpolizei. Die Kapo Zürich beschafft die neue Uniform für rund 3,2 Millionen Franken, die bereits im Dezember 2017 durch den Regierungsrat bewilligt wurden (der «Anzeiger» hat berichtet). (pd.)

zwischen-ruf

Such den Glanz Für eine Woche war ich im Kloster Bigorio gelandet. Nicht gestrandet, denn es liegt oben in den Bergen über Lugano. Am Schluss des Schreib-Workshops hab ich zum Spass aus all meinen Texten ein bis zwei Sätze entnommen. ----------------------------------------------------Es war mal eine Diplomatin, die hiess ‹Büroklammer›. Da kann es leider zu Missverständnissen, bzw. Entlassungen kommen. ----–---------------------------------------------«Sie geht über Leichen», hiess es immer, wenn von Sybille die Rede war. ----------------------------------------------------Alzheimer: Vergessen wer, wo, warum, wie viel, wozu und wann – dein Hirn entschlackt. ----------------------------------------------------Es gibt Untersuchungen darüber, wie oft man sich am Tag entscheiden muss. Ein paar hundert Mal. Und ich einige Male mehr. ----------------------------------------------------Exakt während des liebevollen Giessens lässt der Gummibaum seine elf Blätter auf einmal fallen. Herr Müller erschreckt sich zu Tode. ----------------------------------------------------Seit neuestem fallen ihr keine Sätze mehr ein. Nur noch Wörter wie «Heiliger Christopherus». ----------------------------------------------------Für meine Beerdigung wünsch ich mir lieblichere Musik, damit auch Tränen fliessen. ----------------------------------------------------Die Königin sagte: «Gehn wir ins Bett. Und vergiss nicht wieder, die Krone abzulegen.» ----------------------------------------------------Rap: Ruf doch an – hast du gesagt Ich wart darauf – hast du geklagt Refr.: Es kommt halt immer was dazwischen; Tut mir leid … keine Zeit ----------------------------------------------------Das Vorher: verpufft Das Nachher: verscharrt Das Jetzt: Such den Glanz! Dazu möchte ich Euch im Säuliamt auch animieren: Sucht den Glanz, was immer Ihr tut!

55 kaputte Dinge wurden am Samstag, 19. Oktober, ins Repair Café Säuliamt beim Bauspielplatz Affoltern gebracht, davon konnten 40 Dinge wiederhergestellt und damit 143 kg Abfall vermieden werden. (Bild zvg.)

Ute Ruf


Vermischtes

Dienstag, 22. Oktober 2019

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Tourismusentwicklung mit Säuliämtler Know-how Der Aeugster Ernesto Hutmacher entwickelt in der Toskana ein Trail-Kompetenzzentrum

Brother in arms: Ernesto Hutmacher (links), Housi Beer und Mario Schurter pflegen zusammen mit den Kollegen von den Trail Brothers Tuscany das riesige Trail-Netz in der Maremma. (Bilder Martin Platter)

Der Aeugster Ernesto Hutmacher leitet noch heute regelmässig selber Bike-Touren, bevorzugt auf den Monte Arsenti, der eine Fülle verschiedener Trails aufweist.

1985 ist der Aeugster Ernst Hutmacher nach Italien ausgewandert und wurde zu Ernesto. Er hat ein Landgut erworben und es zusammen mit Freunden in ein Ferienparadies für Velofahrer und Mountainbiker ausgebaut. Nun sollen Spezialisierung und Differenzierung erfolgen.

den Trail Brothers Tuscany, einem Verein, der zum Zweck des Trail-Baus und -Unterhalts 2016 gegründet wurde. 58 verschiedene Routen sind in der Region bereits so entstanden und werden regelmässig gepflegt. Doch Hutmacher geht das noch zu wenig weit. Er sagt: «Zusammen mit Supertrail Guide und Komoot sind wir daran, ein System zu entwickeln, auf dem auch auswärtige Nutzer den Zustand des jeweiligen Trails am Computer oder Smartphone sehen können; ob der Weg offen oder geschlossen ist. So wie bei den Skipisten.» Die Maremma solle sich so als Bike-Paradies einen Namen machen. In anderen Regionen sei man allerdings noch nicht so weit. Hutmacher will deshalb das BikeTrail-Entwicklungs-Know-How weitergeben und Massa Vecchia als TrailBau-Kompetenz-Zentrum etablieren. In der ersten November-Woche ist in

................................................... von martin platter Pünktlich um 9.30 Uhr ist die fussballfeldgrosse Wiese in Massa Vecchia bevölkert von erlebnishungrigen Mountainbikern jeder Leistungs- und Altersgruppe. 58 Personen haben sich an diesem herrlich warmen Herbsttag Mitte Oktober für die Touren auf den Monte Arsenti eingeschrieben. Die Guides sind dabei, verschiedene Leis-

tungsgruppen zu definieren. Keine einfache Aufgabe, denn es gilt nicht nur die Kondition und fahrtechnisches Können mit in die Entscheidung einzubeziehen. Auch auf Familien- und Freundschaftsbande soll Rücksicht genommen werden – ohne dass die Gruppe später auf dem Trail zu sehr aufgehalten wird. Mittendrin Ernesto Hutmacher, der selber noch regelmässig Touren leitet – inzwischen allerdings mit dem E-Mountainbike. «Ich muss mir und anderen auf den Trails nichts mehr beweisen», sagt der vitale 69-Jährige und lächelt vieldeutig. Es ist Hochbetrieb im Ferienparadies, das Ernesto Hutmacher vor 34 Jahren mit drei seiner damaligen Velokumpels des Radrennclubs Amt aufgebaut hat. Wunderbar gelegen am Fusse des einstigen Bischofssitzes Massa Marittima mit seiner markanten Kathedrale. Die Gegend verfügt über

zahlreiche, bewaldete Anhöhen, die sich ideal zum Mountainbiken und Wandern eignen. Zusammen mit weiteren Ferienanbietern wie Housi Beer, der im benachbarten Agriturismo «il Cicalino» bikende Gäste auf die Trails führt, sowie Mario Schurter, der seinen Lebensmittelpunkt ebenfalls nach Massa Marittima verlegt hat und dort eine Bike-Schule betreibt, definiert, pflegt und baut Hutmacher mit seinem Team die Biketrails.

Ausbau der Infrastruktur mit Schweizer Know-how Besitzerin von Bergen und Wäldern ist seit 2012 die Unione di Comuni Montana Colline Metallifere, ein Zusammenschluss der drei Nachbargemeinden Massa Marittima, Monterotondo Marittimo und Montieri. Gepachtet von der Unione wird das Gebiet von

ämtler kantonsrätinnen meinen

forum

Die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche lässt nach

Arianne Moser (FDP, Bonstetten)

Zwei Themen mit Ämtler Bezug Bald bin ich ein halbes Jahr im Kantonsrat, finde mich immer besser zurecht und habe meine ersten Erfahrungen gemacht. Erfreulich, wenn eine Regierungsrätin nach einem Votum auf mich zukommt um sich zu bedanken für Informationen, die ihr nicht bewusst waren. Traurig, wenn Ratskollegen aus anderen Parteien, mit denen ich eigentlich gerne zusammenarbeiten würde, aufgeworfene Ideen für einen gemeinsamen Vorstoss für sich selber stibitzen. Aktuell sind zwei Themen im Rat, die direkt unseren Bezirk betreffen. Vermutlich bereits am Montag (wenn Sie diese Zeilen lesen also schon gestern) wird ein Postulat behandelt und hoffentlich überwiesen, in dem der Regierungsrat gebeten wird zu prüfen, ob aus Sicht der angrenzenden Kantone Aargau und Zug Bedarf besteht für eine interkantonale Mittelschule Knonauer Amt mit Standort Affoltern. Gemäss

Massa Vecchia eine Konferenz mit zahlreichen namhaften Tourismusorganisationen auch aus der Schweiz und Österreich angesetzt, bei der das Konzept konkretisiert wird. Hutmacher träumt davon, dass das «Supertrail»-Netz einst die ganze Welt umspannt. Ausgebaut werden soll aber auch Massa Vecchia selber. Das Bike-Hotel soll demnächst um einen Mountainbike-Skills-Park erweitert werden. In der Nähe soll ausserdem ein Campingplatz entstehen, der von den Trail Brothers geführt wird. Hutmacher will zudem auch Angebote für kulturell und an der Umwelt Interessierte schaffen. Das erste Dokumentar-Filmfestival für Filmemacherinnen (docudonna.it) findet am kommenden Wochenende in Massa Marittima statt. Es wird von seiner Freundin Carlotta Poggiaroni (PR/Marketing) mitorganisiert.

