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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 61 I 169. Jahrgang I Dienstag, 4. August 2015

Stabübergabe

Selber anpacken

Leiter Werke in Stallikon: Stefan Gygax übernimmt von Paul Berliat. > Seite 3

EVP-Kantonsrat Daniel Sommer machte Mut, das Dorfleben mitzugestalten. > Seite 5

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Feuer vor Feier Schrecksekunde im Vorfeld des Bundesfeier-Apéros in Stallikon. > Seite 8

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Sportliche Worte Thomas Lambert als Festredner an der Mettmenstetter Bundesfeier beim Festplatz Paradis. > Seite 9

Schwierigste Zeiten Sommerserie «Das Säuliamt im Jahr 2115»: Ein Atomkrieg mischt die Karten neu. > Seite 11

Beliebter Brunch zum 1. August auf dem Bauernhof

Die Brückenbauerin aus Bundesbern an der Reuss Bundesrätin Doris Leuthard war Referentin an der Bundesfeier in Ottenbach Ihre Festrede stand unter dem Motto «Brücken bauen», selber überquerte Bundesrätin Doris Leuthard die Reuss allerdings in einem Weidling der Pontoniere. Der Aufmarsch der Gäste aus dem ganzen Bezirk und dem benachbarten Aargau war riesig. ................................................... von martin mullis Nach dem regnerischen Morgen schien pünktlich beim Eintreffen der Bundesrätin auf dem Festplatz an der Reuss die Sonne. Und obwohl die Festansprache der Bundesrätin dem Bau von Brücken, nicht nur über Kantonsgrenzen, sondern auch bei unterschiedlichen Standpunkten und Projekten gewidmet war, überquerte sie die Kantonsgrenze in einem Weidling der Ottenbacher Pontoniere. Gemeindepräsidentin Gaby Noser Fanger verstand es, den hohen Gast aus Bundesbern mit charmanten und humorvollen Worten herzlich willkommen zu heissen. Für das kleine Ottenbach sei der Besuch eine grosse Ehre, so die Gemeindepräsidentin. Auch wenn böse Zungen behaupten, die momentane Strassenbaustelle zwischen Birri und Ottenbach sei nur zum Zweck der Verhinderung der Einladung entstanden, sei es dennoch mühelos gelungen, Bundesrätin Leuthard aus dem katholischen Nachbarsdorf ins reformierte Zürcher Gebiet zu locken und dies erst noch absolut CO2-neutral. Die Chefin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) sprach dann in ihrer Festrede von der Wichtigkeit der Zusammenarbeit, trotz Kantonsgrenzen und Kantönligeist. Als Vorsteherin des Uvek und deshalb auch für die

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Vier Ämtler Bauernfamilien haben am 1. August ihre Hof- und Stalltüren geöffnet und für eine grosse Gästeschar wunderschöne und schmackhafte Brunch-Buffets aufgetischt. Der Aufwand für die Gastgeber und ihre Helferscharen ist jeweils gross. Ihr Lohn sei die Freude, Wertschätzung und Dankbarkeit der Besucherinnen und Besucher, betonen sie jedoch. Auf den grossen Büffettischen findet man überall feinste, frische und vorwiegend hofeigene Produkte bester Qualität. Genau das schätzen die Gäste – nebst der Gemütlichkeit beim Gespräch mit Tischnachbarn. (mvm) ................................................... > Bericht auf Seite 14 anzeigen

Spezial-Liquidation vom 4. bis am 24. August: Bei Conforama in Wallisellen und in Schlieren müssen alle Liquidationsangebote verschwinden! Diverse

Die Bundesrätin kam nicht über die Brücke, sondern mit dem Weidling ins benachbarte Ottenbach. (Bild Erika Schmid)

Möbel, Eckpolstergruppen, Zimmer, Deko, TV, Informatik, Hi-Fi und noch mehr.

Kommunikation zuständig, sprach sie von der digitalen Schweiz, welche uns nicht nur neue Jobs, sondern auch neue Chancen biete. Im geschichtsträchtigen Jahr 2015 sei es wichtig, weiterhin die Freiheitsrechte zu wahren und natürlich auch die eigenen Grenzen zu kennen. Uns geht es so gut wie nie zuvor, hielt die Referentin fest und wies darauf hin, dass unser materieller und institutioneller Wohlstand auch eine Verpflichtung sei, den Schwachen zu helfen.

«Schellerbirne» von den Ottenbacher Leuterts und Sohlen gegen kalte Füsse Die Magistratin erntete von der Festgemeinde spontanen Applaus und viel Gelächter, als sie festhielt, dass in der Schweiz fleissig gejammert würde, ob-

wohl eine starke Demokratie und das konkordante System stets den Konsens suche und meistens auch finde. Zum Schluss ihrer Ausführungen appellierte sie, die Leistungen der früheren Generationen zu schätzen und zu erhalten und dankte schliesslich herzlich für den freundlichen Empfang. Selbstverständlich erhielt Doris Leuthard von der Gemeinde Ottenbach auch Geschenke. Eines der wärmenden Präsente war eine Flasche Ottenbacher «Schellerbirne» von der Ottenbacher Familie Leutert, Nachfahren einstiger aargauischer Leuthards. Als zweites Geschenk erhielt sie Chilifeet Hightech-Wärmesohlen, ein innovatives Ottenbacher Produkt der Firma Wafe Technology GmbH, für den Fall, dass die Bundesrätin einmal kalte Füsse bekommen sollte, wie die Ge-

Nächtliches Film-Erlebnis

Stimmungsvolles Open-Air-Kino in Uerzlikon. (Bild Martin Platter)

Ganz nach Lust und Laune und in nicht regelmässigen Abständen führt der Verein «... Punktuell ...» aussergewöhnliche Veranstaltungen durch. Über das 1.-August-Wochenende kamen die Cineasten nach sieben Jahren endlich wieder in den Genuss eines Open-Air-Kinos bei der Kiesgrube in Uerzlikon. Und so reisten sie an den drei Abenden gleich zu Hunderten an, um sich in der Naturarena mit ihren Gartenstühlen, Liegebetten und Wolldecken einzurichten und sich an den zahlreichen Essensständen kulinarisch verwöhnen zu lassen. Zumindest am Samstag hat sich auch das Festzelt bewährt. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 15

meindepräsidentin schelmisch lachend festhielt. Im Festzelt tafelten die prominenten Ehrengäste inmitten der überaus zahlreichen Besucher aus dem ganzen Säuliamt und dem nahen Aargau. Es herrschte eine fröhliche und aufgeräumte Stimmung, wozu auch der Musikverein Ottenbach beitrug. Dem Kulturverein Ottenbach unter der Leitung von Präsident Heiner Tschopp ist es gelungen, nicht nur eine ausserordentliche, sondern auch eine würdige Bundesfeier auszurichten. Lobend zu erwähnen ist auch die Tatsache, dass während des ganzen Festaktes auf störendes Feuerwerk verzichtet wurde. ................................................... > Weiterer Bericht und Interview auf den Seiten 6 und 7

Conforama – so schön wohnen, so günstig.

Die etwas andere Bundesfeier Bereits zum zehnten Mal wurde am 31. Juli das rumänische Sommernachtsfest auf dem Bauernhof der Familie Schneebeli in Obfelden gefeiert. Die Organisatoren fahren jedes Jahr nach Rumänien, um mit dem Gewinn – dieses Jahr waren es 10 000 Franken – Aufbauarbeiten in Rumänien zu verrichten. Das unterstützte Hilfswerk ist pentu copii abandonati, das sich für Waisenkinder einsetzt. Highlight des diesjährigen Festes war die Lesung des Schriftstellers Catalin Dorian Florescu. Er zeigte auf, dass das Leben nirgends einfach ist, jedoch überall glückliche Momente erlebt werden können. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 15

200 32 9 771661 391004


Pfarrwahlen 2015

Publikation Wahlanordnung Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Maschwanden 1. Die Kirchgemeindeversammlung hat am 22. Juni 2015 beschlossen, den Stimmberechtigten für den Rest der Amtsdauer 2012 bis 2016 zur Wahl vorzuschlagen: Frau Pfarrerin Claudia Mehl geb. Schepl auf der ordentlichen Pfarrstelle Maschwanden mit einem Beschäftigungsgrad von 60 % 2. Es findet gemäss Art. 124 Abs. 2 der Kirchenordnung der evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich eine Wahl an der Urne statt. Die Urnenwahl findet am 6. September 2015 statt. 3. Die Wahl erfolgt unter dem Vorbehalt einer Änderung der massgebenden gesetzlichen Bestimmungen während der Amtsdauer. 4. Gegen diesen Beschluss kann wegen Verletzung von Vorschriften über die politischen Rechte und ihre Ausübung innert 5 Tagen, von der Veröffentlichung an gerechnet, schriftlich Rekurs beim Bezirksrat Affoltern, Bezirksgebäude, Im Grund 15, 8910 Affoltern am Albis, erhoben werden. Die Rekursschrift muss einen Antrag und dessen Begründung enthalten. Der angefochtene Beschluss ist, soweit möglich, beizulegen oder genau zu bezeichnen. 5. Mitteilung an die politische Gemeinde Maschwanden, an den Bezirksrat sowie an die Bezirkskirchenpflege Affoltern. 6. Amtliche Veröffentlichung im Anzeiger des Bezirk Affoltern.

Der Herr ist mein Hirte.

Wasserversorgungs-Genossenschaft Hedingen

Psalm 23, 1

TO D E S A N Z E I G E In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Kollegen und Rechnungsführer

Anni Vogt

Erwin Steinbrüchel

13. Januar 1936 – 2. August 2015

Er ist im 91. Lebensjahr nach kurzer Krankheit erlöst worden und friedlich eingeschlafen. Sein Leben war Arbeit auf seinem Bauernhof. Nebenbei war er über 40 Jahre lang mit viel Freude und Engagement Rechnungsführer der Wasserversorgungs-Genossenschaft Hedingen. Seinen Angehörigen entbieten wir unser tiefes Beileid. Wasserversorgungs-Genossenschaft 8908 Hedingen Die Abdankung findet am Freitag, 7. August 2015, 14.00 Uhr, in der Kirche Hedingen statt.

Wir bedanken uns für alle ihr entgegengebrachte Liebe während ihrer Krankheitszeit durch Anteilnahme, Unterstützung und medizinische Betreuung. Der Abschiedsgottesdienst findet am Donnerstag, 6. August 2015, um 15.30 Uhr in der Chrischona Affoltern, Alte Obfelderstrasse 24, Affoltern am Albis, statt.

Ein Stern geht vor euch her.

an alle Verwandten, Freunde, Nachbarn und Bekannten von unserem lieben Mami

Hedi Baumann-Lattmann Ihr habt mit ihr gelacht und euch gefreut, als sie noch lebte. Ihr habt mit uns geweint und uns getröstet, als sie von uns gegangen ist. Ihr habt uns auf vielfältige Weise eure Anteilnahme bekundet und uns gezeigt, wie sehr ihr sie gemocht habt. Dafür danken wir von ganzem Herzen.

Bestattungen

Speziellen Dank:

Hausen am Albis

– für die kompetente und liebevolle Pflege an das Bezirksspital Affoltern. – an Herrn Pfarrer Otto Kuttler für die feierliche Gestaltung der Trauerfeier und an Casey für die schöne musikalische Begleitung.

Am 30. Juli 2015 ist in Ebertswil gestorben:

Anner, Heinrich geb. 26. April 1950, von Tegerfelden AG, wohnhaft gewesen in Ebertswil.

Wir gehen vorwärts, Schritt für Schritt, in Liebe mit ihr.

Die Abdankung findet im engsten Familienkreis statt.

WIR DANKEN HERZLICH

Bestattungsamt Hausen am Albis

allen Verwandten, Bekannten, Nachbarn und Freunden, die

Anni Vollenweider 10. Januar 1932 – 3. Juli 2015

auf ihrem letzten Weg begleitet haben.

auch Jeeps und Lieferwagen, alle Marken & Jg., km & Zustand egal, gegen gute Barzahlung & gratis Abholdienst (CH-Unternehmer). Telefon 079 777 97 79 auch Sa/So.

David Vogt Nathanaël und Elke Vogt mit Salomé Déborah und Gerhard Berger mit Yann, Zora und Jonah

Danksagung

Evangelisch-reformierte Kirchenpflege

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Sie ist in Frieden heimgegangen.

Traueradresse: Nathanaël Vogt, Kappelerhof 12, 8926 Kappel am Albis

Maschwanden, 4. August 2015

Fahrzeuge

Wir nehmen Abschied von unserer lieben Maman, Schwiegermutter und unserem Grossmami

Ganz besonders danken wir: – Herrn Pfarrer Urs Boller für die einfühlsamen und tröstenden Abschiedsworte – der Organistin Frau Katrin Müller für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes – Armin für den mit treffenden Worten vorgetragenen Lebenslauf – für die wunderschönen Blumen, die Spenden für späteren Grabschmuck, die mündlichen und schriftlichen Beileidsbezeugungen sowie die zahlreichen Spenden an die Spitex Oberamt – allen Schulkameradinnen und Schulkameraden sowie dem Turn- und Frauenverein, die ihr die letzte Ehre erwiesen – den Ärzten und dem Personal des Spitals und Pflegeheims Rigi in Affoltern am Albis für die liebevolle Pflege – Herrn Dr. med. Felix von Burg für die jahrelange ärztliche Betreuung – allen, die Anni im Leben mit Liebe und Freundschaft begegnet sind

«Mögt ihr sie alle in bester Erinnerung behalten.» Hauptikon, August 2015

Die Trauerfamilien

Affoltern am Albis, im Juli 2015

Die Trauerfamilien


Bezirk Affoltern

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Stefan Gygax übernimmt von Paul Berliat Stallikon: Stabübergabe des Leiters Werke Mit einer kleinen Feier wurde am Donnerstag vergangener Woche im Stalliker Werkhof die Stabübergabe des Leiters Werke zelebriert. Der bisherige Paul Berliat wird bis zu seiner Pensionierung Ende 2016 als Stellvertreter fungieren. ................................................... von urs e. kneubühl «Ich werde mehr Zeit für meine Hobbys haben», gibt Paul Berliat, Leiter Werke in Stallikon, mit Bestimmtheit zur Antwort auf die Frage, was er denn nach seiner Pensionierung tun werde. Nun, dazu muss er sich allerdings vorab noch gedulden: Berliat, der sich – als passionierter Wildhüter, Jäger und ehemaliger Förster – ganz der Natur verschrieben hat, gerne fotografiert sowie seinen deutschen

wir gratulieren Zum 92. Geburtstag Heute Dienstag, 4. August, feiert Hans Hurst-Keller in Stallikon seinen 92. Geburtstag. Wir wünschen dem Jubilaren einen frohen Festtag. Die besten Wünsche begleiten ihn im 93. Lebensjahr.

Zur eisernen Hochzeit Morgen Mittwoch, 5. August, feiern in Obfelden Werner und Erika Schneiter-Eicher die eiserne Hochzeit. Zum 65-jährigen Ehebund gratulieren wir dem Jubelpaar ganz herzlich, wünschen einen schönen Festtag und noch viele glückliche gemeinsame Jahre.

Herausgeberin: Weiss Medien AG, Obere Bahnhofstrasse 5, 8910 Affoltern a. A. Geschäftsführerin: Barbara Roth Chefredaktor: Werner Schneiter Redaktion: Thomas Stöckli Salomon Schneider Redaktion@affolteranzeiger.ch Copyright: Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material Gesamtauflage: 24 280 Beratung und Verkauf Inserate: Elisabeth Zipsin/ Christine von Burg Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 inserat@weissmedien.ch Sonderseiten: Kurt Haas, Mediaberatung Telefon 058 200 5718, M 079 270 35 67 info@mein-mediaberater.ch Tarife: www.affolteranzeiger.ch Annahmeschluss: Dienstagsausgabe: Montag, 8.00 Uhr Freitagausgabe: Mittwoch, 16.00 Uhr Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen Aboservice: abo@affolteranzeiger.ch Telefon 058 200 5700, Fax 058 200 5701 Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner, www.azmedien.ch Beteiligungen der AZ Medien AG auf www.azmedien.ch

Wachtelhund hegt und pflegt, geht nämlich erst Ende 2016 in Pension. Auf den 1. August 2015 allerdings hat er den Stab als Leiter Werke der Gemeinde Stallikon bereits an den nachrückenden Stefan Gygax übergeben. Bis zu seiner Pensionierung amtet der bisherige Chef nun als Stellvertreter, während Gygax, wie er sagt, die Übergangszeit nutzen will, um vom langjährigen Vorgänger sich noch das Eine oder Andere abzugucken.

Gutes Team, tadellose Organisation Am Donnerstagvormittag der vergangenen Woche wurde die offizielle Stabübergabe mit einer kleinen Feier im Werkhof zelebriert. Gemeinderat Robert Sidler, seines Zeichens Tiefbauund Werkvorsteher, fand dazu launige wie ehrende Worte für den abtretenden Leiter, welcher nunmehr ein ganzes Dutzend Jahre die Geschicke im Werkhof geleitet hatte. Sidler lobte Paul Berliat für sein volles Engagement, den geschickten Umgang mit den Mitarbeitenden, mit Material und Fahrzeugen. Immerhin sind in Stallikon 49 Kilometer Gemeindestrassen und Wege, 35 km Wasserleitungen und 24 km Abwasserleitungen sowie über 30 Kilometer öffentliche Gewäs-

Per 1. August hat Stefan Gygax (links) den Stab als Leiter Werke in Stallikon von Paul Berliat (Mitte) übernommen. Gemeinderat Robert Sidler (rechts) weiss das Amt weiter in guten Händen. (Bild Urs E. Kneubühl) ser vom Werkhofteam zu betreuen und instand zu halten. Mit Stefan Gygax hat nun der vor 15 Monaten eingetretene designierte Nachfolger von Paul Berliat den Werk-

hof-Stab übernommen. Gygax ist im Besitz des Försterdiploms und hat letztes Jahr den Lehrgang naturnaher Garten- und Landschaftsbau NGL in der Zhaw Wädenswil erfolgreich abge-

schlossen. «Ich freue mich, diesen Schritt tun zu dürfen, nicht zuletzt, weil ich ein gutes Team und eine tadellose Organisation von Paul Berliat übernehmen darf», hält Gygax fest.

Fussgängerbrücke über die Reppisch erhalten Mitteilungen des Gemeinderates Aeugst am Albis ................................................... von gemeindeschreiber thomas holl Die Brücke über die Reppisch unterhalb Breiten wurde durch Erosion und herabstürzende Bäume beschädigt. Für einzelne Bewohner des Quartiers Breiten hat diese Brücke einen grossen emotionalen Wert, soll es sich dabei doch um den ehemaligen Weg zur Kirche handeln. Die Varianten Abriss und Instandstellung wurden unabhängig voneinander geprüft. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse hat der Gemeinderat beschlossen, die Brücke instandzustellen und den entsprechenden Auftrag an die Firma Bär Aushub und Transport AG, 8926 Hauptikon, zu vergeben.

