Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2011

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Jan./Feb. 2011

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger Jägerschaft

Der Jäger als Dienstleister

Wird’s eng im Lebensraum der Gämse?

Seite 4 bis 6

Seite 8 bis 10

Jägerbriefe Seite 28 bis 29


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INHALTSVERZEICHNIS

Januar / Februar 2011

Aktuell

Titelbild „Leben an der Grenze“ (Christian Ammann)

IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn BJM-Stv. Bruno Metzler bruno.metzler@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian.ammann@vjagd.at Bezirk Bludenz Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at

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Landeshubertusfeier in Brand Hubertusfeier Bregenz und Dornbirn Hubertusfeier Feldkirch Verleihung der Jäger- und Jagdschutzbriefe Vorstellung der neuen Hegeobmänner / Hegeobfrau Vorarlberger Jagd & Fischerei: PEFC-zertifiziertes Papier Polizeiliche Bekanntmachung: Gewerbsmäßiger Betrug

Wildbiologie 4 8

Der Jäger als Dienstleister Wird´s eng im Lebensraum der Gämse?

Rubriken 11 16 17 24 27 32 35 38

Kinderseite „B wie Bär“ Jagd & Recht Wildküche in Vorarlberg Jagdaufseherseite: Dienstbesprechung Bezirk Bludenz Ausschüsse stellen sich vor: Gamswildausschuss Bücherecke

Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at

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Geschäftsstelle Veranstaltungen

Waffe und Schuss 20

Schonzeit – Waffen – Patronen Landesmeisterschaft 2010 im Jagdparcours

Jagdhunde 36

Glückliches Ende einer schwierigen Nachsuche Erfolgreicher Springer-Spaniel

Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr

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Österr. Brackenverein: Gebrauchsprüfung Erfolgreiche Wachtelhundeprüfung

Jägerschule 26

Neues Schuljahr feierlich eröffnet Blockkurs April 2011

Jagd 7 21 34 46

Verleihung des Vorarlberger Schutzwaldpreises 2010 Münchener Erklärung für Wald und Wild Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft

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40 Jahre FUST-Tirol

Jägerinnen & Jäger 26 40 41 42 44

Geburtstage Zertifizierte Waldpädagogen in der Jägerschaft Bezirksgruppe Bludenz auf Bildungsfahrt Wilderertragödie am Schrofenpass Lebenshirsch Ein Hochkapitaler aus dem Mellental

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Treibjagd wurde zur Saujagd

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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Reduktion der Rotwildbestände – die Zeit danach? Derzeit gibt es bei der Rotwildjagd, nicht nur in Österreich, ein Hauptthema: Zu hohe Rotwildbestände. Bis zu einem Drittel weniger wird verlangt, dann wäre es wie in den 60iger Jahren. Diese Bestrebungen werden von fast allen mitgetragen, die Jäger vor Ort leisten die Knochenarbeit. Extremzeiten wie jetzt lassen die Sitten verrohen, hohe Abschussvorgaben müssen teilweise als Ausrede für schlechtes Jagdverhalten herhalten. Irgendwann wird eine Reduktion der überhöhten Zahlen erfolgen. Hoffentlich bald, hoffentlich in den richtigen Gebieten, hoffentlich ohne dauerhafte Zerstörung der biologischen Grundlagen (Genpool), der sozialen Strukturen (Rudelgröße), die für einen gesunden Rotwildbestand notwendig sind. Wir Jäger, vor allem die gesetzlichen Vertreter des Jagdwesens, werden gefordert

sein, vieles wieder zu korrigieren, was bei der derzeitigen Gratwanderung zwischen Abschusserfüllung und guter Jagd falsch gemacht wird, notgedrungen oder absichtlich.

sind, Angst des Rotwildes vor guten Äsungsflächen, Störung der regelmäßigen Nahrungsaufnahme, Störung der Prägungsphase der Jungtiere durch Frühjahrsbejagung.

Wir jagen viel zu lange, teilweise von April bis in den Jänner. Wir machen über Monate ständig hohen Jagddruck, fast ohne Pausen. Wir jagen zu viel am Abend, beim Ausziehen auf die Äsungsflächen. Wir haben zu viele Kirrungen und jagen teilweise in der Nacht. Wir verstoßen gegen den Muttertierschutz, weil zu wenig Zeit zum Ansprechen bleibt. Wir stören die Sozialstruktur, durch Erlegung alter Leittiere.

Das alles erhöht die Schadensproblematik im Wald. Es gibt keine lineare Beziehung zwischen Wildschaden und Rotwilddichte. Zu hohe Bestände machen Schaden, aber auch kleine Bestände können, wie oben gezeigt, viel anrichten.

Die Folgen sind zunehmende Scheuheit, Verdrängung in dunkle Waldabschnitte die besonders schadensanfällig

Damit diese edle Wildart nicht irgendwann auf die rote Liste kommt (und dann dem Naturschutz anheimfällt, siehe Auerwild) müssen wir alle jetzt schon vorbereitet sein. Die Jäger müssen gut jagen, die Forstbehörde Wald und Wild akzeptieren, der Grundbesitzer muss lernen, dass Wildeinfluss nicht automatisch Wildschaden ist. Voraussetzung ist die Zu-

Der Vorstand sowie das Redaktionsteam der Vorarlberger Jägerschaft wünschen allen Leserinnen und Lesern guten Anblick und Weidmannsheil für das kommende Jahr. SCHUSSZEITEN IM JÄNNER UND FEBRUAR 2011 In den Monaten Jänner und Februar 2011 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Feld- und Schneehasen (bis 15.1.) Dachse, Jungfüchse, Füchse Haus- oder Steinmarder Fasane (bis 31.1.) Ringeltauben (bis 31.1.)

Türkentauben (bis 31.1.) Waldschnepfen (bis 31.1.) Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten (bis 31.1.) Blässhühner (bis 31.1.)

Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär

sammenarbeit der drei Gruppen auf Augenhöhe. Das 5. Rotwildsymposium der Deutschen Wildtierstiftung gemeinsam mit dem Bayerischen Jagdverband vom 1. bis 3. Dezember in München hat sich intensiv mit diesen Themen beschäftigt. Die dabei erarbeitete „Münchener Erklärung zu Wald und Wild“ können Sie auf Seite 21 lesen. Kurzfassungen der Referate finden sie auf unserem Internetportal www.vjagd.at (Suchbegriff Rotwildsymposium). Mit einem kräftigen Weidmannsheil, Euer LJM Dr. Ernst Albrich


Der Jäger als Dienstleister Über die Bedeutung der Jagd im Schutzwald Hubert Schatz er Schutzwald hat für Vorarlberg eine große Bedeutung. Zahlreiche Regionen wären ohne die Schutzwirkung bzw. Hintanhaltung von Naturgefahren durch den Wald kaum ganzjährig bewohnbar, außerdem übernimmt der Wald durch seine Filtrationswirkung eine wichtige Aufgabe in der Reinigung von Luft und Wasser. Höhenstufenbedingt zeichnen sich viele Schutzwaldgebiete durch eine besonders interessante Raum- und Vegetationsstruktur aus. Verzahnen sich diese mit darüber liegenden Alpflächen oder natürlichen Grasmatten und Felsbastionen, so steigert sich ihre Biotopattraktivität um ein Mehrfaches. Schutzwälder stellen daher auch wichtige Lebensräume für zahlreiche heimische Wildtiere, unter anderen auch für unsere großen Pflanzenfresser Reh, Hirsch und Gams dar. Selbst der Hochgebirgsbewohner Steinbock kommt bei gewissen klimatischen Bedingungen bis zur Waldgrenze herab, um sich vor extremen Schneemengen im Hochwin-

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ter zu schützen oder im Frühjahr, wenn in den tiefer gelegenen Bereichen der Lawinenzüge das erste Grün sprießt, um sich hier von der winterlichen Zwangsdiät zu erholen.

Schwierige Bedingungen für Waldverjüngung Der Gebirgsschutzwald ist von einer typischen Entwicklungsdynamik geprägt. Die einzelnen Waldbestandsentwicklungsphasen erstrecken sich in der Regel über eine sehr lange Zeit, denn die natürliche Generationsdauer kann mehrere hundert Jahre dauern. Im Vergleich zu tiefer gelegenen Waldungen verjüngen sich hochgelegene Waldbestände nicht nur viel langsamer, sondern auch mit einer wesentlich geringeren Anzahl von Jungbäumen. Dem Faktor Licht kommt eine besonders große Bedeutung in der natürlichen Verjüngung zu, denn die Keimlinge und Jungpflanzen benötigen für ihr Wachstum ausreichend Wärme. Zu viel Licht am Boden kann bei gewissen Standorten jedoch zur Förde-

rung einer dichten Gras- und Krautschicht führen, was die Ansamungsbedingungen für die Bäume wiederum wesentlich erschwert, unter Umständen sogar völlig verhindert. Schneeschimmel und Schneeschub können im Schutzwald besonders selektierend wirken und die ursprüngliche Keimlings- und Jungpflanzenanzahl bereits im frühen Verjüngungsstadium auf ein Minimum reduzieren. Aus all diesen Gründen hat im klimatisch rauen Schutzwald jede weitere Beschädigung oder gar Verlust von Jungpflanzen eine ganz andere Bedeutung als in den stammzahlreichen Waldungen der Tieflagen.

Der Schutzwald bietet Nahrung Samen, Keimlinge, Triebe und Zweige der Bäume sind aber auch wichtige Nahrungsgrundlagen für viele Tiere. Vögel und Nagetiere tragen neben dem Nahrungsgewinn auch zur Verbreitung von Bäumen bei, wenngleich in Jahren mit hohen Mäusedichten lokal durchaus auch Schäden verursacht werden kön-

nen. Einen unbestritten großen Einfluss auf die Verjüngung zahlreicher Schutzwaldbestände übt hingegen das Schalenwild aus, wie uns viele Waldbilder und Kontrollzäune deutlich vor Augen führen. Neben den positiven Aspekten wie Bodenverwundung und Eintritt von Samen in rohhumusreiche Böden, Zurückbeißen der Konkurrenzvegetation, ein dosierter Triebverbiss zur Stabilisierung der Pflanze sowie Düngereintrag über die Ausscheidung der Losung, überwiegen leider die negativen Einflüsse durch Verbiss, Schlagen und in seltenen Fällen auch durch Schäle. Die Intensität der Wildschäden hängt dabei vor allem von der Waldgesellschaft sowie von der Wilddichte und von der Dauer des Wildaufenthaltes im Wald ab. Mischwaldgesellschaften mit Weißtanne als Zielbaumart zeigen sich auf Grund der großen Nahrungsbeliebtheit der Tanne als besonders schadensanfällig, andererseits nimmt die Schadensgefahr mit zunehmender Aufenthaltsdauer des Wildes im Wald ebenfalls zu.


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Der Schutzwald als Rückzugsgebiet Mit zunehmender Erschließung und Nutzung der alpinen Höhenstufe durch den Menschen und damit einhergehenden Beunruhigung der Hochlagen nimmt der Schutzwald leider eine immer wichtigere Bedeutung als Rückzugsgebiet für alpine Wildtiere ein. Somit schützt der Schutzwald nicht nur den Menschen vor Naturgefahren, sondern das Wild auch vor Störungen. Leider ist diese Entwicklung von nicht unerheblicher Bedeutung für die Waldverjüngung, denn untragbare Verbiss- und Schlagschäden sind häufig die Folgen davon. Es wäre aber wohl sehr naiv, zu behaupten, dass Wildschäden im Wald immer nur mit der Beunruhigung des Wildes zusammenhängen. Wenngleich Störungen einen großen Einfluss auf das Verhalten der Tiere haben können, so ist die vorhandene Menge von Wildtieren sicherlich der entscheidende Faktor für die Intensität von Wildschäden. Und genau hier beginnt die Mitverantwortung des Jägers für den Schutzwald. Denn in vielen Fällen bestimmt nämlich die Jagd durch entsprechende Hegeund Wildlenkungsmaßnahmen wie Wildfütterungen, Äsungsplätze sowie Abschusshöhe und Abschussverteilung die Aufenthaltsdauer und Anzahl des Wildes in einem Gebiet bzw. Revier. Der zunehmende Aufenthalt von Gamswild im Schutzwald ist hingegen in vielen Fällen auf den tourismusbedingten Verlust von Lebensräumen ob Holz zurückzuführen.

WILDBIOLOGIE und ihr auch Schutz vor Raubtieren bot, ist heute der Jäger beauftragt, den Wald vor übermäßigem Wildverbiss zu schützen. Ansehen und Macht wie damals bekommt er dafür heute nicht mehr, viel eher ist er der permanenten Beobachtung und Kritik von Behörde, Grundeigentümer und Öffentlichkeit ausgesetzt. Je nach Herkunft der Kritiker muss sich der Jäger manchmal in ein und demselben Arbeitsfeld Betitelungen wie Wildzüchter und Waldvernichter oder aber Bambimörder gefallen lassen. Nichtsdestotrotz gehört die jagdliche Betreuung von Schutzwäldern zu den wichtigsten Aufgaben des Jägers der Gegenwart. Die Schwerpunktbejagung in Form von Freihaltungen, Schonzeitaufhebungen oder Abschussaufträgen stellt eine unerlässliche Voraussetzung für eine erfolgreiche jagdliche Betreuung eines Schutzwaldsanierungsprojektes oder Flächenwirtschaftlichen Projektes dar. Die Erfüllung dieser jagdlichen Aufgaben verlangt vom Jäger nicht nur entsprechende fachliche und körperliche Voraussetzungen, sondern sehr viel Zeit und somit

auch Geld. Beispielsweise werden in einem zirka 300 ha großen, intensiv betreuten Sanierungsprojektgebiet jährlich bis zu 300 Jagdeinsätze (Pirsch, Ansitz, etc.) mit einem Gesamtzeitaufkommen von über 1000 Stunden absolviert. Nach erfolgter Reduzierung des Wildbestandes nimmt der Zeitaufwand für die Erlegung des Wildes von ursprünglich 10 auf 30 Stunden pro Stück zu.

Höchste Anforderungen an den Jäger Bei der Durchführung einer Schwerpunktbejagung in streng begehbaren Gebieten scheidet sich unter den Jägern relativ rasch die Spreu vom Weizen. Höchste körperliche Anstrengung in den meist schlecht erschlossenen Gebieten, erhöhte Absturzgefahr bei Bodenfrost und Schnee sowie Steinschlaggefahr stellen die äußeren Umstände dieser Arbeit dar. Die Bergung von erlegtem Wild kann mit einer extremen Schinderei verbunden sein. Außerdem muss der Schutzwaldjäger in der Lage sein, das Wild binnen Sekunden anzusprechen und es freihändig oder

5 über Stock mit einem präzisen Schuss auf kurze Entfernungen zu erlegen. Denn in diesen Gebieten wird ein Großteil des Wildes auf der Pirsch erlegt. Besonders mühsam kann die Betreuung der Projektflächen im Winter sein. So einfach es auch ist, von der sicheren Straße am Talboden oder vom Gegenhang aus Wild oder vielleicht sogar nur Fährten im Projektgebiet auszumachen, umso schwieriger, oftmals sogar unmöglich, erweist sich hingegen das Anpirschen bzw. Erlegen des Stückes im Arbeitsfeld selbst. Neben genügend Zeit stellen ein jagdstrategisch gut angelegtes Pirschwegenetz und günstig platzierte Ansitzeinrichtungen die Grundvoraussetzungen für eine effektive jagdliche Betreuung eines Schutzwaldprojektgebietes dar. Die Errichtung dieser Infrastruktur ist mit einem hohen Geldaufwand verbunden und vielfach nur durch die Unterstützung des Projektbetreibers durchführbar. Trotzdem gibt es im Land einige Gebiete, wo der Jagdnutzungsberechtigte zumindest einen Teil dieser jagdlichen Einrichtungen erstellt und

1.000 Stunden Aufwand für Bejagung Während in früheren Zeiten der Jäger die Familie bzw. Gemeinschaft mit lebensnotwendigem Fleisch versorgte

Die Jagd im Bergwald ist oft mit höchster körperlicher Anstrengung verbunden.


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WILDBIOLOGIE

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auch finanziert. Nicht zu reden von den Aufwendungen für einen funktionierenden Jagdbetrieb in jenen Revieren, die sich zwar in Schutzwaldregionen befinden, aber Gott Lob von keinem Schutzwaldprojekt betroffen sind.

Andere Beurteilungskriterien notwendig Selbstverständlich kann im Zuge einer Schwerpunktbejagung nicht das gleiche Maß an Abschussqualität im Hinblick auf Alter und Trophäengüte erwartet werden wie in herkömmlichen Revieren. Die schutzwaldtechnischen Ziele in den Projektgebieten erfordern eben eine hohe Abschussmenge, wodurch automatisch auch viele Stücke der ansonsten schonungswürdigen Jahrgänge und Trophäenträger erlegt werden. Auch wenn der Jäger bemüht ist, in der Mittelklasse so wenig wie möglich einzugreifen, ist es zumindest bei Reh- und Gamswild nicht möglich, diese gänzlich zu schonen. Es muss jedoch allen Kritikern, insbesondere jenen in Jägerkreisen klar sein, dass der Spielraum für die Höhe der Wilddichte in einer gesamten Region in einem hohen Maße von einer ausreichend zufriedenstellenden Bejagung der waldbaulichen Problemgebiete abhängig ist. Würde man sich dem Schalenwildverdrängungs- und somit Verbissentlastungseffekt mit Hilfe einer schwerpunktmäßigen Bejagung nicht zunutze machen, so müsste der Wildbestand in der gesamten Region stark verringert werden, um so in den Sanierungsgebieten eine Wildverdünnung zu erreichen. Dieser Entlastungseffekt tritt jedoch nur dann ein, wenn die Schwerpunktbejagung trotz Nebenwirkungen auf die Abschussqualität konsequent und nachhaltig umgesetzt wird.

Zur Sicherung der Schutzwaldfunktion kommt der Jagd eine überragende Bedeutung zu.

Dienstleistung an die Allgemeinheit Sämtliche Schutzwaldsanierungsprojekte im Land bestätigen, dass eine standortgerechte Baumartenmischung in der Waldverjüngung nur mit Hilfe einer ganzjährigen jagdlichen Betreuung und zusätzlichen Anbringung von Verbissschutzmitteln erzielt werden kann. Jene Reviere, wo die forstlichen und jagdlichen Maßnahmen auf einander abgestimmt und vor allem konsequent und nachhaltig umgesetzt werden, demonstrieren dazu eindrucksvolle Waldbilder. Die Kosten für die jagdliche Betreuung des Schutzwaldes trägt mit Ausnahme jener wenigen Projekte, wo zusätzliche Abschussorgane eingesetzt werden, einzig und allein der Jagdnutzungsberechtige. Erst nach erfolgter Hochrechnung über den finanziellen Aufwand für die Bejagung eines Schutzwaldgebietes wird einem richtig bewusst, welch große Leistung die Jagd für die Öffentlichkeit erbringt. Denn immerhin ist es mit den erwähnten 1000 Arbeitsstunden noch nicht abgetan, Aufwendungen für Lohnnebenkosten, Versicherungen,

sowie Auto, Benzin, Waffe Munition, etc. müssen mit einkalkuliert werden. Außerdem stehen die dafür aufgebrachten Stunden für notwendige Arbeiten in den übrigen Revierteilen nicht mehr zur Verfügung oder müssen zusätzlich erbracht werden. Müssten all diese Ausgaben von der Allgemeinheit abgegolten werden, so würde das dem Steuerzahler sehr viel Geld kosten. Selbstverständlich erbringt die Jagd aber nicht erst im Zuge von Schutzwaldsanierungen eine wichtige Dienstleitung an die Öffentlichkeit, sondern insbesondere im Zuge von jagdlichen Präventionsmaßnahmen, wenn Sanierungsfälle durch eine umsichtige, den Bedürfnissen des Schutzwaldes angepasste Jagdausübung verhindert werden. Aus diesem Grund ist allen Jagdnutzungsberechtigten, Jagdschutzorganen und Jagdhelfern, die bemüht sind, die jagdliche Arbeiten in ihren Revieren bestmöglich auf eine gesunde Entwicklung des Schutzwaldes abzustimmen und dabei weder Kosten noch Zeit noch persönlichen Einsatz scheuen, ein großer Dank für Ihre Bemühungen auszusprechen.

All jene, die aber glauben in empfindlichen Schutzwaldgebieten eine Spielwiese für jagdwirtschaftliche Träumereien mit künstlich hochgehaltenen Schalenwildbeständen gefunden zu haben, sollten sich schleunigst mit der Ökologie dieses sensiblen Ökosystems auseinandersetzen und eine ganzheitliche, naturhaushälterische und bodenständige Jagd anstreben. Hier beginnt aber auch die Verantwortung des Grundeigentümers bzw. Jagdverfügungsberechtigten. Denn Reviere mit einem hohen Anteil an Schutz- und insbesondere Objektschutzwäldern können eben, wenn überhaupt, nur an Personen verpachtet werden, die die entsprechende Voraussetzung und Bereitschaft für eine Intensivbejagung mit sich bringen. In diesen Jagdgebieten höchst mögliche Jagdpachteinnahmen anzustreben ist unverantwortlich, weil der Jäger dafür verständlicherweise einen entsprechend hohen Wildbestand haben möchte. Die Wald-Wild-Problematik ist unter solchen Voraussetzung mit Sicherheit nicht zu entschärfen, vielmehr wird sie zu Verhärtung des Konfliktes führen.


