Blickpunkt Sommer 2013 (animal2000)

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Ausgabe Sommer 2013

BLICKPUNKT

... denn Mitleid ist zu wenig!

Wahlen im Herbst

Rodeo

Rüsselheim e.V.

Affengehege Ulm

REACH-Erfolg

Ochsenrennen

Weihnachtscircus

Projekt „Tierschutz macht Spaß!“


Inhalt 02 Inhalt + Impressum 03 Vorwort 04 REACH-Erfolg 05 Zeitleiste des Vegetarismus 06 Kreativ-Wettbewerb 07 Wahlen im Herbst 08 Auszüge aus den Wahlprogrammen 10 Paten gesucht – Rüsselheim e.V. 11 Nachruf 12 Protest gegen Ochsenrennen

13 Rodeo Infostände 14 Tierversuche in der Kosmetik Umzug der Igelstation 15 Zwei Engel für Rhodos 16 Projekt „Tierschutz macht Spaß!“ 18 Buchtipp Kiewert 19 Affen im Tiergarten Ulm 20 Gyula 2013 21 LKW-Plane 22 Ulmer Weihnachtscircus

Impressum

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Herausgeber/V.i.S.d.P. animal2ooo Menschen für Tierrechte Bayern e.V. Landesverband gegen Tierversuche, Intensivtierhaltung und sonstige Formen der Ausbeutung von Tieren

Redaktion: P. Adrian, S. Westermaier

Anschrift: Netzegaustr. 1 81377 München Telefon: 089/5469050

Blickpunkt ist die Mitgliederzeitung von animal2ooo - Menschen für Tierrechte Bayern e.V. www.animal2000.de

Gestaltung: Mitglieder von animal2ooo

Druck: Stangl Druck GmbH, Fürstenfeldbruck Auflage: 1.000 Stück Bezugspreis: im Mitgliedsbeitrag enthalten Erscheinungsweise: 2 mal jährlich Mitglied bei: Menschen für Tierrechte Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.


Vorwort Liebe Mitglieder und Freunde, „Wir sind Papst!“ mag sich der Eine oder die Andere von Ihnen gedacht haben, als vor einiger Zeit ein neuer Papst gewählt wurde und sich dieser den Namen des Schutzpatrons der Tiere „Franziskus“ gab. Aber nein, wir sind nicht Papst geworden und auch der neue Pontifex hat bisher – zumindest äußerlich – keine Anstalten gemacht, sich in irgendeiner Weise mit den Tieren zu beschäftigen. Ich denke, wir sind alle gefordert, den neuen Papst anzuschreiben und ihn mit dem nötigen Respekt auf unsere Erwartung hinzuweisen, entsprechend der Weltanschauung des Hl. Franziskus auch für die Tiere einzutreten. Er muss ja nicht mit den Tieren sprechen, aber es wäre doch sehr gut, wenn er, z.B. am 4. Oktober, dem Tag des Hl. Franziskus, für die Tiere sprechen würde. Bitte schreiben Sie ihm das. Im September wird es Wahlen sowohl für den Bayerischen Landtag als auch für den Bundestag geben. Jetzt ist die Zeit, in der Politiker einem am ehesten zuhören. Jetzt ist die Zeit, in der wir die Wichtigkeit des Tierschutzes in der Wahrnehmung der Kandidaten erhöhen können. Sie finden Ihre örtlichen Kandidaten z.B. am Samstag in der Fußgängerzone in Ihrer Nähe. Gehen Sie auf sie zu und erzählen Sie ihnen, dass Ihnen der Tierschutz wichtig ist. Fragen Sie, was die jeweilige Partei zur Verbesserung der Situation der Tiere zu tun gedenkt. Tun Sie das bitte so, dass es sich möglichst bei den Kandidaten einprägt. „Belästigen“ Sie die Kandidaten gewissermaßen! Aus persönlichen Gründen habe ich mich dazu entschlossen, mit Ablauf des 31. Mai 2013 als erster Vorsitzender aus dem Vorstand auszuscheiden. Ich bedanke mich für Ihre Treue in der langen Zeit, in der ich den Verband geleitet habe und wünsche Ihnen auch weiterhin alles Gute. gez. Dr. Pedro de la Fuente

Nach langjähriger vertrauensvoller gemeinsamer Arbeit haben sich Dr. Pedro de la Fuente und Sarah Westermaier aus dem Vorstand von animal2ooo verabschiedet. Wir wünschen ihnen für ihre Zukunft – privat sowie im Tierschutz – alles Gute und freuen uns jedoch weiterhin im Rahmen der Vereinsaufgaben auf eine gute Zusammenarbeit. Wir schätzen die Energie sehr, die in diesen Jahren in unsere Tierschutzarbeit geflossen ist und möchten uns sehr herzlich für alle Arbeit und Mühen bedanken. Kommissarisch haben nun Melanie Reiner und Philipp Adrian bis zur nächsten Vorstandswahl im Jahr 2014 den Posten des ersten Vorsitzenden übernommen und werden mit viel Engagement, Ideen und Umsetzungskraft die Arbeit des Vereines weiterführen. Mit ihnen an unserer Seite freuen wir uns auf erfolgreiche Aktionen für die Tiere!

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REACH-Erfolg! 120 Kaninchen vor Chemikaliengifttod bewahrt Ein grausamer 90-Tage Giftigkeitstest an 120 Kaninchen, den ein Chemieunternehmen im Rahmen der EU-Richtlinie REACH vornehmen sollte, muss doch nicht durchgeführt werden. Die Firma hatte gegen die Auflage, Kaninchen ein Kühlmittel einatmen zu lassen, Beschwerde eingelegt und nun Recht bekommen. Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche und ihr Dachverband, die Europäische Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), hatte den Einspruch durch eigene Gutachten und Stellungnahmen unterstützt. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche freut sich mit seinen europäischen Partnern über diesen Erfolg. In ihrer Begründung führte die Beschwerdekammer der Chemikalienbehörde ECHA ausdrücklich einige juristische und toxikologische Argumente an, die die ECEAE vorgetragen hatte. Das toxikologische Gutachten hatte Dr. Wolfgang Stengel, der bei der Ärztevereinigung für das REACH-Projekt zuständig ist, zusammen mit einem Kollegen aus Großbritannien erstellt. Die ECEAE hatte der Beschwerdekammer bereits im Jahr 2011 ihre Stellungnahme vorgelegt, die die Unzuverlässigkeit des geforderten Tierversuchs belegt, und war durch Dr. Katy Taylor, wissenschaftliche Mitarbeiterin der ECEAE, bei der Anhörung zu diesem Fall vertreten. Die Firma Honeywell sollte nach dem Willen der ECHA für ein Kühlmittel, das in Klimaanlagen von Autos verwendet wird, einen 90-Tage-Inhalationstest an 120 Kaninchen durchführen. Honeywell hatte bereits alle standardmäßig geforderten Daten vorgelegt, darunter eine 90-Tage-Studie an Ratten und auch Daten aus Versuchen an schwangeren Kaninchen. Da hierbei einige Kaninchen starben, ordnete die ECHA zur weiteren Untersuchung einen 90-Tage Test an. Gemeinsam mit der Firma DuPont, die das Kühlmittel ebenfalls herstellen möchte, hat Honeywell mit Unterstützung der ECEAE Beschwerde gegen die von der ECHA geforderten Tierversuche eingelegt. Die Beschwerdekammer kam zu dem Ergebnis, dass die ECHA die Grundprinzipien von REACH verletzt hat, welche Tierversuche nur als letzte Möglichkeit zulassen, und die Entscheidung somit unverhältnismäßig war. Die vorhandenen Informationen ergäben keinen Hinweis auf den von der ECHA zunächst vorgebrachten Verdacht, das Mittel könne möglicherweise die Fortpflanzung schädigen oder Krebs auslösen. Die ECHA habe weiterhin unter anderem versäumt,

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adäquat zu prüfen, ob die Versuche geeignet sind, relevante Erkenntnisse zu liefern. So gibt es bislang nur sieben 90-TageInhalationsstudien an Kaninchen, die in den letzten 20 Jahren durchgeführt worden sind. Zudem gilt dieser Test als besonders grausam. Die Tiere werden in Röhren fixiert und müssen täglich mehrere Stunden lang das Gas zwangsweise einatmen. Dies und die fehlenden Erfahrungswerte hielten die ECHA jedoch nicht davon ab, einen 90-Tage-Inhalationstest an Kaninchen zu fordern. Die Entscheidung der Beschwerdekammer, einen von der ECHA geforderten Tierversuch als nicht zulässig zu beurteilen, ist bislang die erste dieser Art und ist voraussichtlich wegweisend für künftige Fälle. Die ECHA muss nun eine Neubewertung unter Berücksichtigung der Vorgaben der Beschwerdekammer vornehmen. Die Ärztevereinigung bedauert, dass die für das Kühlmittel zuvor durchgeführten Tierversuche nicht verhindert werden konnten, ist aber froh über den Erfolg, 120 Kaninchen einen qualvollen Gifttod erspart zu haben. Der Verein wird gemeinsam mit seinem europäischen Dachverband weiterhin darauf hinarbeiten, Tiere vor grausamen und wissenschaftlich unsinnigen Giftigkeitstests zu bewahren. Die EU-Chemikalien-Verordnung REACH fordert die Nachtestung tausender Altchemikalien, die schon lange im Umlauf sind. Bis 2018 sollen diese auf ihre Giftigkeit überprüft werden, größtenteils in Tierversuchen. Wir freuen uns über diesen Erfolg, den Dr. Stengel, der im letzten halben Jahr von animal2ooo bezahlt wurde, möglich gemacht hat.