Spielplatz Bolet – Instandstellung, Arbeitsvergaben Die Spielgeräte auf dem Spielplatz Bolet sind sanierungsbedürftig. Zu diesem Zweck fand eine Begehung vor Ort mit Unternehmern statt. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse und der eingegangenen Angebote ist vorgesehen die Arbeiten zu etappieren, um die dringend zu erledigenden Arbeiten im Jahr 2015 auszuführen und die weiteren Massnahmen erst im Jahr 2016. Der entsprechende Auftrag wurde an die Firma Singenberger AG, 8134 Adliswil, vergeben. Es ist vorge-

Für Bewohner des Quartiers Breiten, Aeugstertal, hat diese Brücke einen grossen emotionalen Wert. (Bilder Thomas Stöckli) sehen, im Herbst 2015 eine Vernehmlassung bei den involvierten Vereinen durchzuführen und aufgrund deren Ergebnisse, die Umsetzung der 2. Etappe im Frühling 2016 festzulegen.

Gemeindehaushalt – Neue Revisionsstelle

Per 31. Dezember 2015 wird die Abteilung Revisionsdienste des Gemeindeamtes des Kantons Zürich aufgehoben, welche seit dem Jahr 2009 die Revision für die politische Gemeinde Aeugst am Albis wahrnimmt. Daher wurden – zusammen mit der Primarschulgemeinde – bei verschiedenen Revisionsgesellschaften mit Gemeindeerfahrung und im gesamten Kanton Zürich gut vertreten sind, Angebote eingeholt und ein Evaluationsverfahren durchgeführt. Aufgrund des Ergebnisses wurde das Mandat ab dem 1. Januar 2016 der Firma Verwaltungsrevisionen GmbH, 8157 DielsSanierungsbedarf: die Spielgeräte auf dem Spielplatz Bolet. dorf, übertragen.

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Bezirk Affoltern

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«Frage, was du für dein Dorf tun kannst» Bundesfeier in Affoltern mit Kantonsrat Daniel Sommer Die 1.-August-Feier in Affoltern begann wieder mit der Begrüssung der neu Zugezogenen und neu Eingebürgerten. Anschliessend füllten sich auf dem Marktplatz vor dem Gemeindehaus die Festbänke. EVP-Kantonsrat Daniel Sommer machte in seiner Ansprache Mut, aktiv zu sein und das Dorfleben mitzugestalten. ................................................... von marianne voss Wie bereits vor einem Jahr wurde in Affoltern der Neuzuzüger-Anlass mit der 1.-August-Feier kombiniert. Rund 60 neu Zugezogene und neu Eingebürgerte versammelten sich am Vormittag um 10 Uhr zum «Vorprogramm» im Kasinosaal. Sie wurden über die Ressorts des Gemeinderats, die aktuellen Themen sowie über die Geschichte des Dorfes informiert. Danach eröffnete die Harmonie Affoltern mit einem rassigen Marsch die offizielle Feier draussen unter dem grossen Vordach. Die Damen vom Frauenturnverein hatten alle Hände voll zu tun, denn an den Tischen hatte sich eine grosse Gästeschar eingefunden. Gemeindepräsident Clemens Grötsch informierte im Rahmen seiner Begrüssung über die gegenwärtige Arbeit des Gemeinderates. Beim Finden von Lösungen seien die Güterabwägungen wichtig. Man wolle sich der Nachhaltigkeit widmen und bei Entscheidungen jeweils den Nutzen für die Umwelt und für den Menschen in den Vordergrund stellen. Der Festredner war ein Einheimischer. Einer, der Affoltern und das Säuliamt kennt und liebt. In klaren,

Festredner Kantonsrat Daniel Sommer (links) und der Affoltemer Gemeindepräsident Clemens Grötsch. verständlichen Worten vermittelte der neue EVP-Kantonsrat Daniel Sommer dem Festpublikum seine Botschaften. Es ging ihm um die zentralen Fragen, was wir für unser Dorf, unser Land oder unser Quartier ganz konkret tun können. Seine Beispiele waren aus dem täglichen Leben gegriffen, und seine Ausführungen regten sowohl zum Lachen wie auch zum Nachdenken an.

Statt schimpfen, selber anpacken «Frage nicht, was das Land für dich tun kann. Frage, was du für dein Land tun kannst.» Dieses Zitat von John F. Kennedy stellte Daniel Sommer an den Anfang. Wer sich in unserer Zeit Gedanken mache, welcher Beitrag der Allgemeinheit nütze, sei wohl in der Minderheit. Der Mensch interessiere sich in erster – und vielleicht auch in

Gut besuchte 1.-August-Feier in Affoltern. (Bilder Marianne Voss)

zweiter und dritter – Linie für sich selber. Und sein humorvolles Beispiel: «Was lese ich als Erstes im ‹Anzeiger›, wenn ich mit viel Aufwand einen Leserbrief verfasst habe? Richtig, meinen eigenen Leserbrief.» Egoismus sei aber gar nicht unbedingt negativ. «Denken sie jetzt mal zuerst an sich. Was ist Ihnen wirklich wichtig? Was bereichert Ihr Leben? Was macht das Zusammenleben in Affoltern lebenswert?» Das Zitat von Kennedy könne also auch etwas anders lauten, nämlich: «Frage, was du für dein Dorf tun kannst und was es dir bringt.» Er berichtete von seinem Einsatz im Fussballclub Affoltern und von der Freiwilligenarbeit, die von der Bevölkerung immer weniger praktiziert wird. Doch andererseits wisse man ja inzwischen, dass 1000 Facebook-Freunde weniger glücklich machen als reale Begegnungen in einer

Gemeinschaft – «so, wie jetzt hier». Er ermunterte dazu, statt zu jammern und über Politiker zu schimpfen (was er sowieso nicht gerne habe), doch selber anzupacken, etwas zu verändern oder andern Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu zitierte er auch den biblischen Vers «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst», und betonte, dass dieser auch von Psychologen und Psychiatern anerkannt sei. «Denn es ist nun mal so, dass ich andern nur Aufmerksamkeit schenken kann, wenn ich mich selber annehme. Seien wir doch ein bisschen gnädiger und liebevoller zu uns selber, dann können wir auch andern ein Lächeln schenken.»

Verantwortung übernehmen Ein weiterer Aufruf des Kantonsrates lautete: «Entdecken Sie die Lust an der

Verantwortung! Ich bin davon überzeugt, dass echte Verantwortung mein Leben bereichert und sich positiv auf mein Umfeld auswirkt.» Die kleine Beteiligung an den Gemeindeversammlungen oder auch an Abstimmungen zeige, dass wir bequem geworden seien, weil es uns vermutlich zu gut gehe. Wenn wir als Betroffene unserer Politik wieder vermehrt zu Beteiligten würden, entstehe etwas Entscheidendes: «Es sind nicht mehr nur ‹die da oben›, die über unsere Köpfe hinweg bestimmen, sondern es wird zu unserer eigenen Sache.» Der Applaus für die Worte des einheimischen Handwerkers und Politikers war gross und wollte kaum enden. Und der gemeinsame Gesang der Nationalhymne gab dem offiziellen Teil des Anlasses einen feierlichen Schlusspunkt.

Bewährter Austragungsort: Zum siebten Mal ohne Regen Die Obfelder Bundesfeier wurde wieder am 31. Juli in der Badi ausgetragen und zog rund 600 Personen an Die Obfelder Bundesfeier findet traditionell am Abend des 31. Juli statt. Rund 600 Personen sahen in der Badi den Komik-Zauberer Lucas mit C und die Band Little Chevy, während sich die Kinder beim Bullriding probierten oder mit ihren Ballontieren spielten. ................................................... von salomon schneider Bereits zum siebten Mal fand die Bundesfeier in der Obfelder Badi statt. «Und zum siebten Mal haben wir gutes Wetter», freute sich OK-Präsident Martin Bolzli. Das Fest in dieser Dimension sei jedoch nur dank der Gemeinde, die einen Drittel der Kosten übernehme, und dank rund dreissig Sponsoren möglich, die jeweils vom Feuerwehrverein gesucht werden. Als Redner kündigten die Organisatoren einen Überraschungsgast an, was zum Gerücht führte, dass die Gemeinde keinen Redner gefunden habe. Die Geheimniskrämerei lag jedoch daran, dass der Komik-Zauberer Lucas mit C nicht eine klassische Rede hielt, sondern mit seinen Tricks von Tisch zu Tisch zog. Seit Roli Bulliard das Badibeizli übernommen habe, sei die Badi zum Dorftreffpunkt geworden, was sich auch am grossen Besucheraufkommen widerspiegle, freute sich Bademeister Paul Höhener: «Das Fest hier ist eine Win-win-Situation. Wir haben den Platz und die Infrastruktur und Kultur Obfelden und der Feuerwehrverein haben als Organisatoren deshalb weniger Arbeit bei der Organisation.»

Die attraktive Obfelder Bundesfeier zog Hunderte Gäste an – viele davon mit ihren Kindern. (Bilder Salomon Schneider)

Für die Kleinen gab es farbige Ballontiere ...

... die Erwachsenen wurden vom Zauberer Lucas mit C unterhalten.


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Bezirk Affoltern

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«Trotz der Kantonsgrenze haben Reusstal, Kellleramt und Säuliamt vieles gemeinsam» Interview mit Bundesrätin Doris Leuthard anlässlich ihres Besuchs in Ottenbach Doris Leuthard äussert sich über den grenzüberschreitenden Dialog und die A4 durchs Knonauer Amt ebenso wie über die Klimapolitik, den motorisierten Strassenverkehr und die Service-Public-Debatte.

nen. Die CO2-Abgabe lenkt. Vorschriften, vor allem bei Geräten, ermöglichen, dass neue Geräte auf den Markt kommen und nicht Ladenhüter in den Gestellen stehen. Der Konsument kann sich über die Energieetiketten informieren. Aus der Standortförderung Knonauer Amt heraus ist der Verein EnergieRegion gewachsen, der die Energiewende in dieser Pilotregion bis 2025 herbeiführen möchte. Wie beurteilen Sie dieses Bestreben? Ich gratuliere dazu und kann die Gemeinden nur ermuntern, dem Beispiel aus dem Knonauer Amt zu folgen. Gerade die Energie-Regionen zeigen, wie aus Initiativen der Bevölkerung eine nachhaltige, effiziente und ressourcenschonende Energieversorgung aufgebaut werden kann. Massgeschneidert auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Regionen.

«Anzeiger»: Frau Leuthard, zuerst eine persönliche Frage unter Nachbarn: Sie sind in Merenschwand aufgewachsen. Wie war Ihr Verhältnis zu den Zürcher Gemeinden am rechten Ufer der Reuss? Doris Leuthard: Baden, «Böötli»-Fahrten, Velofahrten entlang der Reuss; das sind die persönlichen Erinnerungen an meine Heimat. Reusstal, Kelleramt und Säuliamt haben trotz der Kantonsgrenze vieles gemeinsam. Gibt es einen Ort im Bezirk Affoltern, den Sie mit persönlichen Erinnerungen verbinden? Das bleibt persönlich!

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«Medien sind für das Funktionieren der Demokratie elementar.»

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«Grenzüberschreitende Planung immer wichtiger» ..................................................................... Kantonsgrenzen sind für die kommunale und kantonale Politik oft unüberwindbare Hindernisse. Für wie wichtig halten Sie den grenzüberschreitenden Dialog? Ich denke an den Verkehr, aber auch an die Stromversorgung, an Gesundheit und Ausbildung. Grenzüberschreitende Planung und abgestimmte Lösungen werden immer wichtiger. Das Reusstal hat Erfahrungen damit. Die Überschwemmungen zwangen Gemeinden und Kantone zur Zusammenarbeit. Die A4 durchs Knonauer Amt war damals noch unter der Bezeichnung N4 heftig umstritten, bis sich das Schweizer Volk mit dem Nein zu den Kleeblattinitiativen 1990 für deren Realisierung entschied. Wie haben Sie diese heftige Auseinandersetzung in den 1980er-Jahren wahrgenommen? Das war eine schwierige und emotional belastende Zeit, insbesondere für die Menschen, die unter dem täglichen Durchgangsverkehr zu leiden hatten. Die Ziele der Kleeblatt-Initianten mochten zwar idealistisch gewesen sein. Aber sie waren auch illusorisch. Weder konnte man die Stadt Zürich am Wachstum hindern und in ein städtebauliches Korsett zwingen, noch konnte man das Knonauer Amt als rein ländliche Region bewahren. Heute zeigt sich, dass die A4 nicht nur aus Zürcher, sondern auch aus Sicht der stark gewachsenen Agglomeration rund um Zug unverzichtbar geworden ist. Heute fassen Sie in Ihrem Departement die verschiedensten Aspekte einer Autobahn zusammen – von der Umweltbelastung insbesondere durch Flächenverbrauch und Lärm über die Rolle im Verkehrsnetz und die Auswirkungen auf den Energieverbrauch bis zur kommunikativen Erschliessung der Autobahn mit Telefon und Radio. Wie beurteilen Sie die Realisierung der A4 aus heutiger Sicht? Die Eröffnung der Autobahn durch das Knonauer Amt an einem Freitag den 13., im Jahre 2009 war eine gute Tat. Eine wichtige Lücke im Nationalstrassennetz wurde geschlossen. Der Lärm für die Bevölkerung konnte reduziert werden. Die Wirtschaft der Region hat profitiert. Allerdings hat der Durchgangsverkehr zu den Autobahnzubringern auch zugenommen – und gekostet hat sie auch viel. Während auf der Autobahn Abgase heute kaum mehr ein Thema sind, sind die Emissionen von Benzin- und Dieselmotoren auf Kurzstrecken noch immer relevant. Was unternehmen Sie in diesem Bereich? Die weitere Reduktion der CO2-Emissionen aus Treibstoffen ist für den Klimaschutz dringend notwendig. Sie machen 40 Prozent unserer Emissionen aus. Effizi-

Bundesrätin Doris Leuthard: «Der Kampf um die N4 war eine schwierige und emotional belastende Zeit.» (Bild Erika Schmid) entere Verbrennungsmotoren und neue Technologien helfen uns dabei. Der Bundesrat setzt auf technische Vorschriften für Neuwagen und dehnt sie auf leichte Nutzfahrzeuge und Lieferwagen aus, wie die EU. Mit den verbrauchsarmen Fahrzeugen kann jeder Autofahrer beim Tausch seines Fahrzeuges einen Beitrag leisten und profitiert erst noch von kleinerem Treibstoffkonsum. Massiv reduziert haben wir die Emissionen aus Brenn- und Heizstoffen – dank der CO2Abgabe, dem Gebäude-Sanierungsprogramm und guten kantonalen Bauvorschriften. Viele Hausbesitzer haben ihre alte Ölheizung durch eine effiziente Wärmepumpe ersetzt und ihre Liegenschaft besser isoliert. Das wollen wir in den nächsten zehn Jahren nochmals verstärken. .....................................................................

«Die grösste Herausforderung bleibt die Klimapolitik» ..................................................................... Die Reusstalsanierung hat Anliegen des Umweltschutzes mit Bedürfnissen der Landwirtschaft und der Energiegewinnung kombiniert. Sie sind während der Realisierung des Projektes an der Reuss aufgewachsen. Kamen Sie damit konkret in Berührung? Ich erinnere mich noch an die überfluteten Felder. Das Reusstal symbolisiert das Spannungsfeld von Natur und Kultur, von einer Oase der Unberührtheit und vom Entwicklungsdrang seiner Bewohner. In diesem Spannungsfeld haben die Verantwortlichen im Reusstal gehandelt. Sie haben gestaltet, die Landschaft für die Menschen entwickelt und gleichzeitig der Natur Freiräume gelassen. Symbolisch dafür ist der Prozess der Reusstalmeliorati-

on mit der vielfältigen Zusammenarbeit im «Dreiländereck» Zug, Zürich und Aargau. Dieses Beispiel zeigt: Zielkonflikte können mit gutem Wille der Beteiligten ausgeräumt werden. Heute liegt die Verantwortung für Umweltschutz in Ihrem Departement. Wo besteht am meisten Handlungsbedarf ? Die grösste Herausforderung bleibt die Klimapolitik, wo es im Dezember in Paris darum gehen wird, endlich auch die grössten Emittenten dieser Welt einzubinden. Das ist dringend. Die Reduktion der Treibhausgase ist unerlässlich. Daneben ist die Bewahrung der biologischen Vielfalt zentral. Durch den Verlust von Kulturland – pro Sekunde rund 0,8 m² – verschwinden meist unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit Ökosysteme – und mit ihnen viele Tier- und Pflanzenarten. Dabei ist diese Vielfalt – die sogenannte Biodiversität – die Grundlage unseres Lebens. Hier sind Gemeinden, Kantone, Waldbesitzer und wir alle gefordert. Handlungsbedarf besteht zudem beim Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Heute konsumieren wir diese Ressourcen, als ob wir einen zweiten Planeten in Reserve hätten. Deshalb tun wir gut daran, die Ressourcen zu schonen und effizienter einzusetzen. Diese Herausforderung geht der Bundesrat mit einem Aktionsplan zur sogenannten Grünen Wirtschaft an. Das ist mehr als blosser Umweltschutz. Klug angewendete Ressourceneffizienz spart Geld, und die Förderung «sauberer» Technologien kann zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell für den Wirtschaftsstandort Schweiz werden. Verkehr fasziniert und polarisiert. Welche Verkehrsmittel nutzen Sie persönlich?

Ich bewege mich multimodal, wie die meisten Menschen in der Schweiz. Den Arbeitsweg lege ich zu Fuss zurück. Auf kurzen, eher ländlichen Strecken benutze ich den Dienstwagen – ein sehr umweltfreundliches Elektro-Fahrzeug. Von Zentrum zu Zentrum in der Schweiz nehme ich in der Regel den Zug, wenn es mehr als zwei Stunden spart auch mal den Heli. Das Flugzeug kommt fast nur bei Auslandreisen zum Einsatz. .....................................................................