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Verleihung des Vorarlberger Schutzwaldpreises 2010 Drei Preisträger aus dem Biosphärenpark Großwalsertal

1. Die Gemeinde Blons mit dem Projekt „Lawinenwege – Leusorgweg und Lawinendokumentationszentrum Blons“ 2. Die Agrargemeinschaft Fraßenwald – Raggal mit

dem Projekt „Integrales Wald-Wild-Management“ (techn., waldbauliche und jagdwirtschaftliche Maßnahmen) 3. Die Agrargemeinschaft Thüringerberg mit dem Projekt „Schutzwaldbewirtschaftung – Jagdbe-

wirtschaftung und engagierte Öffentlichkeitsarbeit“ „Der Preis ist eine verdiente Würdigung für hervorragende und engagierte Leistungen zur Erhaltung und Pflege des lebenswichtigen Schutzwal-

Fo to : Pressed ienst d er Vlbg. Land esregierung

m forstlich dekorierten und bis auf den letzten Platz gefüllten Schindlersaal in Kennelbach fand Mitte November die 9. Vorarlberger Schutzwaldtagung statt. Höhepunkt dieser Veranstaltung bildete die im Anschluss an einige hoch interessante Fachvorträge durchgeführte Preisverleihung des Vorarlberger Schutzwaldpreises 2010. Erstmals in der Geschichte dieser alljährlichen Veranstaltungsreihe wurden drei gleichwertige Hauptpreisträger ausgezeichnet:

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des, zugleich aber auch Anreiz für künftiges Engagement“, so der zuständige Landesrat Ing. Erich Schwärzler bei der Verleihung der Preise. Als besonders lobenswert hervorgehoben wurde von den Laudatoren auch die gute unkomplizierte und nachhaltige Zusammenarbeit mit der in den Projektgebieten befassten und betroffenen Jägerschaft, die somit auch einen wesentlichen Anteil am Zustandekommen und am Erfolg der eingereichten Schutzwaldprojekte verbuchen konnten. Eine interessante und sehr harmonisch verlaufende Veranstaltung ohne jegliche Polarisierung. Glückwunsch den Preisträgern!

Roland Moos

Die Preisträger 2010.

Gemeinsam auf ins Jagdjahr 2011 Ein neues Jahr hat seine Pforten geöffnet. Viele Arbeiten, Aufgaben und Termine stehen in den kommenden Monaten wieder an, die den gemeinsamen Einsatz von Jagd, Forst, Landwirtschaft, Grundeigentum, Behörde, Naturschutz und Tourismus erfordern. Aus diesem Grund ist die Bereitschaft für eine gedeihliche Zusammenarbeit wohl auch im neuen Jahr wieder eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Jagdjahr. Für das bisherige gemeinsame Miteinander danke ich allen Partnern sehr herzlich. Der Dialog als Basis für ein gemeinsames Vorgehen ist aber nicht nur eine Sache von Führungspersonen und Funktionären der jeweiligen Interessengruppen, sondern die Verantwortung eines jeden Einzelnen. Die Dialogbereitschaft muss bereits im Revier und in der eigenen Gemeinde gepflegt und gelebt werden. Dies setzt aber wiederum einen permanenten Kontakt zwischen den handelnden Personen, wie z. B. den Jagdund Waldaufsehern sowie den Grundeigentümern voraus. Die Erfahrungen zeigen aber

auch, dass es besonders sinnvoll ist, wenn sich auch Jagdpächter und Jagdverfügungsberechtigte regelmäßig während der Pachtperiode treffen, um die Jagd-, Waldund Landbewirtschaftung in ihrem Revier zu erörtern. Jahreshauptversammlungen von Jagdgenossenschaften, Alpinteressentschaften und Agrargemeinschaften bieten jedes Jahr eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Eigentümer und Bewirtschafter des gepachteten Jagdgebietes zu treffen und mit ihnen offene Fragen zu diskutieren und allenfalls Wünsche und Empfehlungen zu äußern. Den Jagdausübenden und Jagdschutzorganen danke ich für die gute Zusammenarbeit in der TBC-Bekämpfung und ersuche sie, alles zu unternehmen, den vorgegebenen Abschuss zu erfüllen. Der Hegegemeinschaft kommt in Vorarlberg eine besonders wichtige Bedeutung zu, weil sie für die Bewirtschaftung des Rotwildes und in den meisten Fällen auch der anderen Wildarten, welche dem Abschussplan unterliegen, zuständig ist. Gerade Fragen,

wie Zielbestände und Wildfütterung werden in der Hegegemeinschaft diskutiert und oftmals in Beschlüsse gefasst, was die Anwesenheit der Mitglieder bzw. Revierpächter voraussetzt. An dieser Stelle darf ich mich bei allen Hegeobmännern für ihre nicht immer leichte Aufgabe in der Führung der Hegegemeinschaft bedanken und die erste Hegeobfrau des Landes, Frau Caroline Egger-Batliner (Hegegemeinschaft 2.3 Lech) recht herzlich willkommen heißen und ihr sowie allen neuen Hegeobmännern alles Gute bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit wünschen. Dialog und Information stehen in einem engen Zusammenhang. Information kann auf vielfältige Art und Weise erfolgen. In unserer modernen Gesellschaft ist das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium nicht mehr weg zu denken und wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die Vorarlberger Jägerschaft hat diese Entwicklung erkannt und mit ihrem neuen Portal einen Meilenstein auf der Kommunikations- und Informationsebene

für Jäger und Jagdinteressierte, aber auch für die breite Öffentlichkeit gesetzt. Für diesen zukunftsweisenden Schritt möchte ich mich bei der Vorarlberger Jägerschaft, mit Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich an der Spitze, recht herzlich bedanken. Geschätzte Jägerinnen und Jäger, es ist mir ein besonderes Anliegen, Ihnen für das Jahr 2011 weiterhin viel Gesundheit, Glück und Schaffenskraft sowie ein kräftiges „Weidmannheil“ zu wünschen. Landesrat Ing. Erich Schwärzler Pro m o tio n


Wird´s eng im Lebensraum der Gämse? Störungen – Auswirkungen - Lösungsansätze

DI Mo nik a Pfeifer, Büro am Berg m Lebensraum der Gämsen ist oft Hochbetrieb. Nahezu zu allen Jahreszeiten sind Menschen in den Bergen unterwegs und suchen Erholung, Naturerlebnis, Ruhe oder wollen sich körperlich betätigen. Viele Erholungssuchende sind sich oft nicht bewusst, dass sie im „Wohnzimmer“ von Wildtieren unterwegs sind und einen Beunruhigungsfaktor darstellen.

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Doch was „stört“ wirklich? Woran können sich die Gämsen gewöhnen? Wie können wir mit gutem Gewissen und rücksichtsvollem Verhalten dieses Wohnzimmer betreten

ohne Unruhe, Stress und negative Folgewirkungen mitzubringen? Viele Dinge im Lebensraum des Gamswildes haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Die Almbewirtschaftung wurde meist extensiver oder völlig aufgegeben, in manchen Gebieten aber auch intensiviert, mit zusätzlichem Düngereintrag oder intensiver Schafbeweidung. Die Erschließung mit Straßen, Liften und Pistenflächen hat stetig zugenommen und wächst noch weiter. Der Ausbau der Almwege hat ebenfalls zugenommen, Hütten sind leichter erreichbar. Diese Zunahme der Bautätigkeiten bringt einerseits einen Flächenverbrauch mit sich

und ermöglicht es andererseits mehr Menschen, auf einfachere Weise und in kürzerer Zeit die Bergregionen zu erreichen. Viele haben auch schon wieder genug von dem Trubel, der sich mancherorts in den Schigebieten oder bei stark frequentierten Hütten abspielt. Sie suchen die ruhigere Variante des Bergerlebnisses: Wandern abseits von viel begangenen Wegen, Mountainbiken, Paragleiten, Schitouren oder Schneeschuhwandern im unberührten Schnee. Mit diesen vielfältigen Aktivitäten sind Menschen das ganze Jahr über in den Bergen unterwegs: den letzten Schitouren- und Schneeschuhgehern folgen schon die ersten Wanderer.

Im Sommer bis in den späten Herbst hinein sind Pilze- und Beerensucher unterwegs, Hänge- oder Paragleiten kann je nach Witterung ganzjährig ausgeübt werden. Viele dieser Aktivitäten erfolgen auf großer Fläche, vor allem im Winter sind je nach Schneelage verschiedenste Tourenvarianten möglich. Bei all diesen Aktivitäten im Gamswildlebensraum muss auch die Jagd erwähnt werden: eine Aktivität vom Sommer bis meist Ende Dezember, abseits von den üblichen (Wander)wegen.

Art der Reaktion Der Mensch mit seinen Aktivitäten ist ein Beunruhigungsfaktor für Gämsen und


Januar / Februar 2011 für viele andere Wildtiere. Doch nicht immer handelt es sich um gravierende Störungen, hier muss gut beobachtet und erforscht werden, was wirklich und in welchem Ausmaß stört, um auch gezielt Gegenmaßnahmen setzen zu können. Als Maß für die Intensität der Störung kann die Art der Reaktion betrachtet werden. Diese Reaktion aufgrund einer Beunruhigung oder Störung kann erkannt werden in einer Verhaltensänderung nach Auftauchen des Beunruhigungsfaktors im Vergleich zum Verhalten davor; ein einfaches Beispiel: vorher Äsen, danach Flüchten. Beobachtbare und messbare Parameter für die Intensität der Reaktion und damit der Störung sind die Art der Reaktion, z.B. Sichern, Ausweichen in Form von langsamem Wegziehen oder Flüchten, die Ausweichoder Fluchtstrecke und auch die Zeitdauer bis zum Zurückkehren bzw. dem wieder Aufnehmen der vorhergehenden Aktivität, z.B. Äsen. Art der Reaktion und Intensität sind bei Gämsen vom Geschlecht, dem Alter und der Gruppengröße abhängig. Geiß-Kitz-Rudel reagieren in der Regel früher, d.h. schon auf größere Distanz bei Annäherung von z.B. Wanderern oder Tourengehern und intensiver, d.h. eher mit Flucht als Ausweichen oder nur mit Sichern. Gamsböcke hingegen sind öfters in der Nähe von Wanderwegen zu beobachten ohne sich auch bei regem Wanderbetrieb besonders stören zu lassen. Auch die Tages- und Jahreszeit spielen eine Rolle für die Intensität der Reaktion. Im Winter bei hoher Schneelage ist das Verhalten darauf ausgerichtet, Energie zu sparen. Die Annäherungsdistanz, welche von Gämsen toleriert wird, ist meist wesentlich geringer als im Sommer. Kommt es jedoch zu überra-

WILDBIOLOGIE schenden Beunruhigungen (z.B. ein Schifahrer taucht plötzlich über einer Kante von oben auf), ist die Flucht umso energiezehrender. Auch die Struktur des Lebensraumes ist wesentlich für die Art der Reaktion. So konnte in verschiedenen Forschungsprojekten wiederholt beobachtet werden, dass Gämsen in der Nähe von deckungsreichen Felsen eine wesentlich geringere Reaktion auf Paragleiter zeigten als Gämsen auf offenen Freiflächen in weiter Entfernung zu den schutzbietenden Felsen.

Gewöhnung? Gämsen können sich an manches gewöhnen: wiederholte Aktivitäten auf gleich bleibenden Wegen und Routen werden „berechenbar“. Die Gämsen lernen diese Annäherungen als „ungefährlich“ einzustufen. Wanderer, Tourengeher oder Jäger abseits von Wegen sind nicht vorhersehbar. Besonders Überraschungseffekte wie schnelle Annäherung von oben durch abfahrende Schifahrer oder unvermutetes Erscheinen hinter einer Kante sorgen für besonders intensive Reaktionen.

Aufgrund von Beunruhigungen können Folgewirkungen dieser Reaktionen für das einzelne Individuum oder einen Gamsbestand in einer Region entstehen. Im besten Fall können die einzelnen Tiere ihre Energieverluste wieder ausgleichen, finden zeitlich und räumlich trotzdem ausreichend Nischen, um ihre gewohnte Lebensweise nicht verändern zu müssen. Es kann aber auch zu Energieverlusten kommen, die geringere Gewichte, verminderten Fortpflanzungserfolg und/oder eine verminderte Kondition mit sich bringen. Werden Gämsen dermaßen häufig in ihrem für sie optimalen Lebensraum gestört, dass kaum mehr ein Zeitfenster besteht, diesen ungestört nutzen zu können, kann es zu Abwanderung in weniger geeignete Lebensräume kommen. Dies kann wiederum die oben genannten negativen Folgewirkungen haben, zusätzlich kann es auch zu Belastungen für diesen Lebensraum z.B. durch verstärkten Verbiss im Waldbereich kommen.

Gemeinsam Maßnahmen setzen Wir sehen, dass „Störungen“ sehr differenziert betrachtet

9 werden müssen. Maßnahmen zur Verbesserung dieser Situation sollten dort gesetzt werden, wo es Probleme gibt und Beunruhigungen zu negativen Folgewirkungen führen. Für die Überlegung, welche Maßnahmen eine Verbesserung für die Gämsen bringen, müssen die Grundlagen und Ursachen sauber und transparent erhoben werden und alle Interessensvertreter als Partner an einen Tisch gebracht werden. Die Erarbeitung und auch die Umsetzung von Maßnahmen muss unter Beteiligung aller Interessensgruppen erfolgen, um auch die notwendige Akzeptanz bei allen zu erreichen. Es kann sinnvoll sein, bestimmte Routen, die nicht durch die Kernlebensräume der Gämsen führen, besonders zu empfehlen. Es kann in manchen Fällen aber auch notwendig sein, zeitliche und/oder räumliche Betretungsbeschränkungen oder (freiwillige) Ruhegebiete zu formulieren. Die Informationen über empfohlene Routen, Ruhegebiete und vor allem Information über störungsempfindliche Tierarten und deren Lebensraumansprüche sollten auf Tafeln an den Ausgangspunkten/Parkplätzen und in Infofoldern vor Ort zu


finden sein. Die Infos sollten auch auf den verschiedenen Homepages der Interessensvertreter im Internet (alpine Vereine, Tourenportale, Gemeinde, Tourismusverbände, Jägerschaft) und in deren regelmäßig erscheinenden Zeitschriften zu finden sein. Geführte Schitouren, Wanderungen oder Vorträge in der Region oder den Alpinverbänden zum Thema Wildtiere/Lebensweise/Störungen /rücksichtsvolles Verhalten erweisen sich besonders hilfreich, Information den Menschen nahe zubringen und dadurch das Bewusstsein und die Sensibilität für rücksichtsvolles Verhalten langfristig zu sichern. Viele Menschen, die in den Bergen unterwegs sind, wissen nicht mehr viel über unsere heimischen Wildtiere und deren Lebensraumansprüche. Die verschiedenen Organisationen und Interes-

WILDBIOLOGIE

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Foto: Christian Ammann

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sensvertreter arbeiten verstärkt daran, mehr Information und „faire Spielregeln“ zu verbreiten. Kampagnen wie „Respektiere deine Grenzen“ (www.respektiere-deinegrenzen.at, www.respektieredeine-grenzen.ch) oder Infofolder über naturverträgliche

Wintertouren (www.clubarc-alpin.eu, s. Publikationen), „Fair:-) zur Natur“ (Naturfreunde, www.naturfreunde.at, s. Natur- und Umweltschutz) tragen dazu bei, Bewusstsein für respektvolles Verhalten bei Aktivitäten in den Bergen zu

schaffen. Auch einige Beispiele von konkreten Projekten, an denen alle Interessensvertreter mitgearbeitet haben, zeigen Akzeptanz über die Regelungen bei den Tourengehern und erfreuliche Verbesserungen für die Situation der Gämsen.


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B... wie... Braunbär Von Monika Dönz-Breuß

er Braunbär kommt in Eurasien und Nordamerika vor und ist einer der größten an Land lebenden Beutegreifer. Es gibt drei Unterarten: europäischer Braunbär, Grizzlybär und Kodiakbär. Braunbären können zwischen 100 und 280 cm lang werden und eine Schulterhöhe zwischen 90 und 150 cm erreichen. Das Männchen ist immer deutlich schwerer als das Weibchen. Die schwersten Bären sind die Kodiakbären – sie können bis zu 780 kg schwer werden. Die europäischen Braunbären wiegen bis zu 250 kg.

Klettermax Bären sind vorwiegend dämmerungsoder nachtaktiv, im Frühling und Herbst gehen sie aber auch tagsüber auf

Jägersprache Männliches Tier =Bär Weibliches Tier = Bärin Kopf = Kopf, Haupt Ohren = Gehöre Beine = Läufe, Pranken Füße = Branten, Tatzen Schwanz = Bürzel

Foto: Christian Ammann

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die Jagd, da sie dann mehr Hunger haben. Sie sind Sohlengänger und bewegen sich im Passgang fort, dass heißt, dass beide Beine einer Körperseite gleichzeitig bewegt werden. Normalerweise sind Bären sehr langsam, sie können aber, wenn es sein muss, bis zu 50 km/h schnell laufen. Bären schwimmen auch sehr gut, auf die Bäume klettern können aber nur die Jungtiere.

Winterruhe Im Herbst sind unsere Braunbären besonders hungrig und legen Fettreserven an. Zwischen Oktober und Dezember beginnen sie eine Winterruhe. Dabei ziehen sie sich in einen Bau zurück, den sie oft selbst gegraben und mit trockenen Pflanzen ausgekleidet

haben. Manchmal benutzen sie aber auch natürliche Höhlen oder Felsspalten. Während der Winterruhe gehen der Herzschlag und die Atemfrequenz deutlich zurück, die Körpertemperatur sinkt aber nur ganz wenig.

Allesfresser Braunbären sind Allesfresser, ernähren sich aber hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung wie Gräsern, Kräutern, Wurzeln, Nüssen aber auch Pilzen. Im Sommer und Herbst fressen sie auch ganz gerne Beeren. Sie fressen aber auch Insekten, Vögel und deren Eier, Murmeltiere und Wühlmäuse.

Bärenwinzlinge Obwohl die Paarungszeit in den Monaten Mai bis Juli ist, kommt das

Bärenjunge erst Ende Winter zur Welt. Die Trächtigkeit dauert so lange, weil es zuerst zu einer Keimruhe kommt, welche bis zu fünf Monate dauern kann; erst danach entwickelt sich das Junge im Mutterleib. Die Jungtiere werden noch während der Winterruhe geboren, in den Monaten Jänner bis März. Sie sind dann 23 bis 28 cm lang, wiegen nur 340 bis 680 Gramm und haben die Augen noch fest geschlossen. Die Jungenaufzucht ist die Aufgabe des Weibchens. Erst mit fünf Monaten nehmen die jungen Bären feste Nahrung zu sich und erst mit 1,5 bis 2,5 Jahren werden sie von der Mutter endgültig entwöhnt. In der Natur können Braunbären 20, manchmal sogar bis zu 30 Jahre alt werden, in Gefangenschaft sogar fast 50 Jahre.

Literaturtipp: Annette Betz Der Bär. Kleines TierABC. (2001) Annette Betz Verlag


Eindrucksvoll wurde der Hubertushirsch (ungerader 14er) aus der Genossenschaftsjagd Brand (Erleger Herbert Meyer, in Begleitung von Jagd aufseher Franz-Josef Beck und Jagdaufseher Albert Nessler) von einem Pferdegespann auf den Dorfplatz geführt.

Feierliche Landeshubertusfeier in Brand m 6. November feierte die Vorarlberger Jägerschaft die Landeshubertusfeier in Brand. Die Bezirksgruppe Bludenz, allen voran die Hegegemeinschaft 4.1 mit Hauptorganisator Herbert Meyer verstand es, den Erntedank feierlich zu gestalten.

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Der Jägertreff fand auf dem neu gestalteten Dorfplatz in Brand statt – hier traf man sich bei musikalischen Klän-

gen der Bürserberger Dorfmusikanten, der Jagdhornbläsergruppe Bludenz und der Brandner Alphornbläser zum traditionellen Jägerplausch am Glühweinkessel. Die feierliche Hubertusmesse fand in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ in Brand statt und wurde von Pfarrer Dr. Nikolaus Hatiar zelebriert. Aus dem Mittelalter ist die Hubertus-Legende über-

liefert. Der Legende nach war Hubertus ein zügelloser Jäger, dem eines Tages ein Hirsch mit einem leuchtenden Kruzifix zwischen den Geweihstangen erschien. Aus Hubertus, dem Jäger ohne Grenzen, wurde fortan ein Heger und Bewahrer der Natur, der die Wildtiere als Geschöpfe Gottes achtete. Weiter ist über den heiligen Hubertus bekannt, dass er etwa um 705 n. Chr. Bischof von Lüttich war. Be-

Die Bürgermusik Brand geleitete den Hubertushirsch und die Gäste zum Gemeindesaal.

reits im 10. Jahrhundert wurde Hubertus von Jägern als ihr Schutzpatron verehrt. Die Botschaft der Legende ist nach wie vor aktuell. Sie mahnt die Menschen heute, verantwortungsvoll mit Umwelt und Natur umzugehen und deren Ressourcen nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit zu nutzen, das heißt nur soviel abzuschöpfen wie regelmäßig wieder hinzu wächst.


