Der Monat | März 2011

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JAHR DER FREIWILLIGEN

Foto: Günther Meier

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Das Mittagessen ins Haus gebracht

Die freiwilligen Helferinnen Lisbeth

Das EU-Jahr der FreiwilligenarLampert, Heidi Gassner und beit ruft wieder einmal in ErinMonika Lampert holen das Essen nerung, dass es in unserer Gesellab und bringen es den betagten schaft viele Menschen gibt, die Mitmenschen ins Haus. freiwillig Arbeiten verrichten und damit Mitmenschen einen Dienst erweisen. Zu dieser wertvollen Freiwilligenarbeit zählt der Mahlzeiten-Dienst, über den wir uns in Vaduz informiert haben. Ältere Menschen wollen möglichst lange in ihrem eigenen Haus oder in der Wohnung bleiben, auch wenn sie nicht mehr alle Hausarbeiten selbst besorgen können. Oft bereitet schon der Einkauf der Lebensmittel für den täglichen Gebrauch Schwierigkeiten, weil Arme und Beine nicht mehr so leistungsfähig und belastbar sind. Auch das Kochen kann für früher begeisterte Köchinnen zu einem Problem werden. Ganz zu schweigen von rüstigen Rentnern, die sich die Kochkunst nicht aneigneten und nach dem Tod ihrer Frau etwas hilflos in der Küche stehen. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, dass ältere oder behinderte Personen darauf angewiesen sind, eine Mahlzeit von aussen zu erhalten. Der Mahlzeiten-Dienst löst dieses Problem. Und viele märz 2011

freiwillige Helferinnen stehen täglich zur Verfügung, um das Essen von der zentralen LAK-Küche zu den Mitmenschen zu bringen. Im ganzen Land bieten die Familienhilfe-Vereine dieses «Essen auf Rädern» an. Das Essen kann ganz individuell, ausgerichtet auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betagten und Behinderten geliefert werden: Jeden Tag, nur an bestimmten Tagen oder auch nur vorübergehend. Bestellungen und Änderungen werden kurzfristig geändert, ein Anruf am Vortag genügt. Das fertige Mittagessen wird ebenfalls ganz nach den Bedürfnissen und Wünschen zubereitet. Jeden Tag steht auf dem Speiseplan ein normales Menü, dazu gibt es ein Angebot für ein vegetarisches Essen. Ältere Menschen bevorzugen oder brauchen oft auch Schonkost, die in diversen Varianten zur Verfügung steht. Nach ärztlichen Verordnungen werden zudem Diäten zubereitet, bei Bedarf wird das Essen püriert oder schon geschnitten. In der Regel wird das Essen von den freiwilligen Helferinnen kalt ins Haus geliefert. In jedem Haushalt mit Mahlzeiten-Dienst steht jedoch eine Induktionsplatte, mit deren Hilfe das Essen zum gewünschten Zeitpunkt aufgewärmt werden kann. Die freiwilligen Helferinnen in der Gemeinde Vaduz treffen sich ungefähr um 10 Uhr beim Betagtenwohnheim, wo die «Essen auf Rädern» angeliefert werden. Jede Helferin betreut für eine bestimmte Zeit einen zugewiesenen Ortsteil, in der Regel jene Gegend, in der sie selber wohnen und die zu beliefernden Männer und Frauen kennen. Die in praktischen Gefässen eingepackte Mahlzeit wird dann vor der Mittagszeit verteilt. An vielen Haustüren werden die freiwilligen Helferinnen freudig erwartet. «Viele warten auch auf einen kleinen Schwatz, der etwas Abwechslung in den Tag bringt», weiss Lisbeth Lampert aus jahrelanger Erfahrung. In Vaduz stehen derzeit 24 Frauen für den Mahlzeiten-Dienst zur Verfügung, von denen täglich einige im Einsatz sind. Im vergangenen Jahr wurden 6768 Mahlzeiten durch die freiwilligen Helferinnen allein in der Gemeinde Vaduz verteilt. |


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