«Die sogenannte Energiewende findet bereits statt» ..................................................................... Infolge der Eröffnung von A4 und Üetlibergtunnel sowie dem sechsspurigen Ausbau des Bareggtunnels befindet sich der Gubristtunnel praktisch im Dauerstau. Sind neue Spuren bei Engpässen die Lösung der Verkehrsprobleme? Der Bund investiert viel, um Engpässe zu beseitigen. Dazu werden auf stark belasteten Abschnitten auch neue Spuren gebaut. Das hat man am Baregg gesehen. Das sieht man jetzt zwischen Rothrist und Härkingen. Ausbau löst aber die Probleme nicht. Es braucht ergänzend auch verkehrslenkende Massnahmen, und wir sollten die IT besser nutzen, um die Verkehrsflüsse zu managen. Zudem müssen wir besser organisieren, dass nicht alle zur selben Zeit zur Arbeit, zur Schule und auf die Reise gehen. Intelligente Systeme können sowohl auf der Strasse als auch auf der Schiene mit einem flexibel optimierten Geschwindigkeitsregime die Kapazitäten erhöhen. Die NZZ hat kürzlich vorgerechnet, dass eine Anpassung der Geschwindigkeit der Personenzüge in der Neat an diejenige der Güterzüge die Leistungsfähigkeit des Basis-

tunnels stark erhöhen könnte. Kommen n solche Systeme einerseits auf dem Autobahnneetz, anderseits in der Neat in Betracht? e FortJa, die Technologie macht grosse schritte und hilft, den Verkehr besser und ark beintelligenter zu bewältigen. Auf sta lasteten Autobahnabschnitten wirrd das Tempo zeitweise auf 80 km/h red duziert, abhängig von der Verkehrsmeng ge. So kann der Verkehr besser fliessen, Staus m ist können vermieden werden und man so schneller am Ziel. Bei der Ne eat ist wichtig, Personen- und Güterverke ehr gut aufeinander abzustimmen. Intellligente Systeme werden in Zukunft sicherr noch wichtiger. Die Personenzüge durcch den neuen Gotthard-Basis-Tunnel sollten n aber schnell fahren, damit sich die Reise ezeiten verkürzen. Der motorisierte Strassenverkehr ist das d Sorgenkind der Klimapolitik. Aufrufe zu Verhalwas betensänderungen haben bisher kaum etw wirkt. Wie gewichten Sie freiwillige MassnahM men gegenüber wirtschaftlichen Steuerun ngsinstrumenten wie die CO2-Abgabe und Voorschriften? Die sogenannte Energiewende findet bereits statt. Schauen Sie sich im Lande um und Sie werden feststellen: Die Bevöln nicht kerung und die Wirtschaft warten auf die Politik. Überall werden erne euerbare Energien zugebaut; überall werden w Häuser energietechnisch saniert, überall ü werden effiziente Geräte eingebau ut und energiesparende Prozessabläufe eingend: Die führt. Der Grund liegt auf der Han Menschen haben erkannt, dass ein ne eingesparte Kilowattstunde, ein gesparrter Liter Benzin bares Geld bedeutet. Wir W fördern allerdings die Freiwilligkeiit mit Steueranreizen, teils auch mit Subv ventio-

..................................................................... Mit der SRG sowie den Verkehrs- und Energiedienstleistern ist die Regulierung des Service public vor allem in Ihrem Departement angesiedelt. Nach dem hauchdünnen Ja zur Haushaltabgabe für Radio und Fernsehen haben Sie eine Service public-Debatte angekündigt. Was heisst das konkret? Gemäss Bundesverfassung müssen Radio und Fernsehen zur Bildung und kulturellen Entfaltung, zur freien Meinungsbildung und zur Unterhaltung beitragen und dabei die Besonderheiten der Schweiz berücksichtigen. Diese Aufgabe in allen Landesteilen erfüllt heute die SRG. Sie erhält dafür Gebührengelder und muss auf der anderen Seite grosse Einschränkungen bei der Werbung akzeptieren. Ob man alle oder nur einen Teil der Sendungen konsumiert, spielt keine Rolle, weil das Programm ja so oder so produziert werden muss. Änderungen müssen darum sorgfältig analysiert werden. In einem Bericht werden wir bis Mitte 2016 aufzeigen, damit wir diskutieren können. Klar ist: Der Service-Public-Bericht soll aufzeigen, was passiert, wenn man etwa die Unterhaltung völlig privat ansiedelt oder den Sport. Haben wir dann mehr Qualität? Bessere Angebote? Pay-TV? Was bedeutet das für die Romands? Medien sind für das Funktionieren der Demokratie elementar. Es ist für die Meinungsbildung zudem wichtig, unabhängige Medien zu haben. Die Verfassung garantiert darum heute die Unabhängigkeit von Radio und Fernsehen sowie die Autonomie in der Programmgestaltung. Interview: Bernhard Schneider

persönlich Seit 2006 im Bundesrat Doris Leuthard ist als Tochter des langjährigen Gemeindeschreibers in Merenschwand aufgewachsen, wo sie auch die Primarschule besuchte. Nach dem Besuch der Bezirksschule in Muri und der Kantonsschule in Wohlen schloss sie das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich ab. Ihre politische Karriere begann mit der Wahl zur Schulrätin des Bezirks Muri im Jahr 1993 und führte sie 2006 in den Bundesrat. 2010 war sie Bundespräsidentin. Sie leitet das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Uvek.

Gruppenbild mit Bundesrätin: Der Gemeinderat sowie die aktiven und die zurückgetretenen Ottenbacher Politiker mit Doris Leuthard beim Fototermin.

«Wer sich auf dem Grat zu weit nach links oder rechts lehnt, stürzt ab» Bundesrätin Doris Leuthard hält in Ottenbach eine engagierte Ansprache Symbolträchtig kam Doris Leuthard zusammen mit den Mitgliedern des Ottenbacher Gemeinderats auf dem Pontonierschiff von Merenschwand über die Reuss nach Ottenbach. In ihrer mit viel Applaus bedachten Ansprache stellte sie das Thema Gratwanderungen ins Zentrum. .................................................. von bernhard schneider Seine eigenen Grenzen zu kennen sei ebenso wichtig wie das Anerkennen der Grenzen der Anderen. Wer seine Grenzen nicht kenne, neige zu Überheblichkeit, mute sich und anderen zu viel zu. Grossmachtgehabe und Übergriffe auf die Souveränität anderer Staaten «tun der Welt nicht gut». Demgegenüber sei unser Rechtsstaat ein ausserordentlich schützenswertes Gut: «Unser Wohlstand – und ich meine dieses Wort nicht nur materiell, sondern ebenso institutionell, denn der Rechtsstaat gehört auch zum Wohlstand – verpflichtet uns, jenen zu helfen, die weniger Glück gehabt haben. Denn unsere Stärke misst sich am Wohl der Schwachen. So steht es in der Bundesverfassung, wie sie von Volk und Ständen beschlossen wurde.»

Digitale «Schweiz 4.0» als Chance Politik im demokratischen Staat sei immer eine heikle Gratwanderung. Etwa in der Europapolitik: «Wir tun

gut daran, aufzupassen, dass wir nicht abrutschen und unsere wirtschaftliche Zukunft leichtfertig aufs Spiel setzen. Wir profitieren immer noch stark von diesem Wirtschaftsraum. Wir brauchen in vielen Bereichen Arbeitskräfte – auch aus dem Ausland. Wir brauchen die europäischen Exportmärkte.» Auch der Zugang zum Strommarkt und zu den Finanzdienstleistungen seien für unser kleines Land lebensnotwendig. Als Antwort auf die Frankenstärke empfiehlt sie, auf eine effizientere Nutzung der Ressourcen und intelligente Lösungen zu setzen: «Die digitale Schweiz 4.0 kann uns neue Chancen, neue Jobs bieten und daher sollten wir hier eine neue strategische Position aufbauen.» Damit dabei niemand auf der Strecke bleibe, müsse die Seilschaft auf dem Grat funktionieren.

verhindere, denn «davon bekommen wir in einem Wahljahr ja mehr als genug vorgesetzt.» Gefragt seien tragfähige Lösungen, die von einer grossen Mehrheit der Bevölkerung als gerecht empfunden würden. Typisch für die Schweiz sei, dass jeder Eigenverant-

wortung übernehme und so viel in seinen Rucksack packe, wie er zu tragen in der Lage sei – nicht mehr und nicht weniger. Und dabei gelte, wie bei jeder Bergwanderung: «Wer sich zu weit nach rechts oder nach links lehnt, droht abzustürzen.»

AHV und BVG gemeinsam reformieren Funktionierende Seilschaften seien auch in der Altersvorsorge gefragt. Die Sozialversicherungen – AHV und Berufliche Vorsorge – müssten daher finanziell abgesichert werden. «Wir müssen ein besseres Gleichgewicht zwischen den Generationen finden. Deshalb will der Bundesrat die AHV und die berufliche Vorsorge auch gemeinsam reformieren.» Rentner benötigten Sicherheit, Junge eine Perspektive für ihr eigenes Alter. Die direkte Demokratie sei für die politische Gratwanderung wichtig, da sie unausgegorene Schnellschüsse

Engagierte Ansprache: Doris Leuthard plädiert für Eigenverantwortung und Solidarität zwischen den Bevölkerungsgruppen. (Bilder Erika Schmid)


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Bezirk Affoltern

Bezirk Affoltern

Dienstag, 4. August 2015

Dienstag, 4. August 2015

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«Trotz der Kantonsgrenze haben Reusstal, Kellleramt und Säuliamt vieles gemeinsam» Interview mit Bundesrätin Doris Leuthard anlässlich ihres Besuchs in Ottenbach Doris Leuthard äussert sich über den grenzüberschreitenden Dialog und die A4 durchs Knonauer Amt ebenso wie über die Klimapolitik, den motorisierten Strassenverkehr und die Service-Public-Debatte.

nen. Die CO2-Abgabe lenkt. Vorschriften, vor allem bei Geräten, ermöglichen, dass neue Geräte auf den Markt kommen und nicht Ladenhüter in den Gestellen stehen. Der Konsument kann sich über die Energieetiketten informieren. Aus der Standortförderung Knonauer Amt heraus ist der Verein EnergieRegion gewachsen, der die Energiewende in dieser Pilotregion bis 2025 herbeiführen möchte. Wie beurteilen Sie dieses Bestreben? Ich gratuliere dazu und kann die Gemeinden nur ermuntern, dem Beispiel aus dem Knonauer Amt zu folgen. Gerade die Energie-Regionen zeigen, wie aus Initiativen der Bevölkerung eine nachhaltige, effiziente und ressourcenschonende Energieversorgung aufgebaut werden kann. Massgeschneidert auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Regionen.

«Anzeiger»: Frau Leuthard, zuerst eine persönliche Frage unter Nachbarn: Sie sind in Merenschwand aufgewachsen. Wie war Ihr Verhältnis zu den Zürcher Gemeinden am rechten Ufer der Reuss? Doris Leuthard: Baden, «Böötli»-Fahrten, Velofahrten entlang der Reuss; das sind die persönlichen Erinnerungen an meine Heimat. Reusstal, Kelleramt und Säuliamt haben trotz der Kantonsgrenze vieles gemeinsam. Gibt es einen Ort im Bezirk Affoltern, den Sie mit persönlichen Erinnerungen verbinden? Das bleibt persönlich!

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«Medien sind für das Funktionieren der Demokratie elementar.»

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«Grenzüberschreitende Planung immer wichtiger» ..................................................................... Kantonsgrenzen sind für die kommunale und kantonale Politik oft unüberwindbare Hindernisse. Für wie wichtig halten Sie den grenzüberschreitenden Dialog? Ich denke an den Verkehr, aber auch an die Stromversorgung, an Gesundheit und Ausbildung. Grenzüberschreitende Planung und abgestimmte Lösungen werden immer wichtiger. Das Reusstal hat Erfahrungen damit. Die Überschwemmungen zwangen Gemeinden und Kantone zur Zusammenarbeit. Die A4 durchs Knonauer Amt war damals noch unter der Bezeichnung N4 heftig umstritten, bis sich das Schweizer Volk mit dem Nein zu den Kleeblattinitiativen 1990 für deren Realisierung entschied. Wie haben Sie diese heftige Auseinandersetzung in den 1980er-Jahren wahrgenommen? Das war eine schwierige und emotional belastende Zeit, insbesondere für die Menschen, die unter dem täglichen Durchgangsverkehr zu leiden hatten. Die Ziele der Kleeblatt-Initianten mochten zwar idealistisch gewesen sein. Aber sie waren auch illusorisch. Weder konnte man die Stadt Zürich am Wachstum hindern und in ein städtebauliches Korsett zwingen, noch konnte man das Knonauer Amt als rein ländliche Region bewahren. Heute zeigt sich, dass die A4 nicht nur aus Zürcher, sondern auch aus Sicht der stark gewachsenen Agglomeration rund um Zug unverzichtbar geworden ist. Heute fassen Sie in Ihrem Departement die verschiedensten Aspekte einer Autobahn zusammen – von der Umweltbelastung insbesondere durch Flächenverbrauch und Lärm über die Rolle im Verkehrsnetz und die Auswirkungen auf den Energieverbrauch bis zur kommunikativen Erschliessung der Autobahn mit Telefon und Radio. Wie beurteilen Sie die Realisierung der A4 aus heutiger Sicht? Die Eröffnung der Autobahn durch das Knonauer Amt an einem Freitag den 13., im Jahre 2009 war eine gute Tat. Eine wichtige Lücke im Nationalstrassennetz wurde geschlossen. Der Lärm für die Bevölkerung konnte reduziert werden. Die Wirtschaft der Region hat profitiert. Allerdings hat der Durchgangsverkehr zu den Autobahnzubringern auch zugenommen – und gekostet hat sie auch viel. Während auf der Autobahn Abgase heute kaum mehr ein Thema sind, sind die Emissionen von Benzin- und Dieselmotoren auf Kurzstrecken noch immer relevant. Was unternehmen Sie in diesem Bereich? Die weitere Reduktion der CO2-Emissionen aus Treibstoffen ist für den Klimaschutz dringend notwendig. Sie machen 40 Prozent unserer Emissionen aus. Effizi-

Bundesrätin Doris Leuthard: «Der Kampf um die N4 war eine schwierige und emotional belastende Zeit.» (Bild Erika Schmid) entere Verbrennungsmotoren und neue Technologien helfen uns dabei. Der Bundesrat setzt auf technische Vorschriften für Neuwagen und dehnt sie auf leichte Nutzfahrzeuge und Lieferwagen aus, wie die EU. Mit den verbrauchsarmen Fahrzeugen kann jeder Autofahrer beim Tausch seines Fahrzeuges einen Beitrag leisten und profitiert erst noch von kleinerem Treibstoffkonsum. Massiv reduziert haben wir die Emissionen aus Brenn- und Heizstoffen – dank der CO2Abgabe, dem Gebäude-Sanierungsprogramm und guten kantonalen Bauvorschriften. Viele Hausbesitzer haben ihre alte Ölheizung durch eine effiziente Wärmepumpe ersetzt und ihre Liegenschaft besser isoliert. Das wollen wir in den nächsten zehn Jahren nochmals verstärken. .....................................................................

«Die grösste Herausforderung bleibt die Klimapolitik» ..................................................................... Die Reusstalsanierung hat Anliegen des Umweltschutzes mit Bedürfnissen der Landwirtschaft und der Energiegewinnung kombiniert. Sie sind während der Realisierung des Projektes an der Reuss aufgewachsen. Kamen Sie damit konkret in Berührung? Ich erinnere mich noch an die überfluteten Felder. Das Reusstal symbolisiert das Spannungsfeld von Natur und Kultur, von einer Oase der Unberührtheit und vom Entwicklungsdrang seiner Bewohner. In diesem Spannungsfeld haben die Verantwortlichen im Reusstal gehandelt. Sie haben gestaltet, die Landschaft für die Menschen entwickelt und gleichzeitig der Natur Freiräume gelassen. Symbolisch dafür ist der Prozess der Reusstalmeliorati-

on mit der vielfältigen Zusammenarbeit im «Dreiländereck» Zug, Zürich und Aargau. Dieses Beispiel zeigt: Zielkonflikte können mit gutem Wille der Beteiligten ausgeräumt werden. Heute liegt die Verantwortung für Umweltschutz in Ihrem Departement. Wo besteht am meisten Handlungsbedarf ? Die grösste Herausforderung bleibt die Klimapolitik, wo es im Dezember in Paris darum gehen wird, endlich auch die grössten Emittenten dieser Welt einzubinden. Das ist dringend. Die Reduktion der Treibhausgase ist unerlässlich. Daneben ist die Bewahrung der biologischen Vielfalt zentral. Durch den Verlust von Kulturland – pro Sekunde rund 0,8 m² – verschwinden meist unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit Ökosysteme – und mit ihnen viele Tier- und Pflanzenarten. Dabei ist diese Vielfalt – die sogenannte Biodiversität – die Grundlage unseres Lebens. Hier sind Gemeinden, Kantone, Waldbesitzer und wir alle gefordert. Handlungsbedarf besteht zudem beim Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Heute konsumieren wir diese Ressourcen, als ob wir einen zweiten Planeten in Reserve hätten. Deshalb tun wir gut daran, die Ressourcen zu schonen und effizienter einzusetzen. Diese Herausforderung geht der Bundesrat mit einem Aktionsplan zur sogenannten Grünen Wirtschaft an. Das ist mehr als blosser Umweltschutz. Klug angewendete Ressourceneffizienz spart Geld, und die Förderung «sauberer» Technologien kann zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell für den Wirtschaftsstandort Schweiz werden. Verkehr fasziniert und polarisiert. Welche Verkehrsmittel nutzen Sie persönlich?

Ich bewege mich multimodal, wie die meisten Menschen in der Schweiz. Den Arbeitsweg lege ich zu Fuss zurück. Auf kurzen, eher ländlichen Strecken benutze ich den Dienstwagen – ein sehr umweltfreundliches Elektro-Fahrzeug. Von Zentrum zu Zentrum in der Schweiz nehme ich in der Regel den Zug, wenn es mehr als zwei Stunden spart auch mal den Heli. Das Flugzeug kommt fast nur bei Auslandreisen zum Einsatz. .....................................................................