Januar / Februar 2011 Die musikalische Umrahmung wurde durch den 1. Vorarlberger Jägerchor, die Jagdhornbläsergruppe Bludenz sowie ein Duo der Bürserberger Volksmusikanten gestaltet. Im Anschluss an die Messe erfolgten die Grußadressen und Ansprachen, moderiert durch Otto Vonblon, auf dem feierlich erleuchteten Dorfplatz. Bezirksjägermeister Ing. Lothar Tomaselli hieß alle Gäste im Namen der Bezirksgruppe Bludenz herzlich willkommen. Vizebürgermeister Roland Schallert überbrachte die Grußworte der Gemeinde Brand. Landesrat Ing. Erich Schwärzler betonte, dass die Hubertusfeier zugleich Erntedank sei, „eine tief bäuerliche und jagdliche Tradition. Es ist Anlass, Danke zu sagen für die gemeinsamen Zeiten, für starke Partner des Forstes, des Naturschutzes und der Hege und Pflege.“

Hubertusansprache Die diesjährige Hubertusansprache wurde von Ehrenmitglied Hannes Kaufmann gehalten. „Mit der Jagd in unserem Kulturkreis ist der Begriff der Weidgerechtigkeit untrennbar verbunden. Er ist als Postulat in die moderne Jagdgesetzgebung eingegangen: Die Jagd ist nach den anerkannten Grundsätzen der Weidgerechtigkeit auszuüben. Als gesetzliche Forderung ist die Weidgerechtig-

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Die Ehrengäste lauschten den Festansprachen.

keit ein unbestimmter Rechtsbegriff. Als Makel in der Gesetzesmaterie, im geschriebenen Recht, empfinden dies vor allem diejenigen, die nichts damit anfangen können oder nichts damit anfangen wollen. Wir, die wir diesen Begriff in unseren Statuten festgeschrieben haben, dürfen dies nicht. Was ist denn weidgerecht? Die Antwort findet man am sichersten, wenn man sich fragt, was nicht weidgerecht ist. Da werden die Grenzen sehr schnell sichtbar, zum Guten wie zum Bösen. Ein alter Spruch heißt: „Es sind nicht alle Jäger, die ein Hörnlein führen“. Ein anderer wird Martin Luther zugeschrieben: „Jagd ist gut und nutz, wenn der, so sie tut, gut ist und nutz.“ Beide drücken aus, dass ein rechter Jäger zu

Hubertusredner Ehrenmitglied Hannes Kaufmann mit Gattin.

sein mehr heißt als Wild zu erlegen. … Seien wir, dem edlen Weidwerk und der Weidgerechtigkeit verpflichtet, stolz, den grünen Rock und eine Waffe tragen zu dürfen, glücklich, in einem Land zu leben, in dem in der Öffentlichkeit die Resonanz der Jagd noch weithin hörbar ist und vernommen wird, jagen zu können in einer Landschaft, deren Menschen, Fauna und Flora keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Wir sind berufen zu schützen, zu behüten und zu bewahren. Denn je mehr Menschen auf dieser Erde leben und je mehr sich die Siedlungen ausdehnend zueinanderdrängen, umso größer wird die Sehnsucht nach einer Blume, die nicht vom Gärtner gepflanzt ist, nach einem Tier, das nicht hinter Gittern lebt,

nach einem Weg, den man allein geht. Wir müssen mit dafür sorgen, dass den Menschen bewahrt bleibt, was sie einst brauchen werden, morgen noch mehr als heute.“ Im Anschluss geleitete die Bürgermusik Brand, gefolgt vom Hubertushirsch, die Gästeschar in den Gemeindesaal, wo bis in die späten Stunden unter der musikalischen Umrahmung der Bürserberger Dorfmusikanten gefeiert wurde. Ein herzliches Weidmannsdank an die Organisatoren für die würdevoll und feierlich gestaltete Landeshubertusfeier 2010. MDB Weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Landeshubertusfeier“)

Fröhliche und zufriedene Stimmung unter den Gästen.


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HUBERTUSFEIER

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Würdige Hubertusfeier der Bezirke Bregenz und Dornbirn in Au Gemeinsame Hubertusfeier im Bregenzerwald Ro land Mo o s um spätnachmittäglichen, feierlichen Auftakt der Bezirkshubertusfeier in Au, wurde die Jägerschaft der Bezirke Bregenz und Dornbirn auf den stimmungsvollen Kirchplatz zum Jägertreff am Glühweinkessel geladen. Gleichzeitig wurde unter festlichem Hörnerklang der Jagdhornbläsergruppen Kleinwalsertal und Rotach der diesjährige kapitale Hubertushirsch „Holzbodner“ aus dem EJ Revier Heimberg-Pise vom Moderator BJM-Stv. Roland Moos den zahlreich erschienenen Jägerinnen, Jägern und Gästen präsentiert.

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Der anschließende feierliche Hubertusgottesdienst in der Pfarrkirche St. Leonhard wurde vom Ortspfarrer von Au Mag. Georg Willam zelebriert. Die musikalische Gestaltung lag in den bewährten Händen der neu formierten Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal, verstärkt durch die Jagdhornbläsergruppe Rotach, der exzellenten Gesangsgruppe „Wiedar Motla“ aus Au und dem Flügelhornduo Bär /Rehm von den „Innwäldern“.

Revierjäger Walter Schweizer – Mitglied der Bezirksgruppe Dornbirn – wurde im Rahmen der Bezirkshubertusfeier in Au mit der ehrenvollen Verleihung des Titels „Hegemeister“ ausgezeichnet. Walter Schweizer ist seit 47 Jahren Jagdschutzorgan und Mitglied der Vorarlberger Jägerschaft. Seine Probejahre absolvierte er im GJ Revier Dornbirn-Schwende unter Jagdschutzorgan RJ Richard

Die offizielle Hubertusfeier fand danach in den jagdlich dekorierten Räumlichkeiten des Erlebnisgasthofes „Ur Alp“ statt, wo BJM HM Hans Metzler nicht nur die zahlreich versammelte Jägerschaft, sondern auch eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßen durfte. Nach den Grußworten des Hausherrn Bürgermeister Pius Natter, Landesrat Ing. Erich Schwärzler, dem Landeswildbiologen DI Hubert Schatz und LJM-Stv. HM Alexander Ritsch, der den leider verhinderten Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich vertrat, wurde in einem weiteren Programmpunkt die Ehrung eines verdienten Ver-

Dietrich. Im Laufe seiner langjährigen Dienstzeit war er u.a. in den Revieren GJ Frastanz, EJ Oswald/Mellental, GJ Kehlegg, EJ Obersehren, sowie GJ Schwarzenberg I u. II als verantwortliches Jagdschutzorgan tätig. Die Auszeichnung für seinen unermüdlichen Einsatz für die Jagd erhielt er aus den Händen von LJM-Stv. BJM Sepp Bayer. Weidmannsheil!

einsmitgliedes von LJM-Stv. BJM Sepp Bayer vorgenommen, wobei der geehrte Revierjäger Walter Schweizer mit einem abschließenden Ständchen der JHBG Kleinwalsertal/Rotach musikalisch beschenkt wurde. Den geselligen und unterhaltsamen Teil des Hubertusabends gestaltete die bravouröse Blasmusikformation „Die Innwälder“ aus dem Bregenzerwald, die Gesangsgruppe „Wiedar Motla“ aus Au und die „Humoristin“ Bäuerin Reinelde Simma, ebenfalls aus Au, die es ausgezeichnet verstand, mit ihren humorigen Gedichten, Geschichten und Witzen die

Anwesenden zu wahren Lach- und Begeisterungsstürmen zu bewegen. Ein unterhaltsamer und geselliger Festabend im beinahe übervoll besetzten urigen Ambiente der „Ur Alp“. Verantwortlich für die Vorbereitungsarbeiten, die aufwändigen Dekorationen und den schönen und reibungslosen Ablauf der Bezirkshubertusfeier in Au, waren wieder einmal mehr die Jägerinnen und Jäger des Auer Jägerstammtisches der HGM 1.4 unter der Leitung von Hermann Rüf und dem Moderator Roland Moos. Weidmannsdank!

v.l. LJM-Stv. Alexander Ritsch, RJ HM Walter Schweizer und LJM-Stv. BJM Sepp Bayer


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HUBERTUSFEIER

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Stimmungsvolle Hubertusfeier auf der Schattenburg Christian Am m ann ei herbstlicher Stimmung konnte am 22. Oktober auf der Schattenburg in Feldkirch die traditionelle Hubertusfeier der Bezirksgruppe Feldkirch abgehalten werden. Die Andacht wurde von Pater Franz Ullbing zelebriert. „Wir sind zusammengekommen um Erntedank zu feiern und mit dem Hl. Hubertus Gott vor allem für die ganze Schöpfung zu danken. Es sei gut daran zu denken, wer Hubertus war, denn er sagte uns, wir sollen ehrfürchtig mit der Schöpfung umgehen. Die Liebe zur Schöpfung und zum Geschöpf soll unser ganzes Leben prägen.“

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Im Rahmen der Hubertusfeier wurde Alt-BJM Siegfried Winsauer für seine nachhaltigen Verdienste als Repräsentant des weidgerechten Vorarlberger Jägers in allen Bereichen der Jagd der „Goldene Bruch“ überreicht. Siegfried Winsauer hatte zwölf Jahre das Amt des Bezirksjägermeisters inne. Er war auch Mitorganisator von Jägerbällen, Hubertusfeiern

Die Hubertusfeier wurde von der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch und dem 1. Vorarlberger Jägerchor festlich umrahmt. BJM Elmar Müller konnte zahlreiche Ehrengäste, Jägerinnen und Jäger sowie Freunde der Jagd begrüßen. „Der Hubertustag sei für uns Jäger der Tag des Erntedankes und der Besinnung, jeder sollte einmal im Jahr innehalten und über das eigene Tun und Handeln nachdenken“, so BJM Elmar Müller. Traditionell fand nach der Andacht der Jägerschlag statt. Zu waidgerechten Hirschjägern wurden Gabi Unterberger, Rene Mayer und Richard Fizzi geschlagen.

und Hegeschauen. Auf seine Initiative fanden die ersten Tontaubenschießen im Bezirk Feldkirch statt. Auch den Jagdhornbläsern der Bezirksgruppe Feldkirch verhalf er als Gönner zu einer Einkleidung.

v.l. Finanzstadtrat von Feldkirch Wolfgang Matt, Alt-BJM Siegfried Winsauer, BJM Elmar Müller

Landeswildbiologe DI Hubert Schatz überbrachte die Glückwünsche der Vorarlberger Landesregierung. „Der Jäger hat die Macht, über Leben oder Tod zu entscheiden. Jeder Jäger sollte sich gut überlegen, was er tut und wie er im Revier handle, damit er sich noch jeden Tag im Spiegel betrachten kann. Irgendwann wird jeder von uns ableben und dann sollte man mit gutem Gewissen abtreten können. Ich weiß, dass es sehr viele Auflagen gibt, welche auf Grund der Wildlebensraumsituation gegeben sind. Trotzdem hat der Jäger für sich alleine zu entscheiden, wie er mit dem

Wild, aber auch mit dem gesamten Lebensraum umgeht. Zur Weidgerechtigkeit gehört auch der Umgang mit den Jagdkameraden und der gesamten Gesellschaft, aber auch die Pflege und Durchführung einer Hubertus feier.“ Stadtrat Wolfgang Matt überbrachte die Grußworte der Stadt Feldkirch. Im Rahmen des Festabends wurde den Jungjägern zur bestandenen Jagdprüfung gratuliert und der Jägerbrief übergeben (siehe Seite 28). Im Anschluss spielten die Marinos im feierlichen Ambiente der Burg auf.


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JAGD & RECHT

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IM RECHT GEPIRSCHT

Entschädigung für Jagdeinrichtungen Dr. Rainer Welte

Am 31. März enden wiederum zahlreiche Jagdpachtverhältnisse. Es stellt sich für die ausscheidenden Jagdpächter immer öfters die Frage, wer die ihm gehörenden und von ihm errichteten Jagdeinrichtungen zu bezahlen hat. Wenn im Jagdpachtvertrag keine Regelung enthalten ist, kommt diesbezüglich die Bestimmung des § 29 Abs 4 JagdG zur Anwendung. Demnach kann der Jagdpächter bei Beendigung des Jagdpachtverhältnisses verlangen, dass die ihm gehörenden ortsfesten Jagdeinrichtungen, die einer dem Jagdgesetz entsprechenden Ausübung des Jagdrechts dienlich sind, vom neuen Jagdnutzungsberechtigten gegen angemessene Entschädigung übernommen werden. Über die Verpflichtung zur Übernahme von Jagdeinrichtungen hat auf Antrag die Behörde zu entscheiden. In Anwendung dieser Bestimmung musste sich der Unabhängige Verwaltungssenat des Landes Vorarlberg als Berufungsbehörde mit den Fragen beschäftigen, an wen und wann der Jagdpächter dieses Verlangen zu stellen hat. Unstrittig ist, dass die in § 29 Abs 4 JagdG festgelegte Verpflichtung des neuen Jagdnutzungsberechtigten zur Übernahme der ortsfesten Jagdeinrichtungen u.a. ein Verlangen des Jagdpächters voraussetzt. Die genannte Vorschrift bestimmt aber nicht, an wen der Jagdpächter dieses Verlangen zu stellen hat. Der Unabhängige Verwaltungssenat hat diesbezüglich ausgesprochen, dass der

Jagdpächter dieses Verlangen an den neuen Jagdnutzungsberechtigten richten muss.

dig, bis zu dem ein Verlangen iSd § 29 Abs 4 JagdG gestellt werden müsse.

Im Hinblick auf die Rechtzeitigkeit besagt die Bestimmung des § 29 Abs 4 JagdG lediglich, dass der Jagdpächter bei Beendigung des Jagdpachtverhältnisses verlangen kann, dass die ihm gehörenden ortsfesten Jagdeinrichtungen vom neuen Jagdnutzungsberechtigten übernommen werden. Nach Auffassung des Unabhängigen Verwaltungssenates ist die Wortfolge "bei Beendigung des Jagdpachtverhältnisses" grundsätzlich so zu verstehen, dass der Jagdpächter die Übernahme der ortsfesten Jagdeinrichtungen spätestens an dem Tag verlangen muss, an dem der Pachtvertrag endet. Dies ist – von den Fällen der vorzeitigen Beendigung des Jagdverhältnisses (§ 22 JagdG) abgesehen – immer der 31. März jenes Jagdjahres, in dem die sechs- oder zwölfjährige Jagdpachtzeit endet. Nach Ansicht des Unabhängigen Verwaltungssenates ist diese zeitbezogene Betrachtungsweise darin begründet, dass der neue Jagdnutzungsberechtigte so frühzeitig wie möglich Klarheit darüber haben muss, welche ortsfesten, brauchbaren und zweckmäßigen Jagdeinrichtungen er vom (bisherigen) Jagdpächter übernehmen kann bzw. muss. Diese Klarheit sei letztlich auch für seine Entscheidung notwendig, ob er erforderlichenfalls noch ortsfeste Jagdeinrichtungen, die er für die zweckmäßige Ausübung der Jagd benötigt, schaffen muss oder nicht. Folglich sei immer ein bestimmter Zeitpunkt notwen-

Problematisch ist diese Betrachtungsweise dann, wenn zum Zeitpunkt der Beendigung des Jagdverhältnisses dem alten Jagdpächter der neue Jagdnutzungsberechtigte gar nicht bekannt ist. Dieser mögliche Fall ist in § 29 Abs 4 JagdG nicht eindeutig geregelt. Nach Ansicht des Unabhängigen Verwaltungssenates ist in einem derartigen Fall ein auch nach Beendigung des Jagdpachtvertrages geäußertes Verlangen des Jagdpächters iSd § 29 Abs 4 JagdG noch so lange nicht verspätet, als ihm der neue Jagdnutzungsberechtigte nicht bekannt ist und auch nicht bekannt sein musste. Ab dem Zeitpunkt aber, ab dem dem Jagdpächter der neue Jagdnutzungsberechtigte bekannt ist oder bekannt sein musste, hat der Jagdpächter nach der jüngsten Entscheidung des Unabhängigen Verwaltungssenates zur Wahrung der Rechtzeitigkeit die Übernahme der Jagdeinrichtungen unverzüglich (ohne schuldhaftes Verzögern) zu verlangen. Nach Ansicht des Gesetzgebers soll die Regelung des § 29 Abs 4 JagdG für den (investierenden) Jagdnutzungsberechtigten eine gewisse Investitionssicherheit schaffen. Umgekehrt dürfen jedoch die berechtigten Interessen des alten Jagdpächters nicht in unsachlicher Weise beeinträchtigt werden, weshalb es geboten ist, dass auch jene Verlangen, die nur deshalb erst nach Beendigung des Pachtvertrages gestellt wurden, weil dem Jagdpächter der neue Jagd-

nutzungsberechtigte nicht bekannt war und auch nicht bekannt sein musste, noch als rechtzeitig anzusehen, sofern sie unverzüglich danach vom Jagdpächter gestellt werden. Zusammenfassend bedeutet diese Rechtsansicht des Unabhängigen Verwaltungssenates für jeden alten Jagdpächter, dass er die Übernahme der ihm gehörigen Jagdeinrichtungen vom neuen Jagdnutzungsberechtigten verlangen kann bzw. muss, wobei der Antrag spätestens am 31. März bzw. unverzüglich zu stellen ist, sollte dem alten Jagdpächter der neue Jagdnutzungsberechtigte zu einem späteren Zeitpunkt bekannt werden. In dem vom Unabhängigen Verwaltungssenat zu prüfenden Sachverhalt hatte der alte Jagdpächter erst einige Wochen nach Bekannt werden des neuen Jagdnutzungsberechtigten den Antrag auf Übernahme der Jagdeinrichtungen gestellt, weshalb der Unabhängige Verwaltungssenat diesen Antrag des alten Jagdpächters wegen Verspätung als unzulässig zurückgewiesen hat.


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WILDKÜCHE

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Die Vorarlberger Jagd stellt vor: Wildgerichte, Köche, Restaurants

In Zweigelt geschmorte Hirschschulter Zutaten Hirschschulter zirka 800 g Hirschschulter ohne Knochen Salz, Pfeffer 1 EL gehackte Kräuter (Thymian, Rosmarin, Majoran) 5 EL Pflanzenöl 2 Petersilienstengel 1 Knoblauchzehe 100 g Zwiebeln 4 Wacholderbeeren 1 Lorbeerblatt 125 ml Wasser 250 ml Zweigelt 200 ml Sauerrahm 2 EL Preiselbeeren

Gasthof Mohren***s Stiegstrasse 17 A-6830 Rankweil +43 (0)5522 44275 office@mohren.at www.mohren.at

Spitzengenuss seit Generationen

Zubereitung Semmelknödel 1000 g Knödelbrot 1000 ml Milch 300 g flüssige Butter 12 Eigelb 12 Eiweiß 1 große Zwiebel 3 EL fein gehackte Petersilie Apfel-Rotkraut ca. 1500 g Rotkraut (1 Kopf) 5 große Äpfel 5 EL Butterschmalz 1 Zimtstange 500 ml Rotwein 250 g Preiselbeeren Apfel gefüllt mit Maroni 6 kleine Äpfel Saft von 1 / 2 Zitrone 125 ml Weißwein 125 ml Sahne, geschlagen 80 g Maronipüree 2 cl Grand Marnier 3 EL Preiselbeeren

Hirschschulter Hirschschulter trocken tupfen und mit Salz, Pfeffer und Kräutern einreiben. Öl erhitzen und das Fleisch von allen Seiten scharf anbraten. Petersilie, Knoblauch und Zwiebel grob hacken, Wacholder, Lorbeer, Petersilie, Knoblauch und Zwiebel zugeben. Ofen auf 200°C vorheizen. Fleisch mit Wasser und Rotwein ablöschen, aufkochen und für zirka 60 Minuten im Ofen schmoren lassen. Dabei das Fleisch immer wieder mit dem Fond übergießen. Nach der Hälfte der Garzeit Fleisch wenden. Fleisch herausnehmen und warm stellen. Sauce passieren und mit Sauerrahm und Preiselbeeren verrühren und noch mal kurz erwärmen (nicht kochen). Semmelknödel Zwiebel in feine Würfel schneiden und in etwas Butter glasig anrösten, Knödelbrot mit kalter Milch übergießen und einweichen, Eigelbe und restliche Butter zugeben und unterheben. Eiweiß zu Schnee schlagen und mit den gehackten Kräu-

tern unterheben, abschmecken mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss. Knödel formen und im leicht gesalzenen und kochenden Wasser ziehen lassen. Apfel-Rotkraut Rotkraut in Streifen schneiden, Äpfel entkernen und blättrig schneiden, Rotkraut und Äpfel im heißem Butterschmalz gut andünsten, Zimtstange zugeben und mit Rotwein ablöschen, mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Preiselbeeren zugeben und zirka 20 Minuten köcheln lassen, ab und zu umrühren. Apfel gefüllt mit Maroni Äpfel waschen, Deckel abschneiden und mit einem Löffel aushöhlen. Zitronensaft und Weißwein aufkochen und Äpfel darin zirka 5 Minuten dünsten, herausnehmen, Apfelabschnitte im Fond weich kochen und zerdrücken, in die warme Masse Maronipüree unterheben und kalt stellen. Geschlagene Sahne und Likör unterheben und in die Äpfel einfüllen und mit Preiselbeeren garnieren. Wir wünschen gutes Gelingen und guten Appetit.

Hier sind die Gäste in jeder Hinsicht bestens aufgehoben. Gemütliche Stuben, das edel und modern gestaltete Restaurant, der Mohrengarten oder der Mohrenschopf als idyllischer Platz für Feste oder zum Entspannen – im Gasthof Mohren findet jeder Gast den richtigen Rahmen. Gerda und Elmar Herburger verstehen es seit vielen Jahren, das kulinarische Niveau im Haus hoch zu halten und haben so den Mohren als verlässliche Konstante in der Rankweiler Gastronomieszene etabliert. Küchenchef Tibor Danka und Christian Zickler kochen mit sehr viel Liebe zum Detail. So entstehen Gerichte, die ausgezeichnet schmecken und eine große Portion an Kreativität mitbringen. Ausgezeichnet durch das AMA-Gastrosiegel.


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ELCH Kollektion erweitert: Winterbekleidung und mehr Zubehör um Jahresausklang stellt der Jagdausstatter Kettner brandneues Zubehör der Eigenmarke ELCH vor. Damit erweitert Kettner die Neuauflage der ELCH Kollektion um funktionelle Taschen für Stiefel und Jagdausrüstung, einen Jagdrucksack sowie Gewehrtaschen. Ergänzt wird das neue Sortiment durch universell einsetzbare Jagdschirme und Isolierflaschen. Von Jägern für Jäger entwickelt, zeichnet sich die neue ELCH Zubehör – Linie durch praxisnahe Funktionen aus.

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Unter dem Motto „ELCH is Back“ hat Kettner zur Jahresmitte bereits erfolgreich die, bei Jägern beliebte, Marke ELCH neu aufgelegt und mit funktioneller Jagdbekleidung bei bestem Preis-/Leistungsverhältnis gepunktet. Passend zur Jahreszeit wurde die ELCH-Kollektion auch im Be-

kleidungssortiment um den Bedarf für die winterliche Jagd erweitert. Handschuhe, Hauben und Jagdhüte wurden eigens für Kettner entwickelt. Highlight der Herbst/Winter – Kollektion ist der ELCH-Wetterfleck, der durch CashmereLoden höchsten Tragekomfort bietet.

