Bahnen der Jungfrau Region

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PETER WENGER


Der AS Verlag dankt Peter Wenger für die einfühlsamen Texte und für seinen grossen Einsatz bei der Bildrecherche im umfangreichen Bildarchiv der Jungfraubahnen. Mit seinem profunden Wissen über die Geschichte der Bahnen in der Jungfrau Region hat er zum Gelingen dieses Werkes viel beigetragen. Der Jungfraubahn AG danken wir für das Vertrauen und den freien Zugang zum Bildarchiv, insbesondere Urs Kessler und Simon Bickel. Sämtliche Aufnahmen stammen aus dem Archiv der Jungfraubahn AG.

Druck: Sihldruck AG, Zürich, www.sihldruck.ch

www.as-verlag.ch © AS Verlag & Buchkonzept AG, Zürich  Bildredaktion und Gestaltung: Heinz von Arx, Urs Bolz, Zürich Lektorat: Peter Krebs, Bern Einband: Josef Spinner Großbuchbinderei GmbH, Ottersweier ISBN ----


Inhalt 6 Die Eroberung der Berner Alpenwelt 15 Berner-Oberland-Bahnen 39 Bergbahn Lauterbrunnen-M端rren 53 Schynige-Platte-Bahn 73 Wengernalp-Bahn 107 Wetterhornaufzug 113 Jungfraubahn 173 Harderbahn


Still und verträumt steht die Station Wilderswil in den er-Jahren an der Durchgangsstrasse von Interlaken in die Lütschinentäler. Noch säumen keine Häuser die nördliche Seite der Strasse. Auf den «Pflanzblätzen», den Gemüsegärten, wächst bestimmt biologisches Gemüse.

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Auf der Station Wilderswil herrscht in den er-Jahren Hochsommerbetrieb. Ein Zug der BOB ist aus Interlaken Ost angekommen. Ob in Anzug und Krawatte oder in Wanderausrüstung: Die Fahrgäste warten geduldig auf die Züge der Zahnradbahn mit Ziel Schynige Platte.

Für die Autobusunternehmer scheint sich das Ziel Schynige Platte ebenfalls zu lohnen. In ihren modernen Cars führen sie die Touristen nach Wilderswil an die Talstation. Die Schynige Platte hat jedem Gast etwas zu bieten: Der Alpengarten lädt zu einem Besuch, der Panoramawanderung zum Faulhorn und weiter auf die First ob Grindelwald ist für sportlichere Leute, andere begnügen sich mit einem kurzen Spaziergang zum Berghotel mit seiner Terrasse, auf der sich die Aussicht geniessen lässt.



Der Bahnhof von Lauterbrunnen ist eine Drehscheibe und ein Verkehrsknotenpunkt. Er ist Umsteigeort für Feriengäste und Ausflügler und Umschlagplatz für Güter aller Art. An schönen Sommertagen gleicht er einem orientalischen Bazar. Auf der Südseite des Bahnhofs warten die Gäste auf die Züge der WAB, um Richtung Wengen und auf die Kleine Scheidegg zu fahren. Einige eilige Wanderer hetzen über den Platz, um die nächste Bahn nach Mürren zu erreichen. Der Chauffeur des offenen Omnibusses – Zubringer zu den Trümmelbachfällen – muss offenbar mit wenigen Gästen vorliebnehmen.

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In Grindelwald warten Bergführer, Träger und Porteure der Hotels auf die Ankunft der Gäste aus Interlaken. Noch ist für die Reisenden hier Endstation. Die WengernalpBahn befindet sich erst im Bau. Das Gletscherdorf besitzt eine Reihe von bestens geführten Hotels. Die Berglandschaft mit den beiden Gletschern bietet die Kulisse für viele abwechslungsreiche Wanderungen und Touren.

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Der Bahnhof Grindelwald wird um die Jahrhundertwende zum touristischen Zentrum mit einer eindrucksvollen Hotelskyline. Im Hintergrund erhebt sich das majestätische Hotel Baer, das nach dem grossen Dorfbrand am . August  neu gebaut worden war. Ein neuer Grossbrand im Jahr  bedeutete dann das Ende für den Hotelbetrieb. «Station Grindelwald», steht bescheiden auf der Anschrift am Betriebsgebäude der Endstation. Das Hotel nebenan gibt sich schon selbstbewusster und nennt sich «Hotel Bahnhof Terminus».