1867 1889 1892 1904

Der Arzt und Vollwertkost-Pionier Maximilian Bircher-Benner eröffnet am Zürichberg das Sanatorium „Lebendige Kraft“, wo er bis in die 30er- Jahre über 10.000 Kranke mit pflanzlicher Rohkost behandelt – darunter Thomas Mann und Hermann Hesse. Er entwickelt das berühmte Bircher Müsli.

1908

Nachdem britische Bibelchristen sich im Jahr 1809 zum ersten vegetarischen Verein der Welt zusammengefunden hatten, gründen sie die bis heute bestehende „Vegetarian Society“. Ihr Name verhilft dem Begriff „vegetarisch“ zum Durchbruch. In den Jahrhunderten zuvor wurde eine fleischlose Ernährung „Pythagoräismus“ genannt.

Die beiden größten deutschen Vegetariervereine verschmelzen in Leipzig zum „Deutschen Vegetarier-Bund“. Mit einer Unterbrechung während der Nazizeit ist er der Vorläufer des heutigen Vegetarierbunds Deutschland.

Eine Handvoll Abgesandter aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Norwegen trifft sich in Dresden zum ersten Weltvegetarierkongress, um sich „über die trennenden Berge und Meere hinweg die Hände zum Bunde zu reichen“. Die Nazis propagieren Tierliebe und machen zugleich Jagd auf Menschen. Adolf Hitler wird zum Vegetarier stilisiert, obwohl er hin und wieder Fleisch isst. Der Vegetarismus bleibt vielen Deutschen bis weit nach Kriegsende suspekt.

1933-45

Der badische Rechtsanwalt Gustav Struve verfasst mit dem Roman „Mandaras Wanderungen“ die erste deutsche Streitschrift für Pflanzenkost. Er wird zum Begründer der vegetarischen Bewegung in Deutschland.

Deutsche Einwanderer eröffnen in Zürich ein „Vegetarierheim und Abstinenzcafé“. Unter dem Namen „Hiltl“ ist es heute das älteste vegetarische Restaurant der westlichen Welt. Website: www.hiltl.ch

1944

In Großbritannien erscheint das weltweit erste vegetarische Kochbuch, Titel: „Ein neues System der Gemüsekochkunst, mit einer Einführung, welche die Abstinenz von tierischer Nahrung und berauschenden Spirituosen empfiehlt“.

Der 1848er-Revolutionär Eduard Baltzer gründet in Nordhausen Deutschlands erste Vegetarier-Organisation, den „Verein für natürliche Lebensweise“.

Der britische Kriegsdienstverweigerer Donald Watson und sechs weitere „milchfreie Vegetarier“ heben die weltweit erste „Vegan Society“ aus der Taufe. Watson erfindet den Begriff vegan als Verkürzung von vegetarian.

2013

8. Jh. v. Chr. 6. Jh. v. Chr. Renaissance 1762

Jean-Jacques Rousseau veröffentlicht das Buch „Emile oder über die Erziehung“, in dem er auf die Vorzüge von Pythagoras Lebensweise hinweist.

1860

Der Theologe Erasmus von Rotterdam sowie die Juristen Thomas Morus und Michel de Montaigne verfassen bewegende Schriften über die Leidensfähigkeit der Tiere. Das Universalgenie Leonardo da Vinci (1452-1519) lebt konsequent vegetarisch.

1821

Viele Denker wie Platon und Dichter wie Ovid wenden sich gegen den Fleischverzehr. Der Schriftsteller Plutarch schreibt im ersten Jahrhundert nach Christus: „Für ein kleines Stückchen Fleisch nehmen wir den Tieren die Seele sowie Sonnenlicht und Lebenszeit.“ Im Mittelalter wird es still um das Thema Vegetarismus.

1833

„Des Beseelten enthalte dich!“, fordert der griechische Philosoph Pythagoras. Er glaubt an die Seelenwanderung und lehnt daher Tieropfer sowie den Genuss von Fleisch und Eiern ab. Seinen Schülern verbietet er auch, Wolle zu tragen. Er gilt als Begründer des westlichen Vegetarismus.

1847

Im Norden Indiens bildet sich ein Vorläufer des Hinduismus heraus. Viele seiner Anhänger leben vegetarisch.

Antike

Zeitleiste des Vegetarismus

McDonald´s will in Indien zwei vegetarische Filialen eröffnen – in dem Land, in dem hunderte Millionen Vegetarier leben, Hindus heilige Kühe verschmähen und Moslems Schwein meiden, ist die Tofubulette kleinster gemeinsamer Nenner. Mit freundlicher Genehmigung des Greenpeace Magazins (Ausgabe 02.13) | Website: www.greenpeace-magazin.de

Meyers Neues Konversationslexikon vermerkt erstmals das Stichwort „Vegetarianer“. Es handele sich um „eine Sekte aus England, welche in der Praxis wie in der Lehre den Genuß thierischer Nahrung verwirft, überhaupt das Tödten eines Thiers verbietet und den Menschen einzig und allein auf die Nahrung aus dem Pflanzenreich angewiesen wissen will.“ 1812 habe es schon 100 Vegetarianer gegeben.

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Die Wahlen im Herbst Am 15. September wird in Bayern die Landtags- und am 22. September in ganz Deutschland die Bundestagswahl stattfinden. Wir sind parteipolitisch neutral und werden unseren Mitgliedern selbstverständlich keine Wahlempfehlung geben. Was wir allerdings dürfen und wollen ist darauf hinweisen, worauf bei den einzelnen Parteien zu achten ist, wenn es um Tierschutz geht. Zum Zeitpunkt, in dem dieser Artikel geschrieben wird (Anfang Mai) scheint die Wahl in Bayern gelaufen zu sein. Es ist kaum davon auszugehen, dass noch ein politischer Skandal zu einer erdrutschartigen Machtverschiebung im Maximilianeum führt. Das einzig Positive ist, dass Frau Aigner in der nächsten Legislaturperiode wohl nicht mehr Bundesministerin in Berlin sein wird, weil sie in die bayerische Politik muss/ darf. Obwohl die Wahl wohl schon entschieden ist, halten wir es für sinnvoll, die CSU-Politiker auf die Notwendigkeit einer Tierschutz-Verbandsklage hinzuweisen, damit auch Tierschutzverbände im Namen der Tiere vor Gericht ziehen können. Steter Tropfen höhlt den Stein. Für die Bundestagswahl sagen die Demoskopen ein Kopfan-Kopf-Rennen von „schwarz-gelb“ und „rot-grün“ voraus. Allerdings ist es aus heutiger Sicht fraglich, ob eine dieser Koalitionen überhaupt die Mehrheit schafft. Wenn nicht, bekämen wir sicherlich wieder eine große Koalition, also eine Regierung mit Angela Merkel und Peer Steinbrück an der Spitze – einem Duo, das in der Vergangenheit schon ganz gut zusammengearbeitet hat (obwohl Steinbrück dies kategorisch ausschließt). Um einzuschätzen, wie sich das Wahlergebnis auf den Tierschutz in Deutschland auswirken könnte, seien die jetzigen Fraktionen im Bundestag näher beleuchtet. CDU/CSU: Ein verabschiedetes Wahlprogramm gibt es bei der Union noch nicht. Das ist in diesem Fall auch nicht nötig, denn wir kennen die Politik der letzten vier Jahre und die wird sich auch nicht ändern. Im Bereich der sog. Nutztierhaltung versucht man, den Export zu steigern, was bei unserem Lohnniveau nur durch weitere Intensivierung der Tierhaltung möglich ist. Auf Betreiben von Guido Westerwelle und Ursula von der Leyen bleiben (im Gegensatz zu ursprünglichen Vorschlägen Aigners) der Schenkelbrand von Pferden und die betäubungslose Kastration von Ferkeln bis 2019 erlaubt. Auch bei den Tierversuchen haben wir keine positive Entwicklung zu verzeichnen: Die Versuchstierzahlen steigen und steigen und in Brüssel hat sich Frau (Dr. h.c.) Annette Schavan für eine deutliche Verschlechterung der Tierversuchsrichtlinien zu Lasten der Tiere eingesetzt.