«Die sogenannte Energiewende findet bereits statt» ..................................................................... Infolge der Eröffnung von A4 und Üetlibergtunnel sowie dem sechsspurigen Ausbau des Bareggtunnels befindet sich der Gubristtunnel praktisch im Dauerstau. Sind neue Spuren bei Engpässen die Lösung der Verkehrsprobleme? Der Bund investiert viel, um Engpässe zu beseitigen. Dazu werden auf stark belasteten Abschnitten auch neue Spuren gebaut. Das hat man am Baregg gesehen. Das sieht man jetzt zwischen Rothrist und Härkingen. Ausbau löst aber die Probleme nicht. Es braucht ergänzend auch verkehrslenkende Massnahmen, und wir sollten die IT besser nutzen, um die Verkehrsflüsse zu managen. Zudem müssen wir besser organisieren, dass nicht alle zur selben Zeit zur Arbeit, zur Schule und auf die Reise gehen. Intelligente Systeme können sowohl auf der Strasse als auch auf der Schiene mit einem flexibel optimierten Geschwindigkeitsregime die Kapazitäten erhöhen. Die NZZ hat kürzlich vorgerechnet, dass eine Anpassung der Geschwindigkeit der Personenzüge in der Neat an diejenige der Güterzüge die Leistungsfähigkeit des Basis-

tunnels stark erhöhen könnte. Kommen n solche Systeme einerseits auf dem Autobahnneetz, anderseits in der Neat in Betracht? e FortJa, die Technologie macht grosse schritte und hilft, den Verkehr besser und ark beintelligenter zu bewältigen. Auf sta lasteten Autobahnabschnitten wirrd das Tempo zeitweise auf 80 km/h red duziert, abhängig von der Verkehrsmeng ge. So kann der Verkehr besser fliessen, Staus m ist können vermieden werden und man so schneller am Ziel. Bei der Ne eat ist wichtig, Personen- und Güterverke ehr gut aufeinander abzustimmen. Intellligente Systeme werden in Zukunft sicherr noch wichtiger. Die Personenzüge durcch den neuen Gotthard-Basis-Tunnel sollten n aber schnell fahren, damit sich die Reise ezeiten verkürzen. Der motorisierte Strassenverkehr ist das d Sorgenkind der Klimapolitik. Aufrufe zu Verhalwas betensänderungen haben bisher kaum etw wirkt. Wie gewichten Sie freiwillige MassnahM men gegenüber wirtschaftlichen Steuerun ngsinstrumenten wie die CO2-Abgabe und Voorschriften? Die sogenannte Energiewende findet bereits statt. Schauen Sie sich im Lande um und Sie werden feststellen: Die Bevöln nicht kerung und die Wirtschaft warten auf die Politik. Überall werden erne euerbare Energien zugebaut; überall werden w Häuser energietechnisch saniert, überall ü werden effiziente Geräte eingebau ut und energiesparende Prozessabläufe eingend: Die führt. Der Grund liegt auf der Han Menschen haben erkannt, dass ein ne eingesparte Kilowattstunde, ein gesparrter Liter Benzin bares Geld bedeutet. Wir W fördern allerdings die Freiwilligkeiit mit Steueranreizen, teils auch mit Subv ventio-

..................................................................... Mit der SRG sowie den Verkehrs- und Energiedienstleistern ist die Regulierung des Service public vor allem in Ihrem Departement angesiedelt. Nach dem hauchdünnen Ja zur Haushaltabgabe für Radio und Fernsehen haben Sie eine Service public-Debatte angekündigt. Was heisst das konkret? Gemäss Bundesverfassung müssen Radio und Fernsehen zur Bildung und kulturellen Entfaltung, zur freien Meinungsbildung und zur Unterhaltung beitragen und dabei die Besonderheiten der Schweiz berücksichtigen. Diese Aufgabe in allen Landesteilen erfüllt heute die SRG. Sie erhält dafür Gebührengelder und muss auf der anderen Seite grosse Einschränkungen bei der Werbung akzeptieren. Ob man alle oder nur einen Teil der Sendungen konsumiert, spielt keine Rolle, weil das Programm ja so oder so produziert werden muss. Änderungen müssen darum sorgfältig analysiert werden. In einem Bericht werden wir bis Mitte 2016 aufzeigen, damit wir diskutieren können. Klar ist: Der Service-Public-Bericht soll aufzeigen, was passiert, wenn man etwa die Unterhaltung völlig privat ansiedelt oder den Sport. Haben wir dann mehr Qualität? Bessere Angebote? Pay-TV? Was bedeutet das für die Romands? Medien sind für das Funktionieren der Demokratie elementar. Es ist für die Meinungsbildung zudem wichtig, unabhängige Medien zu haben. Die Verfassung garantiert darum heute die Unabhängigkeit von Radio und Fernsehen sowie die Autonomie in der Programmgestaltung. Interview: Bernhard Schneider

persönlich Seit 2006 im Bundesrat Doris Leuthard ist als Tochter des langjährigen Gemeindeschreibers in Merenschwand aufgewachsen, wo sie auch die Primarschule besuchte. Nach dem Besuch der Bezirksschule in Muri und der Kantonsschule in Wohlen schloss sie das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Zürich ab. Ihre politische Karriere begann mit der Wahl zur Schulrätin des Bezirks Muri im Jahr 1993 und führte sie 2006 in den Bundesrat. 2010 war sie Bundespräsidentin. Sie leitet das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Uvek.

Gruppenbild mit Bundesrätin: Der Gemeinderat sowie die aktiven und die zurückgetretenen Ottenbacher Politiker mit Doris Leuthard beim Fototermin.

«Wer sich auf dem Grat zu weit nach links oder rechts lehnt, stürzt ab» Bundesrätin Doris Leuthard hält in Ottenbach eine engagierte Ansprache Symbolträchtig kam Doris Leuthard zusammen mit den Mitgliedern des Ottenbacher Gemeinderats auf dem Pontonierschiff von Merenschwand über die Reuss nach Ottenbach. In ihrer mit viel Applaus bedachten Ansprache stellte sie das Thema Gratwanderungen ins Zentrum. .................................................. von bernhard schneider Seine eigenen Grenzen zu kennen sei ebenso wichtig wie das Anerkennen der Grenzen der Anderen. Wer seine Grenzen nicht kenne, neige zu Überheblichkeit, mute sich und anderen zu viel zu. Grossmachtgehabe und Übergriffe auf die Souveränität anderer Staaten «tun der Welt nicht gut». Demgegenüber sei unser Rechtsstaat ein ausserordentlich schützenswertes Gut: «Unser Wohlstand – und ich meine dieses Wort nicht nur materiell, sondern ebenso institutionell, denn der Rechtsstaat gehört auch zum Wohlstand – verpflichtet uns, jenen zu helfen, die weniger Glück gehabt haben. Denn unsere Stärke misst sich am Wohl der Schwachen. So steht es in der Bundesverfassung, wie sie von Volk und Ständen beschlossen wurde.»

Digitale «Schweiz 4.0» als Chance Politik im demokratischen Staat sei immer eine heikle Gratwanderung. Etwa in der Europapolitik: «Wir tun

gut daran, aufzupassen, dass wir nicht abrutschen und unsere wirtschaftliche Zukunft leichtfertig aufs Spiel setzen. Wir profitieren immer noch stark von diesem Wirtschaftsraum. Wir brauchen in vielen Bereichen Arbeitskräfte – auch aus dem Ausland. Wir brauchen die europäischen Exportmärkte.» Auch der Zugang zum Strommarkt und zu den Finanzdienstleistungen seien für unser kleines Land lebensnotwendig. Als Antwort auf die Frankenstärke empfiehlt sie, auf eine effizientere Nutzung der Ressourcen und intelligente Lösungen zu setzen: «Die digitale Schweiz 4.0 kann uns neue Chancen, neue Jobs bieten und daher sollten wir hier eine neue strategische Position aufbauen.» Damit dabei niemand auf der Strecke bleibe, müsse die Seilschaft auf dem Grat funktionieren.

verhindere, denn «davon bekommen wir in einem Wahljahr ja mehr als genug vorgesetzt.» Gefragt seien tragfähige Lösungen, die von einer grossen Mehrheit der Bevölkerung als gerecht empfunden würden. Typisch für die Schweiz sei, dass jeder Eigenverant-

wortung übernehme und so viel in seinen Rucksack packe, wie er zu tragen in der Lage sei – nicht mehr und nicht weniger. Und dabei gelte, wie bei jeder Bergwanderung: «Wer sich zu weit nach rechts oder nach links lehnt, droht abzustürzen.»

AHV und BVG gemeinsam reformieren Funktionierende Seilschaften seien auch in der Altersvorsorge gefragt. Die Sozialversicherungen – AHV und Berufliche Vorsorge – müssten daher finanziell abgesichert werden. «Wir müssen ein besseres Gleichgewicht zwischen den Generationen finden. Deshalb will der Bundesrat die AHV und die berufliche Vorsorge auch gemeinsam reformieren.» Rentner benötigten Sicherheit, Junge eine Perspektive für ihr eigenes Alter. Die direkte Demokratie sei für die politische Gratwanderung wichtig, da sie unausgegorene Schnellschüsse

Engagierte Ansprache: Doris Leuthard plädiert für Eigenverantwortung und Solidarität zwischen den Bevölkerungsgruppen. (Bilder Erika Schmid)


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Bezirk Affoltern

Dienstag, 4. August 2015

Ein «Summer Wind» … und der Regen hörte auf! Pfarrer Kurt Gautschi als Festredner in Stallikon Stallikon feierte den 1. August einerseits im und um das Werksgebäude, andererseits auf dem Weidhoger. Der Gemeinderat, das Werkhof-Team, viele Freiwillige, die Musikgesellschaft mit flottem Spiel, Wolfi und Hans mit Tanzmusik und Pfarrer Kurt Gautschi als Festredner haben die Bundesfeier gestaltet. ................................................... von urs e. kneubühl Die letzten Schritte hin zum Werkhof legte Gemeinderat Robert Sidler, Tiefbau- und Werkvorsteher, im Laufschritt zurück und entfernte eilends die Absperrung zur Strasse. Die Feuerwehr rückte aus, während nebenan der Bundesfeier-Apéro der Gemeinde Stallikon stattfand. Allerdings ging es ohne «Tatütata» und auch nur mit kleiner Mannschaft, denn in einem Altpapiercontainer beim Werkhof sorgte ein Schwelbrand, ausgelöst durch Feuerwerkskörper, für viel Rauch. Er war im Nu gelöscht und die offizielle Eröffnung der Stalliker Bundesfeier durch Gemeindepräsident Werner Michel konnte ungehindert und pünktlich stattfinden. Zum Auftakt konzertierte die Musikgesellschaft Stallikon unter Stab-

führung von Dirigent Marc Bühler und blies mit ihrem «Summer Wind» offenbar die Wolken, aus welchen es zuvor noch tröpfelte, für den ganzen Abend weg. Mit ihrem abwechslungsreichen Programm von Klassikern, Volksliedern, Disney-Melodien, Santana-Potpourri und Schlagern – bei Beatrice Eglis «Mein Herz» gab die kleine Celine ihre reizende Stimme dazu – schufen die Musikantinnen und Musikanten eine ausgesprochen gute Stimmung und machten viel Freude.

«Es gibt nur eine Wahrheit: ‹Geh weiter!› » Mit überaus erfrischenden, launigen Worten sprach anschliessend Pfarrer Kurt Gautschi zur Festgemeinde. Er brachte den Mythos vom übermächtigen Sieg der Urkantone in der Schlacht am Morgarten mit dem Triumph des kleinen Hirtenbuben David gegen den riesigen Goliath zum Gleichnis, welches kürzlich eine Fünftklässlerin – auf die Frage eines Schulkollegen, ob dies wahr sei – so erklärte: «Es ist doch nicht wichtig, ob die Geschichte wahr ist, wichtig ist nur, dass sie uns jemand erzählt, damit wir lernen, auf uns selbst zu vertrauen.» Das Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten, resümierte Gautschi, sei das Erfolgsgeheimnis der Schweiz.

Ein Exkurs über die Schweizer Fahne Bundesfeier in Aeugst ohne Höhenfeuer Wetterpech für die 1.-August-Feier in Aeugst. Erstmals seit vielen Jahren musste in Aeugst auf ein Höhenfeuer verzichten werden. Die Tatsache, dass es dann ausgerechnet während der Bundesfeier leicht nieselte, bot dem Gemeindepräsidenten Gelegenheit, die Stimmung mit Humor aufzulockern. ................................................... von martin mullis Wegen der in den letzten Tagen herrschenden Hitze und Trockenheit verzichteten die Aeugster auf ein Höhenfeuer. Als der Regen kam, war es dann zu spät, um noch einen Holzstoss aufzurichten. Und obwohl am 1. August tagsüber die Sonne schien, fing es

Festrednerin Katharina Züger. (Bild Martin Mullis)

abends auf dem Bolet prompt zu nieseln an. So sah sich auch die Harmonie Affoltern gezwungen, das Platzkonzert ausfallen zu lassen. Immerhin verhielten sich die gut hundert Festbesucher standhaft und blieben an den Tischen auf der Wiese auf dem Bolet sitzen. Gemeindepräsident Ruedi Müller nahm die etwas widrigen Umstände zum Anlass, mit Humor die Feststimmung zu retten. Er nannte die Unannehmlichkeiten Luxusprobleme im Vergleich zu den Problemen anderer Länder. Doch die Serie der ärgerlichen Umstände brach nicht ab. Die Festansprache von Katharina Züger war infolge der defekten oder unsachgemäss eingestellten Lautsprecheranlage für viele Zuhörer nur schwer hörbar.

Alles über die Fahnen der Nationen Katharina Züger, Autorin, Fotografin und Inhaberin eines Büros für Sprachbildung, wählte für ihre Rede ein etwas eigenwilliges Thema: Ihre Gedanken zum Nationalfeiertag widmete sie den Flaggen der Nationen im Allgemeinen und der Schweizerfahne im Besonderen. Sie sprach über die Herkunft und den Ursprung der Fahnen, über die verschiedenen Symbole und über die etwas allzu komplizierten Reglemente bezüglich Form und Anwendung. Die Schweiz sei der einzige Staat, dessen Wappen und Fahne identisch sei und zusammen mit dem Vatikanstaat besitze die Schweiz auch die einzige quadratische Fahne. Gemeindepräsident Müller dankte zum Abschluss der Feier nicht nur der Rednerin, sondern allen Helferinnen und Helfern, die dazu beigetragen haben, dass auch ohne Höhenfeuer der 1. August stimmig gefeiert werden konnte.

«Nach jedem Untergang einer Industrie sind unsere Vorfahren nicht auf den Grund gesunken. Immer wieder sind findige Köpfe an neue Ufer geschwommen …» Diese Geschichten müssten erzählt werden, damit man nicht vergesse, wem Wohlstand, Rechtsordnung und friedliches Zusammenleben zu verdanken sei. Es gehe dabei um die herzliche Verbundenheit der Schicksalsgemeinschaft, in der man einander das Herz öffnet und spürt, ein Teil von etwas Grösserem zu sein. Gleichsam dürften und müssten die alten Geschichten, Mythen und Legenden kritisch hinterfragt werden. «Sonst werden wir zu Ideologen, die die Geschichte rückwärts leben wollen», hielt der Redner fest und ergänzte: «Das Leben geht immer vorwärts und es gibt nur eine Wahrheit: Geh› weiter!» Schliesslich wolle man am 1. August auch nicht die Asche hüten, sondern das Feuer, setzte Kurt Gautschi als Schlusspunkt und erntete für seine sympathische Rede viel Applaus. Nach dem Eindunkeln ging es dann zu Fuss, mit Lampions und Feuerwerk, auf den nahen Weidhoger, wo das Höhenfeuer loderte und die Kinder einen Augustweggen erhielten. Der Abschluss der Bundesfeier mit Festbetrieb und Tanzmusik von Wolfi und Hans dauerte danach bis in den frühen Morgen.

Gemeindepräsident Werner Michel (rechts) überraschte Festredner Pfarrer Kurt Gautschi mit sinnigen Präsenten als Dankeschön. (Bild Urs E. Kneubühl)

Die Dorfprominenz versammelt Der Wettswiler Brunch – die andere Form der 1.-August-Feier Nicht mit einer abendlichen Feier, einem 1.-August-Funken, Cervelats vom Grill und hehren Worten einer bekannten Persönlichkeit von rechts, Mitte oder links feiert Wettswil den Nationalfeiertag, sondern mit einem währschaften Brunch. ................................................... von ernesto meier Die Besucher und Besucherinnen geniessen den Anlass zur Kontaktpflege, zum Informationsaustausch oder auch einfach für gemütliche Momente. Diese Form lässt den Einwohnern die Möglichkeit zu einer eigenen abendlichen Grillparty mit Lampions, Fahnen und Feuerwerk zu Hause oder zum Besuch von Freunden oder einer Feier auswärts. Wettswil hat auch 2015 die Brunch-Tradition fortgesetzt, wobei dieses Jahr der Turnverein als erfahrener Organisator und Gastgeber amtete. Allerdings wurde die Crew vom Wetter nicht begünstigt, musste doch der Anlass in die Turnhalle Mettlen verlegt werden. Dennoch fand sich dort eine stattliche Anzahl Dorfbewohner ein, die sich ausgiebig am wunderschön vorbereiteten Buffet – von Walti Leuenberger (unserem ehemaligen Dorfmetzger) mit Liebe «komponiert» – bedienen konnten. Mit schmissigen Melodien gaben die «Ohrestüber» aus Ottenbach dem 1.-August-Brunch den musikalischen Rahmen. Es versteht sich von selbst, dass sich bei diesem Event auch einiges an Dorfprominenz einfindet. Den Gemeinderat vertraten – sozusagen von Amtes wegen – sowohl der Gemeindepräsident, Hanspeter Eichenberger, als auch die Vizepräsidentin, Katrin Röthlisberger. In die Warteschleife beim Buffet reihten sich auch Bekannte wie

die alt Gemeindepräsidentin, Marlies Bopp, der unverwüstliche Harry Steinmann, Kantonsrat Hanspeter Häring und Mitglieder der Wettswiler RPK ein. Später gesellte sich auch alt Kantonsrat Jean-Jacques Bertschi zu den Gästen.

5000. Einwohner spätestens 2016 Der Gemeindepräsident erwähnte in seiner Ansprache, dass sich die Gemeindefinanzen als durchaus gesund präsentieren, wobei dies in erster Linie den reichlich fliessenden Grundstückgewinnsteuern zu verdanken ist. Einige nachdenkliche Worte galten der ungewissen wirtschaftlichen Lage und den Perspektiven unseres Landes nach der Freigabe des Wechselkurses durch die Nationalbank. In Wettswil stehen für den Gemeinderat diverse Grossprojekte im Bauwesen und im Verkehr im Zentrum seines Interesses. Zwei grössere Überbauungen stehen kurz vor dem Abschluss, ein weiteres Grossprojekt mit einem Potenzial für weitere 1000 Einwohner ist mit den Arbeiten am

Quartier- und Gestaltungsplan und mit den Erschliessungsarbeiten in Angriff genommen worden. Der Gemeinderat rechnet damit, dass Wettswil spätestens im nächsten Jahr die Marke von 5000 Einwohnern überschreiten wird. Deshalb ist auch die im Mai erfolgte Zustimmung zum Neubau eines weiteren Schulhauses beim Mettlen derart wichtig. Beim Verkehr wird die Freude über die vorzeitige Freigabe des renovierten Whisky-Passes vom Ärger mit dem ZVV über den Abbau der Leistungen des Postautokurses 220 vergällt. Und schliesslich fand der Gemeindepräsident auch einige sehr deutliche Worte zu den durch nichts zu rechtfertigenden Angriffen und Rundumschlägen des Vereins Pro Zweckverbands, respektive von dessen Galionsfigur, Hans Roggwiler, auf alle und jeden der Funktions- und Verantwortungsträger des Bezirksspitals Affoltern. Der Beifall der Anwesenden für diese Bemerkungen spricht Bände. Mit der Nationalhymne wurde der wiederum erfolgreiche 1.-AugustBrunch 2015 beendet.