Das ELCH Zubehör – Sortiment – exklusiv bei Kettner Die ELCH-Stiefeltasche aus robustem, pflegeleichtem Nylon-

Gewebe ist ideal für alle Jäger und Naturliebhaber, die schon lange auf der Suche nach einer sauberen Lösung für den Schuh- und Stiefeltransport sind. Mit dem funktionellen ELCH-Jagdrucksack präsentiert Kettner einen Rucksack, der von Jägern speziell für die Bedürfnisse der Jagd entwickelt wurde. Der ELCHRucksack vereint viele nützliche Details wie Taschen für Zubehör oder eine Aufschnallvorrichtung für die Jagdwaffe. Durch ein Komforttragegestell mit breiten gepolsterten Becken- und Schultergurten sowie einen integrierten Rückenpolster bietet der Rucksack hervorragenden Tragekomfort. Weitere Teile der ELCH Zubehör-Kollektion wie die Jagdreisetasche mit separatem Stiefelfach oder die neuen ELCH-Gewehrtaschen finden sich im Kettner Onlineshop unter www.kettner.com.

Neuheiten bei ELCH Bekleidung „ELCH is back again!“ Auch im Bekleidungsortiment wurde die ELCH-Kollektion erweitert. Nach einem erfolgreichen Start sind ab sofort in allen Kettner-Filialen die wärmenden Ergänzungen der ELCH – Kollektion erhältlich. Die ELCH-Funktionsunterwäsche sorgt für das richtige Klima bei der winterlichen Jagd. Die antibakterielle und geruchshemmende Ausstattung der atmungsaktiven Unterwäsche sowie die wärmenden Fleeceunterhosen für Damen und Herren bilden die ideale Kombination in Verbindung mit den wattierten Jacken der beliebten ELCH-Jagdbekleidung. Neue Hauben, Handschuhe, Fleece- und Softshelljacken runden das Sortiment für Jagdund Outdoorbegeisterte ab. www.kettner.com


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WAFFE & SCHUSS

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WAFFE & SCHUSS

Schonzeit – Waffen – Patronen Hubert Schedler

igentlich ein eher unglücklich gewählter Begriff. In einer „Schonzeit“ sollte nicht oder nur in Ausnahmefällen geschossen werden.

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Nach unserem Verständnis sind darunter Patronen und die dazugehörigen Waffen zu verstehen, mit denen in der Schonzeit des Schalenwildes kleines Haar- und Raubwild bejagt werden kann und die dafür auch zugelassen sind. Sie sind etwas „leiser“ und sollen unnötige Beunruhigung vermeiden helfen. Der Waffenmarkt lässt uns wissen, dass es spezielle Waffen für die Schonzeit gibt. Sie werden als leichter und führiger angepriesen. Die Gewichtsersparnis einiger hundert Gramm sollte allerdings nicht ausschlaggebend sein, wenn es darum geht, ein Produkt zu erwerben, das Jahrzehnte seinen Zweck erfüllen kann.

Als allgemein bekannte Schonzeit-Patronen können wir .22 Magnum und .22 Hornet bezeichnen. Als „Neuling“ in diesem Bereich wird auch die schnelle und präzise 17 HMR ihre Anhänger finden. Deren nur 1,1 Gramm schweren Geschoße leisten bei einer Vo von ungefähr 780 Metersekunden Erstaunliches. Grund dafür ist eine zeitgemäße Geschoßkonstruktion, die maximale Schockwirkung mit akzeptabler Tiefenwirkung vereint. Wer in einer Schonzeitwaffe eine der verbreiteten, präzisen „Rehwildpatronen“, wie .222 Rem; .223 Rem oder 5,6X50 führt, ist in der nächst höheren „Klasse“, verfügt aber damit über beruhigende Leistungsreserven, besonders dann, wenn das umfangreiche Geschoßangebot dieser Patronen genutzt wird. Ein Teilmantelgeschoß (mit dünnem Standard-Tombak-Mantel)

einer .22 Magnum oder .22 Hornet ist bei Fuchs oder gar Dachs sehr bald „überfordert“. Wer eine „Kombinierte“ führt oder erwerben will, sollte das „leichter und führiger“ nicht weiter zum Grundsatzthema machen. Zwei Läufe samt System/Verschluss sind mehr und schwerer als einer. Die Auswahl an geeigneten Schrotpatronen lässt auch keine Wünsche mehr offen. Bleibt also nur noch zu überprüfen, ob die Schrotgarbe, und wenn es eingesetzt werden soll, das Flintenlaufgeschoß mit der Kugel „zusammenschießen“. Auch die „Deckung“ der Schrote ist von Patronenfabrikat, Type und Schrotgröße meist unterschiedlich. Die „Hohe Zeit“ der Einschub- und Einsteckläufe in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen

Jahrhunderts ist großteils überwunden. Diesen Konstruktionen sollte mehr Aufmerksamkeit zukommen. Im Klartext: die Schussleistung sollte öfter überprüft werden. Wer in der Schonzeit einer bestimmten Wildart aus hegerischen oder anderen Gründen „geschontes“ Wild erlegen muss, ist sicher gut beraten, wenn er mit einer entsprechenden Patrone weidwerkt. Im Gesetzestext steht, dass mit einer der Stärke des Wildes angemessenen Patrone gejagt werden muss. Ein Vollmantelgeschoß hat rechnerisch die gleiche Energie wie ein Geschoß, das im Ziel gestaucht wird. Ein Vollmantelgeschoß wird kaum Energie abgeben. Damit kann die geforderte, schnell tötende Wirkung aber nicht erreicht werden.

Landesmeisterschaften 2010 im Jagdparcours in Dornsberg Dr. Heinz Hagen ie diesjährigen Vorarlberger Landesmeisterschaften im Jagdparcours fanden wiederum im Rahmen eines internationalen Schießens in Dornsberg statt.

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Das Wild und Hund Schießen, veranstaltet vom Jagdverlag Paul Parey, war der geeignete Rahmen für die Meisterschaften und

gleichzeitig ein sehr schöner und geselliger Anlass. Mehr als 120 Schützen aus mehr als fünf Ländern (u.a. auch aus Irland!) maßen sich auf diesem einmaligen Parcourstand bei sehr guten äußeren Bedingungen. Die Vorarlberger Schützen hatten erwartungsgemäß nichts mit der Siegerentscheidung zu tun, klassierten sich jedoch in den vorderen Reihen.

Vorarlberger Landesmeisterschaft Der neue Landesmeister Wilfried Beer erzielte mit 85 von 100 möglichen Tauben ein herausragendes Ergebnis und war damit im internationalen Schießen ganz vorne klassiert. Herzliche Gratulation zu dieser Leistung. Auf den Medaillenplätzen folgten Dr. Heinz Hagen mit 80 Treffern und Siegi Heil mit 79 Tauben.

Wilfried Beer – Landesmeister 2010 im Jagdparcours


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JAGD

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„Münchener Erklärung für Wald und Wild“ Anlässlich des 5. Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtier Stiftung und des Bayerischen Jagdverbandes wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, die das Miteinander von Wald und Wild besser als bisher mit den verschiedenen Nutzungsinteressen des Menschen am Wald vereinbaren soll. „Münchener Erklärung für Wald und Wild“ der Deutschen Wildtier Stiftung und des Bayerischen Jagdverbandes e.V. anlässlich des 5. Rotwildsymposiums (1.12.-3.12.2010)

Präambel Der so genannte Wald-Wild Konflikt ist kein Konflikt zwischen Wald und Wild, sondern zwischen den Menschen mit ihren unterschiedlichen Nutzungsinteressen. Wald und Wild sind nicht selbst in den Konflikt involviert, sondern Spielball der jeweiligen Partikularinteressen. Den Konflikt zu lösen ist nicht allein Aufgabe der Jagd, sondern eine gemeinsame Verantwortung von allen Menschen, die den Lebensraum von Wildtieren nutzen, insbesondere auch den Grundeigentümern, den Land- und Forstwirten, den die Landschaft für Freizeitaktivitäten nutzenden Menschen und den Naturschützern. Wissenschaft und Politik müssen dafür Grundlagen und Rahmenbedingungen schaffen.

Forderungen und Empfehlungen Um den Konflikt zwischen dem Lebensraum- und Nahrungsbedarf der Wildtiere und dem Nutzungsinteresse des Menschen in unserer Landschaft zu lösen, müssen sich politische Rahmenbedingungen und die Praxis der Landnutzung ändern.

Forderungen an die Politik • Wildtiere und damit auch das Rotwild sind integraler Bestandteil des Waldökosystems. Die wirtschaftli-

che Nutzung des Waldes muss dem öffentlichen Interesse an einem gesunden und artenreichen Wildbestand Rechnung tragen. Neben negativen sind auch positive Auswirkungen von Schalenwild auf die Artenvielfalt anzuerkennen. Rotwild ist Leitart für den Biotopverbund. RotwildLebensräume sind großräumig zu vernetzen und ihre Beschränkung auf Rotwildbezirke ist zu beenden. Faire Entschädigungsregelungen für wirtschaftliche Folgen von Fraßeinwirkungen des Rotwildes sind unter Einbeziehung der Allgemeinheit zu treffen. Querungshilfen u.a. über Autobahnen müssen Wanderbewegungen dieser großräumig lebenden Wildart ermöglichen. In Wäldern im Eigentum der öffentlichen Hand sind Wildruhezonen obligatorisch auszuweisen. Für Land- und Forstwirte sind im Rahmen von freiwilligen Angeboten Anreize zu schaffen, um Lebensräume für Wildtiere zu verbessern. Die Kompetenz von Hegegemeinschaften ist zu stärken und eine Pflichtmitgliedschaft von Revierinhabern festzulegen. Rotwild ist auf Grundlage eines von allen relevanten Akteuren miteinander entwickelten Konzeptes zu behandeln. Modell- und Demonstrati-

onsvorhaben für ein integratives Land- und Rotwildmanagement sind einzurichten.

Forderungen an die Jagdpraxis • Das Rotwild ist stets störungsarm und effizient zu bejagen. • Auf ganzer Fläche – auch außerhalb von Rotwildbezirken – muss die Bejagung auf Grundlage eines Abschussplans erfolgen. Abschussvorgaben sind zu erfüllen. • Die Jagdzeit auf Rotwild ist auch aus Tierschutzgründen auf den 31.12. zu begrenzen. • Das Nachtjagdverbot auf Rotwild ist konsequent einzuhalten. • Ausreichend Äsungsflächen sind von der Einzeljagd auszunehmen. • Wenn Rotwild gefüttert oder gekirrt wird, ist dies im Rahmen eines Rotwildkonzeptes (s.o.) großräumig zu koordinieren. • Die jagdliche Kompetenz von Jagdpächtern und Eigenjagdbesitzern muss durch Fortbildungsmaßnahmen kontinuierlich verbessert werden.

Forderungen an die Land- und Forstwirtschaft • Die Lebensräume für das Rotwild im Wald und im Offenland sind zu verbessern (u.a. durch waldbauliche

Maßnahmen, Wildäsungsflächen, Waldrandgestaltung). • Die Fraßeinwirkungen von Schalenwild im Wald sind nicht daran zu bemessen, wie viele Bäume verbissen sind, sondern daran, ob ausreichend junge Bäume – entsprechend einem konkreten Waldbauziel – aufwachsen können.

Forderungen an Freizeitaktivitäten • Das freie Betretungsrecht der Natur ist ebenso mit Verpflichtungen zu verbinden wie dies bei der Sozialpflichtigkeit des Eigentums der Fall ist. • Freizeitaktivitäten und Tourismus sind an Rotwildkonzeptionen zu beteiligen.

Fazit Wälder und die Feldflur sind unverzichtbare Lebensräume für unsere Wildtiere. Um unser Wild zu erhalten und ihm in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft eine Zukunft zu geben, sind ein fairer Umgang mit Wild und ein Zurücknehmen einseitiger wirtschaftlicher Maximalforderungen erforderlich.

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.vjagd.at (Suchbegriff „Rotwildsymposium“).


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JAGDAUFSEHER

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Jagdaufseher Dienstbesprechung Bezirk Bludenz

DI Karl Stud e r, Le ite r Fo rst, Jagd , Fische re i, Be zirk shaup tm annschaft Blud e nz uf Einladung der Bezirkshauptmannschaft Bludenz hat am 19.11.2010 im Sitzungssaal der Gemeinde Nüziders eine Dienst besprechung für die Jagdschutzorgane des Ver waltungsbezirkes Bludenz stattgefunden. Die Einladung erging an alle im Bezirk Bludenz tätigen Jagdschutzorgane. Der Einladung sind 77 Jagdschutzorgane gefolgt.

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Die Eröffnung der Besprechung erfolgte durch den Abteilungsleiter VIII. Unter anderem galt sein besonderer Gruß LJM Dr. Ernst Albrich, dem Obmann des Verbandes Vorarlberger Jagdschutzorgane KR Manfred Vonbank, sowie dem Referenten bei der Veranstaltung DI Hubert Schatz.

Vortrag „Rehwild“ Vom ursprünglichen Vortragsthema „Rotwild pro und kontra“ ist aus Aktualitätsgründen Abstand genommen worden und DI Hubert Schatz referierte über das Rehwild. Demnach hat Rehwild landesweit seit Mitte der 50iger

Jahre stark zugenommen, dokumentiert an den getätigten Rehwildstrecken. Rehwild weist hinsichtlich der Äsungs- und Biotopansprüche sowie des Verhaltens große Unterschiede zu Rotwild und natürlich zu Stein- und Gamswild auf. Es findet im Bezirk Bludenz hervorragende Verhältnisse vor. Dementsprechend nimmt auch die Rehwildstrecke am Gesamtabschuss einen entsprechend großen Anteil ein, bei nach wie vor zunehmender Tendenz. Rehwild ist jedoch aufgrund seines Äsungsverhaltens als Konzentratselektierer maßgebend beteiligt an selektivem Verbiss und wird in der Regel bei wildbedingten Verjüngungsproblemen in der Schutzwaldproblematik weit unterschätzt. Laut Aussagen von DI Schatz ist eine Rehwildfütterung aus Tierschutzüberlegungen nicht notwendig, da diese Schalenwildart sich auch hervorragend an winterliche Verhältnisse, insbesondere in den Tief- und Mittellagen, anzupassen weiß. Das Erhalten eines jagdlich attraktiven Rehwildbestandes wird jedoch in den Hochlagen bei Unterlassen einer Rehwildfütterung nicht möglich sein. Durch die Fütterung kann Rehwild an ein Revier gebunden sein. Die Fütterung dient der Verbesserung der Konstitution des Rehwildes und führt zu erhöhtem Rehwildzuwachs und einer Verbesserung der Trophäe, gleichbedeutend mit der Erhöhung des Jagdwertes, in der Regel aber auch kombiniert mit einer Zunahme der

Wildschäden an der forstlichen Vegetation. Die biologischen Auswirkungen einer Rehwildfütterung sind in Form der Ausschaltung einer natürlichen Regulation gegeben. Rehwildfütterung bedeutet in der Regel auch einen höheren Abschuss, womit auch ein größerer Jagdstress einhergeht. Während Rehwild durch die Fütterung durchaus lokal konzentriert werden kann, sind insbesondere die Übergangsphasen in allen Höhenlagen von besonderer Brisanz, da während dieser Frühjahrsphase Rehwild nicht mehr an die Fütterung gebunden wird und leicht zugängliche forstliche Vegetation vermehrt dem selektiven Verbiss des Rehwildes zum Opfer fällt. Während dieser Übergangsphase bringt also eine Fütterung keinerlei Entlastung der Wildschadensproblematik. DI Schatz weist aber auch auf die Bedeutung der Rehwildfütterung als Hilfsmittel bei der Abschussplanerfüllung hin, wonach jede Fütterung auch einen Kirreffekt hat und dadurch bessere Abschussmöglichkeiten geboten werden. In der anschließenden Diskussion ging DI Schatz auf die interessierten Fragen der Jagdschutzorgane im Detail ein.

Abschussplanerfüllung Die anschließende Analyse des derzeitigen Standes der Abschussplanerfüllung ergab, dass zwischenzeitlich eine solche von 74,41% bei Rotwild und 74,26% bei Rehwild gegeben ist. Dies sind 1602 Stück Rotwild und 1209 Stück Rehwild.

Bezug Stichtag im Jahre 2009: 1527 Stück Rotwild und 1175 Stück Rehwild. Zweifellos Nachholbedarf besteht insbesondere bei Kälbern (54,2%) sowie bei Rehkitzen (42,8%). Bei der Detailanalyse der einzelnen Wildregionen wozu jeweils die anwesenden Hegeobleute bzw. betroffenen Jagdschutzorgane Stellung genommen haben, wurde die Machbarkeit des Rotwildabschusses grundsätzlich nicht in Zweifel gezogen, wobei lokale Schwierigkeiten bei der Rehwildabschussplanerfüllung in den Raum gestellt wurden. In Hinblick auf die zum Stichtag 15.11. gegebene Erfüllungsrate bei Rotwild Kahlwild weniger 80% sind die Jagdnutzungsberechtigten der Wildregionen von der Bezirkshauptmannschaft Bludenz zur Vornahme weiterer Abschüsse unabhängig vom Revier aufgefordert worden. In seinem abschließenden Statement urgierte DI Schatz eindringlich die Erfüllung des Mindestabschusses in Hinblick auf die Notwendigkeit, Rot- und Rehwildbestände orientiert an der Lebensraumentwicklung, der Wildschadenssituation und auch der in der Forststrategie geforderten Minimierung der Wildschäden bis zum Jahre 2018, um zirka 1/3 (landesweit betrachtet) zu reduzieren.

Allfälliges Unter Allfälligem wurden Themen zur jagdlichen Verwaltungspraxis zur Sprache gebracht:


Januar / Februar 2011 Waldgefährdende Wildschäden Waldgefährdende Wildschäden sind im Jagdgesetz unter § 49 Abs 4 klar definiert. Danach stellt zweifellos die unter lit d geforderte standortsgemäße Mischung von Baumarten ein besonderes Kriterium dar, wonach nämlich bei wildbedingtem Ausfall einer standortsgemäßen Baumbreite ein jagdgesetzlicher Handlungsbedarf besteht. Waldgefährdende Wildschäden sind u.a. auch vom Jagdschutzorgan zu erfassen und der Behörde unverzüglich zur Kenntnis zu bringen, zwecks Veranlassung notwendiger Maßnahmen zu deren Verhinderung (§ 53 Abs 1). Im Falle von waldgefährdenden Wildschäden besteht behördlicherseits Handlungsbedarf. Es obliegt insbesondere im Falle von Schutzwald keineswegs dem Verpächter, ob er Wald oder Wild die Priorität einräumt, sondern die Behörde und damit auch der Jagdnutzungsberechtigte und das Jagdschutzorgan haben Voraussetzungen zu schaffen, dass dort grundsätzlich Wildschäden verhindert werden. Mehr Handlungsspielraum ergibt sich für den Grundeigentümer im Falle des Vorliegens von Wirtschaftswald. Angesichts der Kleinwaldbesitzstruktur ist realistisch betrachtet auch diesbezüglich für den einzelnen Waldbesitzer kaum ein Handlungsspielraum. Wildschadenskontrollzaunsystem (WSKS) Das WSKS basiert auf wissenschaftlich fundierten Daten. Für große Einheiten, wie Wildregion, Bezirk oder Land Vorarlberg sind Aussagen über die aktuelle Wildschadensbelastung und natürlich auch über die Wildschadensentwicklung möglich. Bezogen auf einzel-

JAGDAUFSEHER ne Reviere ist mangels ausreichender Datenbasis eine Aussage jedoch nicht zulässig. Die Kontrollzaundaten sind wesentliche Basis, im dreijährigen Turnus ein forsttechnisches Gutachten über die forstlich-jagdlichen Verhältnisse innerhalb einer Wildregion zu erstatten. Eine darüber hinausgehende Verwendung der Daten widerspricht den Intentionen des WSKS. Das WSKS ist vom Jagdverfügungs- und dem Jagdnutzungsberechtigten zu unterhalten. Es ist insbesondere auch Aufgabe des Jagdschutz organes, die Vergleichsflächen regelmäßig zu beobachten und über diese Beobachtungen ein Protokoll zu verfassen und darüber im Rahmen des Aufgabenbereichs zu berichten (§ 37 Abs 4 Jagdverordnung). Zwecks Aufrechterhaltung der Aussagekraft des Kontrollzaunsystems muss die Behörde darauf bestehen, die Kontrollzäune dauernd wildsicher zu erhalten und zu veranlassen, dass notwendige Reparaturen sofort ausgeführt werden, winterbedingte Schäden aber spätestens bis zum 30.06.2010 abgeschlossen sind. Die Vegetationserhebung soll in Hinkunft bis zum 30.07.2010 abgeschlossen sein, mit dem Ziel, jagdlichen und forstlichen Arbeitsschwerpunkten zur späteren Jahreszeit damit zuvorzukommen. Angestelltenverhältnis Jagdschutzorgan Wenngleich das Jagdschutzorgan für die Dauer des Jagdpachtverhältnisses (=sechs Jahre) bestellt ist und dessen Bestellung von der Behörde genehmigt wird, ist der Stellenschutz damit nur sehr eingeschränkt gewährleistet. Gemäß § 51 Abs 4 Jagdgesetz 1988 darf das Jagdschutzorgan gegen seinen Willen

nur mit Zustimmung der Behörde vorzeitig seiner Funktion enthoben werden, wobei seitens der Behörde die vorzeitige Enthebung nur dann untersagt werden kann, wenn diese dem öffentlichen Interesse an einem wirksamen Jagdschutzdienst entgegensteht. Aus meiner Warte ist einem unabhängigen, gesetzkonform agierenden Jagdschutzdienst eine überragende Bedeutung beizumessen. Nachdem diese unabhängige von Arbeitsplatzsorgen befreite Position des Jagdschutz organes leider nicht gegeben ist, kommt dem Jagdverfügungsberechtigten eine besondere Bedeutung beim Stellenschutz des Jagdaufsehers zu. Abschussplanverordnung Die Abschussplanverordnung soll landesweit vereinheitlicht werden, klarer und eindeutig gestaltet werden, um damit für Jedermann lesbar und nachvollziehbar zu sein. Kirrung Im Bezirk Bludenz sind Kirrungen mit Ausnahme eines Reviers erst nach der Brunft offiziell angeordnet worden. Kirrungen werden nach Rücksprache mit dem zuständigen Hegeobmann seitens der Behörde angeordnet. Abschüsse an der Kirrung sind beschränkt auf Mindestabschüsse. An der Kirrung sowie in Gebieten, wo es die Wildschadenssituation erfordert, sind Abschüsse auch nachts durch das Jagdschutzorgan ohne weitere Genehmigung seitens der Behörde möglich, allerdings beschränkt auf den Abschuss von Kahlwild, Rehgeißen und Schmalgeißen sowie Rehkitze. Fütterung Seitens der Behörde wird in Anlehnung an die Begutachtung durch den wildökologi-

25 schen Sachverständigen eine möglichst späte Aufnahme des Fütterungsbetriebes gefordert, um die frühzeitige Zentrierung des Wildes im Fütterungsbereich zu vermeiden. Schonzeitaufhebung – Freihaltung Eine Schonzeitaufhebung ist als Instrumentarium zu sehen, auferlegte Mindestabschüsse bzw. zugestandene Höchstabschüsse abweichend von der jagdgesetzlich normierten Schusszeit auch außerhalb davon im Rahmen der zugestandenen Schusszeiten zu tätigen. Damit ist jedoch kein Freibrief für Abschüsse außerhalb des Abschussplanes gegeben. Dem gegenüber geht mit der Anordnung einer Freihaltung ein Abschusszwang auf Schadwild einher, normiert hinsichtlich der Schalenwildart, der Örtlichkeit und des Zeitraumes unabhängig vom Abschussplan. Abschussmeldung Die Abschussmeldungen treffen offensichtlich nicht in vollem Umfang bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz ein. Es ergeht deshalb das Ersuchen an die Jagdausübenden, Fehler bei der Abschussstatistik der Behörde mitzuteilen, die bei Vorlage notwendiger Unterlagen jederzeit die Korrektur der Abschussstatistik bewerkstelligen wird. Jagdaufseherdienstbesprechungen Jagdaufseherdienstbesprechungen werden auch von den Jagdschutzorganen begrüßt und sollen in einjährigem Turnus abgewickelt werden. Bevorzugt wird ein Abendtermin ab 19:00 Uhr. Im Rahmen der Dienstbesprechung wird jeweils auch ein Fachreferat geboten werden.