Zeitungsberichten platzen die Kantonsschulen Zug aus allen Nähten. Freiämtler Gemeindevorstände, mit welchen ich gesprochen habe, signalisieren Offenheit gegenüber der Idee. Das zweite Thema ist der A4-Autobahnzubringer. Im Jahr 2012 haben sich 63 % der Zürcher Stimmberechtigten und ein noch höherer Anteil in den betroffenen Gemeinden für den A4-Zubringer ausgesprochen. Der erwartete Baubeginn war dieses Frühjahr. Stattdessen beantragte der Regierungsrat aber dem Kantonsrat einen Zusatzkredit von 14.9 Mio. Franken, wobei die eigentlichen Zusatzkosten des Autobahnzubringers nur 5.4 Mio. Franken ausmachen. Die beiden Gemeinden Obfelden und Ottenbach und auch die FDP des Bezirks stehen weiterhin voll hinter dem Projekt. Wie geht es nun weiter? Gerne nehme ich dieses Geschäft als Beispiel, um Ihnen den Ablauf einer kantons-

rätlichen Entscheidungsfindung aufzuzeigen. Anfang Oktober hat der Regierungsrat an einer Sitzung mit der zuständigen kantonsrätlichen Kommission für Planung und Bau (KPB) ihren Antrag erläutert. Die KPB wird in den nächsten Wochen darüber beraten und ihre Empfehlung verabschieden. Gleichzeitig oder direkt danach werden die einzelnen Fraktionen ihre Parolen fassen. Das gilt auch für unsere FDP-Fraktion. Wir treffen uns jeweils montags nach den Ratssitzungen, von 12 bis zirka 15.15 Uhr im Zunfthaus zur Zimmerleuten. Aufgrund meiner bilateralen Gespräche wird das Geschäft in der FDP unbestritten sein. Bis es dann, voraussichtlich im 1. Quartal 2020, im Kantonsrat zur Abstimmung kommt, sind die Meinungen der Ratsmitglieder bereits gemacht, ist das (in diesem Fall hoffentlich zustimmende) Ergebnis eher noch eine Formsache.

Die «Alleinseligmachende» hat wohl endgültig ausgespielt. Wird nun wohl bald eine «Alleinfriedenstiftende» proklamiert? Man könnte es fast meinen, wenn man mitverfolgt, wie sich seit ein paar Jahren diese Händeschüttlerei, das sogenannte «Zeichen des Friedens und der Versöhnung», vor allem in der Messliturgie, nach dem Vaterunser und dem eigentlichen «Friedensgruss», zu einem fiesen, unantastbaren Tabu etabliert hat. Die eifrigsten Förderer dieser fiesen Manipulation der Gläubigen in der Eucharistiefeier sind Pfarreileiter, welche sich bescheiden Pfarreibeauftragte nennen, aber auch Pfarreiassistenten und -assistentinnen, denn so können sie endlich etwas Handfestes in Bewegung setzen! Warum fies? Weil hier das individuelle Höflichkeitsgefühl oder Anstandsgefühl des oder der Einzelnen instrumentalisiert oder missbraucht wird. Ergo ist es eine Art Lawinen-Manipulation, denn jeder Gottesdienstbesuchende wäscht «seine Schuld» rein, indem sie oder er die nächste Person wieder zwingt oder «verpflichtet», ihre Hand zu packen, ein «erlösender»

Domino-Effekt, oder nicht? Verständlicherweise hat dieses Gebaren die Hälfte oder gar die Mehrzahl der Gottesdienstbesuchenden gerne; meines Ermessens sind es vor allem die Dominanten und Gutgläubigen. Doch haben sie wirklich das Recht oder die Aufgabe, einen Teil der anwesenden Gläubigen zum Handreichen / Händeschütteln zu zwingen? Wer sich nämlich weigert, aus welchen Gründen auch immer, grenzt sich oder den Nachbarn automatisch aus! Das weiss doch jede Seelsorgerin, jeder Seelsorger ganz genau. «Frieden schliesst man mit dem Feind, nicht mit den Freunden!» oder nicht? Xaver Mettler, langjähriger aktiver und unbequemer Pfarreiangehöriger der kath. Pfarrei Affoltern a. A. Ein Leserbrief muss mit Namen, Adresse und Telefonnummer des Verfassers versehen sein, greift in maximal 2000 Zeichen ein Thema aus der Region auf und enthält keine persönlichen Angriffe. (Red.)



Gewerbe/Dienstleistungen

«Nöd ganz Hundert»

Essen und Zauberei

Der Musikverein Harmonie Affoltern lädt vor dem Jubiläum zum Jahreskonzert. > Seite 13

Der Verein Kultur im Dorf Hausen lädt zum Jahresfest ins Albisbrunn. > Seite 15

Dienstag, 22. Oktober 2019

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Saisonschluss 25 Jahre TC Säuliamt: Rückblick auf ein erfreuliches Jubiläumsjahr. > Seite 18

Schliessung nach 187 Jahren Die Eisenhandlung Huber in Mettmenstetten hat die Geschäftstätigkeit beendet Die Eisenhandlung Huber in Mettmenstetten hat die Türen nach 187 Jahren endgültig geschlossen. Heinrich Huber («de Schmidschlosser»), wohnhaft noch im Stettlerhaus, startete den Handel mit Eisenwaren im Jahre 1832. Im gleichen Haus wohnten auch seine Brüder Friedrich («de Fäderefridli»), der mit Bettfedern handelte, und Rudolf der Zigarren-Händler. 1878 erbaute Johann Huber («de Schlosserhans») die Eisenwaren- und Stahlhandlung an der Bahnhofstrasse 22. Anfänglich war auch ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb mit dabei. Seither haben vier weitere Generationen der Huber Familie dieses Geschäft in Mettmenstetten betrieben, vergrössert, umgebaut, Krisen überstanden, Sortimente angepasst, modernisiert und 1987 ins Computer-Zeitalter geführt. Ursprünglich war das Sortiment hauptsächlich auf den Bedarf der landwirtschaftlichen Bevölkerung ausgerichtet. In den guten Jahren, wenn den Bauern reiche Ernten beschert waren, ging es auch den Eisenhändlern gut, und sonst ... Eduard Huber war 1889 Gründungsmitglied der Wasserversorgung Mettmenstetten, und seither unterhielten auch die Nachfolger stetig ein Sortiment von Röhren, Formstücken und Armaturen für den Bedarf der Trinkwasserversorgungen im Dorf und im Bezirk. Ungefähr während 20 Jahren war die Belieferung der Baugeschäfte mit Armierungs-Stahl ein gewichtiger Umsatzträger. Als Anfang der 80er-Jahre definitiv klar wurde, dass in Mett-

30 Tage lang den Paleo-Lifestyle erleben Heute Dienstagabend um 19 Uhr lädt das Gesundheitszentrum Gut in Mettmenstetten zur Informationsveranstaltung über die 30-Tage-Paleo-Challenge ein. Paleo ist weit mehr als nur eine Ernährungsform – es ist ein Lifestyle, der in verschiedenen Bereichen ansetzt: bei Ernährung, Bewegung, Schlaf und dem eigenen Wohlbefinden. Start der Challenge ist am Montag, 4. November. Während der 30 Tage heisst das Ziel, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Welt von Paleo eintauchen. Warum das in der Gruppe und unter fachkundiger Begleitung von Ernährungscoaches aus dem Gesundheitszentrum Gut noch mehr Spass macht, erfährt man an der Informationsveranstaltung. (pd.) 30-Tage-Paleo-Challenge, Infoveranstaltung (kostenlos) heute Dienstagabend, 19 Uhr, Gesundheitszentrum Gut in Mettmenstetten. Weitere Infos unter www.gut-tut-gut.ch.

Die Eisenhandlung Huber auf einer historischen, undatierten Aufnahme. (Bild zvg.) menstetten kein Industriegeleise der SBB erstellt wird, musste das Sortiment entsprechend angepasst werden. 1996 wurde die Sparte Haushalt-Artikel ganz der Firma W. Niederer in Affoltern abgetreten. Während 80 Jahren (von 1903 bis 1983) diente der Ortsbevölkerung die Eisenhandlung auch als «Einnehmerei» der ZKB für einfache Bankgeschäfte. Da in den Familien keine direkte Nachfolge gefunden werden konnte, wurde 1994 zusammen mit Hugo

Kradolfer eine AG gegründet . Den folgenden 20 Jahren war dank innovativer, harter Arbeit und einer treuen Kundschaft guter Erfolg beschieden.

Brand im September Gesundheits- und altershalber wurde die AG auf den 1. Januar 2015 an die Firma Schwarz-Stahl AG in Lenzburg verkauft. Der Entscheid war nicht einfach. Vorgängig wurden gemeinsam Pläne für einen Geschäfts-Umbau und

auch Umzug in einen Neubau besprochen und geprüft, diese aber dann später allesamt verworfen. Dem Verkauf war kein langer Erfolg beschieden. Die vorgesehene Schliessung der Eisenhandlung per Ende Oktober 2019 wurde durch einen Brand im Geschäft am 14. September vorzeitig besiegelt. Die vorherigen Inhaber, Hugo Kradolfer und Hans Huber, sind ihrer Kundschaft dankbar für die Treue, die sie ihnen während der langen Zeit immer entgegengebracht hat. (pd.)