SPD: Die SPD hat zwischenzeitlich ein Wahlprogramm verabschiedet. Die Passagen zum Tierschutz sind u.E. kurz, aber „ordentlich“ (siehe Folgeseite). Besonders gefallen hat uns das Bekenntnis der SPD zur Tierschutz-Verbandsklage. Es stellt sich allerdings die Frage, wie sehr sich die SPD bei evtl. Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU an die eigenen Aussagen erinnert. Bündnis 90/Die Grünen: Obwohl nicht ihr Ur-Anliegen, hat diese Partei sehr umfangreiche und erfreuliche Texte zum Tierschutz in ihr Bundestagswahlprogramm aufgenommen. Aus Platzgründen können wir nur einen Teil zitieren (siehe Folgeseite). Die Grünen treten u.a. für Verbesserungen in der Tierhaltung, für ein Klagerecht für Tierschutzverbände, für eine konsequente Reduzierung von Tierversuchen mit dem Ziel ihrer kompletten Ersetzung und für ein Wildtierverbot in Zirkussen ein. FDP: Die Ausführungen im Programm der FDP zum Tierschutz finden wir dagegen enttäuschend. Gleich an zwei Stellen geht es darum, Tierschutz und Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Dass damit nichts Gutes für die Tiere gemeint ist, kann man sich vorstellen. Immerhin tritt die FDP für den verstärkten Einsatz von Alternativmethoden zu Tierversuchen ein. DIE LINKE: Der Vollständigkeit halber seien noch die Aussagen von DIE LINKE erwähnt, obwohl sie politisch ohne jegliche Bedeutung sind. Sie tritt für die vollständige Ablösung von Tierversuchen zur Erprobung von Arzneimitteln und Kosmetika ein. Außerdem fordert sie eine bodengebundene und tiergerechte Nutztierhaltung sowie zur besseren Durchsetzung des Tierschutzrechts eine bessere Ausstattung der Behörden sowie das Klagerecht und weitere Rechte für Tierschutzverbände. Die Wahlentscheidung können wir Ihnen nun nicht abnehmen. Hinsichtlich des Tierschutzes bzw. der Versprechungen zum Tierschutz gibt es relativ deutliche Unterschiede. In früheren Jahren gab es zwischen den Parteien hinsichtlich der anderen Themen größere Unterschiede, die bei einer Wahlentscheidung zu berücksichtigen waren. Dieses Jahr unterscheiden sich die großen Parteien bei anderen wichtigen Themen kaum. So heißt es z.B. bei der einen Partei „LohnUntergrenze“ und bei der anderen „Mindestlohn“. Auch beim Atom-Ausstieg unterscheiden sich die Parteien kaum. So liegt es u.E. nahe, sich eher am Tierschutz zu orientieren.

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Auszüge aus den Wahlprogrammen Bündnis 90/Die Grünen: 5. Massentierhaltung – Nein Danke! In der Massentierhaltung werden billiges Fleisch, Milchprodukte und Eier durch millionenfaches Tierleid und den massiven Einsatz von Antibiotika erkauft. Massentierhaltung fördert Artensterben und Klimawandel, weil für den großflächigen Anbau von Futtermitteln Regenwald gerodet und Grünland umgebrochen wird. Fast ein Drittel der Weltgetreideernte landet im Futtertrog. Zur Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch werden zudem 15.000 Liter Süßwasser verbraucht. (…) Wir Grüne halten dieses System der Massentierhaltung für nicht verantwortbar. Deshalb wollen wir die Errichtung neuer Riesenställe und Megamastanlagen stoppen. Die Tierzucht ist auf Gesundheit und Lebensleistung auszurichten und nicht als Qualzucht auf immer mehr Milchleistung, Fleischansatz, Eier- oder Ferkelzahl ohne Rücksicht auf die physiologischen Grenzen des Lebewesens. (…) Unsere Konsumentscheidungen prägen die Welt. Das zeigt sich besonders beim Thema Fleischkonsum. Pro Kopf und Jahr essen wir Deutsche rund 60 Kilo Fleisch. Dieser hohe Fleischverbrauch birgt nicht nur gesundheitliche Risiken. Er erzwingt auch eine Massentierhaltung, die auf Mensch, Tiere und Umwelt keine Rücksicht nimmt. Deshalb fordern wir mehr Verbraucheraufklärung zu den gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen des Fleischkonsums. Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein „Veggie Day“ sollen zum Standard werden. Wir wollen ein Label für vegetarische und vegane Produkte. 6. Schluss mit der Tierquälerei Wir sind der Überzeugung, dass unsere Tiere ein Anrecht auf ein artgerechtes Leben ohne unnötiges Leiden haben. Gemeinsam mit der Tierschutzbewegung haben wir dafür gesorgt, dass der Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz aufgenommen wird. Tiere wollen wir um ihrer selbst willen schützen, deshalb werden wir das Tierschutzgesetz gründlich überarbeiten. Damit die Rechte der Tiere besser vertreten werden können fordern wir ein Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzorganisationen und eine/n Bundesbeauftragte/n für Tierschutz. Außerdem fordern wir Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften für den Tierschutz, damit Verstöße gegen das Tierschutzgesetz effektiv verfolgt werden können. (…) Die Haltung von Nutztieren muss sich zukünftig an den arteigenen, natürlichen Bedürfnissen einer Tierart und damit am Tierwohl orientieren. Qualzuchten und die Praxis, Tiere etwa durch das Kupieren ihrer Schnäbel oder Schwänze an nicht artgerechte Haltungssysteme anzupassen oder durch

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Brandzeichen zu misshandeln, wollen wir verbieten. Mit Schmerzen verbundene Eingriffe wie die Ferkelkastration dürfen nur mit Betäubung erfolgen oder müssen gänzlich unterbleiben. Tiertransporte innerhalb Deutschlands wollen wir auf eine Dauer von höchstens vier Stunden begrenzen und wir wollen die Schlachtmethoden auf Schlachthöfen verbessern. Dazu gehört die Überprüfung der CO2-Betäubung ebenso wie die Beendigung der Akkordarbeit und des Einsatzes von unqualifiziertem Personal. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen wir es durch eine verbindliche Tierhaltungskennzeichnung erleichtern, sich für Produkte aus artgerechter Haltung zu entscheiden. Tierversuche wollen wir konsequent reduzieren und langfristig komplett ersetzen. Dafür werden wir die Entwicklung von Alternativen zum Tierversuch gesetzlich fördern und ihren Einsatz verpflichtend machen. Wir fordern ein nationales Kompetenzzentrum für tierversuchsfreie Methoden. Die Ethikkommission zur Bewertung von Tierversuchen wollen wir mindestens zur Hälfte mit Vertretern des Tierschutzes besetzen. Versuche an Menschenaffen sollen strikt verboten werden. Zum Schutz von Haustieren wollen wir einen Fachkundenachweis einführen. Auch Wildtiere müssen wir besser schützen. Dafür fordern wir ihre Haltung im Zirkus zu verbieten sowie eine Novelle der rechtlichen Vorgaben für die Zootierhaltung. Den Import und die private Haltung regeln wir über die Einführung einer Positiv-Liste und ein Verbot von Wildtierbörsen. Auf europäischer Ebene muss der Tierschutz durch Importverbote von unter tierquälerischen Bedingungen erzeugten Produkten, Jagdtrophäen und wild gefangener Tiere gestärkt werden. (...) DIE LINKE: Wir wollen eine flächendeckende nachhaltige Land- und Forstbewirtschaftung. Auch Gartenbau und Fischereiwirtschaft müssen nachhaltig sein. Betriebe sollen in die Lage versetzt werden, den wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen sowie den Anforderungen des Verbraucher-, Natur- und Tierschutzes gerecht werden zu können.(…) DIE LINKE fordert eine bodengebundene und tiergerechte Nutztierhaltung. Haltungsformen müssen an die Tiere angepasst werden. Quälerische Praktiken in der Tierhaltung wollen wir unterbinden und Transporte lebender Tiere auf maximal vier Stunden begrenzen. Der Einsatz von Antibiotika muss deutlich reduziert werden. Bei neuen oder unbekannten Tierkrankheiten wollen wir einen Notfonds für betroffene Betriebe. Zur Durchsetzung des Tierschutzrechtes sind die Behörden finanziell und personell besser auszustatten. Bürgerinnen und Bürger sowie Umwelt-, Tierschutz- und Naturschutzverbände sollen umfassende Informations-, Beteiligungs- und Klagerechte erhalten.


SPD: Die Ernährungs- und Landwirtschaft hat eine große wirtschaftliche, ökologische und soziale Bedeutung, gerade im Bereich des Klimaschutzes. Sie hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Nutzung von natürlichen Ressourcen. Wir wollen eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft, die zum Erhalt und zur Entwicklung lebenswerter ländlicher Räume und unserer Kulturlandschaft beiträgt. Regionalvermarktungsstrategien und lokale Wertschöpfung werden dabei von uns gestärkt. (…) Tierschutz ist ein unverzichtbarer Bestandteil verantwortungsvoller Ernährungs-, Landwirtschafts-, Verbraucher- und Umweltpolitik. Wir sind stolz darauf, dass es unter unserer Regierungsverantwortung gelungen ist, den Tierschutz im Grundgesetz zu verankern, und werden dieses Prinzip auch auf die Einzelgesetzgebung anwenden, z.B. in der Unterbindung von Qualzucht. Mit einem Verbandsklagerecht werden wir Tierschutzorganisationen die rechtliche Handhabe geben, wirkungsvoller gegen Tierschutz-Verstöße vorzugehen. Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung muss sich stärker an den Bedürfnissen der Tiere ausrichten. Dafür müssen die Forschung für eine moderne Landwirtschaft gestärkt, entsprechende Haltungssysteme vorgegeben und der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung drastisch vermindert werden. Die Intensivtierhaltung werden wir durch geeignete gesetzliche Maßnahmen zurückdrängen und insbesondere den Kommunen mehr Möglichkeiten zur baurechtlichen Steuerung geben. Es braucht eine Kennzeichnung von Lebensmitteln aus artgerechter Haltung: transparent, einfach und verbraucherfreundlich. Ein weiteres Ziel ist die systematische Qualitätskontrolle für die Tiergesundheit in der Landwirtschaft.