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JÄGERSCHULE

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Vorarlberger Jägerschule – neues Schuljahr feierlich eröffnet m 12. November wurde der Lehrgang 2010/11 der Vorarlberger Jägerschule feierlich eröffnet. Auch in diesem Jahr ist der Andrang zur Jungjägerausbildung hoch – 93 Personen haben sich für den Jungjägerkurs angemeldet, bei den Ausbildungsjägern haben sich 21 Personen für den 1. bzw. 2. Jahrgang angemeldet. Erfreulich ist die Tatsache, dass ein Dutzend Jugendliche den Jungjägerkurs besuchen.

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Nach einer kurzen Einführung durch Mag. Jörg

Gerstendörfer, dem Leiter der Vorarlberger Jägerschule, begrüßte DI Markus Schwärzler, Hausherr des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems, in welchem die Jägerschule ihre Kurse abhält, die angehenden Jungjägerinnen und Jungjäger. Im Anschluss an die Begrüßung durch Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich stellten sich Mag. Monika Dönz-Breuß (Spezielle Ornithologie), Reinhard Pecoraro (Pirsch- und Schusszeichen), Mario Sohler (Schalenwildbewirtschaftung)

und Johann Moschner (Waffenkunde) stellvertretend für die Referenten der Vorarlberger Jägerschule mit ihren Lehrinhalten vor. Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Veranstaltung durch die Jagdhornbläser des Bezirkes Feldkirch. Um neuesten Entwicklungen gerecht zu werden, gibt es auch neue Referenten: Dr. Nobert Greber macht die Ausbildung zur kundigen Person; Ing. Christian Winklehner betreut die Inhalte

Futtermittel und Futtermittelbewertung und Jagdschutzorgan Mario Sohler übernimmt zusätzlich die Wildbewirtschaftung bei den Ausbildungsjägern. Allen angehenden Jungjägerinnen und Jungjägern wünschen wir viel Erfolg für ihre Ausbildung sowie viele interessante Stunden und Begegnungen in der Vorarlberger Jägerschule Weitere Fotos finden Sie unter www.vjaegerschule.at (Suchbegriff „Eröffnungsabend“)

Der Blockkurs findet dem dreijährigen Rhythmus entsprechend in den ersten beiden Aprilwochen 2011 statt. Kursbeginn ist Donnerstag, der 31. März, 19:00 Uhr im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems. Information und Anmeldung: Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems, Tel. 05576 / 74 633, Email info@vjagd.at. Weitere Infos: www.vjaegerschule.at.

WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 93. Lebensjahres: RJ Engelbert Frei, Nüziders

des 84. Lebensjahres: Hugo Mitterlehner, Dalaas

des 92. Lebensjahres: Engelbert Grigis, FL – Triesen

des 83. Lebensjahres: Oskar Rümmele, Dornbirn Elmar Walch, Lech Primar Dr. Norbert Heitz, Bludenz Bartle Hagen, Lustenau

des 91. Lebensjahres: HM Georg Seethaler, Dornbirn des 89. Lebensjahres: Richard Hinteregger, Bregenz des 88. Lebensjahres: DDr. Hubert Kinz, Bregenz Dr. Josef Riedlinger, Bregenz des 85. Lebensjahres: Emil Gabriel, Frastanz Werner Hagen, Lustenau

des 82. Lebensjahres: Elmar Hämmerle, Dornbirn Hermann Lorünser, Vandans Leo Summer, Fraxern Josef Mock, Bludenz Josef Salzgeber, Klösterle des 81. Lebensjahres: Franz Homann, Lochau RJ Ehrenreich Schneider, Raggal

Josef Oberhauser, Andelsbuch des 80. Lebensjahres: Josef Allgäuer, Feldkirch-Gisingen Werner Tomas, Egg des 75. Lebensjahres: Hubert Pfefferkorn, Raggal Heinrich Pfister, Bregenz Willi Meier, CH – Bilten Rudolf Gort, Frastanz Werner Albrecht, Au Wilhelm Nesler, Brand Franz Josef Lang, Göfis des 70. Lebensjahres: Herbert Peter, Sulz Karl Hoch, FL – Triesen Arnold Dalpra, FeldkirchTosters

Josef Moosmann, Mellau Hubert Schwärzler, Lech Fridolin Züger, CH – Wangen Siegbert Öhre, Ludesch Herbert Bohle, Dornbirn Kurt Muther, Bludenz des 65. Lebensjahres: Arno Tschabrun, Innsbruck Roland Wolff, Hard Werner Winkel, Bezau Roman Maier, Hard Bartholomäus Kolb, D – Ofterschwang Rudolf Geiger, Riefensberg Eduard Zajac, Hard Werner Amann, Koblach Helmut Hollenstein, Tschagguns


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AUSSCHÜSSE

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AUSSCHÜSSE STELLEN SICH VOR

Teil 5: Fachausschuss für Gamswild „In den Hochlagen sollte die Jagd auf den Gams ein sorgfältiges „Jagen Dürfen“ jedoch in keiner Weise ein „Jagen müssen“ darstellen.“ Bartle Muxel

des

Gamswildaus-

• Ein großes Anliegen für uns ist eine möglichst großflächige Erhaltung des Gamswildes in Vorarlberg, mit einer dem Lebensraum angepassten Wilddichte und artgemäßer Bestandesstruktur. • Weiters sollen Gamswildbiotope in bestmöglicher natürlicher Qualität erhalten werden, damit ein Überleben des Gamswildes auch in Zukunft grundsätzlich ohne Winterfütterung möglich ist. • Aus diesem Grund wird auch die Akzeptanz für bestimmte Waldregionen bzw. Waldgürtel als natürliche Überwinterungsräume für das Gamswild eingefordert. • Nachdem im Land Vorarlberg der Tourismus und die Freizeitnutzung im Gebirge stark zugenommen haben, ist dem Gamswildausschuss die langfristige Sicherung der verbliebenen Biotope mit Hilfe von Lenkungsmaßnahmen und gesetzlich angeordneten Wildruhezonen, aber auch die Anwendung einer wildbiologisch orientierten und möglichst streßfreien Bejagung des Gamswildes ein besonders großes Anliegen.

im Jagdgesetz, insbesondere eine differenzierte Klassenfreigabe, vermehrt zur Anwendung kommen. • Touristische Neuerschließungen oder Ausweitungen von Schigebieten sollten künftig, wenn überhaupt, nur nach erfolgter Einrichtung von Wildruhezonen zur Sicherung des Gamswildes und seines Lebensraumes in den umliegenden Gebieten zugelassen werden.

• Ein großes Problem für eine strukturgerechte Gamswildbewirtschaftung im Land Vorarlberg stellen die vielen Freihaltungen, Schonzeitaufhebungen und Abschussaufträge für Gamswild dar. Hier erwartet sich der Gamswildausschuss, dass in Schutzwaldproblemgebieten künftig bereits bei der Anordnung von Schwerpunktbejagungsflächen die neugeschaffenen Möglichkeiten

Zu guter letzt würde sich der Bewirtschaftungsausschuß Gamswild mehr aktiven Einsatz der Grundeigentümer bzw. Jagdverfügungsberechtigen für die Erhaltung des Gamswildes und seines Lebensraumes wünschen.

Fo to s: Christian Am m ann

Leitgedanken schusses:

Eine sorgfältige, für den jeweiligen Gamswildraum organisierte und durchgeführte Gamswildbestandeserhebung wird als wichtige Grundlage für die jährliche Abschußplanung betrachtet und eingefordert. Aus diesem Grund erfolgt auf Initiative des Gamswildfachausschusses eine regelmäßige landesweite Gamswildzählung, bei der alle Hegegemeinschaften, Gamswildsprecher, Revierinhaber und Jagdschutzorgane gebeten werden, wohlwollend mitzuwirken.

Mitglieder des Fachausschusses für Gamswild: Obm. Alt-LJM-Stv. HM Bartle Muxel, Rehmen 41, 6883 Au Ewald Baurenhas, Sonnhalde 16, 6850 Dornbirn HM August Beck, Schregenbergstr. 39, 6800 Feldkirch HM Diethelm Broger, Walsertstr. 49, 6993 Mittelberg HM Walter Dich, Silvrettastr. 81a, 6794 Partenen

Josef Graf, Brand 491, 6870 Bezau Akad. Jagdwirt Karlheinz Jehle, Hnr. 242, 6764 Lech RJ Edwin Kaufmann, Hnr. 76, 6741 Raggal Herbert Meyer, Mühledörfle 87, 6708 Brand Kooptiert: DI Hubert Schatz, Hinterm Stein 303, 6886 Schoppernau


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JÄGERBRIEFE

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Naturverjüngung Verleihung der Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe an erfolgreiche Jungjäger und Ausbildungsjäger in den Bezirken Christian Am m ann, Mo nik a Dö nz-Breuß, Ro land Mo o s In den vergangenen Wochen wurden in den Bezirken Feldkirch, Bludenz und Bregenz an die Absolventen der Jägerschule die Jäger- bzw. Jagdschutzbriefe überreicht. Von

Bezirk Bludenz Am 3. Dezember 2010 wurden im Rahmen der Weihnachtssitzung im Gasthaus Rössle in Nenzing die Jägerund Jagdschutzbriefe an die Absolventen der Vorarlberger Jägerschule des Bezirkes

Jägerbriefe:

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich, LJM-Stv. Alexander Ritsch, LJM-Stv. Sepp Bayer, der Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer sowie BJM Elmar Müller, BJM Hans Metzler und BJM Lothar Tomaselli wünschen den JungjägerInnen bzw. den neuen Jagdschutzorganen

guten Anblick und Weidmannsheil für die weitere jagdliche Zukunft.

Bludenz verliehen. Als Ehrengäste konnte BJM Lothar Tomaselli die Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann, den Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer sowie die Ehrenmitglieder Hannes Kaufmann und Alt-BJM Werner Burt-

scher begrüßen. Der Leiter der Vorarlberger Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer überreichte gemeinsam mit BJM Lothar Tomaselli die Jägerund Jagdschutzbriefe an die Absolventen der Vorarlberger Jägerschule. Die intensive Zeit des Schulbankdrückens und

der Vorbereitung auf die Prüfung habe sich gelohnt. Ein kräftiges Weidmannsheil an die neuen Jagdschutzorgane des Bezirkes, welche nach einer sehr intensiven zweijährigen Ausbildungszeit ihre Jagdschutzbriefe entgegennehmen konnten.

Hubert Dünser, Raggal Martin Ebner, Lech Günter Kapeller, Bludenz Claudia Kiparra, Bartholomäberg Jochen Christian Lässer, Nenzing Mag. (FH) Elisabeth Christine Paterno, Bludenz Kurt Mathies, Schruns Martin Mathies, St. Gallenkirch

Ines Müller, Marul Andreas Karl Pernull, Schruns Dr. jur. Karin Rettenmoser, Nüziders Mario Scheibenstock, Bartholomäberg Dr. med. univ. Wolfram Stark, Bürs Thomas Alois Vrisk, Nenzing Rainer Winkler, Thüringen

Verlässliche Jagdfreunde, gelebte Weidgerechtigkeit, jagdlicher Erfolg und Weidmannsheil mögen die Jungjäger auf ihrem weiteren jagdlichen Weg begleiten.

Jagdschutzbriefe: Maximilian Auerbach, Schruns Johannes Bargehr, St. Gallenkirch Josef Beck, Nenzing Oliver Burtscher, Bürs Anton Wilhelm, Lech

Fo to s: Mo nik a Dö nz-Breuß

Nicole Elisabeth AlbrechtKirchler, Nenzing DI (FH) Bmst. Martin Albrecht, Nenzing Katharina Albrich, Schruns Markus Bader, St. Gallenkirch-Gortipohl Dr. lic. Jur. Christoph Wolfram Blocher, CH-Herrliberg Michael Domig, Nüziders

den jeweiligen Bezirksjägermeistern wurde das überaus breite Spektrum der Vorarlberger Jägerschaft mit all seinen Angeboten, Aufgaben, Veranstaltungen und Zielsetzungen vorgestellt, wobei auch die Funktionäre und die wichtigsten Kontaktpersonen vorgestellt wurden.

Die erfolgreichen Jagdschutzorgane: v.l. Mag. Jörg Gerstendörfer, Carmen Kaufmann, Anton Wilhelm, Josef Beck, Maximilian Auerbach, Johannes Bargehr, BJM Lothar Tomaselli.

Die Jungjäger mit BJM Lothar Tomaselli (1.v.l.), Carmen Kaufmann (2.v.l.) Ehrenmitglied Hannes Kaufmann (3.v.l.), Mag Jörg Gerstendörfer (2.v.r.) und Ehrenmitglied Alt-BJM DI Werner Burtscher (1.v.r.).


JÄGERBRIEFE

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Fo to s: Hubert Cernenscheck

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Die erfolgreichen Jagdschutzorgane mit BJM Hans Metzler (1.v.l.), Mag. Jörg Gerstendörfer (4.v.l.) und LJM-Stv. Alexander Ritsch (1.v.r.).

Die Jungjäger des Bezirk Bregenz mit BJM Hans Metzler (1.v.l.), BJMStv. Roland Moos (2.v.l.), Mag. Jörg Gerstendörfer (3.v.l.) und LJM-Stv. Alexander Ritsch (1.v.r.).

Bezirk Bregenz

tendörfer entgegennehmen. Als „Vorspann“ durfte BJM Stv. Roland Moos den versammelten Jungjägern die gesamte Organisation und die Vereinsstruktur der Vorarlberger Jägerschaft erläutern mit dem besonderen Hinweis auch auf das neu installierte Vorarlberger Jagdportal mit all’ seinen Informationen und

Möglichkeiten. Da bekanntlich auch die zahlenmäßige Stärke der Vereinsmitglieder von Bedeutung ist, wurde diese Gelegenheit auch zur Mitgliederwerbung genützt, damit auch die wenigen noch unentschlossenen „Außensteher“ in die große Familie der Vorarlberger Jägerschaft aufgenommen werden konnten.

Erich Knappitsch, Bregenz Mag. Heinz Koller, Bregenz Mag. Christian Layr, Fussach Bernd Mager, Hard Marcel Mennel, Möggers Helmut Meusburger, Egg Christian Milz, Riefensberg Michael Moosbrugger, Au

Thomas Moosbrugger, Bregenz Lisa Dominique Riedmann, Langen Kurt Schneider, Höchst Karl Schuster, Hirschegg Konrad Schwärzler, Lingenau DI Peter Stepany, Schwarzach Christina Wolf, Wolfurt

Jagdschutzbrief:

ler, Koblach Karin Lackner, Feldkirch Bernd Läßer, Altach Marco Luppi, FL-Eschen Roman Meyer, CH-Pfäfers Angelika Lydia Nigg, Schnifis Helmut Rigo, Schlins Mag. Otto Karl Heinrich Roh-

rer, Rankweil Daniel Scheier, Götzis Michael Schmid, Göfis Dietmar Siller, Schlins Simon Summer, Fraxern Andreas Thurnher, Rankweil Oliver Vith, Zwischenwasser Rico Vögeli, CH-Oberurnen

Im feierlichen Rahmen konnten die erfolgreich geprüften Jungjäger und Jung-Jagdschutzorgane des Bezirkes Bregenz ihre Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe aus den Händen von BJM HM Hans Metzler und dem Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gers-

Jägerbriefe: Markus Dünser, Bezau Georg Düringer, Andelsbuch Martin Gasser, Schnepfau Roman Giesinger, Bregenz Dr. Norbert Greber, Schwarzach Bernhard Hager, Au Claudia Hübler, Schwarzenberg

Den Abschluss der feierlichen Jäger- und Jagdschutzbriefübergabe krönte ein feines dreigängiges Wildmenü im Schwarzenberger Romantikhotel Hirschen, zu dem alle Jungjäger und Jung-Jagdschutzorgane, sowie auch die Mitglieder des Bezirksausschusses Bregenz eingeladen waren.

Bernhard Fink, Andelsbuch Hubert Kohler, Schwarzenberg Franz Ratz, Wolfurt Roman Schneider, Höchst Karlheinz Würder, Langen

Bezirk Feldkirch

Fo to : Christian Am m ann

Bei herbstlicher Stimmung konnte am 22. Oktober auf der Schattenburg in Feldkirch die traditionelle Hubertusfeier der Bezirksgruppe Feldkirch abgehalten werden. Im Rahmen der Hubertusfeier wurden an die Jungjäger die Jägerbriefe verliehen.

Die Jungjäger des Bezirkes Feldkirch mit BJM Elmar Müller (1.v.l.), Landeswildbiologe DI Hubert Schatz (2.v.l.), Leiter der Vorarlberger Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer (5.v.r.) und Jagdsachbearbeiter der BH Feldkirch Peter Juffinger (1.v.r.).

Jägerbriefe: Dieter Aberer, Altach Dr. med. Hans Karl Berchtold, Götzis Harald Bitschnau, Koblach Gerd Deschler, Zwischenwasser Jakob Galehr, Schlins Mag. Corinna Maria Gantner,

Frastanz Hannes Gratwohl, Frastanz Manuel Ivandic, Meiningen Dr. Oswald Andreas Kessler, Feldkirch Dr. Mario Alexander König, Göfis MMag. Dr. Lisa Maria Kräut-


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JAGD

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Neue Hegeobmänner und erste Hegeobfrau Im vergangenen Sommer kam es in fünf Hegegemeinschaften zu einem Wechsel an der Spitze – hier wollen wir Ihnen die neuen Hegeobmänner / -frau mit einem Kurzinterview vorstellen (die ausführlicheren Interviews finden Sie unter www.vjagd.at – Suchbegriff „Hegeobmänner“):

HO RJ Edwin Kaufmann

HO Wolfgang Fässler

HO Mag. Gerhard Lotteraner

HO Rudolf Gort jun.

Wie sind Sie zur Jagd gekommen? Edwin Kaufmann, HG 1.1: Mein Vater und mein Großvater waren schon jagdlich tätig. So ist es wahrscheinlich nicht verwunderlich, dass auch ich von Kindesbeinen an mit der Jagd verwurzelt bin. Wolfgang Fässler, HG 1.3a: Mit acht Jahren bei einem Alphirten lernte ich die Liebe zum Wild und zur Jagd. Mag. Gerhard Lotteraner, HG 1.3b: Wahrscheinlich erblich vorbelastet, da Großvater und Vater schon Jäger waren, und die Jagd somit immer einen hohen Stellenwert in der Familie hat. Rudolf Gort, HG 4.3: In unserer Familie ist die Jagd eine Familientradition.

sprüche des Wildes weiterzugeben. Wolfgang Fässler, HG 1.3a: In unserem Bereich gibt es einige Sachen zu regeln und zu lenken. Wenn man mit den derzeitigen Umständen nicht zufrieden ist, hat man ja mehrere Möglichkeiten, dies zu verändern. Mit dem Amt als Hegeobmann denke ich einige Veränderungen zu erreichen und umzusetzen. Mag. Gerhard Lotteraner, HG 1.3b: Ich war bereits jahrelang Kassier/Schriftführer in der Hegegemeinschaft, habe dieses Amt von meinem Vater übernommen, und kenne somit die Abläufe in einer Hegegemeinschaft. Weiters liegt mir der Erhalt des Wildes in meiner Heimatgemeinde besonders am Herzen und sehe ich dies als eine neue Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Rudolf Gort, HG 4.3: Von unserer Familie wird ein Revier in der Hegegemeinschaft bejagt und zudem stand ein Generationswechsel in der Person des verdienten Hegobmanns Gustl Beck an.