CH Media übernimmt die 3-Plus-Sendergruppe

Grösste nationale, private Schweizer TV-Gruppe Durch die Übernahme der erfolgreichen 3 Plus-Sendergruppe wird CH Media zum grössten privaten Schweizer TV-Anbieter. Der Kauf ist ein Bekenntnis zu Bewegtbild und Entertainment sowie eine Investition in die Zukunft von CH Media. Das Joint Venture CH Media, zu dem auch der «Anzeiger» gehört, macht mit der Übernahme der 3-Plus-Gruppe einen grossen Schritt in die Zukunft. Die Sendergruppe gehört mit den Marken 3+, 4+, 5+ und 6+ sowie den Erfolgsformaten «Der Bachelor», «Die Bachelorette», «Bauer, ledig, sucht …» und ab 2020 «The Voice of Switzerland», Top-Serien wie «Hawaii Five-0» sowie Blockbuster-Free-TV-Premieren wie «Bohemian Rhapsody» zu den erfolgreichsten Medienhäusern der Schweiz. Vor 13 Jahren von Dominik Kaiser gegründet, ist die 3-Plus-Sendergruppe inzwischen aus dem Schweizer TV-Markt nicht mehr wegzudenken. Durch den Kauf der 3-Plus-Sendergruppe entsteht bei CH Media im Verbund mit den Sendern TV24, TV25 und S1 die mit Abstand grösste natio-

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Privat-Radio sind, sondern neu auch im Schweizer privaten TV. Wir glauben an die Zukunft von Bewegtbild und Entertainment. Zusammen haben wir noch grössere Wachstumschancen und werden in neue, innovative Angebote investieren.»

Auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft

Axel Wüstmann, CEO von CH Media, 3-Plus-Gründer Dominik Kaiser und CH Media-Präsident Peter Wanner (von links). (Bild CH Media) nale, private Schweizer TV-Gruppe und ergänzt das bestehende RegionalTV-Geschäft ideal. 2019 erreichten die nationalen TV-Sender gemeinsam eine tägliche Nettoreichweite von über 800 000 Zuschauern und einen Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe von 10,4 %. Gemeinsam

mit den Regional-TV-Stationen erreicht CH Media täglich 1,1 Mio. Zuschauer. Entsprechend optimistisch zeigt sich Roger Elsener, Geschäftsleiter TV, Radio & Filmvertrieb bei CH Media: «Es freut mich sehr, dass wir nun nicht nur die Nummer 1 im Schweizer

Dominik Kaiser bleibt CH Media als Senior Advisor verbunden und begleitet bei der Weiterentwicklung des nationalen TV-Geschäfts. Dominik Kaiser: «CH Media ist der ideale Partner, um die 3-Plus-Gruppe in die Zukunft zu führen. Geplant ist ein weiterer Ausbau der bestehenden Sender. Damit besteht eine grosse Chance für mein tolles Team. Zusammen werden die Sender weiterwachsen und noch viel in der Schweiz bewegen.» CEO Axel Wüstmann: «Mit der Übernahme der 3-Plus-Sendergruppe haben wir einen Meilenstein für CH Media erreicht. Und das bereits ein Jahr nach Gründung unseres Joint Ventures CH Media.» Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. (pd.)

Emmen Center evakuiert Im Emmen Center wurde am Donnerstag, 17. Oktober, im Rahmen einer Evakuationsübung ein Alarm ausgelöst. Das Notfallkonzept des Einkaufszentrums hat funktioniert, die Evakuation verlief nach Plan. Am Donnerstagnachmittag wurde im Emmen Center um 16.45 Uhr das Notfallszenario simuliert und der Alarm ausgelöst. Das Gebäude wurde unverzüglich geräumt. Bei der Übung ging es darum, das Notfallkonzept zu überprüfen, sowie das Verhalten der Mitarbeitenden und der Besucherinnen und Besucher im Notfall zu üben. Trifft eine Ernstsituation ein, müssen alle anwesenden Personen das Gebäude rasch und geordnet verlassen und sich zum Sammelplatz begeben. Die Evakuation wurde in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Emmen durchgeführt. Die Übung verlief nach Plan und es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Teilnehmenden. Dank regelmässig durchgeführten Evakuationsübungen gewinnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Emmen Centers Sicherheit im Umgang mit Ausnahmesituationen. (pd.)

48. Zuger Messe Am Samstag hat die Zuger Messe zum 48. Mal ihre Pforten geöffnet. Zur grössten Dienstleistungs- und Warenausstellung der Zentralschweiz werden 80 000 Besucher erwartet. 400 Aussteller aus Gewerbe und Handel präsentieren ihre Produkte. Gastkanton ist in diesem Jahr Uri. Die Messe dauert bis Sonntag, 27. Oktober. (pd.)


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Musik aller Art, Politik und Theater Die nächsten Tage im Kellertheater LaMarotte in Affoltern Klassik Das «Minguet Quartett» Köln spielt Mozarts Streichquartett KV 387, Bartóks Erstes Streichquartett und Schumanns Quartett Nr. 3 Das Kölner Minguet Quartett zählt zu den international meistgefragten Streichquartetten. Es gastiert in den grossen Konzertsälen der Welt, wobei seine so leidenschaftlichen wie intelligenten Interpretationen für begeisternde Hör-Erlebnisse sorgen. Das Ensemble konzentriert sich auf klassisch-romantische Literatur wie auch auf die Musik der Moderne, was sich im LaMarotte-Konzert zeigen wird. Freitag, 25. Oktober, Bar/Abendkasse ab 18.30 Uhr, Konzertbeginn 20.15 Uhr. Eintritt 40/30 Franken, mit Kultur-Legi 20. Essen: 20 Franken (ab 19 Uhr: Winzergratin mit Stock, Wirz, Saucisson und Trauben).

Podium – Mikrosteuer-Initiative Der Moderator Urs P. Gasche, Redaktor infosperber, begrüsst folgende Podiumsgäste: Felix Bolliger: lic. oec. HSG, Marc Chesney: Prof. Dr., Banking u. Finance, UZH, Marco Salvi: Dr. sc. nat., Avenir Suisse, Hans-Ulrich Bigler: Direktor sgv, Nationalrat FDP. Zeit für einen Paradigmenwechsel? Seit der Finanzkrise 2008 haben Staats- und Privatverschuldung weltweit zugenommen, Notenbanken geraten zunehmend in den Einfluss der Politik, das heutige Finanzsystem

scheint geschwächt. Eine Gruppe Akademiker startet nun eine Initiative: «Anstatt Bürger und Unternehmen mit gegen 30 Prozent Steuern und Abgaben zu belasten, genügte bei 100 000 Milliarden Franken bargeldlosem Zahlungsverkehr ein Promille Mikrosteuer pro Belastung und pro Gutschrift, um die Mehrwertsteuer, Direkte Bundessteuer und Stempelsteuer abzuschaffen.» Obwohl KMU entlastet würden, lehnt Hans-Ulrich Bigler die Initiative ab. Grossbanken und Rohstoffhändler bauten einfach neue Finanzflüsse ausserhalb der Schweiz auf. Auch Marc Chesney glaubt, der computergesteuerte Handel mit Wertpapieren würde verschwinden, doch gewänne die Schweiz für ausländische Firmen dank tiefen Steuern und des einfachen Systems auch an Attraktivität. Marco Salvi befürchtet, die Mikrosteuer schadete der Schweizer Volkswirtschaft, auch blieben die Einnahmen aus Transaktionssteuern im Ausland weit unter den Erwartungen ihrer Befürworter. Mittwoch, 30. Oktober, Bar und Abendkasse ab 19.15 Uhr, 20 bis 20.15 Uhr Einführungsreferat Felix Bolliger, Marc Chesney, Beginn Podium 20.15 Uhr. Eintritt 25/18 Franken, mit Kultur-Legi 12 Franken.

Jazz am Donnerstag mit der Band «Africana 19+» Im Zürcher Jazzcafé Africana startete Dollar Brand seine Weltkarriere und

Irène Schweizer ihre Lehrjahre. Unzählige Musikerinnen und Musiker hatten dort von 1959 bis Mitte der 60er-Jahre ihre Heimat gefunden, mitten drin auch der Trompeter Hans Kennel. Nach vielen Projekten und Ausflügen in die Neue Schweizer Volksmusik drängt es ihn zurück zum Jazz. Er und Saxofonist Bruno Spoerri lassen die Atmo- Die vier Musikerinnen von «eXtracello» begeistern mit sphäre des legendä- unverwechselbarer musikalischer Handschrift. (Bild zvg.) ren Café Africana Klassisch, neutönend, kitschig, im Zürcher Niederdorf wieder aufleben. Der ursprüngliche Sound, ange- schräg, anspruchsvoll und unterhaltreichert mit neuen Einflüssen und in- sam: Mit seinem ungewöhnlichen und terpretiert im Zusammenspiel mit jun- extravaganten Programm wiegt und gen Musikern, verspricht groovigen rockt eXtracello durch die MusikgeJazz zum Eintauchen. Die Mitspieler: schichte. Der Abend bringt eine lebenCégiu, clo, voc; Jean-Paul Brodbeck, p, dige Mischung aus Renaissance, Barock, Klassik, Jazz, Pop, Rock, Avantkey; Heinz Känzig, b; Elmar Frey, d. garde; gestrichen, gezupft, geklopft und gesungen. Werke von Johann Donnerstag, 31. Oktober, Bar ab 18.30 Uhr, Musik ab Sebastian Bach, John Dowland oder 20.15 Uhr. Eintritt frei, Kollekte, Essen: 18 Franken. Wilhelm Fitzenhagen stehen neben Hits wie «Sunny», «Summertime», «My Crossover «eXtracello»: 4 Frauen, 4 Funny Valentine» sowie funkig-grooviCelli – ein hochexplosiver Cocktail! gen Eigenkompositionen der MusikeEdda Breit, Melissa Coleman, Margare- rinnen. Begeistert vom orchestralen the Herbert: Cello. Gudula Urban: Klang der Besetzung und den vielfältigen Möglichkeiten des Instruments, Cello, Vocals.