FDP: Die Stärken und die Vielfalt der deutschen Regionen gilt es zu erhalten und zu stärken. Dabei kommt dem Erhalt von Arbeitsplätzen eine zentrale Bedeutung zu. Darum setzen wir uns für einen starken Mittelstand und für eine eigenständige, unternehmerische Land- und Ernährungswirtschaft ein. Darum haben wir die Besteuerung von Agrardiesel und Mehrgefahrenversicherungen dauerhaft reduziert. Und mit der Verabschiedung des Tierschutzgesetzes, des Tiergesundheitsgesetzes sowie eines Gesetzes zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung haben wir den Tierschutz in Einklang mit der Wirtschaftlichkeit in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung gebracht. Das Waldgesetz haben wir zukunftsweisend reformiert und eine nationale Waldstrategie verabschiedet. (…) Die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz ist für uns ein großer Erfolg. Wir setzen uns für eine tiergerechte und die Tiergesundheit fördernde Tierhaltung und -ernährung ein. Wir wollen den Tierschutz in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung auf europäischer Ebene auf wissenschaftlicher Basis und im Einklang mit der Wirtschaftlichkeit voranbringen. (…) Für uns Liberale hat der Tierschutz seit Jahren eine zentrale Bedeutung. Im Mittelpunkt unserer zukünftigen Bemühungen stehen eine artgerechte Tierhaltung und -ernährung sowie die Verringerung der Anzahl von Tierversuchen durch den verstärkten Einsatz von Alternativmethoden. Erfolgreicher Tierschutz kann nur auf europäischer Ebene und nicht durch nationale Sonderwege verwirklicht werden.

Den Handel mit und die Haltung von Tieren, insbesondere auch von Wildtieren und exotischen Tieren, wollen wir bundeseinheitlich regeln. Der Import von Wildfängen soll generell verboten werden und gewerbliche Tierbörsen werden wir schließen. Die Anzahl der Tierversuche wollen wir verringern und uns für die Verbreitung der 3-R-Methoden (zu deutsch: Vermeiden, Verringern, Verbessern) in der Forschung einsetzen. Wir wollen alternative Forschungsmethoden fördern, die ohne oder mit weniger Tieren auskommen bzw. weniger schmerzhafte Verfahren beinhalten.

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Paten gesucht - Rüsselheim e.V. Rüsselheim e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der im Dezember 2009 von Doris Rauh gegründet wurde, nachdem offensichtlich geworden war, dass ihre beiden Sauen Biene und Lisa nicht an einem „Bauchtumor“ laborierten, sondern dank eines Binnenebers 18 Ferkel in ihren Bäuchen heranwuchsen. Sie hatte im Jahr 2005 vier Kälber (drei Ochsen und eine Kuh) sowie acht Läufer vor dem Schlachttod bewahrt und ihnen seither ohne Nutzung des Vereins ein Leben in Freiheit ermöglicht. Bei einem der Landwirte, bei denen sie ihre Tiere eingestellt hat, lernte sie dann die kommerziell gehaltenen Schweine des Landwirts kennengelernt und v.a. die Muttersauen in ihren rund 1,5qm großen Kastenständen berührten sie. Sie beschloss, dass der damals eigentlich für ihren eigenen Bestand gegründete Verein nun endlich eine Aufgabe zu erfüllen hätte und alle Muttertiere wurden nach und nach aufgekauft. Keine von ihnen sollte vom Kastenstand in die Schlachtung gehen. Die Tiere kannten nur die marginal über ihre Körpergröße hinausgehende Fläche mit Beton- und Teilspaltenboden, mit Neonlicht an oder aus, trächtig oder mit säugenden Ferkeln ohne jegliche Beschäftigungsmöglichkeit und zweimal täglicher Fütterung als einzige Abwechslung in dieser qualvollen Monotonie. Das älteste Muttertier, Oma Lotti, wurde als erste in den Bestand von Rüsselheim übernommen. Sie hatte über zehn Jahre im Kastenstand mit jährlich bis zu drei Würfen überlebt und damit auch alle ihrer Nachkommen. Sie lebt heute mit 15 weiteren dieser ehemaligen Mutterschweine am Gnadenhof Lemuria in Waldbröhl und hat sich blendend erholt. Es ist erstaunlich, wie gut sie all die triste und traurige Zeit im Kastenstand durch die liebevolle und persönliche Pflege von dort kompensieren konnte. Als die Muttertiere befreit waren, hat Rüsselheim e.V. angefangen die Ferkel und die Mastschweine, die „dicken Kinder“ der Muttersauen, heraus zu kaufen. Es hatte rund eineinhalb Jahre Überzeugungsarbeit gekostet, bis der Landwirt bereit war die Tierproduktion einzustellen. Eine wunderbare Entscheidung nach einem Tal der Tränen, in denen man so viele liebenswerte Gesellen auf Nimmerwiedersehen hatte verschwinden sehen… Statt Zuchtbetrieb und Mast wurden nun Patenschaften für die befreiten Tiere vergeben und Tierfreunde gesucht, deren Tierliebe über die zu Hunden und Katzen hinausgeht. Mit einigen anfänglich sehr wenigen Mitstreitern wurden Infostände etabliert und man versuchte diese großartigen Tiere den Menschen nahe zu bringen. Inzwischen hat der immer noch sehr kleine Verein 63 Mitglieder, aber ein Vielfaches an Schweinen!

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Bis Anfang Dezember 2012 hatte Rüsselheim e.V. peu à peu rund 80 Tiere aufgekauft, wovon bis dahin auch die meisten schon unter Vollpatenschaft waren. Dann aber gesellte sich zu gesundheitlichen Problemen des Landwirts eine unschöne Anzeige gegen ihn und der Verein wurde vor die Alternative gestellt, alle noch im Bestand des Landwirts befindlichen potentiellen Schlachtschweine aufzukaufen oder diese auf den Schlachttransporter gehen zu sehen. Für den harten Kern des Vereins war die Vorstellung, im Stall die Tiere nach Rüsselheim e.V.-Tieren und Schweinen für den Schlachttransport sondieren zu müssen untragbar. Alle Sponsoren, Unterstützer und Paten, die die Tiere kannten, fühlten genauso. So hatte der Verein rund zwei Wochen Zeit , eine Summe von rund 25.000,- EUR einzusammeln. Mit Hilfe von Vereinsdarlehen, der Unterstützung eines anderen lokalen Tierschutzvereins und einer Tierrechtsorganisation sowie dem unermüdlichen und beharrlichen Einsatzes aller, konnte letztendlich in allerletzter Minute erreicht werden, diese für einen so kleinen Verein riesige Summe aufzutreiben. Die letzten zehn Tiere wurden von Doris Rauh privat aufgekauft, weil für diese die Spenden nicht ausreichten. Keines der Tiere sollte zurück- und damit seinem schrecklichen Schicksal überlassen werden.


Über einen etwa zweimonatigen Umweg über Sachsen-Anhalt fand man letztendlich den Platz bei Berlin, wo heute 126 der insgesamt 163 Vereins-Schweine stehen. Neben den 16 Tieren auf Lemuria sind noch weitere zwölf Tiere am Ammersee und vier in Buttenwiesen untergebracht. Diese vier benötigen dringend – zusammen mit den 36 von Doris Rauh betreuten Tieren – einen neuen Platz. Da dieser kleine Verein seine Mittel mit dem kurzfristig notwendig gewordenen Aufkauf der Tiere, dem Tiertransport, damit einhergehenden Tierarztkosten und dem Ausbau des Pflegeplatzes enorm strapaziert hat, werden dringend passionierte Unterstützer und Sponsoren gesucht, die die Vision am Leben halten, Schweinen ein Gesicht zu geben und sie auf die Stufe von Hund und Katze zu hieven, was alleine aufgrund ihres Charmes, ihres Esprits, und ihres Intellekts mehr als überfällig ist. Schweine sind die witzigsten Trolle, die man sich vorstellen kann. Allein ihr Aussehen ist so drollig, ihre Kommunikation so vielfältig und ihre Treue und Anhänglichkeit unschlagbar. Kurzfristig muss in erster Linie der Unterhalt und die tierärztliche Versorgung aller Tiere abgesichert werden. 100 Tiere haben inzwischen einen Paten gefunden, aber für 63 Tiere werden noch dringend Patenschaften benötigt, damit die monatliche Finanzierungslücke bei der Versorgung aller Tiere geschlossen werden kann. Der Verein bietet Patenschaften ab EUR 5,00 monatlich an. Eine Vollpatenschaft kostet EUR 45,00 im Monat. Kaum vorstellbar, dass viele Menschen ohne darüber nachzudenken z.B. mehrmals wöchentlich Zigaretten kaufen, aber bei einer Summe von EUR 5,00 im Monat, mit denen man ein Tierleben absichern kann, zögern. – Gerade, wenn es um Schweine oder auch Rinder geht, die die meisten heutzutage nur noch „entpersonifiziert“ als Stück Fleisch auf dem Teller kennen.

Bitte helfen Sie mit, einem dieser 163 drolligen und lustigen Gefährten ein artgerechtes Leben in Freiheit bieten zu können. Möge dieses einzigartige Nutztierprojekt abstrahlen, damit diese Spezies endlich nicht mehr als Fleisch, sondern als Tiere gesehen werden. Unterstützen Sie Rüsselheim e.V. damit, dass auch Nutztieren, die in unserer Hemisphäre zu den Ärmsten unter den Armen zählen, ein respektvoller Umgang widerfährt! animal2ooo stockt eingehende Spenden mit dem Verwendungszweck „Rüsselheim e.V.“ auf den doppelten Betrag auf (bis zu einem Maximalbetrag von insgesamt 10.000 €). Wir hoffen auf zahlreiche Schweinefreunde! Bankverbindung: animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V. Spardabank München Verwendungszweck: Rüsselsheim e.V. Konto-Nr.: 26 55 900 BLZ: 700 905 00

Nachruf Wolfgang Schindler, Gründer und Präsident der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“, ist nach langer Krankheit am 26. Mai 2013 gestorben. Mit ihm verlieren die Bewegungen für den Schutz und die Rechte der Tiere einen ihrer engagiertesten und klügsten Mitstreiter. Wolfgang Schindler hat maßgebliche Erfolge, wie die inzwischen weitestgehende Abschaffung der Käfighaltung von Legehennen in Deutschland, erzielt. Zudem verfasste er als Rechtsanwalt und Jurist über hundert Strafanzeigen wegen Tierquälerei und förderte mit persönlichem und finanziellen Einsatz im Namen der „Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt“ auch andere Organisationen.