Lebensraumerhaltung. Es muss uns allen gelingen, Lebensräume der Wildtiere zu erhalten, bzw. wo noch möglich, zu schaffen. Nur wenn alle Naturnutzer (Jäger, Grundbesitzer, Touristik usw.) hier in einem Boot sitzen, profitieren nicht nur die Wildtiere sonder schlussendlich alle davon. Es muss uns gelingen, nach einer Reduktion der Wildbestände, die auch in unserer HG an gewissen Orten unumgänglich ist, das Wild wieder so zu behandeln, dass es nicht nur noch als Schädling angesehen wird! Mehr Toleranz gegenüber dem Mitgeschöpf. Wolfgang Fässler, HG 1.3a: Einer der wichtigsten Punkte ist sicher, die Jägerschaft in 1.3a zu stärken und die bereits guten Beziehungen auszubauen und zu vertiefen, sowie gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufzubauen. Durch verstärkten Einsatz im „Problembereich“ und Unterstützung des Forstes bei der Aufbringung der Jungpflanzen sollte sich die Antiwildeinstellung der Forstbeamten legen und der Wildraum wird seine Fähigkeiten zur Geltung bringen können. Wenn uns das gelingt, hat Dornbirn einen wertvollen Naturbereich gesichert und unsere Nachkommen werden es uns Danken.

Mag. Gerhard Lotteraner, HG 1.3b: Ein „gemeinschaftliches“ Miteinander der Mitglieder, den Konsens mit den Behörden, den Erhalt des Wildes (aller wildlebenden Tiere) als wertvolles Kulturgut, was zukünftig sicher großer Anstrengungen aller Beteiligten bedarf, da die Lebensräume zusehends kleiner werden und die Beunruhigung durch Freizeitnutzer immer größer wird. Für das Gamswild wäre die Umsetzung eines Ruhezonenkonzeptes im Winter absolut notwendig als Ausgleich zum erfolgten Neubau von Schiliften, da diese sonst vermehrt in die Waldbereiche abgedrängt werden. Beim Rotwild zeigt das Mellental, dass mit einer funktionierenden Wintergatterung Schäden in den umliegenden Waldgebieten vermieden und somit ein trag- und bejagbarer Wildbestand erhalten werden kann; Rudolf Gort, HG 4.3: Umsetzung der gemeinsam beschlossenen Ziele im solidarischen Zusammenwirken aller Beteiligten. Der Rotwildbestand ist einerseits dem Grunde nach zu begrüßen, andererseits durch ausgewogene Bejagung auf einem tragbaren Maß zu halten.

Warum haben Sie sich entschieden, sich der Wahl zu stellen und das Amt anzunehmen? Edwin Kaufmann, HG 1.1: Seit 15 Jahren war ich schon im Ausschuss der HG 1.1 und in den letzten drei Jahren Obmannstellvertreter. Da ich berufsbedingt fast täglich mit der Jagd zu tun habe, sah und sehe ich dieses Amt als Obmann einer HG, als eine Herausforderung. Es gibt einem die Möglichkeit, nicht nur die Interessen der JNB zu vertreten, sondern auch die An-

Was nehmen Sie sich vor bzw. was wollen Sie erreichen – wie sehen Sie die jagdliche Entwicklung (Rotwild) in Ihrer Hegegemeinschaft? Edwin Kaufmann, HG 1.1: Unter „Hege“ verstehe ich


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JAGD

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Caroline Egger Batliner, seit Sommer 2010 Hegeobfrau der Hegegemeinschaft 2.3 und damit erste Hegeobfrau des Landes, im Interview: Wie sind Sie zur Jagd gekommen? Schon als Kind nahmen mich mein Vater und mein Onkel immer wieder mit auf die Pirsch. Für mich war als schulpflichtiges Kind die Jagd das ein und alles. Ich hatte keine anderen Hobbys, denn die Jagd füllte meine außerschulpflichtigen Aktivitäten vollkommen aus. Ich verbrachte sogar einige Zeit meiner Sommerferien immer wieder bei einem Jagdaufseher in Innerbraz im Klostertal. Nach der Jungjägerprüfung war es für mich klar, sobald als möglich die Jagdaufseherprüfung abzulegen. Doch ein Jagdunfall machte mir einen Strich durch die Rechnung. Durch diesen Unfall verbrachte ich mehr Zeit im Krankenhaus als in meinem Revier. Für viele Nicht-Jäger war und ist es unverständlich, dass mich der Gedanke an die Natur, Pirschgänge, Wild usw. nach so vielen Operationen immer wieder auf die Beine brachte. Die folgenden Operationen rückten das Ziel der Jagdaufseherprüfung in weite Ferne. Doch als ich vor drei Jahren in der Vorarlberger Jagdzeitung das Inserat von der BOKU zum Jagdwirt sah, war ich sofort Feuer und Flamme, habe mich angemeldet und stehe nun im Endspurt dieses Lehrganges. Ich sehe darin auch die Möglichkeit, mich als Jäger weiterzubilden, denn auch als Jäger sollte man mit seinem Wissen nicht stehen bleiben. Warum haben Sie sich entschieden sich der Wahl zur Hegeobfrau zu stellen und das Amt anzunehmen? Bei der im Sommer 2009 stattgefundenen Hegeversammlung hat uns mein Vorgänger DI Michael Manhart aufmerksam gemacht, dass im

kommenden Jahr Neuwahlen stattfinden werden und wir, die Hegegemeinschaft, einen neuen Kandidaten für das Amt als Hegeobmann suchen sollten. Ich wurde anschließend von meinen Jagdkollegen angesprochen, ob ich mich nicht zur Verfügung stellen möchte. Ich würde doch die Kriterien erfüllen. Damals habe ich noch dankend abgelehnt. Alleine der Gedanke, als Frau das höchste Amt einer Hegegemeinschaft in einer „Männerdomäne“ zu bekleiden und nicht einmal in Lech ansässig zu sein, war für mich völlig absurd. Im Frühjahr kam man wieder auf mich zu und nach einem Monat Bedenkfrist habe ich zugesagt. Auch aus diesem Grund, dass einige meiner Jagdkollegen jederzeit ihre Hilfe anboten, wofür ich sehr dankbar bin. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht immer nur Andere kritisieren darf und meint, man könne alles besser. Man muss auch einmal selbst etwas anpacken, um zu sehen und zu verstehen, wo eigentlich die Probleme sind, und auch versuchen, sie zu lösen. Was nehmen Sie sich vor bzw. was wollen Sie erreichen – wie sehen Sie die jagd-

liche Entwicklung (Rotwild) in Ihrer Hegegemeinschaft? Gleich nach der Wahl habe ich allen mitgeteilt, dass ich kein „Einmannbetrieb“ bin. So wurden die Ämter im Ausschuss aufgeteilt. Vor allem habe ich in den Personen der Ausschussmitglieder und Beiräte kompetente und erfahrene Jäger, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen und auch bereit sind, ihre Zeit nicht nur im Revier, sondern auch für Sitzungen, Schriftverkehr, Telefonate, Buchhaltung, und, in diesem Jahr ein wichtiger Punkt, die Anpassung unserer Satzungen an das neue Gesetz investieren. Eines meiner Ziele wird sein, die Einigkeit und auch Zusammengehörigkeit in der Gemeinschaft weiterhin zu pflegen. Um dies zu fördern, haben wir einen Jägerstammtisch in Lech eingeführt. Wie früher, bei einem Bier sich über Probleme im Revier auszutauschen, eventuell Trophäen mitzubringen oder einfach nur das Miteinander zu pflegen (Termin: immer am 1. Mittwoch im Monat, auch in der Schonzeit). Durch meine Funktion habe ich mich in den letzten Monaten schon sehr intensiv mit dem Forst auseinandersetzen müssen. Es gibt in der Hegegemeinschaft teilweise überalterte Waldbestände und

durch die Höhenlage eine schwierige Verjüngungssituation. Zudem gibt es einen hohen Anteil an Objektschutzwald. Das Wild, vor allem das Rotwild, hat im Sommer ausreichend Lebensraum, im Winter ist die Situation anders gelagert, was sicher auch touristisch bedingt ist. Damit habe ich nur einige Probleme angeschnitten, die sicherlich vermehrt in den nächsten drei Jahren auf mich zukommen werden. Bezug nehmend auf die jagdliche Entwicklung des Rotwildes haben wir sicherlich ein schweres Erbe anzutreten. Die Behörde hat uns in diesem Jahr den Rotwildabschuss um 50 Stück erhöht. Ein weiteres Problem in „meiner“ Hegegemeinschaft ist wohl die TBC-Problematik. Dadurch verständlicherweise die Angst der Bauern um ihre Viehbestände. Ich vertraue darauf, dass die Behörde ihr Versprechen einhält, dass wenn der Abschuss in diesem hohen Rahmen erfüllt wird und eine Wirkung spürbar ist, wir wieder zu einem normalen Abschussplan zurückfinden werden. Trotz Spaziergänger, Wanderer, Mountainbiker und auch Golfer sollten wir eines nicht vergessen: dass die Wildtiere Gottes Geschöpfe sind und wir froh sein müssen, dass wir mit so einer Artenvielfalt leben dürfen. In der heutigen Zeit sind die Jäger nicht mehr da um den Hunger mit dem Wildbret zu stillen. Auch der Trophäenkult sollte in den Hintergrund geraten. Ich sehe die Aufgabe des Jägers in der heutigen Zeit darin, das Wild zu erhalten, den Lebensraum, schwerpunktmäßig den Rotwildlebensraum, zu schützen, ja sogar das Rotwild vor dem Ausrotten zu retten!


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BÜCHERECKE

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Büchse

No rbert Steinhauser Ärgerlicher Fehlschuss oder gezirkelter Blattschuss – was macht den Unterschied aus? Wann wird aus einem Schießprügel ein vertrautes Gewehr? Und welche Rolle spielen Zielfernrohr und Patrone?

Norbert Steinhauser, gelernter Büchsenmacher, langjähriger Berufsschießausbildner und leidenschaftlicher Jäger, kennt die Büchse in- und auswendig. Und er kennt die Geheimnisse für den perfekten Kugelschuss. Von der ruhigen Atemtechnik bis zur stabilen Auflage. Vom Zielfernrohr bis zur Zündung. Von der Rehbockscheibe am Schießstand bis zum windigkalten Schuss am Berg, wenn einen das Jagdfieber beutelt. In klarer Sprache behandelt der Autor Fragen zu Bauart,

zur Munition und zum Einschießen bis hin zur rauen Praxis im Revier: Wie wirken sich Wind, Regen und Schneefall aus? Was ist beim Schuss bergauf oder bergab wesentlich? Und wie wird selbst ein Schuss über den Stock oder kniend nicht zur Zitterpartie? „Büchse“ ist ein Buch, das keine Frage unbeantwortet lässt. Ein Volltreffer für Jäger und Schützen, die ihre Büchse richtig verstehen und mit ihr auch sicher umgehen wollen. Und für den Jungjäger nicht nur eine sinnvolle Er-

gänzung zum Jagdprüfungsbehelf, sondern geradezu ein Muss, um rasch und sicher zu einem verlässlichen Kugelschützen zu werden.

216 Seiten, 150 Farbfo to s, Exk lusiv in Leinen Fo rm at: 14 x 21,5 cm ISBN: 978-3-85208-087-1 Preis: EUR 35,00, SFR 68,00 Österreichischer Jagd - und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wick enburggasse 3 Tel. (01) 405 16 36 verlag@jagd .at w w w .jagd .at

Die Magie der Jagd – Erlebnisse und Begegnungen

Lo thar C. Rilinger Ein „spätberufener“ Jäger schildert anschaulich, warum eine Naturbeobachtung in der Morgendämmerung dem Jägerherz mehr Freude bereiten kann als eine starke Trophäe.

Viel wurde schon darüber geschrieben, warum ausgerechnet von der Jagd eine derartige Faszination ausgeht. Lothar C. Rilinger beantwortet diese Frage auf eine sehr persönliche Weise, indem er in „Die Magie der Jagd” jene Erlebnisse schildert, die ihn zum Jäger werden ließen. Der Autor, Rechtsanwalt in Hannover und „spätberufener“ Jäger entdeckte schon früh die Liebe zur Natur. Als Knabe unterstützte er den Vater eines Freundes als Treiber bei der Rebhuhnjagd. Später

lauschte er mit Begeisterung den Jagderzählungen seiner Freunde. Als die Berufsausbildung endlich abgeschlossen war, gab es für ihn kein Halten mehr: Er erlernte selbst das Weidwerk. Rilinger fasst den Begriff nach bestem Vorbild auf: Jagd ist auch Naturbeobachtung; die Stärke der Trophäe und die Länge der Strecke sind nachrangig, wichtiger sind ihm das jagdliche Erlebnis, das Nachspüren von Fährten und die intensive Auseinandersetzung mit Fauna und Flora.

Die Heimat des Autors im Norden Deutschlands ist genauso Schauplatz seiner Geschichten wie die Alpen und das Mittelgebirge. 196 Seiten, 31 Abbildungen Format: 17 x 24 cm, Hardcover ISBN: 978-3-7020-1280-9 Preis: EUR 24,90 Leopold Stocker Verlag GmbH Ho fgasse 5, Po stfach 438, 8011 Graz Tel. 0316 / 82 16 36 sto ck er-verlag@sto ck er-verlag.co m w w w .sto ck er-verlag.co m

Und immer noch dieselbe Sonne scheint – Erinnerungen eines alten Jägers

Philip p Meran Wie kein anderer versteht es der 1926 in Csákberény (Ungarn) geborene Nachfahre Erzherzog Johanns, die Schilderungen seiner jagdlichen Erfahrungen und Abenteuer

in einen größeren Kontext einzuweben: in meisterhafte Naturbeobachtungen, in zeitgeschichtliche Abrisse, in fast schon ins Philosophische gehende Betrachtungen über den Menschen und seine Umwelt. Und trotzdem bleiben Merans Erzählungen klassische Jagderzählungen im besten Sinn des Wortes. Es sind Erzählungen eines „echten“

Weidmannes, dem es nicht nur um den Schuss geht. Ein guter Anblick zur rechten Zeit kann den Jäger mit Herz und Seele genauso erfreuen. „Und immer noch dieselbe Sonne scheint“ ist bereits das 17. Buch Philipp Merans. Familiengeschichte, Jagderlebnisse, Zeitgeschichte kunstvoll miteinander verknüpft – nicht nur Jäger können sich auf den neuen „Meran“ freuen!

192 Seiten, zirka 34 Farbtafeln, farbiger Vor- und Nachsatz Gro ßfo rm at: 20,5 x 26 cm Leinen m it Schutzum schlag ISBN: 978-3-7020-1286-1 Preis: EUR 39,90 Leopold Stocker Verlag GmbH Ho fgasse 5, Po stfach 438, 8011 Graz Tel. 0316 / 82 16 36 sto ck er-verlag@sto ck er-verlag.co m w w w .sto ck er-verlag.co m .


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BÜCHERECKE

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Blattschuss – Heitere und hintergründige Jagdgeschichten

Mark us Mayr illustriert vo n Günther Am o r Geübt in den Ritualen des jagdlichen Verhaltens, stellt der Autor – und Jäger – Markus Mayr in seinen Geschich-

ten über diese Leidenschaft, das Tierische und Menschliche gleichwertig nebeneinander. Nicht immer bedeutet Jagd Abenteuer und endet mit einem Blattschuss. Bisweilen ist der Jäger auch das Opfer – von der Natur irregeleitet und dem Spott der Kollegen ausgesetzt. Kräftig gewürzt mit Jägerlatein und feiner Ironie.

Auch wenn im Rampenlicht der Öffentlichkeit sich die Jagd zwischen Befürwortern und Gegnern behaupten muss, übt sie bisweilen dennoch eine unerklärlich Faszination aus, derer sich bestimmte Menschen auf der Pirsch in der Morgen- und Abenddämmerung, auf Hochständen oder versteckt hinter Bäumen, nicht entziehen können.

104 Seiten Fo rm at: 20,5 x 12,5 cm , gebund en m it Hard co ver ISBN: 978-3-7022-3082-1 Preis: EUR 14,95, SFR 23,50 Tyro lia Verlag 6020 Innsbruck Exlgasse 20 Tel. 0512 / 2233-202 buchverlag@tyro lia.at. w w w .tyro lia-verlag.at

Tolle Zeiten & Grosse Jäger – Band II dern und wiederentdeckten Foto grafien.

Klaus Neuberger Anekdoten, Erzählungen, Erlebnisse und Porträts von berühmten und originellen Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts in eindrucksvollen Lebensbil-

Es wird an große Weidmänner erinnert. An Zsigmond Graf Széchenyi und Albrecht Herzog von Bayern, überdies ist die Lebensgeschichte von Franz „Feri“ Graf Meran aufgeschrieben und es werden einige Protagonisten der Jagd vorgestellt. Weiters wird von Revieren („Die Jagdoase Seewinkel“) und von Schützen und Strecken berichtet – er-

gänzt durch Anekdoten über Jagdhunde, Bienen- und Wespenstiche auf der Jagd und jagdliche Textilien. Weiters gibt es Foto-Strecken von jagdlichen Haushalten, von einigen berühmten Hochständen und von kapitalen und abnormen Hirschtrophäen. Für jeden an der Jagd Interessierten gibt es umfangreiche Beschreibungen, schöne Einblicke und Momentaufnahmen von tollen Zeiten, großen Jägern und dem

Weidwerk vergangener Zeiten. 320 Seiten, 625 Fo to s (bisher unverö ffentlichtes Archivm aterial, Einband 5-färbig Gro ßfo rm at: 23,5 x 28,5 cm ISBN-13: 978-3-9020447-81-4 Preis: Euro 49,90 Kral-Verlag, Kral Gm bH Jo hn F. Kenned y-Platz 2, 2560 Bernd o rf Tel. 0043/ 2672-82236 office@kral-verlag.at www.kral-verlag.at

Vorarlberger Jagd- & Fischereizeitung auf PEFC-zertifiziertem Papier Mit dieser aktuellen Ausgabe der Vorarlberger Jagd & Fischerei hat die Redaktion sich dazu entschlossen, nur mehr Papier zu verwenden, deren Primärfasern aus Wäldern stammen, welche ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschaftet werden. Das PEFC-Zertifikat (Programme for Endorsement of Forest Certification Schemes) zielt darauf ab, Wälder zu erhalten. Dieses Ziel wird durch die Förderung und Promotion von nachhaltiger Bewirtschaftung angestrebt. Strenge Kriteri-

en, an denen die Bewirtschaftung der Wälder ausgerichtet werden soll und interne sowie Vor-OrtÜberprüfungen dienen dazu, dieses Ziel zu erreichen und Raubbau an den Wäldern zu verhindern. Über die Zertifizierung von holzverarbeitenden Betrieben wird die Nachfrage nach zertifiziertem Rohstoff aus den Forsten erhöht und damit die Ausweitung der zertifizierten Waldfläche stetig gesteigert. Das Zertifizierungssystem PEFC geht auf die Umweltkonferenz von Rio zurück und basiert inhaltlich auf

den Beschlüssen, die auf den Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa (Helsinki 1993, Lissabon 1998) von 37 Nationen im Pan-Europäischen Prozess verabschiedet wurden. Durch unabhängige, renommierte Zertifizierungsgesellschaften wird sichergestellt, dass die Wälder nach hohen PEFC Standards ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschaftet werden. Nachhaltig genutzte Wälder dienen der Umwelt als auch unseren Wildtieren. Ein kleiner Schritt für uns, ein

großer für unsere Wälder, wenn dieses Zertifikat von immer mehr Personen und Betrieben genutzt wird. Die Re d ak tio n


Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung (keine Trophäen) ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines historischen Archivs zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd von Vorarlberg • Ausstellungen, die zeigen sollen, wie sich die Jagd in Vorarlberg entwickelt hat • Ausstellungen, die Verständnis und Zugang zur Jagd legen sollen, für die Bevölkerung Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at

Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446


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GESCHÄFTSSTELLE

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IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • Buch „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00

• Buch „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90

• Buch „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• Broschüre „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• Buch „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,–

• Broschüre „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00 • Broschüre „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00 • Abzeichen groß (EUR 7,50) • Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Vorarlberger Jägeruhr ohne Batterie (EUR 20,00) Die Geschäftsstelle bleibt vom 23.12.2010 bis 6.1.2011 geschlossen.

• Buch "Gabelzart" - Fleisch sanft garen macht´s möglich. Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Autor: Werner Wirth Preis: EUR 28,– • T-Shirt mit Kragen und Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt ohne Kragen mit Bruststickerei „Vorarlberger Jäger“ Größen M, L, XL, XXL (EUR 12,00) • Schildmütze „Die Vorarlberger Jäger - Weidwerk mit Sorgfalt“ (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……

…………...…………...…………………. Unterschrift

Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677.