Stellenanzeiger Gemeinde Kappel am Albis Die Gemeinde Kappel am Albis sucht per 1. Januar 2020 oder nach Vereinbarung eine/-n

Hauswart/-in mit eidg. Fähigkeitsausweis (Pensum 80 – 100 %) Unter www.kappel-am-albis.ch finden Sie den vollständigen Stellenbeschrieb und weitere Informationen zu unserer Gemeinde. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bis am 11. November 2019 an: Gemeindeverwaltung Kappel am Albis, Personalwesen, Lindenfeld 2a, 8926 Kappel am Albis.

beschlossen die vier Musikerinnen 2007 das gelegentliche Zusammenspiel zu intensivieren und gründeten eXtracello. Das Ensemble hat Auftritte im In- und Ausland, u. a. an den Salzburger Festspielen oder am Internationalen Akkordeonfestival Wien. Freitag, 1. November, Bar und Abendkasse ab 19.15 Uhr, Konzertbeginn 20.15 Uhr. Eintritt 40/30 Franken, mit Kultur-Legi 20 Franken.

Theater – Familienprogramm «Dunia – oder wie fühlt sich Glück an?» Nach dem Kinderbuch «Mein glückliches Leben» von Rose Lagercrantz, von und mit Nicole Langenegger Dunja hat schon Vieles glücklich gemacht. Ihre ersten Schwimmzüge, eine selbst gebaute Räuberhöhle, der neue Schulsack. Die Geschichte erzählt aber auch von der Angst beim ersten Schultag oder der Trauer über den Wegzug der besten Freundin. Erzählt wird mit Papier-Flachfiguren, viel Musik und Liedern. Das Akkordeon dient als Bühne und Begleitinstrument. Geeignet für Kinder ab 5 Jahren. (pz) Sonntag, 3. November, WunderBar ab 15.30 Uhr, Beginn 16 Uhr. Eintritt: Erwachsene 15 Franken, Kinder 10 Franken, mit Kultur-Legi 10 Franken. Platzreservierungen für alle Anlässe unbedingt empfohlen über Telefon 044 760 52 62 oder www.lamarotte.ch.


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Handwerk und Köstlichkeiten

Mättmi-Märt am 26. Oktober Nachdem der diesjährige Frühlingsmarkt von Sturm und Regen kräftig durchgeschüttelt wurde, hoffen die Marktleute zum Herbstmarkt auf besseres Wetter, um ihre kreativen und liebevoll hergestellten Produkte zu präsentieren.

Der Musikverein Harmonie Affoltern macht sich startklar fürs 100-Jahr-Jubiläum im nächsten Jahr. (Bild zvg.)

«Mir sind nöd ganz Hundert» 99 Jahre Musikverein Harmonie Affoltern Am Samstag, 2., und Sonntag, 3. November, führt der Musikverein Harmonie Affoltern im Kasinosaal Affoltern das traditionelle Jahreskonzert durch. Zusammen mit Jungmusikanten und unter der bewährten Leitung des Dirigenten Martin Schiesser hat der Musikverein Harmonie Affoltern zum Thema «Mir sind nöd ganz Hundert – 99 Jahre Musikverein Harmonie Affoltern» viele erfolgreiche und bekannte Musikhits aus der Vereinsgeschichte

einstudiert. Es warten schwungvolle und mitreissende Melodien auf die Zuhörerinnen und Zuhörer. Der Eintritt für die Konzerte ist frei. Das Küchenteam und die Crew der Musik-Bar werden am Samstag ab 18.30 Uhr für das leibliche Wohl sorgen und die Gäste mit gluschtigen Speisen und feinen Drinks verwöhnen. Auch das Kuchenbuffet mit vielen selbstgebackenen Kuchen und Torten ist am Samstag und Sonntag geöffnet und lässt die Herzen der Gäste höherschlagen. Zudem besteht am

Samstag und Sonntag die Möglichkeit, viele liebevoll zusammengestellte Tombolapreise zu gewinnen. Die Harmonie freut sich, am Samstag, 2. November, um 20 Uhr (Türöffnung 18.30 Uhr) und Sonntag, 3. November, um 14 Uhr (Türöffnung 13.30 Uhr) zahlreiche Konzertbesucherinnen und -besucher begrüssen zu dürfen. (pd.) Weitere Angaben zu den Festaktivitäten unter www.musik2020.ch sowie www.harmonie-affoltern.ch.

Das diesjährige Angebot wird um einige neue Gesichter erweitert. Mit dabei ist Elizabeth Weiersmüller-Jatta, welche selbstgenähte Taschen, Tischläufer, Servietten und anderes anbietet. Die tollen Batikstoffe kann man aber auch in verschiedenen Stoff-«Körbli» für eigene Kreationen erwerben. Neu dabei ist auch Franziska Krüsi-Kleemann, welche mit Wintersirup, Randen-Salzen und leckeren Häppchen auf sich aufmerksam macht. Gleichzeitig stellt sie ihren Mahlzeitendienst vor. Ausprobieren lohnt sich. Auch das Label Khanysha ist auf dem Herbstmarkt vertreten und bietet selbstgenähte Kleidung, passenden Schmuck und Accessoires an. Es lohnt sich, einen Extra-Blick auf die kreative Ohrschmuck-Kollektion zu werfen. Zu den «alten Hasen» auf dem Mättmi-Märt gehört Rebekka Rossi. Ihre Naturheilprodukte, Salben und Badesalze stimmen Haut und Seele auf die kalte Jahreszeit ein. Brigitte Wigger bietet allerlei Handgemachtes – vom Tischtuch bis Lavendelkissen, kleine Geschenke in aktuellen Farben und Formen. Sibylle Jung und Ines Geyer präsentieren Keramikkreationen für Haus, Hof und Garten, welche zeigen,

Beliebter Mättmi-Märt. (Archivbild zvg.) wie vielfältig mit Ton gearbeitet werden kann. Vom einfachen Teller bis hin zur dekorativen Schale wird man fündig. Mit Köstlichkeiten versorgt Martina Murer die heimische Küche. Sie bietet Fine Food für alle Sinne, z.B. Öle, Chutneys, Marmeladen und vieles mehr. Auch das Güetli ist mit seinem umfangreichen Bio-Sortiment wieder vor Ort.

Informationen zur Jagd Unterstützt wird das Marktreiben diesmal wieder von der Jagdgesellschaft Mettmenstetten, welche mit aktuellen Informationen zum Thema Jagd und heimische Tierwelt den Markt bereichert. Abgerundet wird das Angebot vom Verein DräSchiibe, welcher mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen die Gäste zu einem Plausch über Neues im Dorf einlädt. Wer selbst als Aussteller am Markt teilnehmen möchte oder weitere Informationen benötigt, kann sich mit Ines Geyer (OK Märt, 077 453 42 86, geyerines@gmx.de) in Verbindung setzen. (pd.)

Traditionelle Hauptübung der Feuerwehr Unteramt in Stallikon Die Feuerwehr Unteramt, Notfallorganisation der Gemeinden Bonstetten, Stallikon und Wettswil, führt am Samstag, 26. Oktober, um 13.45 Uhr in Sellenbüren (Kreuzung Weidelacherstrasse) ihre jährliche Hauptübung durch. Während 365 Tagen steht die multifunktionale Rettungs- und Notfallorganisation der Bevölkerung, bei Bedarf zu jeder Tages- und Nachtzeit, zur Seite – wohlverstanden als Milizfeuerwehr organisiert. Die Übung erlaubt den Besuchern einen Einblick aus nächster Nähe in die Arbeit der Brandbekämpfer. Die Vorgänge auf dem Schadenplatz werden von einem Feuerwehroffizier kommentiert. Dieses Jahr fordert ein spezi-

elles und nicht alltägliches Brandereignis die Rettungskräfte besonders heraus – als Unterstützung werden auch weitere Mittel aus dem Kanton angefordert werden müssen. Ein Folgeereignis in Form eines Strassenverkehrsunfalls muss zeitgleich gelöst werden, was das ganze Können der Feuerwehrfrauen und -männer fordern wird. Die Feuerwehr Unteramt freut sich, der Bevölkerung ihr Können anhand eines fiktiven, aber realitätsnahen Ereignisses zu demonstrieren. Im Anschluss an die Übung wird ein kleiner Apéro der Bevölkerung offeriert. (pd.) Hauptübung der Feuerwehr Unteramt am Samstag, 26. Oktober, um 13.45 Uhr in Sellenbüren (Kreuzung Weidelacherstrasse).