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Protest gegen Ochsenrennen in Hofheim-Spatzenhausen

Eine Gaudi

für die

Ochsen? Am 29. September 2013 soll in Hofheim-Spatzenhausen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen anlässlich des Dorfjubiläums ein Ochsenrennen stattfinden. Trotz der vom bayerischen Landwirtschaftsministerium herausgegebenen umfassenden Auflagen zu diesen Veranstaltungen, kommen immer wieder Organisatoren auf die Idee, Ochsen reiten zu lassen oder sie vor einen Karren spannen und Wettrennen zu veranstalten. Dies wird gerne als „urbayerische Tradition“ verkauft, ist jedoch in den meisten Fällen ein Mythos. So auch in Hofheim, wo noch nie ein Ochsenrennen stattgefunden hat. Wenngleich Ochsen früher in der Landwirtschaft Karren ziehen mussten oder vor den Pflug gespannt wurden, so ist das Hofheimer Ochsenrennen eine vollkommen künstliche Veranstaltung, die lediglich den Gaudi-Faktor erhöhen soll. Bereits im Januar wurden der Bürgermeister und das zuständige Veterinäramt des Landkreises Garmisch-Partenkirchen angeschrieben und aus Tierschutzgründen um eine Absage des Spektakels gebeten. Auf unser Anliegen wurde überhaupt nicht eingegangen.

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Aufgrund zahlreicher eigener Besuche von Ochsenrennen in Bayern steht fest: Die Ochsen werden nicht nur verhöhnt, sondern sie müssen auch zum Rennen gebracht werden. Dabei sind – trotz der Auflagen – alle Mittel recht. Nicht selten werden Ochsen geschlagen, getreten und es wird ihnen schmerzhaft am Schwanz herumhantiert. Symptome von Angst, Stress und Überforderung sind auch für Laien erkenntlich. Bitte protestieren Sie bei den Verantwortlichen: Herrn Bürgermeister Georg Wagner u. Herrn Andreas Bader c/o Gemeinde Spatzenhausen Dorfstraße 12 D-82447 Spatzenhausen Fax: 08847/6980611 E-Mail: verwaltung@gde-spatzenhausen.de Oder verwenden Sie die Postkarte auf der Rückseite des Blickpunktes. Vielleicht erhalten Sie eine Antwort? Wir suchen unter unseren Mitgliedern jemanden, der sich ausgezeichnet bei Facebook und evtl. auch Twitter auskennt, starke Nerven hat und für uns ehrenamtlich zeitweilig Kampagnen in diesen beiden Medien organisiert. Freiwillige vor!


Rodeo - Es geht im alten Stil weiter In der letzten Ausgabe berichteten wir über eine Initiative des Bundesrates, bei der damals anstehenden Novellierung den Begriff „Rodeo“ ins Tierschutzgesetz aufzunehmen. Im gleichen Zug wären auch der Flankengurt, der die Tiere künstlich immer wieder zum Buckeln veranlasst und andere Bestandteile von Rodeo bundesweit verboten worden. Leider weigerte sich Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner, das Tierschutzgesetz umfassend überarbeiten zu lassen und so fiel Rodeo, gemeinsam mit weiteren dringend notwendigen Verbesserungen für die Tiere, dem partei-politischen Hickhack zum Opfer. Somit geht alles im alten Stil weiter, was die eine Veranstaltung im April 2013 in Griesheim bewies. Den Besuchern, angelockt nicht nur vom schönen Wetter, sondern auch durch die reichliche Vergabe von Freikarten, dürfte kaum aufgefallen sein, dass die Tiere in den Startboxen litten. Sie wurden durch pausenlose und beschönigende Ansagen vom Tierleid abgelenkt. Besonders unglaubwürdig war die Behauptung, ein Tierschützer hätte die Möchtegern-Cowboys auf ein Schlachtpferd aufmerksam gemacht, das dann auch gerne von den Rodeoleuten „gerettet“ wurde und für mehrere Jahre als „Buckelpferd“ eingesetzt wurde. Welcher Tierschützer würde sich ausgerechnet an Leute wenden, die sich daran erfreuen, wenn Tiere leiden?

Wer Rodeo genauso kritisch sieht wie wir, sollte bei der bevorstehenden Bundestagswahl seine Stimme davon abhängig machen, ob die Partei bzw. der Abgeordnete seiner Wahl die Sache der „Rodeo“tiere voranbringt. Erkundigen Sie sich vorher und lassen Sie sich die Antwort schriftlich geben, damit Sie die Wahlsieger nachher an ihre Zusage erinnern können.

Infostände Bei der super organisierten Gemeinschaftsveranstaltung auf dem Marienplatz in München am 16.03.2013 unter dem Motto „Vegane Ostern“ waren auch wir mit einem Infostand vertreten. Das Interesse von Passanten war groß und die Stimmung prima. Wir hoffen, dass wir ein paar Menschen wenigstens zum Nachdenken anregen konnten. Danke an die Organisatoren und unsere Helfer am Stand Juliane Schmidt und Conny Hofaicher, die sogar extra aus Niederbayern anreiste. Unsere nächsten Termine für Infostände: 29.06.2013 Earth Peace Day, Willy-Brandt-Platz, Augsburg 27.07.2013 Tierrechtstag, Marienplatz, München 28.09.2013 Veganes Oktoberfest, Marienplatz, München 05.10.2013 Pelzfrei (in München), Marienplatz, München 02.11.2013 Veihnachten, Marienplatz, München Wer macht mit?

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Tierversuche in der Kosmetik

Umzug der Igelstation Am 29.12.2012 zogen die Bewohner der Igelstation Memmingen und des angeschlossenen Gnadenhofs von ihrem bisherigen Domizil in Memmingerberg in die neue Anlage bei Eisenburg um. Die 1. Vorsitzende, Frau Edda Zangmeister, bat uns um Unterstützung beim Umzug der vielen Tiere.

Über 30 Jahre hat es gedauert – in der EU trat zum 11. März 2013 das von Tierrechtlern hart erkämpfte endgültige Verbot von Tierversuchen in der Kosmetik in Kraft. Leider bedeutet dieses Verbot keineswegs, dass Tiere nicht für Kosmetik leiden müssen. 80 bis 90% aller Zutaten in der Kosmetik werden auch anderweitig genutzt, wie zum Beispiel ein Pflanzenextrakt, dass nicht nur in einer Creme, sondern auch in einer Arznei zum Einsatz kommt oder ein Tensid das nicht nur im Duschgel, sondern in einem Haushaltsreiniger eingesetzt wird. Und dann ist der Tierversuch nicht verboten, sondern oft sogar gesetzlich vorgeschrieben. So kann man als Verbraucher nie ganz ausschließen, dass in einem Kosmetikprodukt nicht doch Tierleid steckt. Da fast jede Kosmetik Substanzen enthält, die irgendwann mal im Tierversuch getestet wurden, arbeiten Siegel mit Stichtagen, nachdem keine Versuche durchgeführt werden oder in Auftrag gegeben wurden bzw. Zutaten eingesetzt werden, für die dies der Fall ist. (Beispiel: Hase mit schützender Hand) Grundsätzlich stellt sich die Frage, inwieweit Tierversuche überhaupt auf den Menschen übertragen werden können. Es gibt zahlreiche Alternativmethoden, die es allerdings schwer haben, anerkannt zu werden. Dennoch kann man das eingeführte Verbot als Erfolg werten. Erstmals werden Tierversuche verboten und die Industrie gedrängt, Alternativmethoden zu entwickeln. Es ist auch ein Zeichen außerhalb des Kosmetikmarktes, wo nach Alternativmethoden geforscht wird. Das Verbot hilft nur wenigen der fast drei Millionen „Versuchstiere“, die im Jahr 2011 allein in Deutschland getötet wurden. Die meisten der getöteten Tiere sterben in der biologischen Grundlagenforschung. Deshalb müssen wir den Millionen Tieren die entsetzlich in Laboren leiden, eine Stimme geben und für ein gänzliches Tierversuchsverbot kämpfen.

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Wir reisten an mit unserem Bus und einem Pferdehänger, den uns unsere hilfsbereite Vermieterin Frau Ruf freundlicherweise zur Verfügung stellte und fühlten uns einen Tag wie im Wilden Westen. Ziegen und Schafe mussten mit vielen Tricks eingefangen und verladen werden. Am schwierigsten gestaltete sich der Umzug der sehr ängstlichen und schwerfälligen Hängebauchschweine. Bis jedes dieser sehr anfälligen Tiere mit viel Zeit, Geduld und dem Einsatz aller Helfer auf den Hänger geschoben und getragen werden konnte, standen Tiere und Menschen kurz vor dem Schlaganfall. Eine besonders glückliche Hand als „Schweinetreiber“ bewies unser türkischer Freund Cevdet, was wir sogar dokumentieren konnten (siehe Foto). Schließlich und endlich waren am Abend alle Tiere in den neuen wunderschönen Gehegen und haben sich dort auch ganz schnell eingewöhnt. Das ist auch kein Wunder bei der guten Fürsorge durch Edda und ihre Helfer. Und wenn die Tiere alle zufrieden sind – dann sind wir es doch auch.