 Jahre später hat sich der Bahnhof Grindelwald herausgeputzt. Auf der Strecke der BOB verkehren moderne Plattformwagen. Das Grand Hotel Regina erstrahlt in neuem Glanz. Der Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg ist spürbar. Er schafft Zuversicht und Selbstvertrauen. Eine vielversprechende, interessante Epoche im Tourismusort Grindelwald hat begonnen.





In gemächlichem Tempo bringt die Dampflok H / Nr.  ihre Fahrgäste ins Tal zurück. Nach dem «Stepfeggtunnel» geht die Fahrt weiter zum «Grätlitunnel». Nun ist es vorbei mit der Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau – was bleibt, ist die Erinnerung an eines der schönsten Bergpanoramas der Alpen.

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Der Blick schweift vom «Grätlitunnel» auf die elegante Streckenführung durch den «Chüterwang» oberhalb der Station Breitlauenen hoch über dem Brienzersee mit der Rothornkette im Hintergrund. Das Panorama hat sich seit der Aufnahme des Bildes vor einem halben Jahrhundert kaum verändert.



Diese klassische, beeindruckende Aufnahme der Kleinen Scheidegg und des Wetterhorns ging tausendfach um die Welt. Mit dem Bahnbau veränderte sich das eher geruhsame Leben auf der Wasserscheide zwischen dem Grindelwald- und Lauterbrunnental. Am . Juni  begann hier eine neue Ära. Der Fahrplan der Bahn bestimmte nun den Tagesablauf, der Ausflugsverkehr diktierte das Geschehen. Noch fehlte von der Jungfraubahn jede Spur, noch gab die WAB allein den Takt an.

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In der Zwischenstation Engi war der Maschinenraum der Pendelbahn untergebracht. Ein  PS starker Elektromotor brachte das Triebwerk in Bewegung. Der «Führerstand» war so platziert, dass der Mechaniker sowohl die Antriebsanlage als auch die Bahnstrecke im Auge hatte.

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Dieses prachtvolle Bild ging  rund um die Welt. Das technische Wunderwerk des Bergbahnbaus löste bei den Gästen wie auch in Fachkreisen grosse Bewunderung aus. Die Kabinen boten Platz für  Personen und konnten bei einer Fahrzeit von weniger als  Minuten rund  Personen pro Stunde befördern. Der Kabinenbegleiter hatte die Gunst der Stunde erkannt und sich während dem Fotohalt auf dem Dach unübersehbar in Szene gesetzt.

Folgende Doppelseite: Wie ein Adlerhorst klebte das kleine Restaurant Engi am Felsen hoch über den Eismassen des oberen Grindelwaldgletschers. Die Gäste genossen eine grandiose Sicht auf das mächtige Schreckhorn und das Grindelwaldtal. Die Fahrt mit der Bahn und der Besuch auf der Aussichtsterrasse erforderten von den Gästen aus dem Flachland eine rechte Portion Schwindelfreiheit.



Die Remise auf der Kleinen Scheidegg gehörte zu den ersten Bauten der Jungfraubahn. Sie diente ab  als Werkstätte und als Unterstand für die bestellten Fahrzeuge.

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Ein einfaches Holzgerüst half den Arbeitern bei der Montage der Bauteile der Lokomotiven, die mit der WAB auf der Kleinen Scheidegg ankamen. Die erste Lokomotive traf  ein. Ihr folgten weitere Loks, wie hier im Jahr  Maschine Nr. .



Betriebseigene Kioske und Basare boten Postkarten mit gekonnt inszenierten Sujets an. Von hier aus traten sie den Weg in die weite Welt an. Im Vordergrund standen oft die modernen, elektrischen ÂŤRowanKompositionenÂť der Jungfraubahn. Ob ein paar Meter oberhalb der Kleinen Scheidegg oder beim Ausgang des kleinen Tunnels am Eigergletscher: Eiger, MĂśnch und Jungfrau bildeten stets einen wichtigen Teil der Inszenierung.

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