Kleider- und Spielsachenbörse am 25. und 26. Oktober in Hedingen Die Tage werden länger, die Temperaturen sinken. Wurden in den Herbstferien die Kinder für die kalte Jahreszeit ausgerüstet und die Schränke umgeräumt? Alles, was überzählig oder zu klein ist, kann jetzt noch nach Hedingen gebracht werden. Die letzte Kleider- und Spielsachenbörse im Amt steht bevor, am 25./26. Oktober in Hedingen. Es werden Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterartikel angenommen. So etwa Kleider ab Grösse 74 und Schuhe ab Grösse 22, sonstige Babyartikel, Sportartikel, Bücher, Spielsachen. Bitte keine Plüschtiere, Socken, Strumpfhosen und Unterwäsche (ausser Thermo). Die Sachen müssen sauber und modisch sein. Alle Artikel müssen mit einer Etikette aus Halbkarton beschriftet werden. Bitte zur Befestigung Schnur

oder Sternlifaden verwenden (keine Sicherheitsnadeln) und Bostitch). Artikelbezeichnung, Grösse, Preis sowie die persönliche Verkaufsnummer (diese bitte in Rot) darauf vermerken. Transportbehälter auch mit persönlicher Kontrollnummer beschriften. Die Vermittlungsgebühr beträgt 20 Prozent des Verkaufspreises. Die persönlichen Kontrollnummern können bei Gisela Klöti, Telefon 043 322 89 41, gkloeti@bluemail.ch bezogen werden. Infos auch unter www.hedingen.ch/de/veranstaltungen. Parallel zur Börse gibt es wie immer Kaffee und Kuchen. (pd.) Kleider- und Spielsachenbörse 25./26. Oktober, Werkgebäude, Zwillikerstr. 14, Hedingen. Annahme am Freitag, 25. Okt., 18.30–19.30 Uhr. Verkauf am Samstag, 26. Okt., 9.30–11.30 Uhr. Auszahlung und Rückgabe: Samstag, 26. Okt., 15.15–16 Uhr.

GeGesslers Bilder bestechen durch ihre Farbkompositionen. (Bild zvg.)

«Zwischen Krieg und Frieden» Bilder von GeGessler und Musik des Duo Ingiro im Kloster Kappel Die Ausstellung unter dem Titel «Zwischen Krieg und Frieden» im Kloster Kappel wird am 27. Oktober mit einer Vernissage eröffnet. Anschliessend spielt das Duo Ingiro (Markus Sahli, Alphorn, und Davide De Zotti, Orgel) in der Klosterkirche. Krieg und Frieden: das Thema durchzieht seit eh und je die Menschheitsgeschichte. Im Zwingli-Jubiläumsjahr ist es im Kloster Kappel besonders präsent. Der erste Kappeler «Krieg» endete 1529 friedlich mit der berühmten Kappeler Milchsuppe; zwei Jahre später bezahlten Zwingli und viele andere auf demselben Schlachtfeld mit dem eigenen Leben. Was verbindet George Gessler und Huldrych Zwingli? Beide waren Sucher nach der höheren Wahrheit, Kämpfer für Gerechtigkeit und Menschlichkeit.

Zwingli mit Worten und klingender Waffe. GeGessler mit den Mitteln der bildenden Kunst. GeGesslers künstlerische Auseinandersetzung kreiste stets um grundlegende Menschheitsfragen. Einerseits als verzweifelter Aufschrei gegen Gewalt, Gier und menschliche Unvernunft – in Bildzyklen zu Krieg, Passion, Totentanz, Umweltzerstörung, etc. Andererseits bringen seine Werke die Hoffnung auf Frieden zum Ausdruck, im Glauben an eine göttliche, aufbauende, ewige Kraft, wie sie etwa im Zyklus «Geist – Schöpfer des Lebens» zum Ausdruck kommt. GeGessler suchte in seiner Bildsprache nach einer Verdichtung des Menschlichen in überpersönlicher Ausformung und Gestaltung. Er lebte von 1970 bis zu seinem Tode 2012 in Ottenbach. Die Ausstellung im Kloster Kappel wird am 27. Oktober um 15.30

Uhr eröffnet und dauert bis 20. November. Die Vernissage wird musikalisch begleitet von Mirjam Scherrer am Saxofon.

Kraft der Musik Anschliessend um 17.15 Uhr ist das Duo Ingiro (Markus Sahli, Alphorn/Flügelhorn/Gitarre/Bass, und Davide De Zotti, Orgel/Klavier/Keyboards) in der Klosterkirche in der Reihe «Musik und Wort» zu hören. Dem Duo ist es ein Anliegen, die Kraft der Musik zu nutzen und die Zuhörer auf eine Klangreise zu schicken. Werke von H.-J. Sommer, C. Rütti, J. S. Bach, J. Daetwyler und A. Dvo7rák wechseln sich mit Texten von Franziska Eggenberger ab. (Eintritt frei / Kollekte). (pd.) Weitere Informationen zur Ausstellung und zu «Musik und Wort» unter Tel. 044 764 88 10, info@klosterkappel.ch oder www.klosterkappel.ch.



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Ein zauberhafter Hexensalon

Kultur im Dorf Hausen: Jahresfest mit Essen und Zauberei

Zusammen mit Kindern tanzen – das macht Spass. (Bild zvg.)

Spielerisches Tanzen für Eltern und Kinder im Familienzentrum Am 1. November startet im Familienzentrum Bezirk Affoltern wieder der beliebte, mehrteilige Tanzkurs für Eltern und Kinder ab zirka 3 Jahren mit Tanzlehrerin Alevtina Roost. Auf spielerische Weise werden die Kinder zusammen mit ihren Eltern, Grosseltern oder Gotti/Götti jeweils freitags von 15 bis 15.50 Uhr in die Welt des Tanzens eingeführt und lernen neue Lieder kennen. Tänzerisch lernen die Kinder sich besser auszudrücken, ihr Rhythmusgefühl zu

fördern und ihr Körpergefühl leichter wahrzunehmen. Auch der Kontakt zum eigenen Kind und das Gruppengefühl mit anderen Kindern wird beim freudigen zusammen Tanzen gestärkt. Für Geschwister ist die hauseigene Kinderhüeti mit freundlichem und farbenfrohem Ambiente für die Dauer des Kurses gegen einen kleinen Aufpreis von sechs Franken pro Kind und Stunde vorhanden. (pd.) Anmelden unter Telefon 044 760 21 13 oder mail@familienzentrum-bezirk-affoltern.ch. Infos: www.familienzentrum-bezirk-affoltern.ch.

Schattentheater mit Kafi-Betrieb

Der Verein Kultur im Dorf Hausen lädt zum Jahresfest ins Albisbrunn. Dieses Jahr unter dem Motto Magie mit Zauberin LouDeMilla, die – auch ganz real – auf der Klaviatur der charmanten Tricks und des trickreichen Charmes spielt. Am Samstag, 26. Oktober. Wurden Sie schon einmal verhext? Nicht? Glück gehabt, denn ein plötzliches Dasein als grauslige Kröte oder weisser Hase, der aus einem Zylinder hoppelt, würde im «La Table» im Albisbrunn bestimmt für grössere Aufregung sorgen. LouDeMilla ist Zauberin – Zauberer gibt es schon einige, Zauberinnen deutlich weniger und hauptberufliche Profi-Zauberinnen, wie LouDeMilla eine ist, sind eine echte Rarität. Aber keine Bange, Menschen verzaubert auch sie eher selten. Vielmehr verwandelt sie den Anlass in einen zauberhaften Hexensalon. Im Mittelpunkt des Abends steht ein leckeres und schön präsentiertes 3-Gang-Menu, gekocht von Reto Fust, der mit Leidenschaft Koch und Gastgeber ist. Umzaubert wird das Mahl wie gesagt von der zauberhaften Zauberin. So kann man dabei sein, wenn aus einer Zitrone plötzlich ein Geldschein auftaucht oder wenn die Magierin ein wenig in den Gedanken stöbert. Kurz: Die Zauberkünstlerin lädt ein, mit ihr

LouDeMilla, die zauberhafte Profizauberin. (Bild zvg.) den Hexensalon zu betreten und begleitet in die Welt der perfekt inszenierten Zauberei. Dabei lässt sich der Stress des Alltags garantiert ausblenden und man darf einfach wieder einmal wie ein Kind staunen. Das Jahresfest ist übrigens auch ein wunderbarer Anlass für die zahlreichen neu Zugezogenen, am hiesi-

gen Dorf- und Vereinsleben zu schnuppern und Nachbarn kennen zu lernen. (san) Samstag, 26. Oktober, La Table, Albisbrunn, Hausen am Albis. 18 Uhr Apéro und GV für Mitglieder, 19.15 Uhr Einlass auch für Nichtmitglieder. Anmeldung bis Dienstag, 22. Oktober, info@kulturimdorf.ch - unter Angabe ob Vegi oder Fleisch. www.hexensalon.ch.