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JAGDHUNDE

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Glückliches Ende einer schwierigen Nachsuche ach bestandener Schweißsonderprüfung im Juli dieses Jahres erhielt die junge Hündin „Lycka“ von Ruth Hochstätter die Gelegenheit, bei einer Nachsuche eingesetzt zu werden. Die Arbeit des Retrievers auf der Schweißfährte schildert uns der Jagdherr Gerald Amann in diesem kurzen Bericht:

N

Am 3. Oktober, abends, beschießt ein Jungjäger ein Geißkitz. Im Knall fällt das Kitz und bleibt zehn Meter neben der Kanzel liegen. Jetzt wird die Geiß ebenfalls erlegt. Sie liegt im Feuer. Ein Blick zum Kitz, es ist weg! Der Schütze schleppt die Geiß zur Kanzel und fordert meinen Hund an. Jetzt wird die Nachsuche schwierig: eine Krankfährte und ein erlegtes Stück am Anschuss. Auf Grund des vorgefundenen Schweißes vermute ich, der Schuss sitzt entweder zu

hoch, oder zu tief – ich tippe auf Wildbretschweiß. Ich suche noch in der Nacht mit meiner Kopov Bracken Hündin Jessy, um die Fluchtrichtung festzustellen. Die Fluchtfährte führt ins Eschtobel. Bei diesem unwegsamen Gelände breche ich für heute ab. Noch in der Nacht vereinbare ich mit Ruth Zeit- und Treffpunkt für den nächsten Tag. Um 9 Uhr treffen wir uns,

nachdem der Schütze und sein Bruder ihre Stände am Gegenhang bezogen haben. Ich konnte mich bei der Schweißsonderprüfung des Retriverclubs im Juli dieses Jahres von den Leistungen von Ruths Hunden überzeugen. Zum Einsatz kommt die zweijährige Labrador-Hündin Lycka. Vom Anschuss geht es einen Schlepperweg entlang talwärts. Nach zirca 50 Metern folgt Lycka, immer

wieder Schweißtropfen verweisend, der Krankfährte ins Eschtobel. Nach weiteren 50 Metern zieht Lycka unter eine auf dem Schlag liegende Fichte. Das Geißkitz fährt aus dem Wundbett hoch und flüchtet mit hohem Vorderlaufschuss hangaufwärts und verschwindet hinter einer Geländekante. Die Labrador-Hündin kann das nach kurzer Flucht wieder im Wundbett sitzende Kitz an der Drossel fassen und bis zum Abnicken festhalten. Wir sind froh über das glückliche Ende dieser Nachsuche in diesem extrem steilen Gelände bei starkem Föhn und für diese Jahreszeit viel zu hoher Temperatur. Weidmannsheil und Weidmannsdank an Ruth und Lycka!

Jagd p ächter Gerald Am ann

Erfolgreicher Springer Spaniel ei den heurigen Herbstprüfungen der Englisch Springer Spaniel in Seekirchen, Oberösterreich, am 9.10.2010 konnte Herr Wilfried Matt mit seiner spurlauten Hündin EVE just Merry

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einen hervorragenden 1. Preis bei der Anlagenprüfung erreichen. Eve wurde zudem mit der ausgezeichneten Formwertnote „vorzüglich“ bewertet. Wir gratulieren Natalia und

Wilfried Matt recht herzlich zu dieser tollen Leistung. Durch die beachtliche Teilnehmerzahl war die Konkurrenz sehr groß. Auch das sehr windige Wetter forderte von Hündin und Führer eine zusätzliche Leistung bei der Wasserarbeit. Bei dieser Gelegenheit möchten wir, die ESS Hundeführer, uns für die Zusammenar-

Die Generalversammlung des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Verbandes findet am 12. März 2011 in Biedermannsdorf (ÖKV) statt. Beginn der Obmännerkonferenz um 11.00 Uhr und der Generalversammlung um 14. 00 Uhr.

beit beim fachgerechten Training mit dem Deutschen Wachtelhundklub unter der Leitung von Martin Schnetzer recht herzlich bedanken. Wir hoffen auf weiterhin so erfreuliche Leistungen und eine gute Kooperation mit den Wachtelführern. Weidmannsheil, Wiltrud Hutter

Anträge zur GV müssen gem. §11 Abs.3 der Satzungen des ÖJGV rechtzeitig eintreffen. Die Termine der Leistungsrichterseminare und der Leistungsrichterprüfungen sind unter www.oejgv.at zu finden.


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JAGDHUNDE

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Österreichischer Brackenverein – Gebrauchsprüfung in Vandans Christian Burtscher Gebietsführung Vo rarlberg m 30.10.2010 haben wir in Vandans unsere Prüfungen durchgeführt. Fristgerecht waren drei Gespanne zur Gebrauchsprüfung, ein Junghund zur Anlagenprüfung und ein Hund vom „Austrian Beagle Club“ zur Schweißprüfung gemeldet. Der Beagle gehört auch zur FCI-Gruppe 6 der Laufhunde wie auch unsere zwei Brackenschläge, die Brandl und die Steirische. Somit kann er mit Einverständnis des Verbandsvereines auch von uns, dem Österreichischen Brackenverein, durch unsere Leistungsrichter nach der Prüfungsordnung für Bracken geprüft werden.

A

Pünktlich um 8:00 Uhr sind alle Hundeführer mit ihren Hunden beim Standquartier, dem Gasthof Klein Tirol in Vandans, eingetroffen. Gebietsführer Christian Burtscher begrüßte alle Anwesenden recht herzlich und wünschte allen ein „Bracken Heil“ zur bevorstehenden

Prüfung. Bei der Richterbesprechung wurde der Prüfungsablauf durchgesprochen. Im Anschluss daran erfolgte die Verlosung der Schweißfährten, die am Vortag im Revier von Christian Schapler mit Rotwildschweiß angelegt wurden. Los Nr. 1 hatte Florian Furtenbach gezogen, Los Nr. 2 Thomas Deuring, Los Nr. 3 Axel Steindorfer und Los Nr. 4 Martin Ritter. Die Brackaden wurden im Rahmen einer Vorbrackade in den Revieren Lustenau und Ludescherberg durchgeführt. Bei mehreren Möglichkeiten zur Brackade konnte die Hündin „Trixi vom Ebenkogel“ keinen Hasen finden. Hundeführer Hermann Mattle hat die Hündin von der Prüfung zurückgezogen. Bei guten äußeren Bedingungen haben alle übrigen Hunde die zur Schweißarbeit angetreten sind, diese bestanden und auch eine gute Leistung im Verweisen gezeigt. Im Anschluss an die Fährtenarbeit wurde die Revier-

führigkeit geprüft. Das Zusammenarbeiten von Hund und Hundeführer und der allgemeine Gehorsam wurden während der ganzen Prüfung von den Leistungsrichtern beobachtet und bewertet. Bei der Preisverteilung im Gasthof „Klein Tirol“ konnten folgende Preise vergeben werden: a) Gebrauchsprüfung: „Brita vom Rötelstein“ Brandlbracke – Hündin, Besitzer und Führer Thomas Deuring, 2. Preis mit 392 Punkten, Formwert: vorzüglich „Alfi von der Platzlalm“ Brandlbracke – Rüde, Besitzer und Führer Martin Ritter, 2. Preis mit 346 Punkten, Formwert: genügend „Anuk vom Chrüzegg“ Steirische Rauhaarbracke – Hündin, Besitzer und Führer Florian Furtenbach, 2. Preis 313 Punkte, Formwert: sehr gut b) Schweißprüfung: „Törok-Kuti Nestor“ Beagle – Rüde, Besitzer Gertrud Stein-

dorfer, Führer Axel Steindorfer, 2. Preis mit 215 Punkten Formwert: vorzüglich Ich wünsche allen Brackenführern viel Freude und Erfolg mit ihren Hunden bei der täglichen Revierarbeit und ein kräftiges Brackenheil. Allen Jagdnutzungsberechtigten die ihr Jagdrevier für die Durchführung der Gebrauchsprüfung zur Verfügung gestellt haben, gebührt ein Weidmannsdank. Es ist nicht immer selbstverständlich, dass in einem Revier die jagende Bracke geduldet wird. Wir Brackenleute wissen dies sehr zu schätzen. Weiters bedanke ich mich recht herzlich bei den Leistungsrichtern Christian Schapler und Norbert Mayer. Im Anschluss an die Preisverteilung erfolgte noch ein gemütlicher Brackenstammtisch, bei welchem ein reger Erfahrungsaustausch stattfand. Weidmannsheil und Brackenheil!


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VERANSTALTUNGEN

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Österreichische Jägertagung 2011 – „Wildtiere unter Druck – Ursachen, Entwicklungen, Maßnahmen“ 15. und 16. Februar 2011, Puttererseehalle in Aigen im Ennstal nsere Landschaft befindet sich im permanenten Wandel. Das gilt für naturnahe Bereiche, aber vor allem für die Kulturlandschaft. Hier gestaltet der Mensch und legt durch seine Nutzung die Qualität dieser Landschaft als Wildtierlebensraum fest. Vielerorts wird befürchtet, dass unsere Form der Landnutzung und deren Veränderungen in der heutigen Zeit zu massiv und auch zu schnell vonstatten gehen. Moderne Infrastrukturprojekte wie Windkraftanlagen, Straßenbauprojekte oder Freileitungen führen zum Verlust von Wildlebensräumen oder gefährden mitunter sogar Teilpopulationen.

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Darüber hinaus verändert sich das Klima oder es wandern neue Tierarten ein, die für heimisches Wild als Konkurrenz wirken oder unbekannte Krankheiten mit sich bringen. Landflucht und Verstädterung führen zu langfristigen Veränderungen unserer Kulturlandschaft. All dies zusammen bewirkt laufende Anpassungen in der Wilddichte und Wildverteilung im Revier und kann auch großräumig zu Veränderungen in der Wildtierzusammensetzung führen.

globalen Entwicklungen begegnen? Welche Maßnahmen sind aus der Sicht der Jagd notwendig, um einen gesunden und artenreichen Wildartenbestand zu gewährleisten? Inwieweit setzt der Jäger selbst Wildtiere unter Druck? Können wir überhaupt etwas tun oder müssen wir als Jäger tatenlos zusehen, wie Wildarten verschwinden und eventuell andere kommen? Die ohnehin große Flexibilität in der Jagdausübung wird in Zukunft noch stärker gefordert sein.

Welche Rolle spielt hierbei die Jagd? Wie kann und soll der Jäger in seinem Revier den lokalen, regionalen und

Um dem gesetzlichen Auftrag der Erhaltung eines artenreichen Wildbestandes gerecht werden zu können,

beschäftigt sich die 17. Österreichische Jägertagung mit dem Thema „Wildtiere unter Druck – Ursachen, Entwicklungen, Maßnahmen“. Weitere Informationen finden Sie auf www.vjagd.at – Suchbegriff „Österreichische Jägertagung“ Die Anmeldung kann über www.raumberg-gumpenstein.at erfolgen. Anmerkung der Redaktion: Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane organisiert wie jedes Jahr eine Weiterbildungsfahrt zur Österreichischen Jägertagung.

6. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft

6. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Bludenz

... anlässlich der Oberländer Jägertage Samstag, 26. Februar 2011, 17:00 Uhr Frigodrom, Nüziders (Vorarlberg)

26. und 27. Februar 2011, Frigodrom / Nüziders (Vorarlberg)

Die Kunst „den Hirsch zu rufen“ ist anspruchsvolles jagdliches Handwerk und gehört als die „Hohe Schule“ zu einer jahrhundertlangen Tradition in der Jagd. Zur Erhaltung dieser ureigenen jagdlichen Tradition veranstaltet die Vorarlberger Jägerschaft, Bezirksgruppe Bludenz, die 6. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft!

Samstag, 26. Februar 2011 Ab 09:00 Uhr: freie Besichtigung der Hegeschau Bludenz sowie der Sonder- und Jagdausstellung. 10:00 Uhr: Eröffnung der 6. Oberländer Jägertage 10:30 Uhr, 11:00 Uhr, 11:30 Uhr, 12:00 Uhr: Geführte Rundgänge durch die Sonderschauen Rehwild und Greifvögel

Disziplinen: • Ein alter Hirsch, der mit einigen Stücken Kahlwild abseits des Rudels steht. • Junger, suchender Hirsch! • Rufduell zweier Hirsche. Dabei sollen die zwei Stimmen deutlich unterschieden werden können. Liegen zwei Hirschrufer punktemäßig gleich, müssen sie sich ein Stechen liefern: die Imitation eines abgebrunfteten Platzhirsches zum Ende der Brunft.

13:30 Uhr: Offizielle Eröffnung und Grußworte 14:00 Uhr: Vortragsreihe: Rehwild – alte Weisheiten und neue Erkenntnisse 15:30 Uhr: Erste Erkenntnisse aus dem Projekt „Rotwildbesenderungs- und Rotwildmarkierungsprojekt im Dreiländereck“

Teilnahmeberechtigt sind alle jene (Jäger oder Nichtjäger), welche die Kunst des Hirschrufes beherrschen. Auch Teilnehmer aus Nachbarländern sind herzlich willkommen!

Sonntag, 27. Februar 2011 10:00 bis 13:00 Uhr: Blasmusikfrühschoppen mit den Bürserberger Dorfmusikanten.

Schriftliche Anmeldungen ergehen bis spätestens 18. Februar 2011 an: Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Strasse 20, A-6845 Hohenemsm, Email: info@vjagd.at (unter Angabe von Namen, Geburtsjahr und Wohnort)

An beiden Tagen Schießkino

17:00 Uhr: 6. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft Anschließend gemütlicher Jägerdämmerschoppen

Das genaue Programm finden Sie unter www.vjagd.at – Suchbegriff „Oberländer Jägertage“


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VERANSTALTUNGEN

VORARLBERGER LANDESJÄGERBALL Freitag, 4. Februar 2011, 20.00 Uhr Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg Auszug aus dem Ballprogramm: • Damenspende beim Eintritt • feierlicher Einzug der Ballgäste mit der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch • flotte Unterhaltungmusik mit den „Silbertalern“ www.silbertaler.com • große Tombola mit tollen Hauptpreisen • Versteigerung von Wildabschüssen

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VORARLBERGER RAUBWILD-FELLMARKT

• einzigartige Mitternachtsshow mit dem „Holstuonarmusigbigbandclub“ (…nicht nur „vo Mello bis ga Schoppernou“) Ehrenschutz: Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel Moderation: Martina Rüscher Das Ballkomitee freut sich über alle Besucher in Jagdoder Trachtenbekleidung und ganz besonders über Trachtenträgerinnen in ihrer schmucken Talschaftstracht.

9. Vorarlberger Raubwild-Fellmarkt Samstag, 5. Februar 2011 von 9.00 bis 16.00 Uhr im Winzersaal in Klaus Die Fuchs- und Marderjagd ist zur Zeit voll im Gang. Eine geschlossene Schneedecke, auch in den Niederungen, hat schon Anfang bis Mitte Dezember zu einer erfolgreichen Jagd verholfen. Leider hat sich die Preissituation von getrockneten Fuchsbälgen voraussichtlich noch nicht erholt. Frisch gegerbte Füchse und

Marder sind aber zur Zeit sehr gefragt. Am 5. Februar zeigen auch dieses Mal wieder Frau Mag. Maria Baumschlager und Frau Claudia Bein jede Menge verarbeitete Felle. Pelz ist etwas ganz Besonderes - darum: Verwerten statt entsorgen!

Weitere Infos: Hubert Jäger Sattelberg 62, A-6833 Klaus Tel. 0676 / 6272613 hubert@jaeger.at fellmarkt@jaeger.at

www.hmbc.at

TERMINE – www.vjaegerschaft.at

Jänner 2011: ■ Samstag, 22. Jänner: Jägerschirennen Bezirk Bludenz, Schigebiet Sonntag-Stein ■ Montag, 31. Jänner: Jägerball 2011, 90. Ball vom Grünen Kreuz in der Wiener Hofburg

Februar 2011: ■ Freitag, 4. Februar: Landesjägerball in Schwarzenberg, Angelika-Kauffmann-Saal ■ Samstag, 5. Februar: Hegeschau Feldkirch und Fellmarkt, Winzersaal in Klaus

■ Dienstag, 15. Februar und Mittwoch, 16. Februar: Österr. Jägertagung in Aigen im Ennstal

■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März: Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn

■ Freitag, 25. Februar bis Sonntag, 27. Februar: Hegeschau Bludenz / Oberländer Jägertage

■ Freitag, 18. März bis Samstag 19. März: Bezirksversammlung und Hegeschau Bre-

März 2011: ■ Freitag, 4. März: Jägerkränzle, Bezirk Dornbirn, Gasthof „Krone“ ■ Freitag, 11. März: Bezirksversammlung und Hegeschau Dornbirn, „Kolpinghaus“

Nähere Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter www.vjaegerschaft.at

genz, „Schindlersaal“, Kennelbach ■ Freitag, 25. März: Bezirksversammlung Bludenz


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Zertifizierte Waldpädagogen in der Jägerschaft ehr als zwanzig Personen haben sich im letzten Jahr dazu entschlossen, die Ausbildung zum zertifizierten Waldpädagogen zu absolvieren, darunter auch mehrere Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft.

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Ingrid Albrich, Schruns Markus Dünser, Bezau Kurt Fessler, Frastanz Anna Maierhofer, Bregenz Doris Nachbaur, Klaus Michaela Rhomberg, Andelsbuch

Doris Nachbaur: „Für mich ist es aus zwei Gründen

Fo to s: Michaela Rho m berg

Die Ausbildung wurde über das Ländliche Fortbildungsinstitut angeboten und durch qualifizierte Referenten der Forstlichen Ausbildungsstätte in Ossiach sowie aus Vorarlberg geführt. Zusätzlich zur Waldpädagogik-Ausbildung galt es auch, eine forstfachliche Prüfung zu absolvieren.

Sechs Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft haben sowohl die WaldpädagogikAusbildung als auch die forstfachliche Prüfung bestanden und können nun als zertifizierte Waldpädagogen Führungen zum Thema Wald anbieten:

„Im Wald vom Wald lernen“, lautet das Motto der Waldpädagogik. Nicht auf der Schulbank sondern auf spielerische Weise sollen die Kinder den Wald erforschen und die Zusammenhänge in der Natur selbst entdecken. Eine wirkungsvolle Umwelterziehung kann am besten durch unmittelbares Erleben und eigenes Entdecken erfolgen. Durch diese unmittelbare Begegnung mit dem Wald soll auch das Verständnis für

seinen Schutz und seine Pflege gefördert werden. Denn die Nähe zum Wald erweckt in den Kindern die Liebe zur Umwelt und Achtung vor ihr. Während es auf der einen Seite zwar ein steigendes Umweltbewusstsein gibt, nimmt auf der anderen Seite die Naturkenntnis ab. Naturkontakte sind aber eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde seelische Entwicklung von Kindern. Eine natürliche

wichtig, dass Personen mit jagdlichem Hintergrund sich aktiv als Waldpädagogen betätigen. Auf der einen Seite bekommt man die Möglichkeit, den Zugang von Kindern und Jugendlichen, aber auch anderen Altersgruppen, zu Wald und Wild zu verbessern. Es ist eine Chance, den Zusammenhang zwischen dem Lebensraum und den darin lebenden Wildtieren besser begreiflich zu machen. Weiters kann man bei Ausgängen direkt vor Ort erklären, warum Jagd wichtig ist, welches Tier warum erlegt wird und warum ohne Jäger die verschiedenen

Umgebung verleiht den Kindern das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Die Kinder werden ruhiger und entwickeln mehr Gemeinschaftssinn. In der freien Natur können sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Heute wissen wir, dass kopflastige Information zu wenig ist, um einen positiven Zugang zum Wald, zur Natur und zur Umwelt herzustellen. Durch die Waldpädagogik können Kinder Wissen

Funktionen des Waldes heutzutage nicht mehr sichergestellt werden können. Durch die forstfachliche Ausbildung wurde aufgezeigt wie wichtig ein notwendiges miteinander zwischen Forst und Jagd ist und dass wir auch die Kleinigkeiten innerhalb eines Habitats sehen und vermehrt schätzen, dass wir also viel bewusster durch den Lebensraum Wald gehen. Wir brauchen in Zukunft viele Jägerinnen und Jäger, welche mit Respekt und Toleranz auf die nicht jagende und zum Teil der Natur entfremdeten Bevölkerung zugehen.“ MDB

auf einfache Weise erlernen, indem sie befähigt werden, ihre Sinnesorgane einzusetzen. Der Wald wird mit allen Sinnen erfahren: Das Holz wird ertastet, der Waldboden wird barfuss erfühlt, den Vogelstimmen wird gelauscht, Waldkräuter werden gekostet, es wird mit der Lupe unter die Baumrinde geschaut und Baumharz gerochen. Quelle: w w w .w ald paed agogik .at


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Bezirksgruppe Bludenz auf Bildungsfahrt m 26. Oktober 2010 führte eine Exkursion die Mitglieder des Bezirksausschusses Bludenz nach Zernez in Graubünden. Nach einem sehr informativen Vor-

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trag über die Bündner Jagd durch Dr. Jürg Brosi (Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Bild oben: 1.v.l.) folgte eine Führung durch das Nationalpark-Besucherzentrum.

Ein sehr interessanter Tag mit vielfältigen Eindrücken und intensiv geführten Diskussionen. Weidmannsdank an BJM Lothar Tomaselli für die Orga-

nisation dieser Bildungsfahrt. Weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Exkursion“). MDB

Das Nationalpark-Besucherzentrum, welches dazu einlädt, selbst Hand anzulegen, auszuprobieren oder einfach nur zu begeistern – besonders lohnenswert auch für einen Besuch mit Kindern!


Quelle: Heim atm useum Oberstd o rf

Wilderertragödie am Schrofenpass ie auf Seite 34 ersichtlich, ist die Vorarlberger Jägerschaft für den Aufbau eines historischen Archivs unter anderem auf der Suche nach Bildern, Fotos, Berichten, Notizen. Folgenden Bericht hat Roland Moos mithilfe von historischen Berichten und Bildmaterial recherchiert:

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Der Schrofenpass – eingebettet zwischen dem Kleinwalsertaler Geißhorn und dem Außerferner Biberkopf – ist heute ein vielbegangener, touristisch bedeutender Gebirgswanderweg, der über eine Passhöhe von 1688 m die Region Warth-Hochtannberg mit dem Oberstdorfer Rappenalptal verbindet. In früheren Zeiten wurde dieser beschwerliche Passübergang vorwiegend von Salzsäumern, Viehhändlern, Schmugglern und Wilderern benützt. Bis in die 1970er Jahre wurde dieses Gebiet auch von Vorarlberger GebirgsZollwachebeamten – von ihrem Stützpunkt Hoch-

routi-

nem sehr erstrebenswerten Posten.

Im Spätherbst des Jahres 1909 spielte sich hier am Schrofenpass eine dramatische Wilderertragödie ab: Am 29. Okt. 1909 hat seine Königl. Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern mitsamt seiner Hofjagd Gesellschaft eine überaus erfolgreiche Jagdsaison im Rappenalptal mit der Erlegung von mehreren kapitalen Hirschen und Gämsen beendet und die Jagdgesellschaft reitet bis zu den Kutschen nach Einödsbach, von wo es dann nach Oberstdorf geht. Zurück im wildreichen Rappenalptal bleibt allein der königl. bayer. Jäger Seraphin Berktold.