Zwei Engel für Rhodos ... ... so werden sie mittlerweile auf der Insel genannt. Gemeint sind Ines Leeuw, die Tierärztin des Tierärztepools der Arche Noah Kreta, die schon im August letzten Jahres bei der ersten großen Kastrationsaktion auf Rhodos sehr erfolgreich gearbeitet hat und ihre Assistentin Christina Schomann. Jetzt, ein halbes Jahr später, hatten wir dank vieler Unterstützer unserer Arbeit wieder die finanziellen Mittel, um in Zusammenarbeit mit der privaten Organisation „Rhodos Hunde“ Ines und Christina auf die Insel einladen zu können. So konnten sie ihre Arbeit fortsetzen, so viele Katzen und Hunde wie möglich zu kastrieren um somit unserem gemeinsamen Ziel, das Leid und das Elend der Streuner dort zu verbessern, ein Stück näher zu kommen. Vom 02.-09.03.2013 kamen sie von der Insel Kreta und diesmal wussten alle Tierschützer und Helfer auf Rhodos, was sie zu erwarten hatten und waren gut vorbereitet. Im Vorfeld wurden schon Hunde und Katzen gefangen und da noch keine Saison ist, waren auch mehr Helfer vor Ort. Schon Wochen vorher bekam ich immer wieder Mails und Anrufe von dort. Alle fragten immer wieder, wann kommt Ines? Leider waren trotz aller Aktionen im letzten Jahr schon wieder ca. 50 Welpen über den Winter im Tierheim angekommen, die ausgesetzt wurden. Außerdem bestimmt noch mal so viele bei den privaten Tierschützern auf der Insel. Das wären sonst sicher doppelt so viele gewesen, aber eben auch ein Zeichen, dass wir weiter an der Situation arbeiten müssen. Von den Katzen ganz zu schweigen. Der örtliche Tierschutzverein RAWS hatte wieder für die nötige Genehmigung der Stadt gesorgt. Es wurden im Vorfeld Listen gemacht, wo alle eingetragen wurden, die Tiere zum Kastrieren bringen wollten und Termine vergeben. Es ist immer eine logistische Herausforderung so viele Tiere nach der OP solange unterzubringen, bis sie wieder wach und fit sind. Die Räumlichkeiten dort sind sehr begrenzt und das Wetter um diese Zeit noch nicht so, dass man draußen die Flächen nutzen kann. Das bedeutet jedes Mal großen Stress für alle. Alles muss genau organisiert sein. Notfälle kommen auch noch dazwischen. Das OP-Team muss äußerst konzentriert arbeiten und alles muss Hand in Hand laufen. So begann also am Montagmorgen die Arbeit. Am ersten Tag wurden

25 Tiere kastriert. In den nächsten Tagen wurde wieder von Morgens bis Abends auf Hochtouren operiert. Priorität hatten weibliche Tiere, die aufwendiger zu operieren sind und so nicht mehr für Nachwuchs sorgen können. Neben den Kastrationen wurden noch Tumore entfernt, verletzte Tiere behandelt und vieles mehr. Ines und das ganze Team dahinter arbeiteten sogar noch bis zum Abend der Abreise. So können wir also wieder grandiose Zahlen weitergeben: In sechs Tagen konnten 184 Tiere kastriert werden und 40 weitere Operationen wurden durchgeführt. Die Zusammenarbeit zwischen Ines und allen Mitarbeitern von RAWS war super, der örtliche Bürgermeister bedankte sich herzlich genauso wie die Vorsitzende vom Rhodos Animal Welfare und so können wir diese Kastrationsaktion wieder als sehr erfolgreich und gelungen abschließen. Da wir weiter an unserem Ziel arbeiten möchten den Streunern von Rhodos zu helfen und ihnen Leid und Elend zu ersparen, sammeln wir jetzt schon wieder Spenden für eine erneute Aktion mit Ines, die noch in diesem Jahr stattfinden soll. Wir können nur sagen: Danke an alle, die uns schon geholfen haben das zu verwirklichen und wir hoffen weiterhin auf Ihre Unterstützung, denn wir alle sind davon überzeugt, dass wir das zusammen schaffen werden, wenn wir nicht aufgeben. So eine Aktion hat auch immer den Nebeneffekt, dass die Bevölkerung vor Ort in Geprächen über richtige Tierhaltung aufgeklärt und über diese wichtige Arbeit informiert wird. Auch dieses gute Projekt wurde und wird von animal2ooo unterstützt. Spenden bitte unter Stichwort „ Rhodos“.

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Neuigkeiten zum Projekt „Tierschutz macht Spaß!“ Bereits in der Winterausgabe 2012/2013 berichteten wir über das neue Projekt von animal2ooo namens „Tierschutz macht Spaß!“ – dem Tierschutzunterricht für Kinder und Jugendliche im Großraum München. Das Ziel des Projekts ist es, Kindern altersgerecht Tierschutzthemen nahezubringen, um sie allgemein für das Thema Verantwortung für Tiere zu sensibilisieren. Durch spielerische Einheiten lernen die Kinder Möglichkeiten kennen, die es ihnen ermöglichen, sich bereits eigenständig für Tiere einzusetzen und verantwortungsvoll zu handeln. Viel hat sich seitdem getan, viele junge Menschen haben ihr Interesse an Tierschutzthemen gezeigt und ihr Wissen erweitern können. Nicht nur wurden die Tierschutzvormittage im Umweltgarten der Gemeinde Neubiberg (Landkreis München) erfolgreich weitergeführt, sondern auch Kontakte zu anderen Einrichtungen geknüpft, um den Tierschutzunterricht in die Schulen zu bringen. Seit Anfang des Jahres 2013 führt unsere Tierschutzlehrerin Melanie Reiner nun in einem Münchner Gymnasium im Rahmen der Offenen Ganztagsschule jeden Donnerstag regelmäßig Tierschutzunterricht mit einer Gruppe engagierter Jugendlicher durch. Themen wie Tierversuche und Pelz wurden behandelt und Plakate zu den verschiedenen Tierschutzthemen angefertigt, welche nun bei allen Infoveranstaltungen zur Offenen Ganztagsschule mit ausgehängt werden. Geplant ist außerdem eine „Exkursion“ in einen Supermarkt, um das Thema „Tierschutz im Einkaufskorb“ vor Ort zu behandeln. Auch in einer Münchner Grundschule ist ab Sommer 2013 regelmäßiger Tierschutzunterricht geplant, die Vorbereitungen dafür laufen bereits.

In den vergangenen Osterferien konnte in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Grundschule Riemerling Hohenbrunn e.V. und dem Umweltgarten Neubiberg eine viertägige Tierschutz-Ferienbetreuung organisiert werden, an der 20 Grundschüler aus verschiedenen umliegenden Orten teilnahmen. Begleitet wurde jeder Tag von drei ausgebildeten Tierschutzlehrern, die mithilfe der Stoffschildkröte Herby alle Tierschutzthemen altersgerecht und pädagogisch aufbereitet präsentierten. Das Ferienprogramm begann an einem Montag mit dem weit gefassten Thema „Tierschutz im Einkaufskorb“, wozu die Kinder zu den verschiedenen Themen wie Pelz, „Haus“tiere, „Nutz“tiere, Tiere in der Unterhaltung und „Wild“tiere Collagen anfertigten, um sie anschließend allen anderen Teilnehmern stolz vorzustellen. Der Dienstag widmete sich voll und ganz dem Thema Tierversuche, was auch die jüngeren Schüler gut verstanden. Die Geschichte von Hermes, dem Affen aus dem Versuchslabor, wurde erzählt, die verschiedenen Tierarten vorgestellt, die für Versuche genutzt werden, Versuchsbeispiele an Kuscheltieren vorgeführt und anschließend ein Tierversuchsmemory gelöst. Die Unsinnigkeit von Tierversuchen stand den ganzen Tag über im Vordergrund und die nicht übertragbaren Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen. Sehr interessiert waren die Kinder auch an den alternativen Testmöglichkeiten, da ihnen schnell klar wurde, dass wir aus moralischen und auch aus gesundheitlichen Gründen keine weiteren Tierversuche mehr durchführen sollten. Der Mittwoch lag ganz im Zeichen der „Heim“tiere, weshalb ein Ausflug in das Münchner Tierheim in Riem organisiert wurde. „Warum gibt es Tierheime und was kann ich selbst tun, um den Tieren dort zu helfen?“ „Was sind Qualzuchten und Listenhunde und wieso leiden diese Tiere?“ All diesen Fragestellungen konnte nachgegangen werden, um den Kindern die Problematiken von Zucht, Zuchtformen und unüberlegter Haustieranschaffung nahezubringen. Um dieses Wissen Revue passieren zu lassen, wurde am letzten Tag, dem Donnerstag, das Thema Hunde noch einmal vertieft. Ein Hund besuchte die Kinder in der Ökoschule des Umweltgarten Neubiberg und veranschaulichte wichtige Punkte in der Hundesprache. Schnell merkten die Kinder, wie sie die Beschwichtigungssignale eines Hundes deuten können und wie sie daraufhin handeln sollten. An kleinen Rollenspielen, in denen die Kinder mal die Rolle des Hundes, mal die Rolle des Menschen einnahmen, konnten spielerisch „unangenehme“ Situationen erprobt und verdeutlicht werden. Da diese Ferienbetreuung ein voller Erfolg war und die Kinder sowie die Eltern begeistert waren, werden in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Grundschule Riemerling Hohenbrunn e.V. bald weitere Projekte gestartet werden.