«StepbyStep» im Kasinosaal

Benefizgala mit Stars zugunsten der Kinder-Reha in Affoltern

Spiel mit Licht und Schatten. (Bild zvg.) Schon seit 2000 Jahren spielen die Menschen im asiatischen Raum Schattentheater, denn das Spiel mit Licht und Schatten ist sehr vielseitig und spannend. Die Kasperlibühne Zipfelmütze hat sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen und zeigt am Samstag, 2. November, um 14.30 Uhr im Familienzentrum Affoltern ein Stück als Schattentheater. An diesem Nachmittag ist zudem das Kafi geöffnet. Das Team serviert feine Köstlichkeiten und

bietet Kaffee und andere erfrischende Getränke an. Tickets gibt es im Vorverkauf in der Kinderhüeti im 2. Stock des Familienzentrums oder direkt vor Ort an der Veranstaltung zu kaufen. Diesen spassigen Nachmittag mit der Kasperlibühne Zipfelmütze sollte man sich nicht entgehen lassen. (pd.) Infos: www.familienzentrum-bezirk-affoltern.ch, unter mail@familienzentrum-bezirk-affoltern.ch oder Telefon 044 760 12 77.

Mit Handschrift gestalten Handlettering ist zurzeit überall und voll im Trend. Hübsch gestaltete Kreidetafeln im Café oder aufwändig gestaltete Glückwunschkarten. Es ist eine schöne Verbindung zwischen Schreiben und Malen. Es ist eine Kunstform, in der der Raum zwischen den Worten mit verschiedenen kreativen Elementen oder sogar kleinen Bildern gefüllt wird. Also kurzum: das Zeichnen, Malen und Gestalten von schöner Schrift. Am Dienstag, 5. November, von 10 bis 15 Uhr lehrt Kursleiterin Karin Villiger aus dem Atelier «Weisse Düne» die Kunst des schönen Schreibens und was man aus einer Handschrift alles zaubern kann. Die Teilnehmenden schreiben mit verschiedenen Schriftzügen und Schreibwerkzeugen, bekommen wertvolle Tipps und lernen verschiedene Materialien kennen, die das weitere Umsetzen der Arbeiten ermöglichen. Dieser Kurs ist eine perfek-

Am Affoltemer Rehabilitationszentrum des Kispi Zürich werden Kinder und Jugendliche nach schweren Unfällen, Krankheiten und Behinderungen behandelt. Die Kinder sind oft monatelang hospitalisiert und absolvieren ein intensives Therapieprogramm. «Schrittweise» müssen sie den Weg zurück in den Alltag und zu ihren Familien finden. Noch wenig bekannt ist, dass dieses Zentrum in der Schweiz die einzige Rehabilitationsklinik für Kinder mit einem Schwerpunkt Neurorehabilitation ist. Die Kinderrehabilitation ist auf Spenden angewiesen. Dies ist notwendig, um den Kindern bestmögliche Therapien anbieten zu können. Forschung hilft, neuartige und effektive Therapiemethoden zu entwickeln, welche die Kinder im Heilungsprozess und im Alltag unterstützen. Am 26. Oktober findet deshalb im Kasinosaal Affoltern eine BenefizVeranstaltung zugunsten der KinderRehaklinik statt. 50 Sechstklässler aus Herrliberg und Reha-Kids haben gemeinsam geprobt und werden unter der Leitung des Broadway-Stars Morgan Crowley Songs zum Thema «Step by Step» performen. Patienten werden ihre berührenden Geschichten

Reha-Kid Timon (vorne) traf Claude Nicollier (Mitte), Patron von «StepbyStep», im Swiss Space Center in Lausanne. Mit dabei: Begleitärztin Liliane Raess und Luk De Crom, Leiter Pflegedienst. (Bild zvg.) erzählen. Für das Patronat konnten die Opernsängerin Cecilia Bartoli und Astronaut Claude Nicollier gewonnen werden. Kiki Maeder bekannt aus den TV-Sendungen «Happy day» und «Erfülle Deinen Traum» führt durch einen abwechslungsreichen Abend mit zahl-

reichen Gästen und Auftritten wie Magier Pat Perry, G-Sax, Weltmeister Marcel Hug und Weltklasse Zürich mit einer Ticketverlosung und weiteren Top-Acts. (pd.) Programm und Tickets: www.benefiz-stepbystep.ch.

«Frisch und fein für Gross und Klein» Kürbiswoche im Familienzentrum: Täglich ein Mittagessen mit saisonalen Produkten aus dem Säuliamt.

«Handlettering». (Bild zvg.) te Grundlage, um danach einen eigenen Schreibstil zu entwickeln. Während der einstündigen Mittagspause ist das Kafi geöffnet, in dem ein feines Mittagessen auf Bestellung eingenommen werden kann. (pd.) Weitere Infos und anmelden unter www.familienzentrum-bezirk-affoltern.ch, Tel. 044 760 12 77 oder kurse@familienzentrum-bezirk-affoltern.ch.

Das Kochen anderen überlassen und mit dem Kind die gemeinsame Mittagszeit geniessen, oder sich mit anderen Eltern austauschen, während sich die Kinder im grosszügigen Spielzimmer vergnügen, malen oder in der Leseecke Bücher entdecken. Seit den Sommerferien bietet das Familienzentrum Bezirk Affoltern täglich ein feines Mittagessen an. Die Mahlzeiten sind kindergerecht, ausgewogen und abwechslungsreich. Das Mittagessen kann regelmässig oder auch nur sporadisch besucht werden.

Kürbiswoche. (Bild zvg.) Ganz neu können die Menüs auch zum Mitnehmen bestellt werden. Diese Woche freut sich das Familienzentrum besonders, die Vielseitig-

keit der lokalen Kürbisse aufzeigen zu dürfen. Dies dank der grosszügigen Spende des Bauernhofs Stöckweid in Knonau, der nebst den Kürbissen diverse Produkte aus eigener Herstellung in seinem Hofladen anbietet. Das Familienzentrum freut sich über diese Zusammenarbeit. Eine Menge Kürbisse fand den Weg in die Küche des Familienzentrums und wird zu allerlei köstlichen Gerichte verarbeitet. Die Gäste dürfen sich auf ein Kürbisrisotto, täglich leckere Kürbiskuchen oder auf mit Hackfleisch und Reis gefüllte Kürbisse freuen. (pd.) Anmelden fürs Mittagessen per Telefon, SMS oder WhatsApp unter 079 814 21 52 oder unter mail@familienzentrum-bezirk-affoltern.ch.




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Sport

Dienstag, 22. Oktober 2019

Erfreuliche Jubiläumssaison geht zu Ende 25 Jahre TC Säuliamt – ein Jahresrückblick Die Jubiläumssaison neigt sich dem Ende entgegen. Dank des guten Wetters konnte viel gespielt werden und die diversen Anlässe und Turniere wurden bestens besucht. Auch neue Ideen stiessen bei den Clubmitgliedern auf grosses Interesse. Im März fand zum ersten Mal in der Geschichte des TCS ein Junioren-Trainingswochenende mit professionellen Trainern statt. Die teilnehmenden Junioren hatten motiviert trainiert und konnten bestens gerüstet die Interclub-Saison in Angriff nehmen. Die Juniorenförderung trägt Früchte. Nahm 2015 keine Mannschaft an IC-Turnieren teil, waren es diese Saison neun Teams! Gleich drei Teams konnten sich den Gruppensieg sichern. Und alle Teams holten sich wertvolle Wettkampferfahrung und sind motiviert, im kommenden Jahr möglichst grosse Fortschritte zu machen und viele Matches zu gewinnen. Zudem wurden dank tatkräftiger Mithilfe mehrerer erfahrener Interclubspieler erneut Gratistrainings für Kinder und Jugendliche (Clubmitglieder) angeboten. Für die neue Saison ist geplant, die Zusammenarbeit mit der Tennisschule weiter zu intensivieren und erneut ein Trainingswochenende durchzuführen. Weitere Interessenten sind herzlich willkommen; insbesondere bei den Mädchen hofft der TCS auf Zuwachs.