Trotz schlechtem Wetter herrschte gute Stimmung am traditionellen Brunch. (Bild Hansrudolf Huber)


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Dienstag, 4. August 2015

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Spannendes aus 17 Jahren Spitzensport Thomas Lambert als Festredner an der Mettmenstetter Bundesfeier beim Festplatz Paradies Habe ich tatsächlich etwas 1.-August-Würdiges zu sagen? Das hat sich Thomas Lambert gefragt, als er eingeladen wurde, die Ansprache zur Bundesfeier in Mettmenstetten zu halten. Sportlich stellte er sich der Herausforderung – und meisterte sie mit Bravour. ................................................... von thomas stöckli An drei Olympischen Spielen und fünf Weltmeisterschaften hat der Skiakrobat teilgenommen. «Ich durfte grossartige Erfolge feiern, musste aber auch bittere Niederlagen und Rückschläge einstecken», sagt er selber. Um zu verdeutlichen, was ihn der Sport gelehrt hat, hat Lambert sechs Gegenstände mitgebracht: eine Foto von sich beim «Schnällste Mättmistetter», eine Goldmedaille, ein «Röhrli», Handschuhe, die Olympischen Ringe und einen Spaten.

Ziele, Triumph und Niederlage Als erstes hielt Lambert die Fotografie in die Höhe. Das sei das erste sportliche Ziel, an welches er sich erinnern könne. Als Sonny Schönbächler 1994 in Lillehammer Olympiagold gewann, wurde der Gewinn einer Olympischen Medaille erstmals greifbar. «In den letzten acht Jahren meines Lebens habe ich diesem Ziel alles untergeordnet.» «Als Symbol hätte ich auch eine Rolle WC-Papier mitbringen können», sagte Thomas Lambert zum Thema Gewinnen – und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Stattdessen musste eine Goldmedaille als Symbol herhalten. Zu Beginn der Saison 2011 und 2012 steckte der Mettmenstetter

Erinnerung an Weltcup-Sieg: Thomas Lambert mit Goldmedaille von Lake Placid.

Das Trio «Hopfenmandli» spielte zur Unterhaltung auf. (Bilder Thomas Stöckli)

in einer schwierigen sportlichen Phase. «Lake Placid in den USA war die zweite Weltcupstation und ich erinnere mich, wie ich am Vorabend des Weltcups meine Freundin anrief und mit dem Sport aufhören wollte, weil es überhaupt nicht lief», blickt er zurück. Am Tag des Wettkampfs stauchte ihn der Coach nach einem misslungen Sprung zurecht. «Ich war wütend auf meinen Coach und vor allem auf mich selbst. Ich schloss mich daraufhin für rund 15 Minuten in eine WCKabine ein und beschloss, dass es so nicht weitergehen konnte.» Ab diesem Moment lief es wie geschmiert und Lambert sprang so gut wie wohl noch nie in seinem Leben. Mit etwas Glück gewann er den Wettkampf. Es war der Startschuss zu seiner besten Saison.

Das Bestmögliche geben und externe Faktoren wie Kampfrichterentscheide oder auch Wind und Wetter akzeptieren – das war für den Mettmenstetter ein wichtiger Lernschritt. Die Olympischen Ringe stehen nicht nur für Höchstleistungen, sondern auch für Respekt und das Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen. So lebte Lambert mit dem französischen Konkurrenten Nico Thepaut in einer WG. Die Balance zwischen Höchstleistung, Respekt und Freundschaft ist allerdings schwierig: «Mein Sportpsychologe hielt mir zu Beginn unserer Zusammenarbeit zwei Kuchenstücke hin, ein grosses und ein kleines», erinnert sich Lambert. Wie für ihn selbstverständlich wählte er das Kleinere.

Wie beim Ying und Yang gibt es keine Gewinner ohne Verlierer. Das «Röhrli» steht für den Kieferbruch in Turin 2006. «Aus den Niederlagen habe ich jeweils viel mehr über mich selbst gelernt als bei Siegen», so Lambert.

Ungeliebte Herbsttrainings Zwischen dem Traum und eben der Medaille oder dem «Röhrli» steht der Weg. Das beinhaltet auch die ungeliebten Herbsttrainings im neblig-kalten Jumpin. Bildlich dafür stehen die Handschuhe. 18 000 Stunden habe er trainiert, rechnete Lambert vor. Die effektive Wettkampfzeit hingegen betrug nur rund 300 Stunden – weniger als 2 Prozent.

Die meisten seiner damaligen Konkurrenten hätten keine Sekunde gezögert und sich das grosse Stück genommen. «Mich trotz allem Respekt und Freundschaft für mich selbst einzusetzen und mir im richtigen Moment das grosse Kuchenstück zu holen – dies ist mir leider zu wenig oft gelungen», so Lambert. «Sehr wahrscheinlich weil ich nicht so gerne Kuchen habe», schob er nach. Mit dem Spaten würdigte Lambert schliesslich all die freiwilligen Helfer, die seine Karriere erst ermöglicht haben. «Meine Botschaft: Ob für ein schöneres Mettmenstetten, für die Kultur, für die Umwelt, für die Musik oder für den Sport, engagiert euch für die Themen, welche euch wichtig sind!»

«Die Probleme der Schweiz entspringen aus ihren Stärken» Von der schwierigen Suche nach einem geeigneten 1.-August-Rede-Thema Hausens Gemeindepräsident Stefan Gysler schmiedete aus der schwierigen Reden-Vorbereitung eine unterhaltsame Parabel zum Ist-Zustand der Schweiz. Witzig, kurzweilig, aber ganz ohne Pathos, dafür mit einem freudschen Versprecher. ................................................... von martin platter Es hätte die perfekte 1.-August-Feier werden können. Erstmals seit Jahren feierte die Gemeinde Hausen wieder im Dorf. Bänke und festlich dekorierte Tische standen bereit auf dem Pausenplatz des Sekundarschulhauses Weid. Die ersten Besucher hatten sich bereits gesetzt und auch die Stubemusig Rechsteiner mit dem 91-jährigen Karl Rechsteiner am Hackbrett hatte eine ihrer lüpfigen Melodien angestimmt – da begann es zu regnen. Eilig wurden Tische, Rednerpult und die Musikinstrumente mit vereinten Kräften ins geräumige Entree des Gemeindesaals verlegt. Ungezwungen präsentierte sich der Redner, Hausens Gemeindepräsident Stefan Gyseler. Seine Ausführungen widmete er zunächst anekdotisch und mit viel Ironie der schwierigen Themensuche für seine 1.-August-Rede. Sie begann – wie heute üblich – bei Google. Etwas wirklich Passendes vermochte aber auch das digitale Daten-Reservoir nicht zu liefern. Als Gemeindepräsident könne er doch keine Situationseinschätzung der Schweiz

im internationalen Kontext vortragen. Schliesslich sei er kein Bundesrat, meinte Gyseler augenzwinkernd. Die Historie der Schweiz solle man in Ehren halten, aber ihm liege der Blick nach vorne in die Zukunft mehr. Überhaupt sei es seltsam, dass ausgerechnet am 1. August meist nur Probleme angesprochen würden. «Haben Sie es schon mal erlebt, dass an einem Geburtstag nur über Probleme geredet wurde?», fragte Gyseler rhetorisch und löste damit Heiterkeit bei den 150 Zuhörerinnen und Zuhörern aus.

Starker Franken – Sinnbild fürs Vertrauen Dann wurde Gyseler ernst. Er sagte: «Viele der Probleme, die wir heute in der Schweiz haben, rühren von unseren Stärken.» Er nannte die starke Währung, der eine starke Wirtschaft und das Vertrauen des Auslands zugrunde liege. «Offenbar werden wir im Ausland als stärker wahrgenommen als wir uns das selber zutrauen.» Ein weiteres aktuelles Thema sei die Zuwanderung. Jede Gemeinde – auch Hausen – sei davon betroffen. «Wir müssen Wohnraum für Asylsuchende bieten, was nicht ganz einfach ist.» Auch hier gebe es verschiedene Betrachtungsweisen. Unser Wohlstand, die hohe Lebensqualität, die gute Infrastruktur und die Hoffnung auf Arbeitsplätze liessen die Schweiz zu einem begehrten Zufluchtsort werden. «Wieder sind es die Stärken der Schweiz, die letztendlich jede Gemeinde vor grosse Aufgaben stellt.»

Stefan Gyseler ist stolz Gemeindepräsident von Hausen zu sein. (Bild Martin Platter) Hausen stehe vor grossen finanziellen Herausforderungen. «Wir teilen die Grenze mit einem der steuergünstigsten Kantone der Schweiz. Derweil wir in Hausen wesentlich höhere Steuern haben. Andererseits ist es schwierig, in Zug günstigen Wohnraum zu finden. Deshalb wachse Hausen kontinuierlich.» Das ziehe jedoch einen

Ausbau der Infrastruktur nach sich. Kindergärten, Schulen und Wasserversorgung stiessen an die Grenze ihrer Kapazität. «Aber warum möchten denn so viele Leute in Zug wohnen, wenn wir steuerlich doch so unattraktiv sind?» Doch niemand lachte über Gyselers freudscher Versprecher. Erst als er sich

selber schmunzelnd korrigierte, stimmten auch die Zuhörer ein. Er lobte die hohe Lebensqualität in Hausen mit dem Türlersee- und Albisgebiet, den Zusammenhalt im Dorf, das auch verkehrstechnisch gut erschlossen ist. Gyselers Resümee: «Darauf dürfen wir stolz sein, darauf können wir aufbauen.»


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Serie

Dienstag, 4. August 2015

«Ich stehe vor der Mammutaufgabe, mir ein neues soziales Umfeld aufzubauen» Am Start in ein neues Leben – Melanies beschwerlicher Weg aus der Drogensucht – Teil 2 Melanie ist seit über zehn Jahren drogenabhängig. An einer Methadonabgabestelle lernt sie ihren heutigen Ehemann Marco kennen und die beiden bekommen ein Kind. Um Lena behalten zu können, entschliessen sie sich für eine Therapie im Ulmenhof in Ottenbach. ................................................... von aline metzler* Nach dem viermonatigen GefängnisAufenthalt traf Melanie ihren heutigen Ehemann Marco. Sie hatte ihn seit 2006 gelegentlich beim Drop-in in Luzern getroffen, ihrer Methadon-Abgabestelle. Doch 2010, als Melanie Marco erneut traf, funkte es zwischen den beiden und sie zogen zusammen. Marco hatte eine Vollzeitstelle. Die gemeinsame 3½-Zimmer-Wohnung wurde vom Sozialamt bezahlt. Drogentechnisch war Melanie stabiler geworden und hatte nur noch zwei Mal in der Woche «Nebenkonsum», wie das im Therapie-Jargon heisst, zusätzlich zum Heroin, welches sie von der Abgabestelle erhielt. Den Nebenkonsum finanzierten die beiden mit dem Lohn von Marco. Nach zwei Jahren veränderte sich jedoch die Lage des Pärchens. Jedes Mal, wenn Melanie kokste, musste sie erbrechen. Das war ihr vorher nie passiert. Melanie hatte einen Verdacht, denn vor Kurzem hatte sie ihre Menstruation – die 13 Jahre lang ausgeblieben war – wieder bekommen. «Wahrscheinlich durch die verliebten Hormone mit Marco», lacht die junge Mutter. Sie kaufte sich einen Schwangerschaftstest und etwas Koks. Ein letztes Mal musste es noch sein. Nach dem Test hatte Melanie Gewissheit: Sie war schwanger. Zuvor hatte sie nie versucht, clean zu werden. Es gab einfach keinen Grund dafür. Doch die Nachricht veränderte alles, sie machte sofort Schluss mit dem Koks. «Ich spürte, dass mein Kind den Wendepunkt in meinem Leben einläuten wird», meint sie rückblickend.

Entzug gleich nach der Geburt Lena kam im April 2012 in Luzern zur Welt. Gleich nach der Geburt musste sie einen Diaphinentzug von einem Monat durchstehen – Diaphin entspricht reinem Heroin. Dieser Entzug war für das Neugeborene so etwa das «Beste vom Schlimmen» und nur möglich, weil Melanie konsequent auf eigenen Drogenkonsum verzichtete. Das Muttersein fiel Melanie leichter, als sie gedacht hatte. Lena war ein pflegeleichtes Kind und schlief die Nächte schon sehr früh durch. Doch ihr Umfeld reagierte skeptisch. Alle waren der Ansicht, dass es sowieso nicht klappen würde. Sie mussten sich Fragen anhören wie: «Wenn Sie Lust auf Drogen haben, lassen Sie dann ihr Baby einfach alleine zu Hause?» Solche Fragen verletzten Melanie sehr, doch heute kann sie es besser verstehen: «Wir waren wohl ein Ausnahmefall. Normalerweise ist es wirklich so.» Sie arbeiteten mit der Beiständin von Lena einen Notfallplan heraus, bei

Station Hoffnung: der Ulmenhof in Ottenbach.

Hier wird eine Zwei-Generationen-Therapie gelebt. dem in Form eines Vertrages für etliche Situationen das Vorgehen bestimmt war. Durch das Familiennetz und deren Unterstützung im Krisenfall konnte Lena schliesslich bei ihren Eltern bleiben. Marco ging weiterhin täglich zur Arbeit und Lena, ab neun Monaten, in die Kita. Das Kind wurde stets pünktlich abgeholt und die Wohnung war sauber und aufgeräumt. «Wir waren abgesehen von ein paar kleinen Details eine normale Familie», meint Melanie. Eines der Details: Zweimal die Woche kam eine Betreuungsperson der Luzerner Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) und schaute, wie es bei der Familie aussah. Doch es gab ein Problem, welches immer gravierender wurde. Melanie war zwar vollständig vom Drogenkonsum weggekommen. Doch sie hatte schon vor der Schwangerschaft viel Wodka getrunken. Nun, als Lena auf der Welt war, schlitterte sie wieder in den Alkoholkonsum – mit Bier. Sie wusste einfach nicht mehr, was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollte. Lena war tagsüber in der Kita und Melanie traute sich nicht aus dem Haus, um Freunde zu finden. Ihr Ehemann Marco hatte immer noch seine Rückfälle mit den Drogen. Die Familie stand vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder das Paar trennt sich und Melanie zieht mit Lena zu ihrer Mutter – oder sie starten gemeinsam eine neue Therapie.

Kontakt zu den ehemaligen DrogenFreunden komplett abgebrochen «Ich stehe momentan vor der Mammutaufgabe, mir ein neues soziales Umfeld aufzubauen», sagt Melanie und setzt sich im Schulzimmer des Ulmenhofs an einen grossen runden Holztisch. Zu ihren ehemaligen Drogen-Freunden habe sie den Kontakt komplett abgebrochen, doch auch neue Freundschaften zu bilden sei

Melanie am grossen runden Holztisch im Schulzimmer des Ulmenhofs. (Bilder Aline Metzler)

schwer, da normale Menschen einfach nicht wissen, wie es ist, wenn man «nicht anders kann». «Die Mütter hier tun zwar mehr oder weniger dasselbe wie ich, nämlich ein Kind betreuen, doch genau genommen sind sie grundverschieden», sagt Melanie. Getratscht wird viel im Ulmenhof. Eigentlich ganz normal, wenn man bedenkt, dass hier viele Mütter mit höchst aussergewöhnlichen Geschichten zusammenkommen und nicht nur zusammen in einer WG wohnen, sondern auch den ganzen Tag zusammen verbringen. Melanies grosses Ziel ist es, ganz ohne Drogen- und übermässigen Alkoholkonsum leben zu können und auf eigenen Beinen zu stehen. Sie möchte zusammen mit Marco für Lena eine richtige Familie sein und ihrer Rolle als Mutter gerecht werden. Den Ulmenhof beurteilt Melanie positiv: «Ich bin froh, dass es ihn gibt, denn sonst hätte ich mich von meinem Mann trennen müssen, um eine Therapie zu erhalten.» Melanie habe hier als Einzelperson, Ehefrau und Elternteil extrem profitieren und sich nachhaltig verändern können. Solche Organisationen seien sehr wichtig, es gebe nur viel zu wenig davon. In Tat und Wahrheit gebe es viel mehr Mütter mit Problemen; nicht nur Drogensüchtige, sondern auch Tablettensüchtige oder Mütter mit Depressionen. All diese Frauen und ihre Kinder brauchen Hilfe und Unterstützung. Peter Burkhard, der ehemalige Gesamtleiter der Alternativen meint: «Seit der Schliessung der offenen Drogenszene hat sich kaum mehr jemand für das Drogenproblem in der Schweiz interessiert.» Auch für die Kinder, die unter der Sucht der Eltern massiv leiden, werde heute noch oftmals sehr wenig getan. «Das Problem ist: Babys sind keine Bedrohung», so Burkhard. «Der gewalttätige und verhaltensgestörte Jugendliche 15 Jahre später jedoch schon. Deshalb richtet sich das Interesse auf ihn.» Meistens sei die

«Schadensbehebung» in den Jugendjahren aber viel teurer, erklärt der Drogenexperte.

Bleibende Narben Richtig sauer wird Melanie, wenn sie hört, dass Kinder auch heute noch als «Therapieinstrument» benutzt werden: «Das finde ich absolut katastrophal! Ein Kind kann dieser Rolle niemals gerecht werden.» Der Ulmenhof entwickelte deshalb als erste Sozialinstitution der Schweiz das Zwei-Generationen-Modell, welches neben der Therapie der Mütter einen besonderen Schwerpunkt auf die Betreuung der Kinder legt. Mütter und ihre Kinder leben im Ulmenhof in einer Familieneinheit. Während des Tages ist das Kind professionell betreut in der Tagesstruktur «Fidibus». So liegt der Fokus am Anfang ganz auf dem Kind, wobei es von der Mutter begleitet wird. Erst nach etwa einem Monat wird die Mutter etwas aus diesem Programm herausgelöst und kann mit ihrer eigenen Therapie beginnen. Die Drogen haben ihre Spuren auf Melanies Körper hinterlassen; er ist übersät von Narben. Vor allem an den Beinen und Armen sei es besonders schlimm. Ihre Haut hat sich auch an manchen Stellen in Grün-, Gelb-, Blauoder Schwarztönen verfärbt von den giftigen Substanzen, die sie sich spritzte. Einmal schlief Melanie beim Rauchen ein und stellte später fest, wie sich ihre Zigarette beinahe bis zum Knochen durchgebrannt hatte. Dort hat Melanie seither eine kraterförmige, schwarze Narbe. «Die aufgedunsenen Hände sind für mich das Allerschlimmste, weil ich sie nicht verstecken kann», sagt Melanie und schaut erneut auf ihre Hände. «Sie sehen einfach nicht wie meine Hände aus!» Mit den Narben und Verfärbungen könne sie leben, weil sie sich diese direkt angetan hatte. Die Hände hingegen seien mit der Zeit einfach so geworden.