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Kommt „Tierschutz macht Spaß!“ auch in meine Einrichtung?

Projektgebundenes Spendenkonto für „Tierschutz macht Spaß!“ eingerichtet

Sie sind als Pädagoge/Pädagogin in einer Schule, einem Kindergarten oder einer anderen Einrichtung tätig und würden Ihren Kindern auch gerne die Möglichkeit eines einzelnen oder gar eines regelmäßigen Tierschutzunterrichts bieten? Oder Sie haben selbst Kinder im Kindergarten oder Schulalter und würden die Lehrer gerne für solche Einheiten begeistern? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Als einzelne Tierschutzlehrerinnen kommen wir direkt in Ihre Schule oder Einrichtung im Großraum München und bieten Einzel- und Doppelstunden, Arbeitsgruppen und Projekttage an. Gerne legen wir in Absprache mit Ihnen die Schwerpunkte unserer Einheiten fest und erarbeiten ein individuelles, altersgerechtes Konzept für Sie. Auch begleiten wir für Sie Projekttage und bieten Ferienbetreuungen an.

Wer das Projekt „Tierschutz macht Spaß!“ von animal2ooo und damit Tierschutzunterricht in ganz München, gezielt fördern möchte, hat nun die Möglichkeit auf das von uns dafür eigens angelegte Spendenkonto zu überweisen.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf Wir freuen uns von Ihnen zu hören und stehen gerne für Ihre Rückfragen zur Verfügung. Handynummer: 0176 – 56770027

Tierschutz macht Spaß! GLS Gemeinschaftsbank Kto. 8 209 249 701 BLZ 430 609 67

Tierschutzunterricht bietet uns die Möglichkeit Kinder und Jugendliche von klein auf für die Wunder der Natur und der Tierwelt zu begeistern und ihnen Respekt vor allem Lebenden zu vermitteln. Unser Leitspruch „Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit!“ von dem Arzt und Philosophen Albert Schweitzer stützt uns in der Annahme, dass mit Tierschutzunterricht eine ganzheitliche Ethik vermittelt werden kann. Wir danken Ihnen im Namen der Tiere.

E-Mail: tierschutzmachtspass@gmail.com Facebook: www.facebook.com/tierschutzmachtspass Weitere Termine und Infos: www.animal2000.de/wp/tierschutzmachtspass-termine/

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Buchtipp Der Maler und Grafiker Hartmut Kiewert setzt sich in seinen Arbeiten intensiv mit dem gesellschaftlichen Mensch-TierVerhältnis auseinander. In dem Buch »mensch_tier« stellt er 74 meist großformatigen Abbildungen seiner künstlerischen Arbeiten seine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema gegenüber und ergänzt diese zu einem klaren Plädoyer für eine ausbeutungsfreie Gesellschaft. Auf Textebene steigt das Buch mit einer Faktensammlung über die heutige Produktion von Fleisch, Milch & Co ein. Dabei werden auch ökologische und soziale Aspekte heutiger Tierausbeutung aufgezeigt. Im nächsten Teil wird ein grober Abriss der ideengeschichtlichen Entwicklung des (westlichen) Mensch-Tier-Verhältnisses von der Steinzeit bis heute gegeben und die soziale Konstruktion der Kategorien Mensch/ Kultur und Tier/Natur herausgestellt. Es folgt eine Vorstellung der wesentlichsten Positionen zum Thema Tier-Ethik bzw. Tierrechte und Antispeziesismus in einer kritischen Betrachtung. Im letzten Teil finden sich das Plädoyer des Autors für einen anderen Umgang mit nicht-menschlichen Individuen und seine Perspektiven für eine gewalt- und herrschaftsfreie Gesellschaft. Das Buch endet mit einer kurzen kunstgeschichtlichen Selbstverortung der künstlerischen Arbeit. Auf der Bildebene gibt es eine ähnliche Aufteilung. Angefangen bei der burlesk-satirischen Serie der „Schlachtplatten“ und Fleischlandschaften, bis hin zu komplex aufgebauten großformatigen Arbeiten, welche nach Sinnbildern für heutige Menschen-Tier/Mensch-Natur-Beziehungen suchen, entwickelt der Maler bei seinen jüngeren Arbeiten utopische Perspektiven, in denen nicht-menschliche Tiere den Zuchtvorrichtungen entrückt sind. Kiewerts Bilder unterwandern das Wegschauen, die Absperrung des Bewusstseins gegen die Ausbeutung der Tiere und regen zu neuen Perspektiven auf nichtmenschliche Individuen an.

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Das Buch enthält 62 Farb- und 12 s/w-Abbildungen. Daneben eignet sich »mensch_tier« aber auch als Einstiegsliteratur in die Problematik von gesellschaftlichen MenschTier-Verhältnissen. Das Buch ist beim Verlag Compassion Media erschienen.

Seitenzahl: 144 ISBN: 978-3-9814621-1-1 Auflage: 1. Auflage Preis: 24,90 €

Autorkurzbiografie: Hartmut Kiewert, 1980 in Koblenz geboren, lebt und arbeitet in Witzenhausen. Sein Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle absolvierte er „mit Auszeichnung“. In den letzten Jahren waren seine Bilder in zahlreichen Einzelausstellungen unter anderem in Hamburg, Berlin und Leipzig zu sehen. Autorenwebsite: http://hartmutkiewert.net


Affen im Tiergarten Ulm

Wer sich mit politischem Tierschutz befasst, braucht eine fast unendliche Geduld und eine extreme Frustrationstoleranz. Erfolgserlebnisse sind zwar schon manchmal zu verzeichnen, aber leider nicht so häufig, wie man es gern hätte. So ist der nachfolgende Artikel kein Bericht über einen Erfolg, sondern die Darstellung eines Zwischenstandes. Die Ulmer und Neu-Ulmer Arbeitsgruppe „Aktionsgruppe Biber“ von animal2ooo hat es vor ziemlich genau zehn Jahren nach jahrelanger Arbeit geschafft, dass die Stadt Ulm auf Beschluss des Ulmer Gemeinderats den Ulmer Bären ein wesentlich größeres Gehege spendierte. Schon damals monierten wir, dass im Tiergarten Ulm die Kleinaffen in zu kleinen, vor allem aber zu niedrigen Käfigen gehalten werden. Allerdings erschien es uns ratsam, nicht gleich nach dem Erfolg mit den Bären mit der nächsten Forderung Druck zu machen. So behielten wir das Thema lediglich im Auge. Über eine Mittelsperson, die an die Stadt schrieb, bekamen wir das Eingeständnis des Ulmer Oberbürgermeisters, dass die Unterbringung der Affen im Ulmer Tiergarten nicht ganz den Empfehlungen des sog. „Säugetiergutachtens“ entspricht, dass man aber mittelfristig eine Besserung plane.

Vor ca. zwei Jahren beschlossen wir, die Sache verstärkt anzugehen. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Die Stadtverwaltung, der wir vor Jahren mit unserer Bärengeschichte ein Schnippchen geschlagen hatten, ignoriert unsere schriftlichen Vorstöße konsequent. Und zwar auf allen Organisationsebenen! Sie antwortet einfach nicht. So ist leider recht viel Zeit vergangen. Inoffiziell wissen wir, dass es Umbaupläne gibt, aber wir erfahren wenig Konkretes. Unsere Sorge ist, dass der Umbau zu wenig die Interessen der Affen berücksichtigt und wir wieder Jahre warten müssen, bis etwas im Sinne der Affen geschieht. Wir wären keine guten Tierschützer, wenn wir uns mit der Nichtbeachtung durch die Stadtverwaltung zufrieden gäben. So wollen wir versuchen, eine zeitlich beschränkte „Bürgerinitiative Tiergarten“ zu gründen und mit ihr auf die Straße zu gehen. Außerdem haben wir die Tierschutzbeauftragte im Stuttgarter Landwirtschaftsministerium, Dr. Jäger, nach Ulm eingeladen. Vielleicht können wir ja gegen Jahresende etwas Positives darüber berichten.

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Gyula 2013 Auch heuer waren wir in rund vierwöchigen Abständen in dem von uns seit Jahren unterstützten Tierheim in Gyula, Ungarn. Der Winter war dieses Jahr ganz entsetzlich für die Tiere, es regnete wochenlang ununterbrochen, das Grundwasser kam schon hoch und die Hunde standen bei Kälte, Wind und Dauerregen zum Teil knöcheltief in ihren Gehegen im Schlamm und Wasser. Fast ohne Übergang schwenkten die Temperaturen nun plötzlich in eine hochsommerliche Hitze um. Aber wenigstens ist es trocken und wir konnten die Gehege mit einer dicken Schicht Kies und Sand füllen. Ein paar ganz arme Schlucker aus Gyula warten immer noch auf ein gutes Plätzchen. Wir denken, weil gerade diese Hunde so viel Schlimmes erlebt haben, muss jeder von ihnen einen absoluten Spitzenplatz erhalten. Sie werden sich ganz bestimmt mit viel Liebe dafür revanchieren. Jeder der Hunde strahlt so viel Freude und Lebensmut aus – da kann mancher von uns noch davon lernen. Und Vorsicht: die Stimmung ist ansteckend. Näheres über unsere Schützlinge erfahren Sie unter Tel. 089/5469050 oder 08141/3557757.