Rückblick auf die Interclub-Saison Das 1.-Liga-Damen-Team mit Captain Serena Bonandi verlor alle drei Gruppenspiele klar und musste mit dem

Clubmeister Jens Engelbrecht in Aktion. anzeige

Gruppenbild mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Clubmeisterschaft 2019. (Bilder zvg.) letzten Tabellenplatz vorliebnehmen. Gegen teils viel besser klassierte Gegnerinnen konnten die Spielerinnen trotzdem wertvolle Erfahrungen sammeln. Das Abstiegsspiel gegen das Team des TC Degenau ging klar verloren und damit war der Abstieg besiegelt. Die 2.-Liga-Mannschaft der Aktiven mit Captain Stefan Bonandi musste diese Saison auf mehrere Spieler verzichten, welche ins reaktivierte Jungseniorenteam wechselten. Dadurch und erst recht mit dem Ausfall des verletzten Captains wurde das Team stark geschwächt und hatte zudem mit Personalknappheit zu kämpfen. So erstaunte auch nicht, dass sämtliche Gruppenspiele verloren wurden und das Team auf dem letzten Gruppenplatz landete. Allerdings waren auch hier die gegnerischen Spieler oftmals besser klassiert als die Säuliämtler. Die folgenden beiden Abstiegsspiele gingen dann ebenfalls verloren, das zweite allerdings äusserst knapp mit 4:5 gegen den TC Seeblick ZH. Daraus resultierte der Abstieg in die 3. Liga. Das auf diese Saison reaktivierte Team 35+ um Captain Sven Anders gewann alle drei Gruppenbegegnungen in der zweiten Liga sowie die erste Begegnung um den Aufstieg. Das zweite Aufstiegsspiel gegen den Nachbarclub TC Wettswil ging dann allerdings verloren und der Aufstieg wurde somit verpasst. Die im letzten Jahr aus der 1. Liga abgestiegene 45+ Herren-Mannschaft Senioren 1 mit Captain Ernst

Widmer strebte den sofortigen Wiederaufstieg an und gewann alle drei Gruppenpartien deutlich, verpasste jedoch ebenfalls den Aufstieg. Wie schon im Vorjahr war für die 3.-Liga-Mannschaft Senioren 2 mit Captain Marcel Bischoff der Gruppensieg und damit der Aufstieg das erklärte Saisonziel. Personell verstärkt und gut vorbereitet lag das Team nach vier Runden mit 26 gewonnenen und nur zwei verlorenen Partien auf Platz eins. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten wurde im letzten Spiel beim TC Einsiedeln verteidigt und damit ist der Aufstieg in die 2. Liga geschafft!

Clubmeisterschaften, Plausch- und Generationenturnier Sportlich ging es bei den Clubmeisterschaften hoch zu und her, hatten sich doch zehn R6-, R5- oder R4-klassierte Spielende angemeldet. Die Rekordzahl von 35 Spielerinnen und Spielern massen sich in den Kategorien Herren, Damen und Mixed-Doppel in neun Teams. Bei den Herren waren schon die Viertelfinals heftig umkämpft, mehrere Spiele dauerten über zwei Stunden. Schlussendlich kam es zum Finale der beiden letzten Clubmeister. Jens Engelbrecht (R4) konnte sich nach grossem Kampf und Krämpfen bei 30 Grad knapp gegen René Bachmann (R4) durchsetzen. Bei den Damen verteidigte Karin Stadler (R5) ihren Titel in einem Dreierfeld erfolgreich. Im Mixed-Doppel durften sich

die Favoriten Lara und Gregor Hauser den Pokal übergeben lassen. Auch dieses Jahr führte der Club wieder ein Plauschturnier durch. Eingeladen waren auch die neuen Schnuppermitglieder, für die der Anlass eine tolle Gelegenheit zum Kennenlernen anderer Vereinsmitglieder war. Es wurde ausschliesslich Doppel auf Zeit gespielt, wobei die Doppelpaarungen und Gegner für jede Begegnung ausgelost wurden. Bei besten äusseren Bedingungen war die Stimmung der 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend gut: Spiellust, Freude und auch ein bisschen Ehrgeiz bestimmten das Geschehen – von Frust, Ärger und Verdruss keine Spur! Es ist schon ein grossartiges Erlebnis, wenn 9- bis 74-Jährige mit- und gegeneinander spielen. Fehler werden grosszügig verziehen, Rücksicht gegenüber dem Schwächeren zum Credo und überraschende Punkte wurden frenetisch gefeiert – so sieht Plausch aus! Anlässlich des Jubiläums-Wochenendes «25 Jahre TC Säuliamt» fand zum ersten Mal ein Generationenturnier statt. Genau 69 Jahre betrug der Altersunterschied zwischen dem ältesten und dem jüngsten der 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmern! Nomen est Omen: Aus den drei gebildeten Altersgruppen wurden Doppelpaare ausgelost, sodass die Paare immer aus Spielerinnen und Spielern aus unterschiedlichen Gruppen zusammengesetzt waren. Dann wurde auf Zeit und mit immer wieder neu ausgelosten Paaren

Doppel gespielt. Dabei war das Gewinnen Nebensache, der Spass stand im Vordergrund. Ein schönes Beispiel des familiären, generationenübergreifenden Ambiente im Club! Kurzfristig wurde am Jubiläumsfest entschieden, eine zweite Clubmeisterschaft in unterschiedlichen Spielstärke-Gruppen durchzuführen. Innert einer Woche hatten sich 15 Herren und acht Damen angemeldet! Gespielt wurde in Gruppen im Modus jede(r) gegen jede(n). Sieger wurden: Herren Einzel 45+ R4/R9: Gruppe A Open Clubmeister: Gregor Hauser; Gruppe B R6/R7: Daniel Küpfer; Gruppe C R8/NC: Adrian Matt. Damen Einzel 40+ R4/R9: Karin Stadler gewann das Finalspiel der beiden Gruppensieger gegen Andrea Hilgenfeld 6:4 6:2 und wurde somit «Doppel-Clubmeisterin».

Saisonschluss Das traditionelle Raclette-Essen im Clubhüsli zum Saisonschluss wäre eigentlich ein klares Indiz dafür, dass es 2019 nur noch einen offiziellen Termin geben wird: Die Tennisplätze werden geräumt, Bänke und Netze über den Winter im Schopf eingelagert. Wäre! Denn einige Junioren haben noch einen weiteren Termin: Sie wurden vom Club respektive von einem Sponsor an die Swiss Indoors nach Basel eingeladen. Ein spezieller Abschluss der Jubiläumssaison des TC Säuliamt. Daniel Küpfer

Ski alpin: Podestplätze zum FIS-Saisonstart Es war ein äusserst erfreulicher Start in die Rennsaison für den Skiclub Hausen. Während der jüngere Nachwuchs des Vereins sich noch fleissig auf dem Pitztaler Gletscher in Tirol auf die Saison vorbereitet, standen die beiden Ski-Talente Luc Weitering und Andri Moser (beide Jg. 2001) bereits im FIS-Renneinsatz. Moser überzeugte beim Super G in Saas Fee am 12. Oktober mit einem dritten Rang (bei 86 Gestarteten). Weitering konnte einen Tag später noch einmal einen drauflegen und platzierte sich auf Rang 2.

Aus der Rennschule der RG Albis Beide, Luc Weiterin wie Andri Moser, haben die Rennschule der RG Albis, Untersektion des Skiclubs Hausen, durchlaufen. (pd.)

Luc Weitering: Rang zwei im Super G von Saas Fee. (Bild zvg.)


Sport

Dienstag, 22. Oktober 2019

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FCWB ohne Punkte gegen Tuggen Fussball 1. Liga Gruppe 3: FC Wettswil-Bonstetten – FC Tuggen 0:2 (0:0) Nach einer zweiwöchigen Pause durfte die Oswald-Elf gegen Spitzenreiter Tuggen antreten. Das Duell des Leaders gegen den Tabellenzweiten ging klar mit 2:0 an die Gäste aus Tuggen, die damit den Vorsprung an der Tabellenspitze ausbauen.

Angriffsmaschinerie. Weiterhin war Tuggen feldüberlegen, doch die Säuliämtler drückten nun auf den Ausgleich. Immer wieder tauchten FCWBAkteure gefährlich vor dem Gästetorhüter auf. Auf der anderen Seite blieben die Märchler brandgefährlich mit ihren schnellen Torjägern. Die Qualität im Angriff des FC Tuggen zeigte dann erneut Jakupov. In der 80. Minute stand er wiederum goldrichtig und konnte für die Gäste auf 0:2 erhöhen. Weiterhin versuchten die Gastgeber zum Erfolg zu kommen, konnten aus den Möglichkeiten jedoch kein Kapital mehr schlagen. Flavio Peter setzte in der Nachspielzeit den Ball per Kopf noch an die Latte, konnte am Resultat jedoch auch nichts mehr ändern.

Die Negativserie des FCWB aus den letzten Spielen kam zu einer denkbar ungünstigen Zeit kurz vor dem Spitzenkampf gegen den FC Tuggen. Doch die Affiche zeigte bereits in der Vergangenheit, dass sich diese beiden Teams auf dem Platz kaum etwas schenkten. Unabhängig von der Tabellensituation entstand immer ein Topspiel mit viel Spannung. Auch dieses Mal wollte WB sich mit einem Vollerfolg wieder auf die Siegerstrasse katapultieren. Denn in wenigen Tagen warten mit Balzers und Red Star die nächsten schwierigen Partien.

Am Mittwoch gegen Balzers

Animierte aber torlose erste Hälfte Zu Beginn von Hälfte eins zeigten sich beide Teams noch abwartend und lauernd. Offenbar wussten die Kontrahenten, dass frühe Gegentore jeweils sehr schwierig aufzuholen sind. So konzentrierten sich beide Mannschaften auf defensive Stabilität und Sicherheit. Nach dieser Anlaufzeit, in der die Gäste aus Tuggen mehr Spielanteile hatten, waren es allerdings die Säuliämtler, die sich immer wieder mit guten Kombinationen in aussichtsreiche Abschlusspositionen brachten. So wurde Miljkovic an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt. Nur ein paar Zentimeter fehlten da zum Elfmeterpfiff.