Auf Grund früherer Vorkommnisse hat der königl. Oberförster Hohenadl in diesem Herbst 1909 für die Zeit bis es zuschneite dem Seraphin einen weiteren Jäger und zwar Hans Stanger zugeteilt. Die beiden Jäger durchstreifen tagtäglich das riesige Revier und immer wieder hören sie Schüsse, die eindeutig von Wilderern herrühren, doch können sie die Täter nie fassen. Am Sonntag, dem 31. Oktober 1909, verlassen die beiden Jäger schon um vier Uhr morgens bei noch völliger Dunkelheit die Jagdhütte Biberkörb, um im Schutze der Nacht ihren vorgesehenen Beobachtungsposten am Salzbichel zu erreichen und dort den Tagesanbruch abzuwarten. Sie liegen in einem dichten Latschengestrüpp und haben beide Grenzübergänge – den Schrofen und das Biberalper Schänzle – fest im Auge.

krumbach aus – nemäßig überwacht.

Immer wenn das Alpvieh mit den Älplern abgezogen und die Hofjagd beendet war, trieben meist Außerferner Wilderer, oft in ganzen Gruppen, im Tal ihr Unwesen. Seraphin stand diesen oft alleine gegenüber und somit auf kei-

Es ist bitter kalt – und plötzlich um zirka 8 Uhr fällt ein Schuss, den sie aber nicht lokalisieren können, weil die Felswände das vielfache Echo hin und her treiben. Obfö. Hohenadl kann es nicht gewesen sein – also wieder Wilderer im Revier! Um zirka 10 Uhr beobachten sie auf eine Entfernung von etwa 400 Metern am „Grüner“, wie zwei bewaffnete Wilderer durch eine Latschenrinne Richtung Schrofen pirschen. Jetzt beginnt die Jagd! Jede Deckung ausnützend hetzen die beiden dem „Grüner“ zu. Hier finden sie lediglich frische Trittspuren von vierzackigen Griffeisen – also Tiroler! Die Spuren verlieren sich auf dem felsigen Untergrund – was tun? Vorsicht ist in jedem Falle geboten, denn wer am helllichten Tage zum Wildern geht, ist kein Anfänger und sicher zu allem bereit. Im Versteck warten, heißt es jetzt also. Da fallen kurz hintereinander zwei Schüsse, aus unterschiedlichen Richtungen, aber


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JÄGERINNEN & JÄGER schließlich eine schnelle Bewegung macht, schießt Seraphin. Jetzt meldet sich auch Hans und ruft, dass er den ersten Wilderer entwaffnet und mit vorgehaltener Waffe in Schach hält. Seraphin entzündet seine Blendlaterne und der Lichtschein trifft einen Sterbenden, die Kugel sitzt ihm mitten im Leben. Der zweite Wilderer wird durchsucht, gebunden und sofort nach Oberstdorf geführt und den Gendarmen übergeben.

jedenfalls von der gegenüberliegenden Talseite. Sie können nichts erspähen. Die Jäger sind wieder zum Warten verurteilt. Gegen fünf Uhr zerreißt das Knallen von weiteren drei Schüssen die Stille des Tales. Minuten später reißt der Nebel kurz auf und die Jäger erspähen die Gesuchten am „Birkensatz“. Sie haben einen Hirsch erlegt und sind am Zerwirken. Eine gute Stunde bräuchten sie dorthin, bis dann ist es dunkel und den Wilderern nicht mehr beizukommen. Also wieder warten! Weil die beiden Jäger annehmen, dass die Wilderer im Schutze der Dunkelheit vermutlich mit ihren schweren Lasten über den „gängigen“ Schrofenpass über die Grenze wechseln, beschließen sie sich dort oben auf die Lauer zu legen und die Wilderer zu stellen. Das Gebiet ist für einen Hinterhalt wie geschaffen und um ca. halb sieben Uhr abends beziehen sie dort ihre Posten, nachdem sie sich eine Überrumpelungsstrategie zurecht gelegt hatten. Da – es ist schon acht Uhr vorbei, als sie schwere Schritte hören. Die Wilderer kommen! Seraphin lässt den ersten Wilderer an sich vorbei, da ja Hans weiter vorne auf der Lauer liegt. Dem zweiten Wilderer, den er nun in Umrissen erkennen kann ruft er zu „Halt stehen bleiben!“. Als dieser nicht reagiert, ruft er ein zweites Mal „Halt“ und als dieser

Die anschließenden Ermittlungen und Untersuchungen lassen sodann erst die ganze Tragik des Geschehens richtig erkennen: Der aus Warth stammende und gewohnheitsund gewerbsmäßig wildernde Bauer Strolz, hat seinen in Au im Bregenzerwald beheimateten zwanzigjährigen Knecht Hermann Moosbrugger erstmals zum Wildern und zum Wildbrettragen verführt und mitgenommen.

einzige finanzielle Stütze der verbliebenen Familie. Der skrupellose Wilderer Bauer Strolz wurde verurteilt und eingekerkert, Seraphin Berktold wurde in vermeintlicher Notwehr handelnd, freigesprochen. Doch die Tragödie war noch nicht zu Ende. Seraphin Berktold, der als Jäger und Bergbauer so vielen Gefahren und Angriffen entgangen war, stürzte 20 Jahre später von der Tenne seines Anwesens in die Tiefe und war auf der Stelle tot. Hans Stanger, sein Jägerkollege war schon im Jahre 1925 bei einem Reviergang, beim Übersteigen eines Zaunes mit dem Gewehr hängen geblieben und fand durch einen Schuss aus seiner eigenen Büchse den Tod. Noch heute steht ein einsamer Bildstock am Schrofenpass und erinnert die Wanderer daran, dass hier ein junger Mensch sein Leben lassen musste.

Der Knecht war mit einer gewöhnlichen Büchse, der Bauer mit einem neuen Repetiergewehr bewaffnet. Die Wilderer hatten drei Hirsche erlegt und schön säuberlich zerlegt, zwei davon ließen sie vorläufig zurück und einen trug der starke Moosbrugger, wobei der Bauer Strolz lediglich das Haupt mit dem Geweih und beide Gewehre trug. Moosbrugger trug zum Zeitpunkt des Schusses keine Waffe. Eine hastige Bewegung mit seinem Bergstock, vielleicht aus Angst oder Schrecken im fahlen Dämmerungslicht, kostete ihn sein junges Leben. Eine weitere, besondere Tragik waren die Familienverhältnisse des jungen Burschen. Er entstammte einer armseligen, kinderreichen Kleinbauernfamilie aus Au. Der Vater war früh verstorben, die Mutter krank und in einem Armenpflegeheim, somit war der junge Knecht als ältestes Kind die

Von einem bayer. Revier Jäger durch einen Schuss, verblutete an dieser Stelle am 31.10.1909 Hermann Moosbrugger geb. 7.1.1889 in Au Herr, sei ihm gnädig Quellennachw eis: Gend arm erieprotokoll PK Oberstdorf Chronik u. Archiv Heimatmuseum Oberstdorf Archivar Eugen Thomma Bild er und Fo to s: Jo sef Dietrich, Bezau

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Lebenshirsch m 21.09.2010, vier Tage nach Vollendung seines 76. Lebensjahres, konnte unser ältester Jagdkamerad Elmar Bertel aus Götzis in Begleitung des Jagdschutzorganes Otmar Meyer im Revier der Genossenschaftsjagd Bludesch diesen kapitalen ungeraden 16-Ender erlegen.

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Ein kräftiges Weidmannsheil zu diesem außerordentlichen Ereignis wünschen dir deine Jagdkollegen Martin & Martin, Bernd, Gerhard und Reini sowie Otmar. Mit einer Feier im Gasthaus „Schützen“ in Arbogast wurde dieser besondere Abschuss in geselliger Runde gewürdigt.

Ein Hochkapitaler aus dem Mellental „An einem Sonntagmorgen, rechtzeitig in der Fruah………“, so beginnt nicht nur ein uraltes Jägerlied, sondern so begann auch einer der schönsten und erfolgreichsten Sonntags-Jagdmorgen für den Bregenzerwälder Bezirksjägermeister HM Hans Metzler, als er Ende August den heimlichen und schon jahrelang bekannten, hochkapitalen Hirsch „Matador“ im EJ Revier Hauser im Mellental erlegen konnte. Begleitet wurde er von seinem langjährigen und Rotwild

kundigen Jagdaufseher Tone Dietrich aus Mellau. Der Hirsch „Matador“ präsentierte sich als überaus starkstangiger und überraschend gut geperlter, endenfreudiger gerader 18ender im 11. Kopf, wobei es sich hier sicherlich um einen der besten und stärksten Hirsche handelt, die je im Lande Vorarlberg ihre Fährte zogen. Dem glücklichen Erleger dazu ein kräftiges Weidmannsheil.

RM

Erfolgreiche Wachtelhundeprüfung nlässlich der diesjährigen Herbstprüfung für Deutsche Wachtelhunde in Aspach, Oberösterreich, konnte die Landesgruppe Vorarlberg wieder einen außerordentlichen Erfolg verbuchen. Bei kaltem und windigem, jedoch schönem Herbstwetter konnte Siegfried Fulterer, Hohenems, mit seiner Hündin Yaska v. Wirtatobel in den Anlagen „A“ einen ausgezeichneten 2. Preis erreichen. In der Vollgebrauchsprüfung erreichte Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz, mit Tibout v. Stift Engelszell bereits zum zweiten Mal ei-

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nen ausgezeichneten 1. Preis. Martin Schnetzer mit seinem erst dreijährigen Rüden Watz v. Schneewald konnte ebenfalls zum zweiten Mal einen hervorragenden 1. Preis erreichen. Es ist dieser Erfolg nicht hoch genug einzuschätzen, da die Konkurrenz von zwölf VGP Hunden aus ganz Österreich an dieser Prüfung nicht wenig ist. Hannes Schatzmann, Gisingen, mit seiner Junghündin Asta v. Ardetzenberg und Franz Senti, Mauren, mit Xinta v. Schneewald hatten an diesem Prüfungswochenende nicht das notwendige Glück auf ihrer Seite. So wie wir die passionierten Hundeführer

aber kennen, werden sie es bei der nächsten Gelegenheit wieder angehen. Seitens der Landesgruppe ein kräftiges Wachtelheil den sehr engagierten Hunde-

führen für ihren Einsatz. Damit können wir gut ausgebildete und geprüfte Wachtelhunde in Vorarlberg vorweisen.

Fo to : Gerhard Gm einer

Martin Schnetzer


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Treibjagd wurde zur Saujagd Dr. Norbert Greber m 29. Oktober haben die Pächter der EJ Bleichten im Mellental Freunde und Bekannte zur Treibjagd geladen. Insgesamt zehn Jäger, ein Treiber sowie zwei Hunde trafen an einem schönen und kalten Morgen auf Bleichten ein. Da es die ganze Woche über zirka 20 cm Schnee gehabt hatte, konnten schon auf der Fahrt die frischen Fährten und Wechsel sehr gut ausgemacht werden. Neben der oberen Alphütte, die als Ausgangspunkt für den Trieb ausgesucht worden war, gab frisch umgebrochener Wasen Zeugnis von der Anwesenheit einer Rotte Wildsauen, was natürlich zwangsläufig für zusätzliche Spannung sorgte.

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Jagdaufseher HM Dieter Schneider gab weibliches Rotwild und Spießer, Rehgeißen, Gamskitze sowie Schwarzwild jeder Altersklasse zum Abschuss frei, sowie Raubwild und Schneehasen. Die Standplätze wurden so eingeteilt, dass das Waldstück oberhalb der Hütte in Richtung Hausergraben umstellt wurde, sodann sollte mit einem Treiber, einem Hundeführer und zwei Hunden das Gebiet durchgedrückt werden, um das anwesende Wild hoch zu machen und auf die Läufe zu bringen. Nach oben bildete ein steiler Abhang einen Abschluss, sodass dem Wild nur drei Seiten zur Flucht offen blieben. Wie so oft machten nicht die Treiber, sondern die Hunde eine Rotte aus einem dichten Einstand los, den die Treiber zuvor ahnungslos passiert hatten. In brechender Flucht stürmte die Rotte Richtung Hausergraben. Während acht Schützen ohne jeglichen Anblick auf ihren Ständen verharrten, hatte einer – im

wahrsten Sinne des Wortes – alle Hände voll zu tun. Mit den ersten drei Schüssen blieben zwei Sauen im Feuer liegen, doch schon das Nachladen dauerte zu lange und so konnte leider kein weiterer Treffer mehr erzielt werden. Während der Flucht der Rotte mit zirka zehn Schwarzkitteln, hatten die Hunde einen schwachen Überläufer gestellt und sich so verbissen, dass dieser vom Hundeführer den Fangschuss angetragen erhielt. Die Nachsuche auf ein weiteres vermeintlich angeschossenes Wildschwein verlief negativ, die dürftige Schweißspur (vermutlich „mitgenommener“ Schweiß von einem der Anschüsse) verlor sich nach zirka einem Kilometer. Auch die Bergung der in großer Entfernung vom Sammelplatz erlegten Tiere – eine zirka 60kg schwere nicht führende Bache, sowie ein zirka 45kg schweres weibliches Überläuferschwein – dauerte seine Zeit. Somit konnte der geplante zweite Trieb nicht mehr durchgeführt werden. Dennoch waren die Pächter und alle beteiligten Jäger mit der „Tagesstrecke“ hoch zufrieden. Drei Wildschweine sind noch nie an einem Tag im EJ

Revier Bleichten erlegt worden, ein erlegter Schneehase rundete die Gesamtstrecke ab. So traten am Nachmittag alle zufrieden die Rückfahrt an, um in Bezau mit dem erfolgreichen Saujäger Rudl Broger sowie dem Hundeführer Jagdaufseher HM Dieter

Schneider, der den Überläufer sowie den Schneehasen nach klassischer Brackierjagd seines Deutschen Jagdterriers „Derry“ erlegt hatte, auf ein kräftiges Weidmannsheil anzustoßen. Weidmannsheil!

POLIZEILICHE BEKANNTMACHUNG Die Polizei Bludenz ermittelt derzeit gegen einen gewerbsmäßigen Betrüger. Diese Person schaltet in verschiedenen Vorarlberger Tageszeitungen Inserate, in welchen er Jagdausflüge nach Ungarn vermittelt. Von der Person, welche die Anzeige schaltete, wurde eine Vorauszahlung in der Höhe von 500,– Euro verlangt. Im Gegenzug versicherte er den Personen, welche sich auf das Inserat meldeten, ein gutes Jagdgebiet in Ungarn. Weiters sicherte er den allfällig geschädigten Personen zu, dass sie das Bargeld (500,– Euro) zurückerhalten würden, falls sie keinen Jagderfolg hätten. Ein Jagderfolg konnte jedoch nie eintreten, da das Jagdgebiet in Ungarn bereits ausgeschossen war. Das Bargeld wurde vom Beschuldigten jeweils nicht zurückerstattet. Weitere Geschädigte, welche sich ebenfalls auf das Zeitungsinserat gemeldet haben und eine Vorauszahlung von 500,– Euro geleistet haben, und keinen versprochenen Jagderfolg erzielen konnten, werden ersucht, sich bei der Polizeiinspektion Bludenz, Telefonnummer 059133/8100, Sachbearbeiterin: Frau RevInsp Kühlechner, zu melden.


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40 Jahre FUST-Tirol UST-Tirol, der Förderungsverein für Umweltstudien, ist die einzige privat getragene gemeinnützige Forschungseinrichtung, die sich über einen Zeitraum von vier Jahrzehnten kontinuierlich und konsequent den Fragestellungen, die sich mit Schutz und Nutzung der alpinen Umwelt ergeben, widmet.

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Mit großem Weitblick und Idealismus legten Christiane

und Emil Underberg bereits 1970 den Grundstein für dieses einzigartige Langfristprojekt in Achenkirch / Tirol. Es ging ihnen darum, die durch Übernutzung der Alpen durch Land- und Forstwirtschaft, durch Jagd und Tourismus entstandenen Probleme zu analysieren und Lösungen aufzuzeigen. Stand am Anfang vor allem die Wald- und Wildproblematik im Vordergrund, so erweiterte sich das Aufgaben-

spektrum laufend um Fragestellungen, die Fauna, Flora, Boden, Wasser, Luft und Klima betreffen. Es wurden Versuchsflächen angelegt, die heute noch Aufschlüsse über die langfristige Waldentwicklung und deren Einflussfaktoren ermöglichen. Neben einer eigenen Schriftenreihe entstanden in Kooperation mit Universitäten weit mehr als hundert Publikationen, Diplomarbeiten und Dissertationen, die sich durch engen Praxisbezug auszeichnen.

Fo to : Pep i Sto ck

Die Arbeit des FUST-Tirol hatte maßgeblichen Einfluss auf behördliche Entscheidungen und auf das Handeln von Personen, die das Gebot der Nachhaltigkeit bei ihrer Tätigkeit im Alpenraum praktisch umsetzen. Heute stellt sich FUST-Tirol als eine vitale Forschungseinrichtung dar, die zu Recht mit

Optimismus an neue Aufgaben herangeht. Mit den Österreichischen Bundesforsten wurde vereinbart, in Zukunft bei ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragestellungen im Schulterschluss zusammenzuarbeiten. Dies betrifft auch internationale Abkommen, wie die Alpenkonvention und länderübergreifende EU-Programme. FUST-Tirol ist eine lange Erfolgsstory, die zeigt, dass privates Engagement ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Faktor zur Entwicklung von konsensfähigen Lösungen bei Landnutzungskonflikten ist. Dr. Richard Lammel Forschungsund Versuchsprojekt „Alpine Umweltgestaltung“ des Förderungsvereins für Umweltstudien (FUST) in Achenkirch/Tirol (www.fust.at; Fust-Tirol@aon.at)

www.vjagd.at

www.vjaegerschaft.at

www.vjagdzeitung.at

www.vjaegerschule.at

Das Vorarlberger Jagdportal

Die Vorarlberger Jägerschaft

Die Vorarlberger Jagdzeitung

Die Vorarlberger Jägerschule

Das Vorarlberger Jagdportal gibt Informationen, welche von allgemeinem Interesse sind – für den Jäger als auch Waldaufseher, für den interessierten Studenten als auch Hundeliebhaber, für die Köchin als auch für Kinder. Informationen über die einzelnen Wildarten in Vorarlberg finden sich dort genauso wie Rezepte zum nachkochen oder eine Plattform der in Vorarlberg durchgeführten wissenschaftlichen Projekte. Kurz gesagt, alles, was mit der Jagd in Vorarlberg zu tun hat.

Wer sich für den Verein Vorarlberger Jägerschaft interessiert, der nutzt dieses Unterportal. Hier finden sich sowohl die Strukturen der Vorarlberger Jägerschaft (Vorstand, Bezirksgruppen, Ausschüsse) als auch nützliche Dokumente wie Statuten, Jagdgesetz, Forstgesetz etc. als pdfs zum ausdrucken. Zugleich findet sich ein Veranstaltungskalender der jagdlich interessanten Veranstaltungen. In einem OnlineShop können die Produkte der Geschäftsstelle direkt bestellt werden.

Online lesen, Artikel suchen oder einfach nur schmökern – hier können Sie es! Sämtliche Ausgaben der Vorarlberger Jagdzeitung seit Jänner 2009 können am Bildschirm durchgeblättert werden, spezielle Beiträge können über Ihren Drucker ausgedruckt werden. Wer sich für das Redaktionsteam interessiert, findet die Kontakte, und wer sich für die Einschaltung von Inseraten interessiert, findet die Mediadaten – schnell und unkompliziert.

Alles, was mit der Vorarlberger Jägerschule zu tun hat, findet sich unter www.vjaegerschule.at. Von allgemeinen Informationen über Inhalte, Exkursionen, Referenten, Stundenplan, Kurskosten – alles ist allgemein zugänglich und transparent dargestellt.


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ANZEIGEN

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JAGDVERPACHTUNG Im Wege der öffentlichen Ausschreibung bringt die Jagdgenossenschaft Bürserberg die Genossenschaftsjagd zur Neuverpachtung, und zwar für die Zeit vom 1. April 2011 bis 31. März 2017. Das Genossenschaftsjagdgebiet Bürserberg in der Wildregion 4.1 (Brandnertal) weist ein Flächenausmaß von 1252 ha auf und liegt in der Rotwild Randzone und teilweise in der Kernzone. In der Hauptsache kommen Rehwild, Rotwild, Gamswild, Birkwild und Murmeltiere sowie Raubwild vor.

ABWURFSTANGEN Ankauf von Abwurfstangen, pro kg € 8,60, bei Zustellung € 9,30 pro kg. Paare über 5 kg € 10 pro kg. Ankauf auch von Jagdnachlässen. Tel.0049 (0)8821 81253 E-Mail: trophaeen-weissmann@ t-online.de

In die Pachtbedingungen und den Abschussplan kann während der Amtsstunden beim Gemeindeamt Bürserberg eingesehen werden. Pachtinteressenten werden eingeladen, ihre Angebote bis FREITAG, den 21. Jänner 2011, 12.00 Uhr in einem verschlossenem Briefumschlag, mit der Aufschrift „Angebot für Genossenschaftsjagd Bürserberg“, beim Gemeindeamt Bürserberg abzugeben.

JAGD

Verspätet abgegebene Angebote können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Jagdgenossenschaft behält sich das Recht vor, bei nicht entsprechenden Angeboten alle Angebote abzulehnen.

Gesucht Abschusspaket: Reh-, Rot- und Gamswild in Vorarlberg, Tel. 0041 792270714

Der Obmann der Jagdgenossenschaft Bürserberg Bgm. Fridolin Plaickner Boden 1, 6707 Bürserberg Tel. (0043)/5552/62708-10 Mail: sekretaer@buerserberg.at

Suche längerfristige Jagdgelegenheit auf Reh-, Rot- und Gamswild in Vorarlberg, Tel. 00423 7811002

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