«Meine Hände sind ein Stempel, den ich nicht loswerde, das Erkennungszeichen einer Drogensüchtigen. So wird für immer jeder, der auch nur ein bisschen eine Ahnung hat wissen, woher ich komme.» Genau deshalb ist es für sie so schwierig, sich ein neues Beziehungsnetz aufzubauen.

Lena im Fidibus Lena verbringt unter der Woche die meiste Zeit im Fidibus, manchmal mit der Mutter, manchmal mit den anderen Kindern. Der Fidibus gehört zum Ulmenhof und wird von Fachleuten betreut. Er bietet den Kindern, die zum Teil einen sehr turbulenten Start ins Leben hatten, einen Lebensmittelpunkt, wo sie sich in einem konstanten und sicheren Rahmen selbstständig entwickeln können. Mütter und Kinder können dort eine tragfähige Beziehung aufbauen. Die Fachpersonen beobachten die Kinder und helfen ihnen, wieder ganz Kind zu sein. «In süchtigen Familien kommt es oft zu einer starken Verleumdung der effektiven Verhältnisse», sagt Burkhard. Die Eltern befürchten, dass ihnen das Kind weggenommen wird, wenn man merkt, in welch desolater Situation es ist. Doch genau dieses Verstecken ist der Grund weshalb das Kind der Situation extrem ausgeliefert ist. «Die Kinder sollen erzählen können, wie es ihnen geht, was mit ihnen los ist», findet der Drogentherapiepionier, «denn nur so können diese Kinder die Verleumdung unterbinden und ihre Vergangenheit verarbeiten.» Bei Kleinkindern erreichen sie dies indem sie im Sandkasten oder mit Puppen Situationen nachspielen oder malen. * Die Autorin hat im Rahmen ihrer Maturaarbeit eine Webreportage umgesetzt. Für den «Anzeiger» hat sie daraus eine dreiteilige Serie zusammengestellt. Bereits erschienen: «Das Problem war, dass ich keine Angst um mich selbst hatte», im «Anzeiger» vom 21. Juli.


Serie

Dienstag, 4. August 2015

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Ein Atomkrieg mischt die Karten neu In der Sommerserie des «Anzeigers» orakeln Mitarbeitende: Das Säuliamt im Jahr 2115 (5) 2115 wird auch das Säuliamt vom weltweiten Atomkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Professor der Universität NewRifferswil hat die Begebenheiten während dieser schwierigsten aller Zeiten aufgearbeitet. ................................................... von salomon schneider Es war ein Unfall, der sich ereignete, als sich der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika während des Dritten Weltkrieges mit seinen Kindern zu PR-Zwecken im «SituationRoom» ablichten liess. Während er anschliessend Fragen der Journalisten beantwortete, spielte sein Sohn nur für einen Moment mit dem Computer. Er sah eine Weltkarte auf dem Bildschirm und tippte Frankreich an, weil es eine lustige Form hatte. Im anschliessenden langweiligen Menu wählte er einfach den obersten Begriff an: «Aber Wrac’h». Nun brauchte er nur noch Nuclear Missile, Typ und Abschussort auszuwählen und Start zu drücken. Alles ganz einfach – er kannte das aus seinen Videospielen. Die Atomrakete zerstörte die gesamte Stadt Aber Wrac’h, deren einziger Fehler es war, in der alphabetischen Auflistung der Orte im alliierten Frankreich ganz oben zu stehen, und den Grossteil der Bretagne dazu.

Mangelnde Besonnenheit auf allen Seiten Wie vielen Menschen in angespannten Situationen fehlte es auch der französischen Regierung angesichts dieser Situation an Besonnenheit. Der sofortige französische Gegenschlag traf die unvorbereiteten Kriegsgegner China und Russland mit voller Härte und natürlich liessen die getroffenen Parteien ihrerseits wieder eine gewisse Besonnenheit vermissen. Da sie wussten, dass die Rakete aus einem Staat kam, der Nato-Mitglied war, leiteten sie die atomare Zerstörung aller Nato-Mitgliedstaaten ein. Hätten die Gründerväter der Nato gewusst, wie fatal sich der aus solidarischen Motiven geschaffene Artikel 5 des Nato-Vertrages – «Die vertragschliessenden Staaten sind darüber einig, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle betrachtet werden wird …» – auswirken würde, hätten sie sich dessen Inhalt wohl noch einmal überlegt.

Der «Heisse Draht» verglüht Da jetzt allen Kriegsparteien der Ernst der Lage bewusst war, probierten sie, die Gegenparteien mit allen zur Verfü-

Mit bangem Blick wird im heimischen Luftschutzkeller geprüft, ob die lang haltenden Notvorräte noch in einwandfreiem Zustand sind – im Jahr 2115 wären sie dringend gebraucht worden. (Bild Bernhard Schneider) gung stehenden Mitteln vom Abfeuern weiterer nuklearer Sprengkörper abzuhalten. Der rund 140 Jahre zuvor errichtete «Heisse Draht» zwischen Moskau und Washington verglühte dabei buchstäblich. Da alle an die Schweiz angrenzenden Länder am Krieg beteiligt waren und die neutrale Schweiz 2115 immer noch dieselben, verhältnismässig kleinen Ausmasse hatte, zerstörten die Druckwellen des Atomkrieges auch praktisch alle Hochbauten der Schweiz.

Alarmierung funktioniert Erfreulich war indes die Geschwindigkeit der flächendeckenden Alarmierung durch den Zivilschutz (so hiess die Schweizer Armee im Jahr 2115) – jedoch nur für den Teil der Bevölkerung, der sich tatsächlich zur nächsten Schutzanlage begab. Eine erhebliche Personenzahl glaubte, dass Tag und Uhrzeit der Sirenentests wohl verschoben worden sein mussten oder

ärgerte sich einfach über den Lärm. In beiden Fällen ignorierten sie die Alarmierung vollkommen. Sie alle sahen das gleissend helle Licht der atomaren Wärmestrahlung, hatten aber keine Zeit mehr, sich des Ernstes der Lage bewusst zu werden. Aufgrund der vortrefflichen Dämmwirkung der dicken Bunkerwände und -türen entstand nur in jenen Bunkern, die den Notsender hörten, ein Bewusstsein für die Gesamtsituation ausserhalb der Bunkermauern – in den anderen wurde gejasst.

Der Marktwert unverheirateter Bauern steigt exponentiell Als die Nahrung langsam zur Neige ging, hatte es die Nachricht vom alles zerstörenden Atomkrieg auch bis in die letzte Zivilschutzanlage geschafft. Überall bildeten sich Gremien, wurden Organigramme gezeichnet, Talent- und Fähigkeitsbäume erstellt und Wissen über Natur und Landwirtschaft ausgetauscht. Dabei zeigte sich,

dass man gar nicht mehr so viel über die Umwelt wusste. Der Marktwert unverheirateter Bäuerinnen und Bauern stieg auf jeden Fall von einem Tag auf den anderen exponentiell. Dies geschah jedoch aufgrund eines kollektiven logischen Kurzschlusses: Kein junger unverheirateter Bauer wusste mehr, wie man eine Sense bedient, ja sogar, was eine Sense überhaupt ist.

Auf Papier drucken ist Verschwendung Als die Bewohner die Bunkertüren öffneten, merkten sie schnell, dass vieles kaputt war, jedoch abgesehen vom Strom- und Funknetz und computergesteuerten Motoren noch alles funktionierte – nämlich gar nichts. Einige wussten zu berichten, dass ihre Eltern oder Grosseltern aus sentimentalen Gründen sogenannte Bücher im Keller lagerten. Bücher waren einmalig bedruckbare Papierseiten, die zusammengeheftet und fest eingebunden wurden und oft nach einmaligem Gebrauch zuhause völlig ineffizient gehortet wurden. Sogenannte Sachbücher wurden möglichst schnell aus den Trümmern hervorgekramt und es stellte sich heraus, dass jahrhundertealte Holzhäuser der Druckwelle viel besser standgehalten hatten als moderne Gebäude und oft noch bewohnbar waren. Sie konnten sich dies nicht erklären, fanden sich aber dankbar damit ab. Lebensmittelpunkt und Schmelztiegel im New-Säuliamt wurde New-Rifferswil – ein Jahrhundert lang als Museumsdorf belächelt, überstand in Rifferswil ein Grossteil der Häuser die Druckwelle mit mässigen Schäden.

Jeder Kopf hat seine Meinung

70 Jahre hatte sich die Bevölkerung aufgeregt, dass die Zivilschutzbunker ungebraucht herumstanden – 2115 war dies nicht mehr der Fall. (Bild Salomon Schneider)

Schnell fingen die Menschen an, die Trümmer nach brauchbarem Material zu durchforsten, und bauten sich langsam wieder ein Leben auf, komplett analog. Nach einem Tag harter Arbeit

fielen sie meist mit einer unerklärlichen inneren Ruhe ins Bett. Auch die Landwirtschaft funktionierte nach anfänglichen Rückschlägen ganz gut. In Absenz von Geigerzählern, anderen Strahlenmessgeräten und staatlichen Regulierungsinstanzen konnte diese zudem bedenkenlos in der verstrahlten Erde betrieben werden. Ob sich dies längerfristig positiv oder negativ auf den Organismus auswirkte, lässt sich heute schwer nachvollziehen. Beim Schreibenden tendiert der eine Kopf zu Ja und der andere zu Nein.

Das Knonauer Amt im Jahr 2115 Während der «Anzeiger» im vergangenen Jahr seine Mitarbeitenden im Rahmen der Sommerserie über ihre Lieblingsorte schreiben liess, wagen sie dieses Mal einen Blick in die Zukunft. Wie sieht das Knonauer Amt im Jahr 2115 aus, also in 100 Jahren? Und da sind natürlich der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Eine Betonwüste mit 100 000 Einwohnern, die zur Stadt Zürich gehört? Mit öden Einkaufszentren und Lagerhallen entlang der Autobahn? Durch Elektrofahrzeuge verstopfte Strassen und ein öffentlicher Verkehr im 5-Minuten-Takt? Ein nahezu entvölkerter Nationalpark oder Heidiland? Ein Bezirk, in dem sich die 14 Gemeinden zu einer Einheitsgemeinde zusammengeschlossen haben? Wer weiss schon, was in 100 Jahren sein wird? Wagen wir also einen Blick ins Jahr 2115. (-ter.) Bisher erschienen: Nationalpark Säuliamt: Schulreise in die Vergangenheit (14. Juli). Reise zurück in die Zukunft (17. Juli). Jonas wagt manchmal den Weg in die reale Welt (28. Juli) Terminator T1-9 zu Besuch im Säuliamt (31. Juli.)



Gewerbe/Dienstleistungen

Beliebter Brunch

«Musig im Dorf»

Vier Bauernfamilien aus dem Säuliamt hiessen am 1. August willkommen. > Seite 14

«Appenzeller Echo», «Chueli-Fan» und der gemischte Chor WettswilBonstetten kommen. > Seite 17

Dienstag, 4. August 2015

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Immer dabei Walter Roth aus Rifferswil hat noch keinen «Swissalpine» verpasst. > Seite 19

«Elektroautos sind optimal für Betriebe wie unseren» Seit vier Monaten fährt die Zimmerei Schnider aus Bonstetten mit einem E-Transporter auf Montage Gewerbler legen auf dem Weg zu den Kunden meistens kurze Distanzen zurück. Emil Schnider entschied sich deshalb, für seine Zimmerei einen E-Transporter anzuschaffen. Schwierig war es jedoch, ein geeignetes Modell zu finden. Er sieht aus wie ein ganz gewöhnlicher Kleintransporter, der Peugeot Full Electric vor der Zimmerei Schnider in Bonstetten. Erst bei näherer Betrachtung fallen der fehlende Auspuff und die fehlendeGangschaltung auf. «Ich habe das Auto immer primär als Transportmittel angesehen und schon lange probiert, Nachhaltigkeit zu leben», erläutert Emil Schnider seine Firmenphilosophie.

Holz aus Säuliämtler Wäldern Konsequenterweise bezieht Emil Schnider deshalb seit Jahren das Holz aus lokalen Wäldern. In der hauseigenen Sägerei wird es zurechtgesägt und anschliessend getrocknet. Die erste Solaranlage für die Warmwasserversorgung hat die Zimmerei Schnider bereits vor 12 Jahren montiert. In diesem Sinne wollte Emil Schnider auch im Bereich Mobilität nachhaltiger werden. «Wir brauchen unsere Lieferwagen täglich, um zu unserer Kundschaft zu fahren. Da der Grossteil unserer Kunden aus der Region und im Raum Zürich stammt, sind es praktisch nie mehr als 100 Kilometer pro Tag. «Ein Elektroauto drängte sich deshalb förmlich auf», erzählt Emil Schnider.

Emil und Heidi Schnider zwischen einer in Produktion befindlichen Lukarne und dem Peugeot Partner Full Electric. (Bild Salomon Schneider) Schwierige Suche nach dem geeigneten Fahrzeug Nachdem der Beschluss gefasst war, machte er sich auf die Suche nach einem geeigneten Kleintransporter-

Modell – was sich als schwierige Aufgabe erwies: «Am Energieanlass im Mai 2014 konnte ich dann erstmals einen E-Transporter Probe fahren und war begeistert.» Schliesslich entschied er sich für den Peugeot Full Electric.

«Durch die sportliche Beschleunigung kommt er auch bei den Autofans im Team gut an und die Kundschaft schätzt dieses nachhaltige Investment sowieso. Ich kann mir nicht erklären, weshalb der Markt für E-Transporter

noch so klein ist», fragt sich Emil Schnider. Der Einstandspreis sei zwar höher, «dafür entfallen der jährliche Service – abgesehen von den Bremsen – und der Strom ist viel günstiger als Benzin.» (sals)

«Vor 100 Jahren war die Schweiz ein Auswanderungsland» Rede zur Bundesfeier von Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, aus Affoltern Hans-Ulrich Bigler konzentrierte sich in seiner Rede zur Bundesfeier auf traditionelle Schweizer Tugenden und die lange Geschichte. Der Affoltemer sprach in den Zürcher Gemeinden Freienstein-Teufen und Volketswil.

und die Menschen für sich keine Zukunftsperspektiven mehr erkennen konnten. Städtenamen in Übersee wie Nova Fribourgo, New Glarus oder die 16 Städte und Dörfer mit dem Namen Lucerne in den USA sind Zeugen dieser Entwicklung.

«Lassen Sie mich zwei Bilder zeichnen: Ein Schiff – auf der Überfahrt nach Brasilien, Argentinien oder Nordamerika. An Bord Männer, Frauen, ja ganze Familien, die ausharren in engen Kajüten und Verschlägen. In sich tragen sie die Hoffnung auf ein besseres Leben. Fast ausnahmslos Schweizerinnen und Schweizer mit der Hoffnung auf neues Glück in Übersee. Aus purer Not haben diese Leute zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Schweiz verlassen. Ein Land mit sehr wenigen Rohstoffen und ohne eigenen Zugang zum Meer. Ein Land, in dem in vielen Gebieten zu dieser Zeit Armut herrschte

Wurzeln nicht vergessen Heute im Jahr 2015 sehen Sie eine andere, eine moderne, weltoffene und erfolgreiche Schweiz, wenn Sie auf unser Land schauen. Eine Schweiz mit vielen innovativen und erfolgreichen Unternehmen, in denen Männer und Frauen jeden Alters Arbeit und ein Auskommen finden. Sie sehen junge Menschen, die sich ausbilden lassen. Neben der Schulbank lernen sie über die Berufslehre direkt aus der Praxis und entwickeln sich rasch und erfolgreich weiter. Sie sehen ein Land, das sich eine Infrastruktur schafft und unterhält, sodass die Bewohner mobil

und sicher ihre Ziele erreichen können. Und Sie sehen Schweizerinnen und Schweizer, die in ihrem international stark vernetzten Land, ihre Wurzeln nicht vergessen haben. Menschen, die sich der Geschichte und ihrer Traditionen in der Schweiz sehr bewusst sind und ihre Werte pflegen und hochhalten. Menschen, die ihr Land lieben und die den Wert zu schätzen wissen, dass sie hier leben können. Die soeben dargestellten zwei Bilder zeigen eines ganz deutlich: Die Schweiz ist in einer sehr guten Verfassung und kann ihren Geburtstag bei bester Gesundheit feiern. Natürlich bin ich mir bewusst, dass auch wir offene Fragen und schwierige Probleme zu lösen haben. Aber statt immer alles schlecht reden zu wollen, richte ich meinen Blick lieber auf unsere Stärken und die Chancen, die sich daraus ergeben.

Pioniergeist ist gefragt Nehmen wir uns gerade hier im Kanton Zürich Alfred Escher als Vorbild: ein Schweizer Politiker, Wirtschaftsführer und Eisenbahnunternehmer. Durch seine zahlreichen politischen Ämter und seine Gründungs- und Führungstätigkeit bei der Schweizerischen Nordostbahn, dem Eidgenössischen Polytechnikum (der heutigen ETH), der Schweizerischen Kreditanstalt (heute Credit Suisse), der Schweizerischen Lebensversicherungs- und Rentenanstalt sowie der Gotthardbahn nahm Escher wie kein anderer Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz im 19. Jahrhundert. Es ist dieser Pioniergeist, der auch heute noch oder wieder gefragt ist. Nicht Probleme beschreiben, sondern Lösungen für die Zukunft und für unsere kommenden Generationen sind gefragt. Unser Land, die Schweiz, ist ein eigentliches Erfolgsmodell!» (pd.)

Hans-Ulrich Bigler. (Archiv)


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Vermischtes

Dienstag, 4. August 2015

Gemütlichkeit bei Speis und Trank auf Ämtler Bauernhöfen 1.-August-Brunch erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit

Was bedeutet Ihnen der 1.-August-Brunch?

Angit Hager mit ihren Enkelkindern, Obfelden.

Barbara Bolliger und Pascal Wyrsch, Baar.

Wir sind zum ersten Mal an einem 1.August-Brunch. Wir feiern den Geburtstag der Schweiz zusammen als Familie auf diesem romantischen, kinderfreundlichen Bauernhof in Zwillikon. Es hat für alle und von allem etwas – fürs Gemüt und für den Magen. Das Essen ist extrem fein, vielseitig und auch wunderschön fürs Auge.