Eine Schlüsselszene: Brüniger umkurvt Keeper Merlo und passt zur Mitte; statt dem 1:1-Ausgleich fällt im Gegenzug das 2:0 für Tuggen. (Bild Kaspar Köchli) Der anschliessende Freistoss brachte aber nichts ein. Auf der Gegenseite waren es dann die Gäste aus der March, die sich elegant in des Gegners Strafraum kombinierten. Auch da war es dann eine umstrittene Entscheidung des Unparteiischen, der nach einem Zweikampf nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte. Obwohl die Gäste mehr Ballbesitz hatten, war die Heimelf stets gefährlich bei Kontergelegenheiten und kreierte gute Abschlussversuche. Die Bemühungen in Hälfte eins

blieben aber ungenutzt und somit verabschiedeten sich beide Teams mit temporeichem und ansehnlichem Fussball in die Kabinen.

Jakupov mit Doppelpack Fulminant starteten die Märchler in die zweite Hälfte. Die Gäste suchten nun vermehrt die Führung und belohnten sich in der 52. Minute. Der Ex-WBler Jakup Jakupov reagierte nach einem abgelenkten Kopfball am

Siegesserie des FC Affoltern hält an

Fussball 3. Liga: FC Blue Stars ZH 2 – FC Affoltern 4:6 (2:3) Der FC Affoltern gewinnt das Auswärtsspiel am kühlen Sonntagmorgen in Zürich auf dem Hardhof mit 6:4. Es war dies der sechste Sieg in Folge. Für dieses Spiel standen dem Trainergespann für einmal lediglich zwei Auswechselspieler zur Verfügung. Trotzdem war man auf Seiten der Gäste vor dem Anpfiff positiv gestimmt. Der Start verlief jedoch gar nicht nach dem Gusto der zahlreich mitgereisten Anhängerschaft des FCA. Bereits nach einer Minute lag das «Eis» mit 1:0 im Hintertreffen. Nach sieben Minuten konnte Antenen einen Freistoss direkt verwandeln und so den Score wieder ausgleichen. Nun drückte der FCA den Gegner in dessen eigene Platzhälfte, und das von Coach Jevremovic geforderte schnelle Gegenpressing konnte erfolgreich umgesetzt werden. In der 15. Minute stand Toski nach einem Stähli-Corner alleine vor dem gegnerischen Torhüter und drosch den Ball zum 2:1 unter die Latte. Danach rannte der FCA weiter an, jedoch vorerst noch ohne weiteres Abschlussglück. Den Gegner hatte man aber zu jeder Zeit im Griff. In der 39. Minute musste sich dann Vanetta trotzdem ein zweites Mal geschlagen geben. Das Gegentor kam aus dem Nichts und entgegen dem Spielverlauf. Eindrücklich war dann die Reaktion des Fanionteams. Nur eine Zeigerumdrehung nach dem 2:2 stieg Tustonja nach einem Stähli-Freistoss am höchsten und köpfte den Ball zur 3:2-Pausenführung ein. In der zweiten Halbzeit wollte der FCA rasch ein weiteres Tor erzielen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Es dauerte jedoch bis zur 60. Mi-

Armend Toski erzielte den ersten Führungstreffer in dieser torreichen Partie.

schnellsten und konnte per Knie den Ball ins Tor ablenken. Das Tor war jedoch sehr umstritten. Die WB-Hintermannschaft monierte eine Abseitsstellung des Tuggener Stürmers, jedoch ohne Erfolg. Das 0:1 war Tatsache. Im Anschluss wollte sich WB aber nicht aus der Defensive locken lassen und gab dem Gegner weiterhin nur wenig Raum für Angriffe. Mit den Einwechslungen von Schneebeli, Capone und Grujicic auf WB-Seite brachte man dann mehr Frische in die

Bereits morgen Mittwoch steht das Nachtragsspiel gegen Balzers an. Die Liechtensteiner sind unter Druck und brauchen dringend Punkte, nachdem sie zuletzt gegen Paradiso gleich mit 8:0 verloren haben. Die Partie wird ein harter Prüfstein für den FCWB. Anpfiff auf der Sportanlage Rheinau in Balzers ist morgen um 20 Uhr. (LSt) Matchtelegramm: Sportplatz Moos, Wettswil, 420 Zuschauer. Tore: 52. Jakupov, 80. Jakupov.FCWB: Thaler; Thalmann, Brüniger, Todzi, Rüegger; Peter N. (84. Hager), Peter F., Miljkovic (66. Schneebeli), Dzelili, Heini (74. Grujicic); Lugo (74. Capone). Weitere WB-Resultate: FCWB 2- Unterstrass 2:1, Inter Club – FCWB 3 0:0, FCWB 4 – Avellino Zurigo 2:1, Schaffhausen – Jun Ba (CCJL) 4:1, Jun. A (CCJL) – Veltheim 1:4, Affoltern a/A – Jun. Cb 2:5, Schlieren – Jun. Ca 2:9, Schwamendingen – Sen. 30+ 2:0, Sen. 40+ – Pfäffikon 0:2

Vier Karate-Podestplätze und 18 Diplome für das Säuliamt An der Promo-Tour der Swiss Karate Union (SKU) in Urdorf trafen sich am Samstag, 19. Oktober, und Sonntag, 20. Oktober, Karatekas aus der ganzen Schweiz (insgesamt 464 Nennungen). Unter ihnen auch die Ken Wa Kai Goju-Ryu Karate-Do Karateschule aus Affoltern. Die Wettkämpfer massen sich in den Kategorien Kata und Team Kata (Schattenkampf ) und Kumite (freier Kampf ). Trotz starker Konkurrenz gewannen Luis Graf (12, Aeugst) den Einzelwettbewerb Kata und Livia Batur (10, Obfelden), Victoria Maron (9, Affoltern) und Dejan Sedlarevic (10, Wettswil) den Teamwettbewerb im Kata und holten somit Gold ins Säuliamt. Knapp an Gold vorbei und somit die Silbermedaille erkämpften sich Kristian Micanovic (9, Obfelden), Stefan Micanovic (9, Obfelden) und Michelle Ochsner (9, Obfelden) im Kata-Teamwettbewerb, und Loris Beciri (8, Obfelden), Aaliyah Pelenk (10,

Aeugst a. A.), Sarah Jurikova (9, Obfelden) und Adrian Hess (13, Wettswil) im Kata-Einzelwettbewerb. Michelle Ochsner (9, Obfelden), Can Pelenk (7, Aeugst) und Victoria Maron (9, Affoltern) im Kumite Einzelwettbewerb. Chatrina Maron (14, Affoltern) gewann gleich zwei Silbermedaillen in den Kategorien Kata und Kumite. Bronze erkämpften sich Emilia Batur (7, Obfelden), Can Pelenk (7, Aeugst), Liv Siering (8, Obfelden), Chatrina Maron (14, Affoltern), Srdjan Sedlarevic (14, Wettswil) und Cédric Müller (15, Rottenschwil) in Team-Kata, und Nino Wicki (8, Affoltern), Emilia Batur (7, Obfelden), Dejan Sedlarevic (10, Wettswil), Cédric Müller (15, Rottenschwil) und Srdjan Sedlarevic (14, Wettswil) in Kata einzeln. Kristian Micanovic (9, Obfelden), Stefan Micanovic (9, Obfelden), Liv Siering (8, Obfelden), Sarah Jurikova (9, Obfelden) und Dejan Sedlarevic (10, Wettswil) im Kumite (freier Kampf). (pd.)

(Bild Manuela Huber)

nute, bis der unermüdliche Himmelreich Antenen auf die Reise schickte, welcher am Torhüter vorbei zum 4:2 traf.

Weiterhin ungeschlagen Wieder eine Viertelstunde später dann eine Kopie des vierten Tores. Himmelreich auf Antenen, 5:2. Für das 6:2 war Stähli verantwortlich. Nachdem er den gegnerischen Verteidiger austrickste, wusste dieser sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Penalty verwandelte der Gefoulte gleich selbst. In den letzten zehn Minuten rannte das Fanionteam – auf der Suche nach weiteren Toren – kopflos nach vorne und musste noch zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Dies

trübte den sonst guten Auftritt der gesamten Mannschaft. Mit dem Sieg bleibt der FCA in dieser Meisterschaft aber weiterhin ungeschlagen und einen Punkt hinter dem FC Wiedikon auf dem 2. Platz rangiert. Für die letzten beiden Spiele in dieser Vorrunde müssen die positiven Resultate dieser Saison mitgenommen werden und die jeweils vier Gegentore in den beiden vergangenen Spielen sollten nicht zur Gewohnheit werden. Dann kann das «Eis» den aktuellen Leader weiter unter Druck setzen. Claudio Antenen FCA: Vanetta; Luchsinger (C), Toski, Wildi, Mijatovic; Ismajlaj (Oetterli), Tustonja (Ismajlaj), Steigmeier; Antenen (Stähli), Himmelreich, Stähli (Arsic)

Die erfolgreichen Karatekas aus dem Säuliamt. (Bild zvg.)


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