Woody Er hat sein Hinterbeinchen durch schwere Attacken anderer Hunde verloren. Seit seiner Operation vegetierte er in einem Kinderbettchen in der Krankenstation des Tierheims dahin. Unser lieber Freund Chris, der im April/Mai eine Woche ehrenamtlich in Ungarn geschuftet hat, nahm Woody mit und er wartet nun auf dem Gnadenhof von Susanne Pfeiffer in Gollachostheim auf ein neues Zuhause. Wie uns Susanne mitteilt, ist er wieder ein fröhlicher kleiner Racker geworden und läuft mit den anderen acht Gnadenhof-Hunden sogar die große Gassi-Runde mit. Woody ist sehr verspielt und anhänglich, versteht sich mit anderen Hunden und auch Katzen. Wir schätzen Woody auf ein Alter von zwei Jahren. Ein ganz herzliches Dankeschön an Chris, Susanne und Martin für den Pflegeplatz. Ohne ihre Hilfe hätten wir den Hund in Ungarn lassen müssen.

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Mutter Teresa Sie ist querschnittsgelähmt. Was ihr zugestoßen ist, wissen wir nicht. Leider konnte sie nicht mehr operiert werden und wird nie mehr laufen können. Dafür rutscht sie aber mit einem Affenzahn durch die Wohnung. Damit sie sich nicht die Hinterbeine wundscheuert, trägt sie bei ihren Ausflügen meist einen Kinderschlafsack. Damit kommt sie wunderbar zurecht.

Von einer ganz lieben Spenderin – Frau Birgit Ebenrecht aus der Schweiz – bekam Teresa nun sogar noch einen supertollen und ganz leichten Gehwagen geschenkt, mit dem sie umeinander tobt als müsste sie den ersten Preis auf der alten Trabrennbahn in Daglfing gewinnen. Tessy ist maximal zwei Jahre alt, ein Bündel an Energie und Lebensfreude und kommt mit ihrer Einschränkung wunderbar zurecht.

LKW-Plane Stoppt Tiertransporte – dies steht in großen Lettern auf den LKW-Planen, die im ganzen Bundesgebiet unterwegs sein werden. Als Zeichen des Protests ist die Botschaft dort, wo auch die Tiere unterwegs sind – auf den Autobahnen. Nach wie vor werden Tiere tausende Kilometer in Tiertransporten zum Schlachter gefahren. animal2ooo unterstützt diese

Aktion der „animals angels“ und sponsert fünf LKW-Planen à 4000 Euro. Wird jede Plane pro Kilometer von zehn Personen gesehen dann hat die Botschaft gegen Tiertransporte durch die Förderung von animal2ooo ca. fünf Millionen Menschen pro Jahr erreicht.

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Ulmer Weihnachtscircus Wie in manchen anderen Städten gibt es alljährlich auch in Ulm einen Weihnachtscircus. Während es anderswo so ist, dass ein bestehender Zirkus in der Weihnachtszeit seinen Namen ändert, ist es in Ulm der Betreiber eines Freizeitparks, der in der Weihnachtszeit eine Reihe von selbständigen Artisten engagiert und auftreten läßt.

Den Circus haben wir dieses Mal nicht verhindert und dies wird uns auch beim nächsten Mal kaum gelingen. Aber wir werden das Thema demnächst beim Ulmer Gemeinderat ins Gespräch bringen und nächstes Jahr sind Gemeinderatswahlen...

In der Saison 2011/12 trat im Ulmer Weihnachtscircus Lars Hölscher mit seinen Elefanten auf, obwohl er nachweislich ein Tierquäler ist, der seine Tiere schlägt. Dies geht eindeutig aus einem Video hervor, das PeTA ins Netz gestellt hat. Folgerichtig hat PeTA nicht nur die entsprechende Pressearbeit geleistet, sondern auch eine Demonstration in der Nähe des Veranstaltungsorts organisiert. In 2012/13 ist nun Bodo Hölscher, der Vater des Elefantenquälers, mit etlichen weiteren Nummern seines Zirkus Fliegenpilz aufgetreten. Dieses Jahr hat die Aktionsgruppe Biber zu einer Fackeldemo unter dem Motto „Manege tier-frei! Auch beim Ulmer Weihnachtscircus!“ veranstaltet. Etwa zwei Dutzend Personen kamen bei Regen und Kälte zur nächtlichen Demo. Auch am Samstag davor hatten wir in der Fußgängerzone auf die Fackeldemo aufmerksam gemacht. Ein Dompteur und ein Löwe jagten sich wechselweise die Straße auf und ab, während ein freundlicher Affe an die erstaunten Leute Flugblätter verteilte. Aus den Erklärungen, die manche Mütter ihren Kindern gaben, konnten wir übrigens entnehmen, dass unser Anliegen durchaus verstanden wird und auf Sympathie trifft.

Unsere Facebook-Seite gegen den Ulmer Weihnachtscircus: https://www.facebook.com/pages/Ulmer-Weihnachtscircus/387827074625005

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Werden Sie aktiv ...

Postkarte bitte ausschneiden und verschicken! Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, sollen zukünftig zahlreiche bisher strafbare Delikte wie z.B. das Nachstellen oder Fangen von geschützten Vogelarten nur Sehr Herr Bürgermeister geahndet Georg Wagner, nochgeehrter als Ordnungswidrigkeit werden. Dies sehe ein unter Federführung von Bitte sehr geehrter Herr Andreas Bader, Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) entwickelter Entwurf mit 45ct eines (Drucksache 17/5391 des Deutschen Bundestages am 29. „Strafrechtsänderungsgesetzes“ September 2013 soll in Hofheim-SpatzenMarke frei vor, über den in den nächsten Wochen im Parlament abgestimmt werden soll. Nach bisher hausen anlässlich des Dorfjubiläums ein Ochsenmachen! rennen stattfinden. gültigem Recht macht sich strafbar, wer Exemplare einer streng geschützten Tierart fängt, tötet oder ihnen auf andere Weise nachstellt. Im Gesetzentwurf der Bundesregierung Ochsenrennen haben keine Tradition in Bayern, heißt es, dass solche Delikte künftig nur noch dann als Straftat geahndet werden können, sondern verhöhnen fühlende Lebewesen. Die Tiere wenn die Handlung eine nicht unerhebliche Menge der Exemplare betrifft und „erhebliche werden nicht selten getreten, geschlagen oder Auswirkungen auf Erhaltungszustand ihnen schmerzhaft amden Schwanz hantiert, um sie der Art hat“. … Herrn Bürgermeister Georg Wagner und Herrn Andreas Bader Um die geplante Bagatellisierung des Artenschutzstrafrechts zu verhindern, ruft das Koc/o Gemeinde Spatzenhausen Ein Dorfjubiläum kommt ohne Tierquälerei mitee alle Naturundauch Tierfreunde in Deutschland Dorfstraße auf, bei der Bundesregierung gegen den 12 aus, weshalb ich Sie bitte, das Ochsenrennen zu zum Rennen zu bringen.

vorliegenden Gesetzesentwurf zu protestieren. Gleichzeitig hat das Komitee sowohl das verhindern. Bundeskanzleramt als auch die Fraktionen aller imD-82447 Bundestag vertretenen Parteien über Spatzenhausen seine Bedenken informiert und darum gebeten, den Gesetzesentwurf nicht zu unterstütMit freundlichen Grüßen, zen.

animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.

Sehr geehrter Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, Sehr geehrter Herr Minister Remmel,

Bitte mit mitMarke 45ct Marke frei frei machen!

im der Umsetzung der Richtlinie JahrRahmen für Jahr werden in Dülmen Wildpferde in einem großen Spektakel zusammengetrieben, 2008/99/EG wollen Sie Verstöße gegen um herausgefangene zu versteigern. diesem den ArtenschutzFohlen lockern und sogar In straffrei Chaos, das beim Fangen der panisch flüchtenden machen, wenn „die Handlung eine unerPferde herrscht, sind Unfälle vorprogrammiert. Die hebliche Menge der Exemplare betrifft und Unversehrtheit der Tiere wird hier fahrlässig aufs unerhebliche Auswirkungen auf den ErhalSpiel gesetzt, um Profit zu machen. tungszustand der Art hat.“

In diesem Jahr kam bei dieser fragwürdigen Veranstaltung ein Fohlen ums Leben. Daher in bitte ich Sie Diese Rechtsauffassung spiegelt keinster inständig, die Veranstaltung in Zukunft zu untersaWeise das Bestreben der Bevölkerung nach gen. Die Kopfzahl der Herde kann auch schonender einem verstärkten Schutz der Tier- und stabil gehalten werden.

Pflanzenwelt wider. Ich fordere Sie auf, dem Mit freundlichen Grüßen, zu tragen und den Wählerwille Rechnung entsprechenden Passus aus Ihren Änderungsvorschlägen zu entfernen.

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Bundesministerium der Justiz des Landes Nordrhein-Westfalen Z.Hd. Frau Johannes Ministerin Umweltminister RemmelSabine Schwannstr. 3 Leutheusser-Schnarrenberger

Mohrenstraße 37 D-40476 Düsseldorf 10117 Berlin

animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.

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... denn Mitleid ist zu wenig! Werden auch Sie Mitglied! animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.

Landesverband gegen Tierversuche, Intensivtierhaltung und sonstige Formen der Ausbeutung von Tieren Anschrift: Netzegaustr. 1 81377 München Telefon: 089/5469050 Bankverbindung: animal2ooo – Menschen für Tierrechte Bayern e.V.

Spardabank München Konto-Nr.: 26 55 900 BLZ: 700 905 00 www.animal2000.de


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