Das ist heute unser erster 1.-AugustBrunch. Wir haben die Eltern zum Geburtstag – und zum Geburtstag der Schweiz – eingeladen. Es gefällt uns hier in Zwillikon sehr gut. Es ist gemütlich und das Essen ist fein. Zudem erhält man an diesem Anlass einen persönlichen Bezug zur Landwirtschaft.

Bea Oetiker, Hedingen

Gina, Uttenberg.

Wir sind sicher schon zum dritten Mal hier im Uttenberg. Dort, wo es chlöpft und tätscht, gehen wir am 1. August nicht hin. Aber hier geniessen wir einen gemütlichen gesellschaftlichen Anlass, wo wir Leute treffen und das feien Essen geniessen. Wir möchten damit auch die Bauern unterstützen und ihre Arbeit wertschätzen.

Der Brunch hier bei uns auf dem Hof Stöckweid im Uttenberg ist für mich immer ein Highlight. Schon ab morgens früh ist viel los. Ich werde dauernd gestreichelt, alle haben mich gerne, sogar, wenn ich im Weg liege. Und wenn die Gäste kommen, dann erhalte ich natürlich da und dort einen feinen Happen.

Serge Duperrex, Uttenberg.

Hans Bickel, Knonau.

Der Brunch bedeutet natürlich viel Arbeit für uns. Wir werden belohnt, weil unsere Gäste sich daran freuen. In unserer Familie hat der Anlass langjährige Tradition. Wir laden heute zum 18. Mal ein. Ich bin aufgewachsen damit und es ist selbstverständlich, dass wir alle helfen und mit anpacken.

Früher war der 1. August für uns ein hoher Feiertag, das ist heute nicht mehr so. Klar, wir sind stolze Schweizer und froh, dass es uns gut geht. Unser Beitrag an den 1. August und an die Schweiz ist unsere Musik. Wir sind an diesem Tag an verschiedenen Anlässen im Einsatz. Das macht Freude.

In der Stöckweid ist das Buffet bereit, die Gäste können kommen. (Bilder Marianne Voss)

Vier Bauernfamilien aus dem Säuliamt hiessen am 1. August wieder viele Gäste von nah und fern bei sich willkommen. ................................................... von marianne voss Petrus meinte es am Samstagmorgen gut – mit der Natur, die dringend etwas Regen nötig hatte. Für die Bauernfamilien, die zum 1.-August-Brunch viele Gäste erwarteten, bedeutete das jedoch eine kurzfristige zusätzliche Herausforderung. So war zum Beispiel um halb neun Uhr bei der Familie Duperrex im Uttenberg die ganze Helferschar voll im Einsatz. Während die Einen Kisten schleppten, Kuchen, Wähen und Fleischplatten auf dem Buffet platzierten, die letzten Tische mit Tischtüchern bespannten, Brot schnitten, Kaffee zubereiteten oder bereits den ersten Speck brutzeln liessen, waren die Andern damit beschäftigt,

Partyzelte aufzustellen und Regendächer zu befestigen.

oder über Gespräche mit noch unbekannten Tischnachbarn.

Mit Regenschirm, aber in bester Laune

Direkter Kontakt zu den Produzenten

Ein grosser Teil der erwarteten Brunch-Besucher hatte Platz in der gedeckten Remise, doch es sollten schliesslich alle am Trocknen sitzen können! Schon vor neun Uhr trudelten die ersten Gäste ein mit Regenschirm, aber in bester Laune. Die Kapelle Räbberg-Fäger trug zur guten Stimmung bei und vertrieb mit ihren lüpfigen Klängen die Regenwolken. Um Viertel nach neun Uhr standen die Besucherinnen und Besucher schon am Buffet an, füllten sich die Teller und genossen Brot, Zopf, Müesli, Kuchen, Fleisch, Käse sowie natürlich Spiegeleier mit Rösti und Speck. Nebst den feinen Speisen und Getränken freuten sie sich auch am gemütlichen Zusammensein mit Freunden

Vier Bauernfamilien aus dem Säuliamt hiessen am 1. August wieder viele Gäste von nah und fern bei sich willkommen: Maya und Jean-Jacques Duperrex (Uttenberg), Claudia und Andreas Frutiger (Zwillikon), Erika und Heini Nägeli (Dachlissen) und Simone und Fabian Schneebeli (Obfelden). Der Brunch auf dem Bauernhof erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit bei Jung und Alt, bei Traditionsbewussten und modern Eingestellten. Die Konsumenten schätzen jeweils den direkten Kontakt zu den Produzenten und nutzen gerne die Möglichkeit, sich mit dem Bauern oder der Bäuerin auszutauschen. Und sie loben die hohe Qualität der frischen Produkte auf den Büffets, die vorwiegend aus hofeigener Produktion stammen.

Eine aufgestellte Helferschar und viele hungrige Gäste bei der Familie Frutiger in Zwillikon.


Vermischtes

Dienstag, 4. August 2015

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Bestes Freiluft-Film-Erlebnis Hunderte von Zuschauern im Open-Air-Kino bei der Kiesgrube in Uerzlikon Drei tolle Filmabende bot der Verein «...Punktuell...» vom vergangenen Donnerstag bis Samstag im Open-Air-Kino Uerzlikon. Der «Anzeiger» war beim Eröffnungsabend, mit dem Film «Honig im Kopf», dabei. ................................................... von thomas stöckli Es duftet nach Grilladen, Risotto und Pizza, nach Crêpes und nach Popcorn, auf der Wiese bei der Kiesgrube in Uerzlikon. Die ersten Kinobesucher haben sich mit ihren Klappstühlen, Liegebetten und Wolldecken auf den besten Plätzen vor der grossen Leinwand eingerichtet. Dabei geht es noch über zwei Stunden, bis zum Filmstart. Der Verein «...Punktuell...» und seine freiwilligen Helfer bemühen sich allerdings mit vollem Einsatz, den Gästen die Wartezeit zu versüssen. Wer bereits verpflegt erschienen ist, hat selber Schuld, denn es gibt köstliche Rindfleisch- oder Poulet-Spiesse, Pizzas nach Wunsch und diverse andere Köstlichkeiten. Etwas weniger Betrieb herrscht am Premierenabend in Uerzlikon einzig am Glacestand, denn während zu Beginn des Abends noch viele kurzärmlig unterwegs waren, greifen die meisten schon bald nach der ersten und nicht wenige dann

Bereit für das Film-Erlebnis: Mit Klappstühlen, Liegebetten und Wolldecken haben sich die Zuschauer vor der grossen Leinwand eingerichtet. (Bild Thomas Stöckli) auch noch nach der zweiten Jacke. Vor dem Filmstart werden auf der Leinwand die Sponsoren gewürdigt. Ihnen ist es schliesslich zu verdanken, dass das Kino-Erlebnis die Besucher nichts kostet. Um 21.45 Uhr ist es endlich genug dunkel, um die Vorführung

von «Honig im Kopf» zu starten. Und die bewegende Geschichte um das Mädchen, das ihren an Alzheimer erkrankten Opa (Dieter Hallervorden) auf eine Reise nach Venedig entführt, fesselt sogleich. Das Publikum lacht mit, leidet mit und fühlt mit. Wobei

der Vollmond und die Natur rings um das Freilicht-Kino das Ihrige zum Erlebnis beitragen. So vermögen auch die Luftfeuchtigkeit und die zunehmende Kälte die Stimmung kaum zu trüben. Die erfahrenen Besucher von anderen Open-Air-Veranstaltungen

sind schliesslich mit Wolldecken und Schlafsäcken bestens dagegen gerüstet. Bleibt zu hoffen, dass nicht wieder sieben Jahre vergehen bis zum nächsten Open-Air-Kino bei der Kiesgrube in Uerzlikon.

Luftballons auf Reisen Spielplatzfest der kita Sunneland Am Freitagnachmittag, 17. Juli, wurde der Spielplatz der kita Sunneland für einmal mehr bevölkert als üblich: Alle Eltern und Kinder mit Freunden und Verwandten waren eingeladen zum Spielplatzfest! Gefeiert wurde zum einen der Abschluss des Projektes «Weltreise», das die Kinder in den letzten fünf Wochen beschäftigt hatte: Der Hase Felix schrieb von allen Kontinenten Briefe, erzählte von den Tieren, der Natur, dem Essen und den ganz verschiedenen Sprachen. Eine Herausforderung war zum Beispiel, den Kindern – bei den heissen Temperaturen hier – das Klima am Nordpol nahe zu bringen. Eine Wanne voll Eis machte es möglich und war gleichzeitig eine willkommene Abkühlung. Da Felix Rezepte mitgeschickt hatte, konnten einige Leckereien von den Kindern selbst gekocht werden. Wie sich Reisen anfühlt, erlebten die Kinder bei Ausflügen mit Bus, Bahn und Schiff. Beim Ausflug zum Flughafen Kloten winkten sie den Flugzeugen, die in alle Welt starteten, nach. Und das Reiselied «Wer chunnt mit go reise…» war der Hit, der überall gesungen wurde. Natürlich auch beim Fest: Jedes Kind hielt einen Luftballon mit einer

Reisekarte in der Hand und mit diesem Lied schickten alle die Ballons auf ihre Reise, gespannt, ob die eine oder andere Karte ihren Weg zurück in die kita finden würde. Welch ein Jubel, als eine Karte aus der St. Galler-Gegend zurückkam! Damit kein Kind über den Verlust seines Ballons traurig sein musste, durfte jedes gern noch einen zweiten oder dritten Ballon mit heimnehmen.

Die Kindergartenkinder wurden mit Gesang verabschiedet Dann gab es jedoch noch jemanden «auf Reise» zu schicken: Die Kindergartenkinder! Zum Abschied sangen alle das neu einstudierte Abschiedslied und jedes der «Chindsgi-Chinde» nahm als Geschenk ein persönliches Fotoalbum in Empfang. Begeistert und berührt staunten Eltern, Grosseltern und Kinder über die Fotos, erinnerten sich an Erlebnisse in der kita und freuten sich über die gelungene Überraschung. Ein Apéro-Buffet mit vielen Snacks aus verschiedenen Ländern, das vor allem mithilfe der Eltern zusammengestellt war, ein leckeres Glace für alle und kühle Getränke begleiteten die Gespräche und das fröhliche Spielen während des Nachmittags. Das kitaTeam freute sich über viele positive Rückmeldungen der Eltern nicht nur zum Projekt, von dem die Kinder auch zu Hause erzählten. Insgesamt ein gelungener Tag, beim dem auch das Wetter mit ein wenig Regen vorher und ein paar Wolken, die für etwas Schatten sorgten, mitspielte. (pd.) Kita Sunneland, Alte Obfelderstrasse 55, Affoltern. Infos und weitere Fotos:

Auf dem Spielplatz der kita Sunneland wurde gefeiert. (zvg.)

www.kita-sunneland.ch.

Der Gewinn des rumänischen Sommernachtsfestes geht an das Kinderhilfswerk Pentru copii abandonati. (Bild sals)

«Für mich seid ihr die wahren Wilhelm Tells» Lesung im Zentrum des Rumänienfestes in Obfelden Das zehnte rumänische Sommernachtsfest auf dem Bauernhof der Familie Schneebeli in Obfelden zog eine Rekordzahl Besuchende an. Highlight war die Lesung des Gewinners des Schweizer Buchpreises 2011, Catalin Dorian Florescu. ................................................... von salomon schneider «Für mich seid ihr die wahren Wilhelm Tells. Durch das Geld, das hier erwirtschaftet wird, gewinnen Kinder in Rumänien Perspektiven und damit ein Stück Freiheit – und, es ist eine Bundesfeier jenseits des Populismus», stieg Catalin Dorian Florescu in seine Lesung ein. Als Rumäne sei für ihn Rumänien in seinen Geschichten immer noch zentral. Da er 1982 als Flüchtling in die Schweiz gekommen sei, habe er jedoch auch tiefe Bande zur Schweiz: «Ich reise jedes Jahr nach Rumänien und suche meine Geschichten. Eigentlich bin ich ein deutsch-

sprachiger Schriftsteller rumänischer Herkunft, der in der Schweiz lebt.»

Bedrückende Stimmung Der leere Betonraum mit nur einer Lampe sei bewusst gewählt worden, um die Armut in Rumänien während des Kommunismus zu vergegenwärtigen. «In der Schweiz – vor allem in Zürich und Genf – stehen die Menschen für Wohnungsbesichtigungen an, in Rumänien stehen die Menschen für Arbeit an», verglich Catalin Dorian Florescu. Rumänien heute sei ein Land der Gegensätze: «Bauern in Pferdekarren fahren an modernsten Windparks vorbei – nehmen sie mich aber nicht zu ernst. Ich spitze alles immer zu, wie es sich für einen Schriftsteller gehört. Man muss nämlich auch in einem freien Land nicht glücklich werden.»

Die Flucht literarisch verarbeitet Catalin Dorian Florescu las aus seinem ersten Buch «Wunderzeit», in dem er

seine Kindheit im kommunistischen Rumänien verarbeitete. Er bereite sich nie auf Lesungen vor und habe sich spontan für dieses Buch entschieden, aus dem er schon lange nicht mehr gelesen habe. Das Buch setzt bei der Flucht an, an der rumänischen Grenze, wo die Familie einen Zöllner bestochen habe, um passieren zu können. In der Geschichte war der Vater im Zollhaus verschwunden, um den bestochenen Beamten zu finden. Der Junge sass allein im Auto und fantasierte über die Zukunft – um nicht daran zu denken, dass das Gelingen der Flucht allein davon abhing, dass der Vater den befreundeten Zöllner auch tatsächlich fand. Während der Lesung verstand er es immer wieder, die Zuhörenden tief zu bewegen: «Wir hatten einen Farbfernseher. Doch wenn der Diktator Ceausescu im Fernsehen kam, drehte er die Farbe auf schwarz-weiss – Erwachsene sehen gerne schwarz-weiss, Kinder nie.» Es sei jedoch nicht alles im kommunistischen Rumänien sei schlecht gewesen.


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Veranstaltungen

Dienstag, 4. August 2015

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Mit Hackbrett, Akkordeon und Kontrabass rund um den Globus «Musig im Dorf» mit dem «Appenzeller Echo», «Chueli-Fan» und dem gemischten Chor Wettswil-Bonstetten Nach dem fulminanten ersten Konzertabend vom letzten Juniwochenende lädt «Musig im Dorf» am Samstag, 8. August, zum zweiten Mal in diesem Jahr die Bonstetter Bevölkerung auf dem Dorfplatz ein. ................................................... von kaspar schindler Das Appenzeller Echo kennt sich nicht nur in der umfangreichen Literatur der Appenzeller Volksmusik aus. Es durchbricht gerne die Grenzen der Ostschweiz. Sinngemäss nennt es ihr zweites Album auch «dörigehnt», was soviel wie ausbrechen, oder eben «Grenzen überschreiten» heisst. Das passt zum Musizieren der drei Innerrhoder. Appenzeller Volksmusik pflegen sie mit Respekt und Herzblut. Ihre Ohren und Herzen sind jedoch offen für Volksmusik aus allen Teilen der Welt. Diese spielen sie mit ebenso viel

Freude, Kreativität und Fingerspitzengefühl wie die eigene. Im Alltag sind die Musikanten Landwirt, Maurer-Polier, IT-Supporter, Koch oder Ausbildner. Josef Rempfler (Geige, Akkordeon), sein Bruder Benjamin Rempfler (Hackbrett) und Walter Neff (Kontrabass, Gesang) sind an ihren Instrumenten aber eine Klasse für sich. Das Appenzeller Echo ist eine Band mit frischen Ideen. Die zeigen sich in den charaktervollen Interpretationen ihrer Musik. Da leitet ein Rugguusseli einen Cajun aus dem amerikanischen Süden ein, dort tönt ein Schottisch die Herkunft der Appenzellischen Volksmusik aus Osteuropa an. Kein Wunder heisst auch ihr drittes Album «S Appezöller Echo macht uf».

und Gastsängern aus der Region, führt das Publikum von Musig im Dorf unter anderem in die Schlagerwelt mit einem Udo Jürgens-Medley und bekannten Melodien aus den 60er-Jahren. Auch eine gute Portion Humor wird nicht fehlen. Die Vorführung wird sommerlich leicht und farbig dargeboten. Die sehr bekannten Melodien laden zum Mitsingen und Mitträumen ein. «Chueli-Fan» ist eine Kleinformation der Schwyzerörgeli-Gruppe Schlieren. Vier Schwyzerörgeli und ein Kontrabass werden die Bonstetter Bevölkerung gleich zu Beginn des Festes mit lüpfigen Klängen in den Abend einstimmen. «Musig im Dorf» am Samstag, 8. August. Apéro ab 18, ab 19 Uhr Musik, Speis und Trank auf dem Dorfplatz (bei schlechtem Wetter im Gemeindesaal)

Zuvor Schwyzerörgeli und Chorgesang Der gemischte Chor Wettswil-Bonstetten, unter der Leitung von Esther Kreis, verstärkt mit Gastsängerinnen

Bonstetten. Serviert werden feine, selbst gekochte Speisen, an der Bar gibt es professionelle Drinks, der Eintritt ist frei (Kollekte).

«Appenzeller Echo»: Benjamin und Josef Rempfler mit Walter Neff (v.l.). (Bild zvg.)

Infos: www.appenzellerecho.ch.

Das Säuliamt mit Discofieber infizieren Das OK des Wettswiler Vierzgerfäschts 2015 hat Grosses vor Vom Freitag, 4., bis Sonntag, 6. September, findet in Wettswil auch dieses Jahr wieder das traditionelle Vierzgerfäscht statt. Inspiriert vom Zeitgeist ihres Geburtsjahres wollen die 75erJahrgänger nun den Discovirus im ganzen Säuliamt verbreiten. Junge Schleiereulen im Kasten in der Scheune der Familie Locher. (Bild zvg.)

Schleiereulen treffen Livekamera zeigt Jungvögel in Bonstetten Schleiereulen bei der Aufzucht ihrer Jungen zu beobachten ist auch dieses Jahr wieder möglich – dank der Livekamera. Das ist diesmal aber alles andere als selbstverständlich. Nach der harten 2. Winterhälfte musste befürchtet werden, dass viele Schleiereulen die schneereiche Zeit nicht überlebt haben. So machte man sich auch in Bonstetten auf dem Hof der Familie Locher Sorgen, ob es dieses Jahr wohl wieder eine Schleiereulenfamilie zu beobachten gibt. Und es ist wirklich ein spezielles Jahr: Die Schleiereulen brüteten diesen Frühling im Brutkasten in der Nachbarscheune direkt oberhalb von Wettsteins Hofladen. Diese Eulen sind nun Mitte Juni ausgeflogen. Fast gleichzeitig begann das Weibchen im Kasten in der Scheune der Familie Locher mit einer zweiten Brut. Mitte Juli nun schlüpfte der erste Jungvogel.

Bereits Dutzende von Mäusen verspeist Bis jetzt konnten sieben Junge gezählt werden. Sie zeigen einen grossen Hunger und haben bereits Dutzende von Mäusen verspeist. Dies alles hat der passionierte Naturfilmer Peter Kern mit seiner im Kasten installierten Kamera in fantastischen Bildern festhalten können. Wie in den vergangenen Jahren ist jedermann eingeladen, an fünf Tagen im August einen Einblick in diese verborgene Vogelwelt zu nehmen. Nebst Livebildern werden auch Aufzeichnungen der letzten Tage und Wochen gezeigt. Und natürlich wie jedes Jahr gibt es dazu Kaffee und Kuchen. Freundlich laden ein: Verein Naturnetz Unteramt, Peter Kern und Familie Locher. (pd.) Eulentreff am 8. und 9., 15. und 16. sowie 22. August jeweils von 14 bis 16 Uhr auf dem Hof der Familie Locher, Islisbergstrasse 7, Bonstetten.

Welt der Geschichten entdecken Sibylle Baumann erzählt im Park Seleger Moor am Mittwoch, 12. August, von 14.30 bis 16 Uhr zwischen Sümpfen und Tulpen spannende Geschichten für Kinder und Junggebliebene. Das Rifferswiler Hochmoor ist vor Tausenden Jahren dort entstanden, wo einst Reuss- und Linthgletscher zusam-

menstiessen und Moränen zurückliessen. Das Land war versunken im Dornröschenschlaf, bis Robert Seleger es 1953 wieder zum Leben erweckte. Er liess im Rifferswiler Moor eine traumhaft schöne Landschaft entstehen, die er den Mitmenschen nicht vorenthalten mochte. (pd.)

................................................... von caroline van heeckeren Alljährlich kommen zahlreiche Bürger der Gemeinden Wettswil, Bonstetten, Islisberg, Stallikon, Birmensdorf/Landikon, Hedingen sowie Affoltern am Vierzgerfäscht zusammen. In geselligem Beisammensein lässt man sich Speis und Trank munden und geniesst die vielfältigen Attraktionen. Schöner kann man den Sommer kaum ausklingen lassen. Die treue Fangemeinde des Wettswiler Vierzgerfäschts markiert deshalb das Wochenende vom 4. bis 6. September in der Familien-Agenda – und zwar in knalligen Leuchtfarben. Doch auch den Neuzuzügern der Region sei dieses Event wärmstens empfohlen: Spass für die ganze Familie wird garantiert!

Altbewährt und doch jedes Jahr neu Das Wettswiler Vierzgerfäscht ist in der Region Knonauer Amt längst zur Tradition geworden. Es wird heuer bereits zum 38. Mal wiederholt, ist jedoch bisher nie langweilig geworden. Das Konzept hinter dem Dorffest ist speziell. Vielleicht funktioniert es gerade deshalb unverändert gut. Im Kern lebt das dreitägige Dorffest von seinem vielfältigen Angebot an Essen und Trinken, Unterhaltung und Spielen für alle Festbesucher, ob jung oder alt. Das Altbewährte wird so Jahr um Jahr erhalten und hält sämtlichen Gegenwartstrends stand. Und das trotz jährlich wechselnder Besetzung des Organisationskomitees. Denn jedes Jahr werden all jene in Wettswil wohnhaften Personen angeschrieben, die im aktuellen Kalenderjahr ihren 40. Geburtstag feiern. Und bisher formierte sich auch jedes Jahr ein OK an Jahrgängern, das die Organisation des

Anina Hartmann (links) und Sonja Kurz, die OK-Präsidentinnen des Vierzgerfäschts Wettswil 2015. (Bild Fotostudio Nomi Gottheil, Wettswil) Festes in ehrenamtlicher Fronarbeit zu leisten bereit war.

Ein Fest für Klein und Gross Das diesjährige Vierzgerfäscht findet unter dem Motto «Ein Fest für Klein und Gross» statt. Dem Namen zum Trotz ist es also keine Ü40-Party. Ganz im Gegenteil: das Fest will Klein und Gross gleichermassen ansprechen. Es schlägt sogar eine Brücke zwischen Alteingesessenen und neu Zugezogenen. In punkto Integration in die Gemeinde fahren Mitwirkende des Vierzgerfäschts nämlich auf der Überholspur. Bist du im OK, öffnen Amtspersonen und Entscheidungsträger heimischer Behörden und lokal angesiedelter Filialen von Grossunternehmen bereitwillig ihre Türen. Auch das ansässige Gewerbe und Handwerk unterstützt Jahr um Jahr durch ihr Sponsoring. Ferner spenden zahlreiche Kleinunternehmen grosszügig Dienstleistungen und Naturalien für das dreitägige Dorffest. Bei der Organisation des Vierzgerfäschts die riesige Unterstützung der ganzen Region zu spüren, ist ein einmaliges Erlebnis. Alle sind bereit, zu helfen. Es geht aber nicht ohne Schlüsselpersonen, welche die Fäden in die Hand zu nehmen bereit sind. Einer grossen Verantwortung haben sich

Anina Hartmann und Sonja Kurz gestellt, indem sie das Co-Präsidium über das OK 2015 übernommen haben. Denn Hand aufs Herz – ein solches Engagement nimmt niemand auf die leichte Schulter. «Die vorangegangenen Jahrgänger haben gut vorgelegt», gibt Sonja Kurz zu bedenken. «Die Messlatte liegt mit jedem Jahr einen Zentimeter höher. Doch das Präsidium ist eine schöne Aufgabe, der wir uns gern angenommen haben.» Anina Hartmann ergänzt: «Wir fühlen uns wohl in Wettswil und haben das Gefühl, angekommen zu sein. Nun ergreifen wir die Chance, den Menschen unserer neuen Wohngemeinde etwas zurückzugeben, neue Freundschaften aufzubauen, Wurzeln zu schlagen.» Die beiden Präsidentinnen sind mit ihren Familien seit etwas über fünf Jahren wohnhaft in Wettswil. Als Mütter jeweils zweier Kinder schätzen sie das ländliche Idyll der Gemeinde, sind aber auch froh über die Nähe zur Stadt Zürich – Sonja stammt vom rechten Ufer der Zürichsees – und, was für die Luzernerin Anina wichtig ist, die Anbindung an die Zentralschweiz. Vierzgerfäscht vom Freitag, 4., bis Sonntag, 6. September, in Wettswil. Fest-Programm und weitere Infos unter vierzgerfaescht.ch oder facebook.com/40erFaescht.


sport

Mit intensiven Trainingseinheiten rüstet sich der FCA für die kommende Saison. (Bild Walter Zech)

Ein Mittelfeldplatz als Saisonziel FC Affoltern setzt weiter auf Kontinuität Die erste Mannschaft des FC Affoltern hat sich mit einem intensiven Trainingsprogramm und einigen Testspielen für die neue Saison 2015/16 vorbereitet. Weiterhin mit bewährtem Trainerteam und kaum verändertem Kader. ................................................... von walter zech Nach einer kurzen Sommerpause begrüsste Trainer Dragan Filipovic mit seinen Assistenten Manuel Leite Correia und Sandro Kaufmann die Spieler am 7. Juli bereits wieder zur Vorbereitung für die neue Saison. Die Vorbereitungszeit war geprägt durch viele Ferienabwesenheiten, trotzdem konnten die Säuliämtler in den Testspielen gegen Teams der regionalen und interregionalen 2. Liga überzeugen.

Möglichst schnell aus der Abstiegszone kommen Der FC Affoltern will natürlich den Schwung aus der äusserst erfolgreichen letzten Spielzeit in die neue Saison mitnehmen. Das Ziel ist, möglichst schnell aus der Abstiegszone zu kommen und sicheren Unterschlupf in der oberen Tabellenhälfte zu finden. Trainer Dragan Filipovic kann auf ein eingespieltes Team bauen, das bereits über Zweitliga-Erfahrung verfügt: «Die Mannschaft hat die Qualität, um auch in der 2. Liga zu bestehen. Die individuelle Klasse einzelner Spieler wird auch in der höheren Liga in einigen Spielen den Unterschied ausmachen.»

In der Vorrunde werden einige Spieler wegen Weiterbildungen, Sprachaufenthalten und Militär nicht regelmässig für Trainings und Spiele zur Verfügung stehen. Das Kader ist aber gross genug, um die Ausfälle zu kompensieren und bei Bedarf kann Trainer Filipovic auf Junioren und Spieler der 2. Mannschaft zurückgreifen. Die Nachwuchstorhüter Kevin Aegerter und Sven Schnell gehören neu dem Kader an, sie werden aber weiterhin auch bei den Junioren zum Einsatz kommen. Routinier Gianni Salis, ehemaliger langjähriger Spieler der 1. Mannschaft, kehrt von der 3. Mannschaft ins Fanionteam zurück. Der Verein setzt weiterhin vorwiegend auf eigene Spieler, vom aktuellen Kader hat der grösste Teil schon die Juniorenabteilung des FC Affoltern durchlaufen.

Im Regional-Cup gegen einen Viertligisten Im Regional-Cup muss der FC Affoltern beim Viertligisten Sporting Club Schaffhausen am nächsten Sonntag, 9. August, antreten. Der Gegner im ersten Meisterschaftsspiel wird wohl Regensdorf sein, nachdem das Sportgericht CAS um den Aufstieg in die interregionale 2. Liga zugunsten von YF Juventus II entschieden hat. Das auf Sonntag, 23. August, terminierte Heimspiel wird eventuell noch auf Donnerstag, 27. August, verschoben. Die definitive Ansetzung dieser Partie wird baldmöglichst auf der FCA-Homepage publiziert. Weitere Infos unter www.fcaffoltern.ch.

In Höchstgeschwindigkeit um die Pylonen. (Archivbild)

Rennsport in Rossau 51. Grand Prix der Seifenkisten Die Schweizer Rennelite geht an den Start, denn der Grand Prix Rossau vom 16. August zählt wieder als Qualifikationslauf für die Schweizer Meisterschaft. Wer die Piloten und ihre Crews anfeuern oder einfach ins Renngesche-

hen reinschnuppern möchte, ist gern gesehener Gast an der Rennstrecke zwischen Hauptikon und Rossau. Es stehen sogar noch einige Plätze in Seifenkisten zum Ausprobieren zur Verfügung. (pd.)


Sport

Dienstag, 4. August 2015

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Noch keinen «Swissalpine» verpasst 30 Austragungen – 30 Teilnahmen: Walter Roth aus Rifferswil gehört zum illustren Kreis Zum 30. Mal wurde der BergUltramarathon von Davos nach Filisur und Bergün über die Keschhütte und den Sertigpass zurück nach Davos ausgetragen. Als einer von sechs Läufern war Walter Roth aus Rifferswil jedes Mal mit dabei. ................................................... von thomas stöckli Als «Lauf der Verrückten» wurde der Swissalpine Marathon bei seiner ersten Austragung 1986 bezeichnet. Schliesslich führt die Strecke über 76,1 km teilweise in hochalpinem Gelände und sogar auf Schnee. 2560 Höhenmeter gilt es auf der Runde mit Start und Ziel neben der Eishalle in Davos zu bewältigen. Höchster Punkt ist der Sertigpass mit 2739 Metern über Meer.

«Man muss gut einteilen können» Seit fünf Jahren gehört Roth zum erlesenen Kreis der Läufer, die mit einer 70er-Startnummer ins Rennen gehen. Mittlerweile sind es noch sechs, die wie Roth bisher an jeder der 30 Austragungen des Ultramarathons das Ziel erreicht haben. «Das verdient allerhöchste Anerkennung», befand auch OK-Präsident Andrea Tuffli und lud ihn und die fünf anderen in einem

persönlichen Schreiben zum Jubiläumslauf vom Sonntag, 25. Juli, ein. «Die Zeit ist bei diesem Lauf weniger wichtig, als das Ziel zu erreichen», sagt Walter Roth. Entsprechend bewusst achtet er auf sein körperliches Wohlbefinden. Im Gegensatz zu einem Lauf im Flachland geht es am «Swissalpine» über Bergwiesen und Geröll. Es gilt, Fehltritte zu vermeiden. Am höchsten Punkt, dem Sertigpass, gönnt er sich deshalb jeweils zwei, drei Minuten Ruhe, um die Aussicht zu geniessen. Gross ist auch die Gefahr, sich zu übernehmen. «Man muss gut einteilen können», verrät der Rifferswiler. Heftig sei insbesondere das steile Stück durch den Wald vor der Keschhütte. Hier hat mancher Läufer der Mittagshitze Tribut gezollt. Im Gegensatz zu den kalt-nassen Bedingungen vom Vorjahr war das Wetter diesmal nämlich ideal.

Rang fünf seiner Altersklasse Nach gut 6½ Stunden wurde Sieger Evgenii Glyva im Ziel frenetisch gefeiert. «Ich habe viel länger gebraucht», sagt Walter Roth und lächelt. Nach 11 Stunden, 19 Minuten und 6 Sekunden war er im Ziel – als Fünftschnellster seiner Altersklasse M65. Und auch ihm jubelten noch zahlreiche Leute zu. «Der Zieleinlauf ist jedes Mal ein eindrückliches Erlebnis», so der Rifferswiler.

Den höchsten Punkt erreicht: Walter Roth aus Rifferswil am «Swissalpine» 2013 auf dem Sertigpass, 2739 Meter über Meer. Im Hintergrund: der Piz Kesch und der Gletscher. (Bild zvg.)

Zwei neue Stadionrekorde Ansprechende Leistungen am 1.-August-Meeting Die ganz Grossen der Schweizer Leichtathletik verzichteten zwar eine Woche vor den Schweizer Meisterschaften auf einen Start in Affoltern, was verständlich ist, aber die zweite Garde nahm die Startgelegenheit wahr und wartete mit tollen Leistungen auf. ................................................... von hanspeter feller Die Regenschauer am Morgen sorgten dafür, dass der eine oder andere Athlet lieber zu Hause blieb als mit einem Start eine Verletzung zu riskieren. So trat zum Beispiel der angemeldete Spitzensprinter Reto Amaru Schenkel nicht an. Dennoch konnte die grösste Beteiligung seit fünf Jahren registriert werden. Ein Blick auf die Rangliste zeigt, dass einige Spitzen-Mehrkämpfer die Startgelegenheit nutzten und in mehreren Disziplinen antraten, dass Athle-

tinnen und Athleten aus der Westschweiz und dem Tessin angereist sind, und dass die Wurfdisziplinen weiterhin sehr beliebt sind.

Stadionrekorde über 300 Meter Im Dreisprung der Frauen war die Führende der Schweizer Bestenliste und mehrfache Schweizer Meisterin Barbara Leuthard vom LC Zürich am Start. Mit 12.78 m kam sie nicht ganz an ihre diesjährige Bestleistung heran. In der eher selten gelaufenen Disziplin 300 m liefen sowohl der Sieger bei den Männern, Urs Affentranger von der Hochwacht Zug, in 34.58 und die Siegerin bei den Frauen, Pascale Gränicher von der LG Küsnacht-Erlenbach, in 39.00 Sekunden Top-Ten-Zeiten. Beide verbesserten die Stadionrekorde deutlich. Über 200 m lief der U18-Athlet Sales Junior Inglin, LCZ, mit 22.51 Sekunden die drittbeste Zeit in seiner Altersklasse dieses Jahres. Über 600 m der Frauen gelang Alexan-

Start zum 100-m-Hürdenlauf der Frauen. (Bild Hanspeter Feller)

dra Bosshard vom LC Regensdorf ebenfalls ein herausragendes Resultat. Sie liegt mit einer Zeit von 1:34.29 auf Platz vier in der Schweizer Bestenliste. In den Nachwuchsläufen wusste Nina Wicki von der LV Albis zu überzeugen. Sie lief die 600 m in 1:48.97 und liegt in der Schweizer Bestenliste auf dem zweiten Platz. Für die meisten Athletinnen und Athleten waren die Wettkämpfe in Affoltern nach einer kurzen Sommerpause eine Standortbestimmung und ein Testwettkampf für die zweite Saisonhälfte. Die grosse Teilnehmerzahl mit über 450 Starts ist ein klarer Beweis, dass dieses Meeting auch in Zukunft im Terminkalender nicht fehlen darf. Sicher war dieses Jahr eine ideale Konstellation mit dem Termin der Schweizer Meisterschaften fünf Tage nach dem 1.-August-Meeting. Nächstes Jahr sieht es etwas anders aus, die Schweizer Meisterschaften finden bereits Mitte Juli statt. Anstelle eines Tests könnte es dann zu Meisterschaftsrevanchen kommen.

Ein besonderes Erinnerungsstück Erich Hofstetter schafft «Ass» in Affoltern Das Ass kennt man im Golfsport besser unter der Bezeichnung «hole in one». In der aktuellen Saison hat es bis zum 23. Juli gedauert, bis es Jemandem gelungen ist, vom Abschlag mit einem Schlag ins Loch auf dem Green zu treffen.

wären das jeweils am Samstag und am Sonntag von 10 bis 20 Uhr zusätzlich 20 Stunden. Das Zutrittsrecht (Abgabe eines Schlüssels) beziehungsweise das Recht zur unbeschränkten Golfplatzbenützung ist an Regeln und Bedingungen geknüpft. Grundsätzlich geht es dabei immer um Sicherheit und die Rücksichtnahme auf Mitspielende und gegenüber der Golfanlage. Platz- und Spiel-Vorrecht haben bei dem erwähnten Konzept Personen der Platzpflege und Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Events, über welche frühzeitig informiert wird. (pd.)

Das regelmässige Golfspielen von Erich Hofstetter aus Bonstetten zahlte sich aus. Er besitzt seit Saisonbeginn 2015 einen Schlüssel, welcher ihm jederzeit den Zutritt zur Golfanlage in Affoltern ermöglicht. Das Ass am Loch 7 ist die logische Folge, wenn man als Schlüsselbesitzer so viel wie möglich Golf spielt und trainiert. Auch sein ASG-Handicap konnte er seit April 2015 um einige Schläge verbessern, dank seinem effizienteren Kurzspiel. Das in diesem Jahr zum ersten Mal provisorisch eingeführte autonome Golfplatz-Benützer-Konzept, könnte auch mit einem neuen Betreiber durchaus Zukunft haben. Der autonome Betrieb verringert die Präsenzzeit von Montag bis Freitag um 70 %. Einzig an Wochenenden und Feiertagen kommen weitere Stunden je nach Ange- Erich Hofstetter zeigt den Golfball zum «Ass». Er ist wasserbot dazu. Aktuell fest beschriftet mit «Loch 7, 23.07.2015, 18:48 Uhr». (Bild zvg.)


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